pensionär schrieb:Aber Frau Zimt richtig - erst hat man diese handschriftliche "Verzierung" des Sterbebildchens auch hier im Forum als "räuberisch" entziffert - dann hat es glaublich @Badesalz als erster (m.E. zutreffend) als "wucherisch" gelesen.
Ich dachte bisher"wucherisch" stand von Anfang an fest.
Nein, man kann das Gekritzel nicht als Beweis nehmen. Vielleicht hat nur jemand böses Gerede gehört und notiert. Oder der Schreiber war neidisch auf die Leute- und fühlte sich nach der Tat zufrieden (haben bekommen, was sie verdient haben)
Das Sterbebildchen ist ja wie Böses den Toten hinterher rufen.
Ich denke über diesen Fall immer wieder, dass man verschiedene Wege gehen muss. Es hat keinen Sinn, sich auf einen Tatablauf festzulegen.
Vielleicht war es ein Einzeltäter?
Vielleicht waren es mehrere (das denke ich)
Vielleicht ging es um die (stattliche-"attraktive") verwitwete Tochter?
Vielleicht war es ein Raubüberfall?
Vielleicht Rache?
Vielleicht ging es um das Erbe?
Vielleicht hatte sich der Täter vorher auf dem Dachboden versteckt?
Vielleicht auch nicht.
Vielleicht sollten die Bewohner des Hofes ausgelöscht werden?
(Motiv das Erbe)
Vielleicht hat sich der Täter in einen Blutrausch gesteigert?
und dem fielen dann auch das Kleinkind und die Magd zum Opfer
Vielleicht war der Täter noch auf dem Hof, als der Mechaniker dort war?
Vielleicht hat sich der Mechaniker die seltsamen Dinge später eingebildet?
Das könnte durchaus sein, denn er wurde leider erst sehr spät befragt und unsere Fantasie ist eine Kraft.
Man betrachtet diesen Fall wie durch ein Kaleidoskop: ein leichtes Schütteln und schon setzen sich die bunten Scherben neu zusammen. Neues Motiv, neuer Täter, neuer Tatablauf
Was an diesem Fall immer noch fasziniert (und das darf man wohl über einen alten Fall sagen), ist, dass die Opfer möglicherweise ausgespäht wurden, ohne, dass sie es bemerkt haben. Die verrückten Dachschindeln haben wahrscheinlich eine normale Erklärung. Dennoch empfinde ich sie in Zusammenhang mit diesem Fall hoch gruselig.
Ebenso das angebundene Seil, das möglicherweise zur Flucht gedient hat. (Vielleicht auch nicht)
Für mich persönlich steht fest, dass der Täter /oder die Täter) Hilfe aus dem Dorf hatte.
Unversorgte Rinder brüllen laut und vernehmlich, wenn sie nicht getränkt, nicht gefüttert, nicht gemolken werden.
Mein Kopfkino erzählt mir, dass jemand im Dorf die Arbeit übernahm. Vielleicht konnte diese Person die verstreut liegenden Toten im Stall nicht ertragen und hat sie mit Stroh und Stalltür bedeckt? Cilli wurde deshalb anders abgelegt.
Nicht dem Täter tat sie leid, sondern dem Helfer, der Cilli vielleicht gerne hatte?
Eine Beziehungstat erkenne ich durch das Abdecken nicht. Das ist mir zu modern.
Wenn er ein Tuch über die Person geegt hätte, die ihm viel bedeutet hat- ja. Aber dass alle abgedeckt wurden, bedeutet für mich, dass die Leichen nicht auf den ersten Blick zu sehen sein sollten. Und das wären sie, beim Öffnen der stalltür, beim Blick durch die Fenster.
Das hat man früher so gemacht. Wenn niemand zu sehen war-und niemand öffnete, hat man die Hände Trichterförmig gegen die Scheibe gepresst und in die Stube geglotzt.
Es ging um Zeit.
Entweder ging es darum, ein Alibi zu konstruieren, und dazu den Todeszeitpunkt herauszögern, oder der der Täter ist überstürzt geflohen- und ein Helfer hat die Toten in den ersten Morgenstunden abgedeckt.
Es gibt doch die Beobachtung, dass jemand am Backofen bemerkt wurde? Soll das nicht nach der Tat gewesen sein?
Vielleicht die Person, deren Aufgabe es war, die Taten möglichst lange zu verdecken?
Man müsste also mehre Thesen nebeneinander ausarbeiten, von denen jede Bausteine dieses Falles aufgreift und andere liegen lässt.
Nicht alles gehört in diesen Fall und ich bin mir sicher, dass viele Personen, die mit den Hinterkaifeckern in engem Kontakt standen, noch gar nicht berücksichtigt worden sind.