@KailahIch weiß, dass du so denkst.
Ich gehe an die Sachen erst einmal so heran: Wer profitiert von dem Ergebnis?
Das wären hier auf den ersten (oberflächigen) Blick die Erben.
Aber es gibt noch einen (oder mehrere Profiteure) der oder die Täter / der oder die Auftrageber. Das Ergebins der Untersuchung war, dass es kein Ergebnis gab.
Ich denke nicht, dass von vorneherein geplant war, schlampig zu arbeiten.
Ich denke, dass da auch noch "Glück" (für die Täter) im Spiel war.
Vielleicht haben die Morde zwar schockiert, wurden aber als "Privatkram" abgewertet.
Es heißt ja, dass die Ermittler, nach dem sie sich 10 Stunden in Hinterkaifeck aufgehalten hatten, zu einem anderen Tatort eilten - einem politischen Fememord.
Eine Frage zur ausgesetzten Belohnung.
Vielleicht wollte man sich nicht in die Nesseln setzen, in dem man ernsthat ermittelt. Die hohe Belohnung hätte vielleicht einen Mitwisser zum Reden animiert. Anschließende Verhaftung, vielleicht mit vorher gegebener Möglichkeit zur Flucht, bei sauberen Händen der Ermittler.
Außerdem hatte die hohe Belohnung von 100.000 Mark noch eine zweite Wirkung:
Es sah nach außen so aus, als setze man alles daran, den Täter zu fassen.
Beachtenswert: Die Erbengemeinschaft hat sich an der Belohnung nicht beteiligt. Zumindest als sie das Geld eingesackt hatten, hätten sie das schmerzlos tun können.
Der Opa kämpft um Anerkennung, dass seine Enkelin Cillie zuletzt gestorben ist - nimmt das Erbe und lehnt sich zurück. (Und weiß dabei, wie elend sie gestorben ist.) In der Familie scheint wirklich nicht das beste Einvernehmen geherrscht zu haben.
Zitat Wiki:
Für Hinweise im Zusammenhang mit dem Sechsfachmord von Hinterkaifeck wurde gleich nach Entdeckung der Tat einen hohe Belohnung ausgewiesen: 100.000 Mark.
......
Laut Heinrich Ney wurde der Betrag der Belohnung sogar noch auf 500.000 Mark erhöht. Dies sagt er 1953 aus.
Wer setzte die Belohnung aus?
Schon am Mittwoch Abend, also schon 1 Tag nach der Entdeckung der Tat, setzte sich das Innenministerium ... (mit) dem leitenden Ermittler Georg Reingruber in Verbindung.
Leuschner schreibt dazu über den Vormittag des 6.4.1922,...."Gestern Abend noch hatte das Bayerische Innenministerium beim Polizeipräsidenten angerufen und sich nach Einzelheiten erkundigt."
So war es auch das Bayrische Ministerium des Innern, das die Belohnung aussetzte.