Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Mordfall Hinterkaifeck

51.981 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

29.09.2015 um 16:32
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb: Alle Hinterkaifeckler gingen in die Kirche. - Sie wären doch fern geblieben, wenn sie dermaßen abseits gestanden hätten.
Das Leben damals war doch mitunter vom Glauben geprägt, im Schlafzimmer der Viktoria hängen über dem Bett mehrere Kruzifixe und vermutlich Heiligenbilder.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Vielleicht kann man die 700 Mark so deuten: Famiie Gabriel/Gruber kauft sich frei und wird vom Priester nicht von der Kanzel aus niedergestampft. Im Gegenteil, für einen Haufen Geld, das regelmäßig zu zahlen ist, darf die Viktoria im Chor singen - und über die peinliche Sache wird nicht (offen) geredet.
Erstens, ist diese Spende nicht bestätigt sondern wird nur 1948 von einem 1931 nach Hohenwart versetzen Beamten erwähnt, der nach eigener Aussage die Geschehnisse zu Hinterkaifeck “ausschließlich aus der Erinnerung heraus nieder schreibt,irgendwelche Unterlagen standen ihm nicht zur Verfügung.“{/i]! Und Wut- oder Hetzreden von Pfarrer Haas von der Kanzel herab die Hinterkaifecker betreffend sind meines Wissens nicht überliefert. Er wird sicherlich Predigten mit wechselndem Inhalt (u. a. auch zur Sittlichkeit u. Unzucht) gehalten haben, aber bestimmt keines der Gemeindemitglieder persönlich angesprochen oder bewusst und gewollt Stimmung gegen diese gemacht haben.
Zweitens liegt es nicht ausschließlich beim Pfarrer wer im Chor singen darf und wer nicht, das bestimmt der Organist



melden

Mordfall Hinterkaifeck

29.09.2015 um 16:36
@Fenjala

Die Bauern hatten damals Waffen.

Wer damals auf einem so abseits gelegenem Hof wohnte, brauchte zur Sicherheit zwei Dinge: Eine Waffe und einen Löschteich.

Um zu wildern, ein tollwütiges Tier zu schießen, um jemande zu drohen, der sie berauben wollte (oder Ähnliches), einen alten Hund oder ein Pferd zu erschießen.
Nach dem ersten Weltkrieg dürften noch einige Schuswaffen in Umlauf gewesen sein.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

29.09.2015 um 16:37
Ich persönlich fand und finde immer noch, dem Hintergrund und der Person des Pfarrers wurden mir an allen Stellen noch zuwenig Beachtung geschenkt.
Im Übrigen kann ich jedem hier das Buch zum Fall empfehlen.
Hab ich mir damals, vor Jahren schon, als ich mich zum ersten Mal mit Hinterkaifeck beschäftigt habe, im Internet bestellt und in beinahe einem Zug durchgelesen.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

29.09.2015 um 16:39
@Fenjala
Zitat von FenjalaFenjala schrieb:also der Gruber will ne Waffe weil auf seinem Hof was ne den rechten Gang geht? das klingt mir nicht nach Angsthase eher nach Verteidigung wie hat man es dann doch geschafft den zu killen waren alle unter Drogen gesetzt damit sie sich nicht wehren können?
Nö, das war damals wohl normal ungebetene Gäste mit vermeintlich effektiven Mitteln zu verjagen, 1920/1921 funktionierte das noch als der Gruber nachts den Wagenschupfen leerte.
Rieger Kreszenz, 9.7.52:
Bekannt wurde mir, daß die Thalerbuben schon ein Jahr zuvor in dem Wagenschupfen nachts von Gruber angetroffen wurden. Damals soll ihnen der alte Gruber mit einem Infanteriegewehr nachgeschossen haben. Ich habe seinerzeit den Schuß gehört. Mir sagte man aber nicht, was die Ursache des Schusses war, damit ich in meinem schwangeren Zustand nicht mehr Schrecken habe.
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1952-07-09_Rieger_Kreszenz_I

Tatsächlich soll der Gruber in der Woche vor der Tat geäussert haben das er sein Gewehr schon hergerichtet hat und sich nicht fürchte, nach der Tat wurde kein Gewehr gefunden!


melden

Mordfall Hinterkaifeck

29.09.2015 um 16:43
Eben. Gruber hatte ein Gewehr. LS soll ihm doch noch seinen Revolver angeboten haben, aber diesen hat er abgelehnt.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

29.09.2015 um 17:08
um so viele Leute nacheinander zu killen muss man Erfahrung beim Toeten haben damit nix schief geht oder man brauch noch einen der Schmiere steht damit auch keiner abhauen kann.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

29.09.2015 um 17:17
@margaretha
interessant, wenn die Geldspende auch auf wackeligen Füßen stehen sollte.
Ich dachte, davon hätte der Priester erzählt.
Aber so ist das mit dem Fall: Nicht denken und glauben, Quellen prüfen.....


Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Viktoria (obwohl ich von ihrem Wesen ja gar nichts weiß) in die Kirche - und den Chor gewagt hätte, wenn sie von den Anderen wie Aussatz behandelt worden wäre.
Ob sich das alles damals mit Geldpenden glätten ließ? Man kennt die Leute.
Am Ende war das mit der Blutschande üble Nachrede.

Im ersten Prozeß wurden A. Gruber/V. Gabriel verurteilt - im zweiten freigesprochen. Warum eigentlich? Ging das Gericht davon aus, dass sich die Verhältnisse auf HK geändert hatten?

Ich habe das Buch von Leuschner gerade für 17 euro gesehen. Versandkostenfrei.
Wer Interesse hat - ich wil hier keine Werbung machen - : Kurze PN


2x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

29.09.2015 um 17:19
@Fenjala

Also erstens ist das Töten das Handwerk der Sodaten und im ersten Weltkrieg haben sie es praktiziert. Zum zweiten standen da bestimt mehrere Schmiere..
Ich gehe davon aus, dass da auch Schußwaffen im Spiel waren, zum Drohen. Man wollte die Sache aber möglichst geräuschlos über die Bühne bringen.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

29.09.2015 um 17:25
@frauZimt
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Viktoria (obwohl ich von ihrem Wesen ja gar nichts weiß) in die Kirche - und den Chor gewagt hätte, wenn sie von den Anderen wie Aussatz behandelt worden wäre.
Andersrum wird ein Schuh draus. Wäre die Viktoria als aussätzig angesehen gewesen, dann hätte sie nie Erste Sängerin im Chor werden können.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

29.09.2015 um 17:39
@frauZimt
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb: interessant, wenn die Geldspende auch auf wackeligen Füßen stehen sollte.
Ich dachte, davon hätte der Priester erzählt.
Nee, der Pfarrer Haas ist ja schon 1933 gestorben und war ab 1930 in Augsburg. Zudem hätten solche Aussagen auch unter das Beichtgeheimnis fallen können.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Im ersten Prozeß wurden A. Gruber/V. Gabriel verurteilt - im zweiten freigesprochen. Warum eigentlich? Ging das Gericht davon aus, dass sich die Verhältnisse auf HK geändert hatten?
Der zweite Prozess kam nach der Geburt des Josef zustande als L. S. eine Anzeige machte, diese widerrief, dann doch wieder seine erstgemachten Angaben für wahr „verkaufte“ usw.
Ich vermute einmal zu oft widersprochen, keine weiteren Zeugen (bzw. gar kein Zeuge) und nur aufgrund von Gerede weil die ja schonmal verurteilt waren gibt’s auch kein Urteil.
Die Hintergründe etc. stehen im Bericht des StaaA. Pielmeier
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Dokumente:_1926-11-06_Zusammenstellung_des_Staatsanwaltes_Pielmayer

Es gab die erste Verurteilung die den Zeitraum von 1907-1910 betraf, psychologisch gesehen besteht so eine krankhafte Verbindung angeblich wohl immer aber bei zwei Kindern die Viktoria just dann bekommt wenn es auch einen anderen Vater gibt, ist für mich aber halt auch klar das dieser Inzest nicht in der Häufigkeit stattfand wie ihn andere vielleicht vermuten.

Und wer hat eigentlich wo behauptet, das die Viktoria aussätzig war oder so behandelt wurde?
Ihre aktive Teilnahme am Kirchenchor, sowie die vorhandene Integration in der Dorfgemeinschaft (gegenseitiges Helfen i. d. Landwirtschaft) sprechen absolut gegen solche Behauptungen!


melden

Mordfall Hinterkaifeck

29.09.2015 um 17:52
@margaretha

Niemand hat behauptet, dass Viktoria wie eine Aussätzige behandelt worden ist.
Ehrlich gesagt wundert mich das sie es nicht wurde, weil die "Leute" wenig tolerant sind. Es gibt bei solchen Verdächtigungen Getuschel ohne Ende und Leute weigern sich "dieses" Haus zu betreten.
Ich kannte Menschen ein einem Dorf, in dem es so ein Gerede gab. Da wusste keiner, wie es zustande gekommen war und ob es stimmte wusste erst recht keiner. Aber geredet wurde - und behauptet.
Ich denke, das Gerede trifft Leute, die sich bewusst von Anderen abseits halten.

Im Fall Gruber/Gabriel stand das Urteil mit Brief und Siegel. Dar wäre das Gerede ja noch nicht einmal üble Nachrede gewesen.

"Blutschande" war in der damaligen Zeit, auf dem Land nicht selten.

....ich bin mir noch nicht sicher, was ich davon halten soll. Die Gerichtsnterlagen exstieren nicht mehr. Im ersten Prozeß sind Vater und Tocher schuldig gesprochen worden. Darauf kann-muss man sich stützen. - Trotzdem rätselhaft, die Geschichte.

Die Geldspende.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass dem Priester verboten war von der großen Geldspende zu sprechen. Wenn die Spende anonym erflogte - oder der Spender anonym bleiben wollte, blieb sein Name geheim. - Aber deshalb kann doch die Spende als solche genannt werden.

Kein Wunder, dass der Fall nicht geklärt werden konnte: Überall Geheimnsse...:)


melden

Mordfall Hinterkaifeck

29.09.2015 um 23:19
@frauZimt

Eine ganze Menge "Geheimnisse" werden hier schlicht deshalb zu solchen erklärt oder als solche empfunden, weil man lediglich einfach zu faul ist sich einzulesen. Zugleich aber will man mitquaken.

Keine Zähne, aber La Paloma.....

Grüße aus Gröbern


melden

Mordfall Hinterkaifeck

30.09.2015 um 00:51
Der Auffidzeuge Michael Pöll gab am 05. April 1922 zu Prookoll:

Zitat: Allgemein im Ort ist bekannt, dass Gruber mit seiner nunmehr ermordeten Tochter Viktoria Gabriel in geschlechtlicher Beziehung stand.

.....interessant, was zwischen den Zeilen transportiert wurde.

...Im Ort war also bekannt, dass Vater und Tochter eine inzestöse Beziehung führten. Der Spruch des Gerichtes hat das Gerede nicht unterbunden. - Das wäre auch verwunderlich.

Der Zeuge spricht von der "nunmehr ermordeten Tochter". Er erwähnt nicht, dass der Vater ebenfalls ermordet worden ist.
Warum diese Betonung des Schicksals der Tochter?
Das könnte zwei Gründe haben:
Viktorias Tod machte ihn betroffener, als der Tod des Vaters

oder der Mord an Viktoria war für ihn der "Hauptmord".
Ich glaube eher an das zweite.


Eine Frage an die Kenner der Aktenlage:
Ich habe im Internet eine interessante Zusammenfassung der wichtigsten Punkte gefunden. - Mit kleinen Fehlern behaftet.
Die Autorin erwähnt z.B., dass die Kammer der Magd und Viktorias Schlafzimmer abgeschlossen waren.

Ich habe dazu bisher keine Aussage gefunden. Schlittenbauer erwähnt das nicht, seine beiden Begleiter auch nicht. Kommt das irgendwo vor?


melden

Mordfall Hinterkaifeck

30.09.2015 um 01:09
doppelt


melden

Mordfall Hinterkaifeck

30.09.2015 um 06:54
Da habe ich aber auch noch nichts davon gelesen, das die beiden Kammern abgeschlossen gewesen wären. Wohl aber die Haustür und diese wurde von LS mit dem Schlüssel geöffnet, der vermisst wurde vom alten Gruber.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

30.09.2015 um 08:14
@petero815

Zur Klarstellung:
Die Haustüre wurde von LS mit dem innen steckenden Schlüssel geöffnet, den Gruber zwischenzeitlich vermisst haben soll.

Grüße aus Gröbern


2x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

30.09.2015 um 09:11
@ Kailah

Zwischenzeitlich vermisst? Wer hat denn ezählt, dass der Schlüssel wiedergefunden wurde? Nenne mir bitte die Quelle hierfür.

Der Bauer oder Viktoria werden nicht erzählt haben, wen sich der veschwundene Schlüssel wieder angefunden hat. So etwas machen nur Leute, die haarklein aus ihrem Leben erzählen und enge Kontakte pflegen.
Wenn der Schlüssel wieder aufgegetaucht sein sollte, war er wieder da und gut.

Schlittenbauer hat gesagt, dass der Schlüssell von innen gesteckt hat. Alle Anderen konnten das nicht gesehen haben. Sie standen ja auf der andere Seite der Tür.
Sie können also höchstens angegeben haben, was Schlittenbaue ihnen erzählt hat.


Aber um den Haustürrschlüssel geht es mir nicht.
Ich hab mir schon früher die Frage gestellt, ob die Tür der Magd ein Schloss mit Schlüssel hatte und sie sich hätte ein schließen können.
Ihre Tür war nicht aufgebrochen worden. Also hat sie es nicht getan.
- Aber hätte der/die Täte sie festsetzen können, in dem sie den Schlüssel von außen rumdrehten - und einer sich vor ihr Fenster stellte?

Ich kann mir die Türklinke an ihrer Tür vorstellen:
Eine gerade Klinke, Durchmesse viell. 1,5 cm. Dazu ein Kasten unter der Klinke, auf der Türinenseite. Das Ganze ziemlich schwer. Zum Schließen rastet innen ein Regel ein.
Da steckt gewöhnlich kein Schlüssel drin, weil nie abgeschlossen wird.
(Ich weiß nicht, wie man diese Systeme nennt. Kastenschloss?)

Es wäre schön gewesen, wenn die Emittler solche Sachen beoachtet und notiert hätten. (Wie so vieles, was in den Akten fehlt)


1x zitiertmelden