@margaretha Ja, diese Kammer neben der Küche wurde dem Ehepaar als "Alterssitz" zugesprochen, mit dem Zusatz, dass sie beheizbar gemacht werden müsse. Das war bei der Überschreibung des Hofes an Viktoria und ihren Mann. Zu diesem Zeitpunkt also musste die Kammer leer sein, also Martin war schon weg oder musste gehen oder in die Dachbodenkammer umziehen. Vorher aber denke ich, war dies die Kammer der Kinder bis einer nach dem anderen erwachsen wurde. Denn diese Kammer war von der Küche her warm zu halten auch ohne einen eigenen Ofen. Den forderte erst das Ehepaar Gruber. Warum, das weiß der Himmel, denn sie zogen ja in die Wohnstube. Oder war dieses Zimmer schon immer das Schlafzimmer der beiden und Viktoria und Cäcilia (Starringer) schliefen im Zimmer echts von der Haustür, das dann bei Viktorias Heirat zu ihrem ehelichen Schlafgemach wurde? Es waren ja früher genug Familienmitglieder im Haus, die wohl alle Zimmer im Erdgeschoss beanspruchten. Deswegen glaube ich, war die Kammer neben der Küche nie als Magd- oder Knechtkammer vorgesehen, sondern die Dachkammer speziell für Dienstboten ausgebaut und eingerichtet. Dort waren ja auch noch die Möbel untergestellt. Kann gut sein, dass dies auch die Bleibe von Gruber war, als er noch Knecht auf HK war und Asam lebte. (Oder war er auf einem anderen Hof Knecht und hat auf HK eingeheiratet?)
Gerade fällt mir ein, dass das Mordwerkzeug unmittelbar neben dem Kamin, also auch in der Nähe der besagten Kammer im Fehlboden versteckt war. Das Versteck könnte sehr gut schon lange vor dem Mord von den Knechten und eventuell Familienmitgliedern die in der Kammer wohnten, angelegt worden sein. Einschließlich Andreas Gruber und Martin Asam. (Für Schnaps, Tabak, Gespartes usw). Ich glaube auch, dass Mägde dort oben nächtigen mußten. Es wurde zur damaligen Zeit keine Rücksicht darauf genommen, ob eine Dienstbotenunterkunft komfortabel und warm war. Auch Kreszenz Rieger war vielleicht dort untergebracht, und erst zur Geburt und einige Zeit danach durfte sie nach unten ins beheizbare Nebenzimmer. Das meinte sie dann vielleicht mit ihrer großspurigen Bemerkung, dass sie im Wohnzimmer der Grubers entbinden durfte. Denn wenn sie tatsächlich im Zimmer der Grubers, in dem sie schliefen, und das wir immer mit Wohnzimmer bezeichnen, entbunden hätte dürfen, wo haben denn dann Grubers derweil genächtigt?
Dann hätte ev. K.Rieger das Versteck im Fehlboden gekannt. Das wirft doch ein neues Licht auf die ganze Sache?