Mordfall Hinterkaifeck

Ich werde mir jetzt wohl auch den Hieber-Film besorgen müssen....es scheinen da doch
einige interessante Fakten und Aspekte enthalten zu sein, die man im Leuschner Buch nicht
nachlesen kann....
Es wollte sich doch mal jemand beim ZDF erkundigen, ob es möglich
ist, eine Kopie käuflich zu erwerben. Gibts da mittlerweile nähere Auskünfte
?

Habe mir auch schon öfters Gedanken gemacht, warum der Täter die Tat solange
vertuschen wollte. Alleine das Suchen nach verdächtigen Unterlagen kann es wohl nicht
gewesen sein, Spuren verwischen dauert m.E. auch nicht so lange....interessant finde ich
den Punkt von toscana - die Angst, etwas vergessen zu haben, hat ihn wohl immer wieder
zurückgetrieben.

@keller

ja, die Stelle mit der Magd ist mir auch aufgefallen, passt ganz gut zuvielen anderen kleinen Mosaiksteinchen, u.a. auch auf S. 163 als Sigl und Pöll in eineandere Richtung gehen wollten und S. sofort wusste "da sind's nicht, dortliegen's"....und wieder im Dunkeln hat er sofort erkannt, dass in einem Haufen Heu mitBrettern (Türe) drauf, die Leichen liegen

@saro

Der Film ist über das ZDF (bzw. ein angegliedertes Unt.) zu bekommen undkostet 40 Euro. Genaueres kann ich Dir sagen, wenn Du mir Deine email zukommenlässt.

@keller

Danke. Werde Dir eine Nachricht schicken.

@keller
Hieber hat nicht viel erzählt. Der nimmt halt immer Rücksicht auf die Leute,die ihm im Film Rede und Antwort gestanden haben(Schlittenbauers und Co.)...ausverständlichen Gründen. Er äußert keinen Verdacht, sieht sich mehr als außenstehenderBeobachter. Soo interessant fand ich den Film eh nicht, wie übrigens die meisten dort.War 2x ausverkauft!! 2x beide Säale voll. Bunt gemischstes Publikum, v.a. Leute ausWaidhofen.

@toscana

Vielen Dank für die Info.

@all

Habt Ihr euch beim Lesen des Leuschners auch bei folgendem - absolutblödsinnigen - Gedanken schon mal erwischt: Ich muss mal hinten nachlesen, wer der Mörderist! ;ö))))

@keller

Klasse, daher wohl die Gump-Theorien! :-)

@oldschool

Ich finde unsere heutige Diskussion sehr ineressant. Was mir aber durchden Kopf geht: Was ist mit den Einbruchspuren? Mit den Geräschen am Dachboden? Was istmit der Münchner Zeitung? Die verschobenen Dachziegel? Die Schlafmulden?

Ich weiß,dass dies alles keine zwingendes Verwerfen der Theorie ist, aber ich krieg das nichtzusammen.

Man könnte das schnell mit einem Mittäter erklären. Aber innerhalbunserer Theorie glaube ich nicht daran.

@ hexenholz

Du postest ab und zu Dateien, die ich für CAD-Dateien halte. Gibt esdafür einen Viewer?

@konstanz

edrawing - weiter vorne steht download-adresse.

Ich bin auch der Meinung, dass es ein Einzeltäter war.
Bei einem evtl. Mittäter(-wisser) wäre höchstwahrscheinlich irgendwann etwas rausgekommen.
Selbst S. scheintja auch dieser Ansicht gewesen zu sein...siehe S. 163

Was die Einbruchsspuren unddas dazugehörige Szenario betrifft, kann ich mir gut vorstellen, dass bewusst falscheFährten gelegt worden sind....evtl. in der Hoffnung, die Hinterkaifecker einzuschüchtern- was ja auch gelungen ist - und um für den "Notfall" den Verdacht auf Einbrecher vonauswärts zu lenken. Diese Spekulation beinhaltet allerdings, dass die Ermordung vonvorneherein einkalkuliert wurde, falls evtl. Gespräche / Verhandlungen nicht in diegewünschte Richtung verlaufen.

@keller

Leider müssen wir uns nun wieder in die spekulative Kategoriebegeben.
Vorweg: Ich kriege das alles auch nicht zusammen. Bis auf das Vorhandenseinder verschobenen Dachziegel und der Heumulden sind diese Auffälligkeiten nur mündlichwiedergegeben und konnten von der Polizei schon 1922 nicht mehr nachvollzogenwerden.
Wenn ich ehrlich bin, dann bin ich mir jetzt nicht mehr ganz sicher, wie ichdiese Vorkommnisse einschätzen oder bewerten soll.
Wie Du schon schreibst, könnte esentweder auf die Existenz eines Mittäters hindeuten, oder diese Spuren hat der Täterabsichtlich gelegt, um von sich abzulenken und/oder die HKer dadurch zudemoralisieren.

Ich vermute, derjenige, der die Fusspuren gelegt hat, ist indieser Nacht überhaupt nicht ins Gebäude vorgedrungen. Er hat nur seine Spuren dorthinterlassen, damit diese von den HKern gesehen werden.
Sehr vage ist auch der Hinweisauf die Münchner Zeitung, die wohl der Gruber nur dem Postboten gegenüber erwähnthat.

Trotzdem denke ich, dass sich einer der Täter schon mindestens zwei Nächtevor der Tat im Gebäude (Dachboden) aufgehalten hat und evtl. mit Hilfe des Hausschlüsselseingedrungen ist.
Entweder um die Bewohner durch laute Geräusche zu bedrohen, oder alsVersuch, sie schon vorher anzulocken und anschliessend zu ermorden.

Tut mir leid,eine hieb- und stichfeste Erklärung dafür sehe ich momentan nicht.

@saro

Ich könnte mir auch vorstellen, daß diese Geschichten wirklich nur derEinschüchterung dienten und damit beim Mord willkommen waren um den Verdacht abzulenken.Was die Einschüchterung allerdings für einen Sinn hatte, wenn nicht zur Vorbereitungeiner Erpressung, weiss ich leider nicht!

@all

Aber Ihr müsst schon zugeben, dass man hier "Krücken" bilden muss, damit dieGeschichte stehen bleibt. Immerhin das mit den Dachziegeln kann man als gesichertbetrachten.

Inssgesamt wäre es dann aber so, dass die Tat ziemlich "durchgeplant"war.

Ich möchte nochmal meinen Gedanken einbringen, den ich"Mehrere-Ebenen-Theorie" nenne: die ganze Geschichte besteht aus mehreren Ebenen, dienicht zwangsläufig zusammen hängen. Der Mord hat sich an einen Einbruch angehängt.Beichstuhlgeld hat nichts mit dem Mord zu tun oder ähnlich.

Anhang: mt31345,1182695275,Groebern.zip

Für alle, die wissen wollen, wo Hinterkaifeck genau gestanden war:



Gruß,Manfred

@oldschool und @all

Könnte der von den beiden Reportern Ulrich und Gronefeld aufS. 260 genannte Zeuge, welcher die Kaifecker gut kannte und als Motiv Rache vermutete,Andreas Schwaiger gewesen sein?

Auffällig erscheint mir auch, dass Leuschner inseinem Buch an keiner Stelle die Aussagen von A. Schwaiger erwähnt...vielleicht einÜbereinkommen beider, dies aus nachbarschaftlichen Gründen zu unterlassen.

@saro

Ja, das wäre gut möglich, dass es sich bei dem Zeugen, auf den sich diebeiden Reporter berufen, um den Schwaiger handelte.

Es gab noch weitereZeugenaussagen von Nachbarn aus Gröbern, die Leuschner nicht erwähnt hat. Darunter auchdie Ausführungen der ehemaligen Klassenkameradin der Cäzilia Gabriel, Sophie Fuchs (lebtnoch!).
Diese scheint jedoch Hecker in seiner Serie im Donaukurier eingehendergewürdigt zu haben.

@saro @oldschool

Leuschner scheint auch ein Fernsehinterview mit Andreas Schwaigergeführt zu haben. S. 353

@oldschool

Ich weiß, es ist schon so oft müßig diskutiert worden, und es gabeinige mehr oder weniger gute psychologische Deutungen, aber das will mir einfach nichtin den Kopf, dass der Täter das Vieh - mehr oder weniger gut - versorgt hat. Ich kann daseinfach nicht nachvollziehen.

Das ist trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Risiko purgewesen. Jederzeit hätte jemand durch die Stallfenster schauen können. Allein deswegenhabe ich da auch leichte Zweifel daran, oder denke, es ist irgendwie andersgewesen.

Natürlich: Wenn es ein Nachbar gewesen wäre, der hätte sagen können: "Jomei, ich bin gerade vorbei gekommen und das Vieh hat gar zu jämmerlich geschrien, da habeich es halt versorgt". Erstens hätten dann wahrscheinlich auch bei der damaligen Polizeidie Alarmglocken geklingelt und zweitens muß der Beobachter ihn ja nicht sofort zu Redestellen. Ich bleibe dabei, wenn der Täter das Vieh gefüttert hat: Risiko pur. Und warum,das hätte dem Täter doch egal sein können.

Ehrlich, ich kapier das nicht!