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Mordfall Hinterkaifeck

51.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

24.06.2007 um 19:24
@keller

Wenn wir bei der Theorie bleiben, daß der Täter einen Brief wollte, auf
den die H-Kler gewartet haben, dann macht es durchaus Sinn, das Vieh zu
versorgen.

Nicht versorgtes, also auch nicht gemolkenes, Vieh macht so einen
Höllenradau, daß die Entdeckung der Tat alleine durch den Lärm in Gröbern möglich gewesen
wäre.

Die andere Frage, die sich aufwirft ist die: Wenn das Vieh nicht versorgt
worden ist, was machte es dann für einen Sinn die Leichen mit Heu und der Tür zuzudecken
?


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Mordfall Hinterkaifeck

24.06.2007 um 19:26
@ keller @ all

Ich habe eine Theorie schon mehrmals geäußert, sie stösst aberleider nicht auf so viel Anklang, da sie gegen den Täterfavoriten L.S. spricht:
Dasinszenierte Theater, das Legen der Fussspuren, der fingierte Einbruch, das evt. Hausenfür mehrere Tage auf dem Dachboden.... ich kann mir nur schwerlich vorstellen, dass dasL.S. gewesen sein soll - das Risiko dabei beobachtet zu werden, war doch viel zu groß.

Die Mittätertheorie mit einer Beteiligung von L.S. halte ich eigentlich komplettabwägig, frei nach dem Motto: "Hilf mir mal einen Hof ausrotten, als Belohnung erhältstDu dafür Gottes Lohn....", denn mitgenommen wurde ja scheinbar nichts oder nurwenig.

Letzter Aspekt und wenn er auch noch so klein sein mag: Es gibt keinenGrund, weshalb er auf Hinterkaifeck die Speisekammer leeressen sollte(Entdeckungsrisiko!), wenn der gedeckte Tisch 400 Meter wartet....

Markus


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Mordfall Hinterkaifeck

24.06.2007 um 19:28
Ja das Verweilen auf dem Hof, auch wenn es jeweils nur kurzzeitig gewesen sein sollte,stellte schon ein gewisses Risiko dar. Vielleicht war es wirklich so, wie A. Schwaigerausgesagt hatte, das die Versorgung der Tiere mehr schlecht als recht gewesen seinmusste.
Vielleicht hat der Täter dies auch tagsüber durchgeführt und brauchte somitkeine Lichtquelle - bei den dreckigen, spiegelnden Stallfenstern wäre tagsüber die Sichtwahrscheinlich schlechter gewesen (mit Blick hinein in dunklere Lichtverhältnisse) alsnachts im Schein einer Lampe.
Das Risiko tagsüber beim Betreten/Verlassen gesehen zuwerden, war aufgrund der übersichtlichen Lage in beide Richtungen des Weges auch nichtübermässig gross.


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Mordfall Hinterkaifeck

24.06.2007 um 19:30
@all

Weiß eigentlich jemand, was aus dem "irren Bäcker" geworden ist?

Ichfinde, das ist doch typisch für die damalige Polizeiarbeit gewesen, der wird mit großemAufwand gesucht, im Leuschner ist ja ein Fahndungsplakat abgebildet. Im Grunde haben sienichts, aber auch wirklich nichts in der Hand: Er entfloh 1921 aus der Pflegeanstalt undein Medium hat ihn erkannt.

Auf der anderen Seite gibt es da Verhöre mitangesehenen Bürgern, da biegen sich die Balken, dass es ziemlich laut knarrt und....


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Mordfall Hinterkaifeck

24.06.2007 um 19:33
@arschimeds

Klar, das Zudecken und Verweilen gehört zusammen, das sehe ich auchso.


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Mordfall Hinterkaifeck

24.06.2007 um 19:36
@ingoltown

Tschuldigung, da habe ich wohl was nicht bekommen. Aber welche Theoriemeinst Du denn?


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Mordfall Hinterkaifeck

24.06.2007 um 19:43
@arschimedes

Dein zuletzt genannter Gedanke, dass der Täter die Opfer bedeckt hat,gerade weil er noch nach der Tat auf dem Hof zu tun hatte und sie nicht mehr sehenwollte, gefällt mir. Bei einem schnellen Verschwinden hätte er sich das Bedecken sparenkönnen.

@all
Ich denke auch, dass am wahrscheinlichsten ist, dass der Täter aufPost gewartet hat und einen Brief abfangen wollte. Dafür hat er auch ein gewissesEntdeckungsrisiko in Kauf genommen. Er wird allerdings nicht ständig auf dem Hof gewesensein, sondern nur ab und zu. Alles andere, das Suchen von Unterlagen, Verstecken vonTatwaffe und Vernichten von blutiger Kleidung etc.
hätte auch in der ersten Nacht nachder Tat erledigt werden können.

Das lange Hinauszögern der Entdeckung der Tat biszu dem Zeitpunkt, wo es nicht mehr anders ging, ist irgendwie faszinierend. Allerdingshat auch eine bestimmte Person dann das Zeichen gegeben zum Hof zu ziehen undnachzusehen. Interessant ist, dass diese Person den Zeitpunkt der Auffindung somitbestimmen konnte.


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Mordfall Hinterkaifeck

24.06.2007 um 19:47
@AngRa

Einen Widerspruch finde ich nachwievor faszinierend. Bei Leuschner heisstes, S. hätte zwei von seinen Buben zum Nachschauen geschickt. Im Hieber-Film wirdViktoria Baum, geborene Schlittenbauer befragt und die sagt hier wortwörtlich, sie seizum Nachschauen auf der Einöde gewesen.


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Mordfall Hinterkaifeck

24.06.2007 um 19:53
Zum Punkt: Verdächtigung des irren Bäckers

Ganz abweging finde ich es nicht einenGeisteskranken als Mörder zu verdächtigen. Der irre Bäcker soll ja zeitweise Insasseeiner in der Nähe befindlichen Klinik gewesen sein, wenn ich mich nicht irre. Da Raubmordals Tatmotiv ausscheidet, könnte man vielleicht auf die Idee kommen, dass jemand dieHinterkaifecker aus Lust am Morden getötet hat. Dazu könnte auch passen, dass der Täter,um seine Lust zu steigern, die Opfer zuvor beobachtet hat und später noch etwas unterihnen geblieben ist.

Der irre Bäcker ist dann aber spurlos verschwunden und wurdeauch evtl. in Amerika gesehen. Wenn die Polizei ihn allerdings gefasst hätte, bin ich mirnicht so sicher, ob man nicht versucht hätte, ihm die Tat in die Schuhe zu schieben.


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Mordfall Hinterkaifeck

24.06.2007 um 19:56
@arschimedes

Über diesen Widerspruch habe ich auch schon längere Zeit nachgedacht.Ich finde aber keine Erklärung dafür. Rein intuitiv gehe ich davon aus, dass S. wohl dieJungens geschickt hat, denn die waren jünger, da konnte er sicher sein, dass die sich anseine Vorgaben halten und sie waren zu zweit.
Aber warum sollte die Tochter erzählen,dass sie nachgesehen hat. Wollte sie sich im Fernsehen wichtig machen?

Weißjemand, was aus Johann Schlittenbauer geworden ist?


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Mordfall Hinterkaifeck

24.06.2007 um 19:59
@ Keller @all

Meine Theorie ist - auch wenn´s vielen nicht passt - dass S.unschuldig ist. In diesem Forum wird so tolle Arbeit geleistet, allerdings wesentlichePunkte zu wenig diskutert, wie zum Bsp. das Essen nach der Tat und das verbundeneAufenthaltsrisiko. Am Tag kann sich der Täterer eigentlich nicht im Wohnhaus gefahrlosaufgehalten haben, da er morgens, wie schon anderer Stelle erarbeitet, die Fensterlädenöffnen musste, um keinen Verdacht zu erwecken. Und ich kann mir beim besten Willen nichtvorstellen - auch wenn ich mich wiederhole - dass sich ein L.S., wenn erhalbwegs beiTrost war, sich der Gefahr aussetzt, beim nächtlichen Vespern bei Kerzenschein beobachtetzu werden. Und so unbefahren war der Weg, der am Hof vorbeiführte auch wieder nicht.


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Mordfall Hinterkaifeck

24.06.2007 um 20:14
@ingoltown
Auch bei dem verspeisten Essen kann es sich doch um eine falsche Fährtehandeln. Der Täter wollte vorspiegeln, dass Fremde nach der Tat oben noch gehaust haben,d.h. sie mussten auch essen was da war, weil sie sich von außen kein Essen beschaffenkonnten und auch nichts mitgebracht haben.

Außerdem würde doch gerade ein Fremderauffallen, der in der Nähe von Hinterkaifeck gesehen wird und nicht ein Einheimischer.Wenn dieser tatsächlich gesehen wird, hätte er irgendeine Ausrede erfinden können. Ermusste halt aufpassen, dass er nicht beim Heraustreten aus der Tür gesehen wird. Daskonnte er ja auch, denn von oben durch die beweglichenDachziegel konnte er den ganzen Hofund die Zugänge überblicken. Er ist dann halt raus, wenn weit und breit niemand zu sehenwar.

Wenn den Täter jemand im Haus oder in der Scheune überrascht hätte, hätte erdiese Person auch umgebracht. Ich denke, dass das Leben des Monteurs an einem seidenenFaden hing, denn ich gehe davon aus, dass der Täter sich während der Arbeitszeit im Hausaufgehalten hat. Der Monteur hat nämlich den Hund an anderer Stelle gesehen, als späterdie Auffinder.


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Mordfall Hinterkaifeck

24.06.2007 um 20:14
Was das Essen betrifft - S. hatte es ja sogar nötig, in Anwesenheit der Kommission undanderer Zeugen nach der Verrichtung der Stallarbeit in aller Ruhe in der Küche Brotzeitzu machen, als die Leichen noch im Haus lagen....dies dürfte das Argument des gedecktenTisches in 400 m Entfernung etwas entkräften


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Mordfall Hinterkaifeck

24.06.2007 um 20:22
@ingoltown

Auch wenn ich mich hier unbeliebt mache, aber ich gebe Dir recht, dieTendenz ist spürbar, entlastendes oder Dinge, die nicht passen, werden zu schnell vonmancher/manchem weg geschoben oder umgedeutet.

ABER: Für mich ist vielesschlüssig. Z.B. das was Oldschool hier heute vorgetragen hat, das ist raffiniert,schlüssig und zielführend. Und ich muss zugeben, dass ich das erst im nach hineinverstanden habe.

Das mit dem Essen nach der Tat, gut ich verstehe, ein paarhundert Meter steht "der gedeckte Tisch". Und das ist ein Argument! Aber das er"Brotzeit" macht, während die Toten noch auf dem Hof liegen, nicht zwingend, aberpsychologisch: da wird etwas FORTGESETZT. So kommt es mir vor.

Das mit denFensterläden, finde ich jetzt weniger schwierig: Ich denke, die werden die ganze Zeitoffen gestanden haben. Und wenn nicht, das Risiko hierbei würde ich jetzt als nicht sogroß einschätzen.

Und mit dem generellen Auffindungsrisiko, in dem Punkt gebe ichDir absolut recht, das ist gegeben und sollte nicht herunter gespielt werden.

Aberwie heißt es so schön: "Darüber sollte man mal richtig nachdenken".:-)


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Mordfall Hinterkaifeck

24.06.2007 um 20:22
@ saro
Ist es tatsächlich erwiesen (Zeugenaussage), dass S. tatsächlich vor derPolizei Brotzeit gemacht hat?


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Mordfall Hinterkaifeck

24.06.2007 um 20:23
@saro

Verdammt, Da hatten wir den gleichen Gedanken.


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Mordfall Hinterkaifeck

24.06.2007 um 20:29
@keller

und ich stimme Dir uneingeschränkt zu - da wurde etwas fortgesetzt.....


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Mordfall Hinterkaifeck

24.06.2007 um 20:45
@ingoltown

Grundsätzlich kann ich mir überhaupt keinen Grund dafür vorstellen,solch ein Verbrechen zu begehen, weder beim sog. "Lieblingsverdächtigen", noch bei eineranderen Person.
Tatsache ist aber, dass dieses Verbrechen mit letztendlich sechsToten, davon zwei kleine Kinder verübt worden ist.
Da der "Lieblingsverdächtige"Deiner Meinung nach sowohl als Täter, als auch als Mittäter und Viehversorgerausscheidet, ungeachtet der zentnerschweren Motivlast und vielen kleineren und grösserenVerdachtsmomenten, möchte ich hiermit in Deinem Namen an die User appellieren, sich dochbitte künftig ausschliesslich dem Bäcker Bärtl, Adolf Gump, Karl Gabriel und den vielenunbekannten Landstreichern zu widmen.

Keiner der hier Anwesenden hegt persönlicheAnimositäten gegen den "Lieblingsverdächtigen". ich persönlich habe immer im Sinne von"in dubio pro Laurentio" argumentiert, um die Objektivität zu wahren.

Wenn mandieser Person aber, so gut es eben 85 Jahre nach dem Verbrechen noch möglich ist, anhandder Aktenlage auch noch den Besitz des Haustürschlüssels in der Zeit vom 31.03. bis zum04.04.22 mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit nahelegen kann, dann ist es irgendwannmüssig, sich auf einen minimalen Unwahrscheinlickeitsrest zu versteifen.


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Mordfall Hinterkaifeck

24.06.2007 um 21:04
@all @ingotown @oldschool

Ich möchte jetzt nicht alles, was an positivem undschlüssigem hier gezeichnet worden ist - und das ist eine Menge und weit über denLeuschner hinausgehend - kaputt reden, wirklich nicht, aber man könnte, und das ist einVorschlag ohne jede Ironie, doch wirklich mal zusammen tragen, was gegen unserer"Lieblingsverdächtigen" spricht.

Ich finde, das wäre diesem Forum wirklich würdigund diskutierenswert, weil es zeigt, dass wir doch nicht die "wilden Theoretiker" sondern aufgeschlossen sind.


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Mordfall Hinterkaifeck

24.06.2007 um 21:07
@ingoltown

Es wurde im Leuschner-Buch erwähnt, weiss jedoch im Moment die genaueSeite nicht. Ausserdem schon öfters hier im Forum diskutiert.
S. hat laut Aussage vonmima sogar gegenüber der Polizei ausgesagt, dass er das Vieh gefüttert und im HausBrotzeit gemacht hat.
Über die englische Seite von Wikipedia kommst du auch zu einemLink, in der dies erwähnt wird.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass S.während die Särge aufgebahrt wurden/waren, im Hause abgespült hat......


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