Mordfall Hinterkaifeck

Also Blut riecht das Vieh und reagiert auch entsprechend lautstark. Ein Bauer der nicht reagiert, wenn Rabatz im Stall ist, wäre ein schlechter Bauer. Dem Alkohol war Gruber anscheinend auch nicht zugeneigt.

@Micawber
Über die Verletzungen gibts so ca 10 Seiten vorher einige Beiträge zu lesen. Todesstoß für Tatauftakt am Morgen sehe ich auch bei gemachten Betten immer noch nicht. Obwohl es da schon bemüht wirkt.

Bei Betrachtung des Gesamtbildes würde niemand daran zweifeln, daß der Tatzeitpunkt früh Abends gewesen ist, gäbe es nicht diesen falsch abgerissenen Kalender. Die einfache und schlüssige Erklärung ist ein Tatbeginn am Abend des 31.03.

Noch was zur obigen Diskussion, warum keiner der Nachbarn nachschauen ging.

Ich könnte mir vorstellen, aber das ist reine Spekulation, daß man sehr wohl merkte, daß etwas nicht stimmte, man sich aber nicht TRAUTE, dorthin zu gehen, weil man eben fürchtete, auf etwas Schreckliches zu stoßen. Zugeben wollts natürlich keiner.

Lorenz Schlittenbauers Bemerkung "... entweder sie haben sich dort droben alle erschlagen oder aufgehängt..." (man verzeihe mir evtl. nicht ganz korrektes Zitieren, ich finde das Original nicht) muß einen tieferen Sinn gehabt haben, der auch den anderen im Dorf ähnlich hätte in den Sinn kommen können. Sonst hätte Schlittenbauer das so nicht gesagt. Wenn man das für so absurd und abwegig gehalten hätte, wäre dies Schlittenbauer so nicht in den Sinn gekommen.

Spekulatius.

Dem Pöll seine Aussage hat auch so was wie "ich wollte es gar nicht wissen".

Warum ist die Tat ausgerechnet am Abend der Ankunft der Magd passiert? Das kann kein Zufall sein, erst recht, wenn man das Haus tagelang vorher beobachtet haben soll.

Wenn es nur um Raub gegangen wäre, hätte man eine viel besserer Gelegenheit, evtl. den nächsten Morgen, den Kirchgang, die Feldarbeit abwarten können. Entweder man lungert tagelang rum, um eine günstige Gelegenheit zu haben, oder man hat es eilig und begeht die Tat zügig. Aber so macht es doch gar keinen Sinn.

Spekulatius.

spekulatius schrieb:Die Tat geschah am frühen Abend unmittelbar nach dem Abendessen.

@spekulatius:

Und auf dem Tisch steht danach der noch volle Topf ?

@zilch

War der voll, randvoll, frisch gekocht? Oder war drin der Rest für den kommenden Morgen?

Spekulatius.

@spekulatius

Oder Herr LS wusste es da schon und hat sein Wissen mit "oder aufgehängt" verschleiert.
Darf ich einwenden, dass gegen die "keiner TRAUTE sich" Theorie spricht, dass man dann schließlich zuerst die Kinder zum nachschauen hinschickte? So abgebrüht kann doch der LS nicht wirklich gewesen sein.

@zilch

So weit ich mich erinnere, war noch was im Topf, aber es fehlte schon eine Menge. Ich suche die Quelle.

@Micawber
Die trauten sich nicht, und haben die Kinder geschickt. Ein Kind ist immer unschuldig.

Ich seh da schon einen Sinn drin.

Aber Schlittenbauers hats schon vorher gewußt, war immer meine Meinung.

Spekulatius.

Man wird den Gruber doch nicht ohne Essen zu Bett geschickt haben?

... ob der sich schicken ließ? :-D

Auf dem Küchenherd stand eine Emailschüssel mit Brotsuppe. Ich selbst habe mich davon überzeugt, dass aus der Schüssel noch keine Brotsuppe entnommen war.

J.Sigl, 10.01.1952

@spekulatius

Zu LS und dass er es vorher gewußt hat: 100%. Erklärt auch sein Gschaftln bei der Auffindung und gegenüber der Polizei. Er wußte schlicht nicht, wie er sich verhalten soll.

Zur Magd:
Wenn am 31.3. eine Frist, ein Ultimatum, Schuldscheine oder sonstwas ausgelaufen sind, und die Magd eben zum 1.4. startet (macht man ja fast immer bei Neueinstellungen, zum Monatsersten), ist das für mich schon denkbar, dass es ein Zufall ist.

@zilch

Der Sigl, der ja bekanntlich viel und mit überschaubarer Verlässlichkeit ausgesagt hat, 31 Jahre später? Das würde sich niemand 30 Jahre merken. Für mich völlig unglaubwürdig.

Was ist eigentlich eine Email-Schüssel? Ein Mailserver 1921? Spaß muss sein.

@zilch

Danke, habe ich nicht so in Erinnerung gehabt.

Könnten sie etwas anderes gegessen haben und die Brotsuppe war für den nächsten Tag?

Trotzdem denke ich, daß die Gesamtumstände, v.a. aber die wohl gerade auspackende Magd die Tat auf den frühen Abend verweisen.

Spekulatius.

@ Micawber:

Sorry, da diskutiere ich nicht. Das Qualifizieren von Aussagen steht nicht an. Pauschale Diskreditierung einer Quelle ist absolut kein Weg, sich der Wahrheit zu nähern. Sprich mit anderen.

@ Spekulatius:

Aus der selben Quelle:

Anschließend ging ich zum Hausflur zurück und öffnete die Türe zur Wohnstube. Dort war alles in Ordnung. Es stand ein Bett, das noch voll in Ordnung war, in der Wohnstube.

@zilch
Kein Problem, jedem das Seine. Könnte aber einer der Gründe sein, warum man die Lösung nicht findet, wenn man die Aussagen nicht bewertet, sondern alle gleichwertig einfließen läßt. In der Ermittlungsarbeit werden sehr wohl Aussagen qualifiziert, immer und überall.

@ Micawber:

Wenn Du Dir zutraust, zwischen Wahrheit und Lüge in diesem Fall zu unterscheiden, dann sei Dir die Art unbenommen. Für mich ist es nichts, und ich halte es für sinnlos über eine Sache zu sprechen, wenn einseitige Voreingenommenheit herrscht.

@zilch

Wenn Du mir noch erklärst, was die Qualifikation von Aussagen mit Voreingenommenheit zu tun hat, kann ich vielleicht besser folgen.

Micawber schrieb:Der Sigl, der ja bekanntlich viel und mit überschaubarer Verlässlichkeit ausgesagt hat, ...

Das hier hast Du vor ein paar Minuten getönt. Schon vergessen?
Für mich zählt der Sigl Jakob so viel wie jeder andere.