Mordfall Hinterkaifeck
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Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Mordfall Hinterkaifeck
31.05.2011 um 16:25Die Vorkommisse vor der Tat lassen meiner Meinung nach auf ein geplantes Verbrechen schließen, d.h. kein eskalierter Streit o.ä. Dass der alte Gruber die angebotene Hilfe der Nachbarn ablehnte und auch nicht die Gendarmerie einschaltete, läßt m.E. ferner darauf schließen, dass er etwas zu verheimlichen/verbergen hatte, etwas, das keiner mitkriegen sollte.
Als immer noch nicht gesichert gilt ja die Tatzeit. Die Tat kann sowohl am Abend als auch am nächsten Morgen verübt worden sein. Ich frage mich jetzt, ob abends oder in der Morgendämmerung eine derartige Militäraktion eher durchgeführt wird. Abends anrücken, eine Nacht auf dem Heuboden verbringen und vor allem sicherstellen, dass auch die Familie vollzählig am Hof ist und morgens zuschlagen ist doch wahrscheinlicher. Sowohl die Bekleidungssituation der Opfer als auch die Spuren in der Küche lassen doch beide Möglichkeiten zu.
GEGEN eine Militäraktion spricht allerdings die Tatwaffe - die hätten doch eigene Waffen mitgebracht.
Als immer noch nicht gesichert gilt ja die Tatzeit. Die Tat kann sowohl am Abend als auch am nächsten Morgen verübt worden sein. Ich frage mich jetzt, ob abends oder in der Morgendämmerung eine derartige Militäraktion eher durchgeführt wird. Abends anrücken, eine Nacht auf dem Heuboden verbringen und vor allem sicherstellen, dass auch die Familie vollzählig am Hof ist und morgens zuschlagen ist doch wahrscheinlicher. Sowohl die Bekleidungssituation der Opfer als auch die Spuren in der Küche lassen doch beide Möglichkeiten zu.
GEGEN eine Militäraktion spricht allerdings die Tatwaffe - die hätten doch eigene Waffen mitgebracht.
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31.05.2011 um 18:30Schissler schrieb:Dass der alte Gruber die angebotene Hilfe der Nachbarn ablehnte und auch nicht die Gendarmerie einschaltete, läßt m.E. ferner darauf schließen, dass er etwas zu verheimlichen/verbergen hatte, etwas, das keiner mitkriegen sollte.... schliesse mich an.
lörner schrieb: @canales Ist doch egal, jedenfalls gab es welche und die Vorgehensweise spricht nicht für Soldaten, vergiß diese Version.Wie jetzt? Nun hat man die Schalldämpferversion widerlegt und dann ist es egal oder wie?
Gerade die Vorgehensweise beinhaltet Punkte, die auf Soldaten schliessen lassen.
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31.05.2011 um 18:35Damals waren fast alle Männer Soldaten oder zumindest Soldaten gewesen. Insofern kann man wohl tatsächlich davon ausgehen, daß die Hkler von Soldaten oder einem Soldat erschlagen wurden.
Die Frage ist nur, waren die Soldaten in offiziellem Auftrag unterwegs.
Die Frage ist nur, waren die Soldaten in offiziellem Auftrag unterwegs.
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31.05.2011 um 19:28@Joanneofarch
Da du ja immer so genau bist, dann darf ich dich hier verbessern.
Damals waren so gut wie alle Männer Veteranen sprich Kriegsveteranen, heißt sie waren als Soldaten im Krieg, aber mittlerweile nicht mehr als Soldaten aktiv.
Da du ja immer so genau bist, dann darf ich dich hier verbessern.
Damals waren so gut wie alle Männer Veteranen sprich Kriegsveteranen, heißt sie waren als Soldaten im Krieg, aber mittlerweile nicht mehr als Soldaten aktiv.
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31.05.2011 um 20:06@Schissler,
Es war zugegebenermaßen allerdings recht optimistisch zu glauben man könne die Papiere wieder so "einfach" zurück holen. Selbst wenn die ganze Familie für Stunden außer Haus wäre, ohne zu wissen wo sich diese Papiere befinden hätte man doch u.U. lange suchen müssen. Dieser Teil der Geschichte ist imho nicht so rund.
Schissler schrieb:GEGEN eine Militäraktion spricht allerdings die Tatwaffe - die hätten doch eigene Waffen mitgebracht.Nicht dann, wenn eine Tötungsaktion nicht geplant war.
Es war zugegebenermaßen allerdings recht optimistisch zu glauben man könne die Papiere wieder so "einfach" zurück holen. Selbst wenn die ganze Familie für Stunden außer Haus wäre, ohne zu wissen wo sich diese Papiere befinden hätte man doch u.U. lange suchen müssen. Dieser Teil der Geschichte ist imho nicht so rund.
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31.05.2011 um 20:32arschimedes schrieb:Da du ja immer so genau bist, dann darf ich dich hier verbessern.Nö, da irrst Du. Es gab sehr wohl noch aktive Soldaten, Adolf Gump war beispielsweise einer, der noch 1922 in der Reichswehr war und in einem Freikorps und für das Freikorps Informationen und Proviant organisierte, indem er als Körblzäuner durch die Gegend zog.
Damals waren so gut wie alle Männer Veteranen sprich Kriegsveteranen, heißt sie waren als Soldaten im Krieg, aber mittlerweile nicht mehr als Soldaten aktiv.
Gump war also noch aktiver Reichswehr Soldat. Mal angenommen, rein hypothetisch, er hat die Hkler erschlagen, so sind sie von einem Soldaten erschlagen worden, aber eben nicht im Auftrag der Reichswehr, sondern weil er sich beim Hamstern mit dem alten Gruber angelegt hat.
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31.05.2011 um 20:44canales schrieb: Nicht dann, wenn eine Tötungsaktion nicht geplant war.Da haste wahr Canales, der Teil der Geschichte ist mehr als nicht rund.
Es war zugegebenermaßen allerdings recht optimistisch zu glauben man könne die Papiere wieder so "einfach" zurück holen. Selbst wenn die ganze Familie für Stunden außer Haus wäre, ohne zu wissen wo sich diese Papiere befinden hätte man doch u.U. lange suchen müssen. Dieser Teil der Geschichte ist imho nicht so rund.
Denn wenn der alte Gruber so gefährlich war, dann mußte er liquidiert werden.
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31.05.2011 um 20:49@Joanneofarch,
nach meinen Infos gab es;
1. Freikorps, welche die Erlaubnis hatten Soldaten gegen Sold anzuwerben. Der Dienst entsprach dem eines Berufssoldaten. Verpflichtet waren sie der Landesregierung.
2. Zeitfreiwilligenverbände, zur Unterstützung der Reichswehr für bestimmte Aufgaben etwa Aufstände. Sie erhielten Sold, waren aber nicht ständig unter Waffen.
3. Reichswehr, welche einen Teil der Freikorps übernahm, allerdings nur wenig Offiziere. Soldaten und Offiziere wurden ausschließlich auf Empfehlung aus dem alten kaiserlichen Heer übernommen.
4. Volkswehr aus Freiwilligen-Verbänden und Neuanwerbungen sowie Teilen des alten kaiserlichen Heeres
5. Einwohnerwehren überwiegend ehrenamtlich, teilweise Zusammensetzung aus verschieden Kampfverbänden
(verkürzt aus G.W. Nußer Konservative Wehrverbände in Bayern, Preußen und Österreich)
Dass Personen gleichzeitig in Freikorps und Reichswehr waren ist mir bislang nicht bekannt.
nach meinen Infos gab es;
1. Freikorps, welche die Erlaubnis hatten Soldaten gegen Sold anzuwerben. Der Dienst entsprach dem eines Berufssoldaten. Verpflichtet waren sie der Landesregierung.
2. Zeitfreiwilligenverbände, zur Unterstützung der Reichswehr für bestimmte Aufgaben etwa Aufstände. Sie erhielten Sold, waren aber nicht ständig unter Waffen.
3. Reichswehr, welche einen Teil der Freikorps übernahm, allerdings nur wenig Offiziere. Soldaten und Offiziere wurden ausschließlich auf Empfehlung aus dem alten kaiserlichen Heer übernommen.
4. Volkswehr aus Freiwilligen-Verbänden und Neuanwerbungen sowie Teilen des alten kaiserlichen Heeres
5. Einwohnerwehren überwiegend ehrenamtlich, teilweise Zusammensetzung aus verschieden Kampfverbänden
(verkürzt aus G.W. Nußer Konservative Wehrverbände in Bayern, Preußen und Österreich)
Dass Personen gleichzeitig in Freikorps und Reichswehr waren ist mir bislang nicht bekannt.
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31.05.2011 um 20:51Ja, Canales, stimmt so.
Ich definiere "Soldat" in dem Fall mit noch aktiv in der Reichswehr, sonst wird es zu verwirrend.
Aber im Grunde muß man sagen, daß sie alle irgendwie Soldaten waren, das ist schon richtig.
Ich definiere "Soldat" in dem Fall mit noch aktiv in der Reichswehr, sonst wird es zu verwirrend.
Aber im Grunde muß man sagen, daß sie alle irgendwie Soldaten waren, das ist schon richtig.
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31.05.2011 um 20:59Das gab es aber, Canales, siehe Ernst Röhm, der ist ein ganz prominentes Beispiel dafür.
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31.05.2011 um 21:00@Joanneofarch
Du schriebst, die meisten Männer, was bei einem 100.000 Mann Heer nicht möglich ist!
Ich hab' nicht gesagt, dass es keine aktiven Soldaten mehr gab!
Du schriebst, die meisten Männer, was bei einem 100.000 Mann Heer nicht möglich ist!
Ich hab' nicht gesagt, dass es keine aktiven Soldaten mehr gab!
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31.05.2011 um 21:04Arschimedes, auch das ist so nicht richtig.
Siehe der Aufstellung von Canales. Sehr viele waren in Freikorps oder anderen Wehrverbänden, man kann sie also durchaus als Soldaten bezeichnen.
Aber - ich erklär es gerne nochmal, damit Du es auch verstehst:
Es geht darum, daß in der Tat von HK von manchen eine militärische Vorgehensweise postuliert wird, was durch die oben genannten Umstände (die meisten Männer waren im Krieg) ja kein Wunder ist.
Siehe der Aufstellung von Canales. Sehr viele waren in Freikorps oder anderen Wehrverbänden, man kann sie also durchaus als Soldaten bezeichnen.
Aber - ich erklär es gerne nochmal, damit Du es auch verstehst:
Es geht darum, daß in der Tat von HK von manchen eine militärische Vorgehensweise postuliert wird, was durch die oben genannten Umstände (die meisten Männer waren im Krieg) ja kein Wunder ist.
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31.05.2011 um 21:05@canales
Ernst Röhm war Stabschef bei v. Epp in der Reichswehr und Feldzeugmeister in der Reichswehr, sowie der "schwarzen Reichswehr".
Ernst Röhm war Stabschef bei v. Epp in der Reichswehr und Feldzeugmeister in der Reichswehr, sowie der "schwarzen Reichswehr".
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31.05.2011 um 21:12@arschimedes
Ich schrubte das hier
arschimedes schrieb: Du schriebst, die meisten Männer, was bei einem 100.000 Mann Heer nicht möglich ist!Nö, Arschimedes.....genau lesen bitte schön
Ich schrubte das hier
Joanneofarch schrieb:Damals waren fast alle Männer Soldaten oder zumindest Soldaten gewesen
Mordfall Hinterkaifeck
31.05.2011 um 21:28@Joanneofarch,
Röhm war unter Epp Leiter der Feldzeugmeisterei. Da Epp sich für die Waffenverteilung nicht groß interessierte ließ er das Röhm quasi im Alleingang machen. Es gab im Übrigen auch eine zivile Abteilung der Feldzeugmeisterei, besetzt ausschließlich mit Zivilpersonen getarnt als Autovermietung.
Als Schwarze Reichswehr werden die der Reichswehr nahestehenden Verbände bezeichnet, die ich oben angeführt habe.
Ich habe jetzt auch nochmals Zahlen gefunden über die Anzahl der Waffen, welche nach Bayern zur Bewaffnung der unterschiedlichen Verbände eingeführt wurden (nach Escherich)
über 2,5 Mill Infantriegewehre
130.000 leichte MG's
3.000 schwere MG's
100 leichte Feldartillerie Batterien
eine Reihe Haubitzen und Langrohrkanonen sowie
30 Flugzeuge neuester Bauart
Daneben befanden sich ja bereits Waffen in Bayern.
Röhm war unter Epp Leiter der Feldzeugmeisterei. Da Epp sich für die Waffenverteilung nicht groß interessierte ließ er das Röhm quasi im Alleingang machen. Es gab im Übrigen auch eine zivile Abteilung der Feldzeugmeisterei, besetzt ausschließlich mit Zivilpersonen getarnt als Autovermietung.
Als Schwarze Reichswehr werden die der Reichswehr nahestehenden Verbände bezeichnet, die ich oben angeführt habe.
Ich habe jetzt auch nochmals Zahlen gefunden über die Anzahl der Waffen, welche nach Bayern zur Bewaffnung der unterschiedlichen Verbände eingeführt wurden (nach Escherich)
über 2,5 Mill Infantriegewehre
130.000 leichte MG's
3.000 schwere MG's
100 leichte Feldartillerie Batterien
eine Reihe Haubitzen und Langrohrkanonen sowie
30 Flugzeuge neuester Bauart
Daneben befanden sich ja bereits Waffen in Bayern.
Mordfall Hinterkaifeck
31.05.2011 um 21:31Genau so war es, Canales. Aber es gab eben doch "Doppelagenten", gerade in den Anfängen.
Und die haben sich ganz schön auf militarisiert, nicht schlecht!
30 Flugzeuge neuester Bauart heißt? Von wann stammen denn die Zahlen?
Und die haben sich ganz schön auf militarisiert, nicht schlecht!
30 Flugzeuge neuester Bauart heißt? Von wann stammen denn die Zahlen?
Mordfall Hinterkaifeck
31.05.2011 um 21:36@Joanneofarch,
aus einem unveröffentlichten Manuskript von Escherich zitiert von Nußer.
Ich vermute es waren mind. Fokker D VII.
aus einem unveröffentlichten Manuskript von Escherich zitiert von Nußer.
Ich vermute es waren mind. Fokker D VII.
Mordfall Hinterkaifeck
31.05.2011 um 21:38Ahhhhh...alles klar, danke !
Die wurden ja noch lange produziert, die Fokker D VII....bis 1928...
Die wurden ja noch lange produziert, die Fokker D VII....bis 1928...
Mordfall Hinterkaifeck
31.05.2011 um 22:22@canales,
Entschuldigung, das ist doch ein uralter Hut mit der Anzahl der Waffen in Bayern, davon schrieb ich schon am 9.6.2010 um 01:19:
Beitrag von troadputzer (Seite 1.204)
Entschuldigung, das ist doch ein uralter Hut mit der Anzahl der Waffen in Bayern, davon schrieb ich schon am 9.6.2010 um 01:19:
Beitrag von troadputzer (Seite 1.204)