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Mordfall Hinterkaifeck

51.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

31.05.2011 um 22:51
@Joanneofarch Ernst Röhm und seine "Jungs" haben mit HK überhaupt nichts zu tun, ich warte
noch auf den Tag wo die Behauptung aufgestellt wird, das ein Österreichischer Landschaftsmaler
Zuflucht auf HK gesucht hat.


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Mordfall Hinterkaifeck

31.05.2011 um 23:09
@troadputzer,

ich hatte das nur nochmals (mit einer anderen Quelle) aufgeführt, weil @Joanneofarch den Einwurf mit den von der Entente zugelassenen Bewaffnung vorbrachte.
Ich hatte dies nicht mehr im Kopf, dass Du dies schon mal hier mitgeteilt hattest.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2011 um 08:01
Zurück zum Fall !

Warum hat niemand, insbesondere der Ortsführer von Gröbern nichts von eingelagerten Flugzeugen auf Hinterkaifeck berichtet ?

Dass es dort keine Waffen gab, hat Schlittenbauer allerdings einmal angedeutet.

pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2011 um 08:39
@pilvax,

Zitat von pilvaxpilvax schrieb:Warum hat niemand, insbesondere der Ortsführer von Gröbern nichts von eingelagerten Flugzeugen auf Hinterkaifeck berichtet ?
Dafür kann es unterschiedliche Gründe geben:

1. Es wusste keiner, weil sich die Teile nur eine kurze Zeit auf HK befanden

2. Es war bestimmten Personen bekannt, aber Keiner traute sich in dieser Zeit was darüber zu sagen (nach einer bestimmten Zeit waren die Leute offensichtlich zu sehr damit beschäftigt sich gegenseitig zu beschuldigen)

Wenn davon ausgegangen wird, dass A.G. nicht nur passives Mitglied bei der EW war wäre es zumindest möglich, dass er anderweitig an diese Papiere gekommen sein kann.
Auffällig ist ja, dass wohl die einzige Vernehmung mit Personen aus dieser "Szene" keinen Niederschlag in den Akten gefunden hat. (Vielleicht sind ja gerade diese Akten verbrannt?)

Ob nun Reingruber wusste, bzw. in Erfahrung brachte, dass Gruber in der EW war (er hatte ja mit Greger länger Zeit gesprochen) ist nicht bekannt. Was mich wundert ist, dass er in diese Richtung (bis auf Gump) nie ermittelte obschon er durch seine Ermittlungen in verschiedenen Fällen in München eigentlich sensibilisiert hätte sein müssen.


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Dumbo ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2011 um 08:58
@canales
Zitat von canalescanales schrieb:Auffällig ist ja, dass wohl die einzige Vernehmung mit Personen aus dieser "Szene" keinen Niederschlag in den Akten gefunden hat. (Vielleicht sind ja gerade diese Akten verbrannt?)
Ist das wieder mal eine Vermutung Deinerseits? Was war das für eine Vernehmung und woher weisst Du davon, wenn diese keinen Niederschlag in den Akten gefunden hat?


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01.06.2011 um 09:25
@Dumbo,

es gab immerhin 1922 eine Fahndung nach Gump und weiteren drei Mitgliedern eines Freikorps. Die Fahndung hatte keinen Erfolg. Ist es wirklich unmöglich vier zur Fahndung ausgeschriebene Personen nicht zu finden, oder wurden die Beschuldigungen eingestellt? Und das ohne eine Vernehmung?


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2011 um 09:40
Zitat von canalescanales schrieb:1. Es wusste keiner, weil sich die Teile nur eine kurze Zeit auf HK befanden
Damals wußte es keiner, heute weiss man es.........
Wann und wie lange lagerten die besagten Flugzeugteile in Hinterkaifeck ?
Zitat von canalescanales schrieb:
Es war bestimmten Personen bekannt, aber Keiner traute sich in dieser Zeit was darüber zu sagen (nach einer bestimmten Zeit waren die Leute offensichtlich zu sehr damit beschäftigt sich gegenseitig zu beschuldigen)
Vor wem hätten diese Leute Angs haben müssen ?
Zitat von canalescanales schrieb:Was mich wundert ist, dass er in diese Richtung (bis auf Gump) nie ermittelte obschon er durch seine Ermittlungen in verschiedenen Fällen in München eigentlich sensibilisiert hätte sein müssen.
Wieso wundert dich das. Es gab und gibt keinen einzigen Hinweis auf diese Flugzeugteile und den dazugedichteten Militärischen Aktivitäten.
Unter denen gegen die Reingruber ermittelt hatte waren eine vielzahl von ehemaligen Soldaten.
Die hätten sicher aus der Schule geplaudert, die Belohnung wurde damals sogar noch aufgestockt.
Befangenheit würde ich Reingruber in einer ganz anderen Richtung unterstellen !

pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2011 um 10:23
@pilvax,
Zitat von pilvaxpilvax schrieb:Wann und wie lange lagerten die besagten Flugzeugteile in Hinterkaifeck ?
Darüber gibt es keine Informationen, nur der Zeitraum ist genannt 1920/21.
Vor wem hätten diese Leute Angst haben müssen ?
Vor denselben Leuten die in ihren Statuten schreiben "Verräter verfallen der Feme", und dies auch in die Tat umsetzen, wie einige Beispiele zeigen. Alle Fememorde in Bayern haben mit Waffenlagern zu tun.
Zitat von pilvaxpilvax schrieb:Unter denen gegen die Reingruber ermittelt hatte waren eine vielzahl von ehemaligen Soldaten.
Die hätten sicher aus der Schule geplaudert, die Belohnung wurde damals sogar noch aufgestockt
Weshalb war es dann so schwierig die Fememörder in Bayern zu ermitteln, wenn doch alle so redselig waren?
Gegen Soldaten im aktiven Dienst, oder Mitglieder von Wehrverbänden wurde m.W. nur in der Sache Gump "ermittelt".


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2011 um 10:47
Zitat von canalescanales schrieb:Darüber gibt es keine Informationen, nur der Zeitraum ist genannt 1920/21.
Von wem, wo steht das ?

pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2011 um 11:22
@pilvax
Zitat von pilvaxpilvax schrieb:die Belohnung wurde damals sogar noch aufgestockt.
Im Schrobenhausener Wochenblatt wird bereits am 11.04.1922 von den 100.000 Mark Belohnung berichtet. Wann wurden die denn aufgestockt?

http://ratschundtratsch.de/HK/archive/stadtarchivsob/sobwochenblatt/19220411bericht.jpg


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2011 um 11:28
@pilvax

in der Fassung, die ich kenne steht, sie wurden 1921 abtransportiert, weder Monat noch Verweildauer.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2011 um 12:06
Zitat von topfsekre1topfsekre1 schrieb:Im Schrobenhausener Wochenblatt wird bereits am 11.04.1922 von den 100.000 Mark Belohnung berichtet. Wann wurden die denn aufgestockt?
Das habe ich entweder in den Münchner/Augsburger Akten oder in Zeitungsberichten gelesen.
Wenn es dir wichtig erscheint, kann ich bei Gelegenheit diese Stelle mit Quellenangabe, dem Grund und dem Zeitpunkt der Aufstockung heraussuchen.
Das dauert aber etwas.

pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2011 um 12:09
Zitat von canalescanales schrieb:in der Fassung, die ich kenne steht, sie wurden 1921 abtransportiert, weder Monat noch Verweildauer.
Von welcher Fassung sprichst du ?

Aus den:
„Akten der Archive München/Augsburg“
„Leuschner“
Oder gar den „Olt Geschichten.“

pilvax


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Dumbo ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2011 um 12:45
@canales
Zitat von canalescanales schrieb:es gab immerhin 1922 eine Fahndung nach Gump und weiteren drei Mitgliedern eines Freikorps. Die Fahndung hatte keinen Erfolg. Ist es wirklich unmöglich vier zur Fahndung ausgeschriebene Personen nicht zu finden, oder wurden die Beschuldigungen eingestellt? Und das ohne eine Vernehmung?
Auch da können wir uns nur an die noch vorhandenen Akten halten. Tatsache ist, dass im Jahr 1953 Staatsanwalt Dr. Popp im Verlauf des Ermittlungsverfahren gegen Anton Gump überprüfen ließ, ob gegen dessen Bruder Adolf im Jahr 1937 oder später ermittelt worden ist.

Ein Polizeibeamter aus Unterbrück (Landkreis Freising) hatte damals angegeben, dass die Staatsanwaltschaft Augsburg nach Adolf Gump hätte fanden lassen. Als Grund sei im Fahndungsschreiben Tatverdacht in Hinblick auf die Morde von HK angegeben gewesen.
Dazu wurden alle noch greifbaren Richter, Staatsanwälte und Justizangestellte der Augsburger Justiz befragt.
Niemand wusste von einer solchen Fahndung, geschweige denn von einem Verhör.
Das ist so nachzulesen im Staatsarchiv Augsburg.

@all:
Woher stammt eigentlich die Info, nach Gump sei bereits 1922 wegen HK gefahndet worden? Ich weiß, dass das so in den Personenlisten von hk.net und hk.mord steht. Aber woher stammt die ursprüngliche Info?


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2011 um 13:01
@Dumbo,

ich zitiere mal einen älteren Beitrag von Badesalz vom 22.12.08 aus hk.net
Kommissar Reingruber hatte offenbar 1922 zur Zeit der ersten Ermittlungen im Mordfall HK ein Fahndungsersuchen des Landgerichtes Oppeln auf dem Tisch, das vier Personen zur Verhaftung ausgeschrieben hatte, unter diesen Adolf Gump.

Diese Personen hatten in Oberschlesien "nach den Aufständen" "neun Bauern ermordet und beraubt".

Wohl bedingt durch die Nähe von Karlskron zu HK schrieb Reingruber mit Datum des 9. April 1922:

"Da nicht ausgeschlossen ist, daß Gump an den Raubmord in Hinterkaifeck beteiligt war, ersuche ich um eifrige Fahndung nach Gump, im (?)sfalle dessen Festnahme und eingehende Einvernahme desselben über seinen Aufenthalt am 30. 31. März und 1. April 1922."
Desweiteren taucht im Buch 4 Jahre politischer Mord von Gumbel ein Joseph Gump aus Karlskron auf (Polizeiwachtmeister) welcher am Tod eines polnischen Bürgers beteiligt war, im Zusammenhang mit den Taten des Freikorps Oberland in Oberschlesien. Ich kann das gerne zitieren, allerdings erst heut Abend. Ob er identisch ist mit Adolf Gump kann ich nicht sagen, vielleicht gab es ja noch einen Joseph Gump aus Karlskron der Wachtmeister beim Bund Oberland war?


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2011 um 13:05
@pilvax

Ja, bitte, es wäre schön, wenn du das eruieren könntest, insbesondere der Zeitpunkt ist m. E. von großer Relevanz.

Belohnungen, insbesondere große Belohnungen machen eigentlich nur dann einen Sinn, wenn die Ermittler davon ausgingen, dass es mindestens zwei Täter waren und sich zumindest einer von der hohen Belohnung locken lässt, seinen Kumpanen zu verraten. Gleichzeitig brigt nämlich eine hohe Belohnung das Risiko, dass sich irgendwelche Leute melden und Falschbeschuldigungen ausstoßen, nur um die Belohnung zu kassieren. Das sind Spuren, denen die Ermittler dennoch nachgehen müssen, es wird dadurch aber viel an Personal benötigt und es fallen auch höhere Kosten an.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2011 um 13:41
Wohl bedingt durch die Nähe von Karlskron zu HK schrieb Reingruber mit Datum des 9. April 1922:

"Da nicht ausgeschlossen ist, daß Gump an den Raubmord in Hinterkaifeck beteiligt war, ersuche ich um eifrige Fahndung nach Gump, im (?)sfalle dessen Festnahme und eingehende Einvernahme desselben über seinen Aufenthalt am 30. 31. März und 1. April 1922."

Auch diese Zeilen, die Reingruber damals los ließ, zeigen seine geistige Hilflosigkeit in diesem Fall, erst Bärtl, dann Gump, dann andere.
Der Kriminaloge Reingruber war mit diesem Fall nicht nur überfordert, sondern auch geistig nicht in der Lage die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Meine persönliche Meinung zu ihm, ein saudummer Beamter, der auf der Karriereleiter nach oben gespült wurde.



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Dumbo ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2011 um 14:20
@canales
Danke für die Info. Dann wird sich dieses Schreiben vermutlich bei den Münchner Akten befinden.

@Sturmgraf
Irgendwoher muss Reingruber wohl Anhaltspunkte gehabt haben, dass Adolf Gump etwas mit den Morden von HK zu tun gehabt haben könnte. Und natürlich war er dann verpflichtet, diesen Anhaltspunkten nachzugehen. Das ist elementarste Ermittlerarbeit und hat mit saudumm nix zu tun.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2011 um 14:32
Zitat von DumboDumbo schrieb:Irgendwoher muss Reingruber wohl Anhaltspunkte gehabt haben, dass Adolf Gump etwas mit den Morden von HK zu tun gehabt haben könnte. Und natürlich war er dann verpflichtet, diesen Anhaltspunkten nachzugehen
So sicher wäre ich mir da nicht.
Es wurden im Laufe der Zeit nach unzähligen Vagabunden, Entlassenen Häftlingen, kleinkriminellen jeglicher Coloeur und allen möglichen Leuten gefandet.

Ich glaube kaum, dass da jeweils Anhaltspunkte zu den Morden von HK vorhanden waren.
Denke eher an Gießkannenprinzip..........auf gut Glück.

pilvax


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Dumbo ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2011 um 14:43
Oder so, Pilvax


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