Mordfall Hinterkaifeck

@Dumbo
@pilvax,

pilvax schrieb:Ich glaube kaum, dass da jeweils Anhaltspunkte zu den Morden von HK vorhanden waren.
Denke eher an Gießkannenprinzip..........auf gut Glück.

nix "gut Glück"...

Es gab gegen Adolf Gump, W. Dreßel, Musweiler und Fischer (F.C. Bund Oberland) einen Haftbefehl des Landgericht Oppeln (Aktenz.: 4.J.1425/21).

Demnach sollen die 4 Männer in Schlesien 9 Bauern erschlagen haben. Als Reingruber davon erfuhr, zog er bei HK ein ähnliches Szenario in Betracht.

Du findest diesen Sachverhalte im Leuschner, 97ziger Auflage, im Kapitel "Gesucht: 4 Selbstschutzleute" ab Seite 65.
Zu Gump und seinen FC.-Brüder ab Seite 67.

Auf jeden Fall war es nicht so, dass Reingruber als Stadtbewohner und keine Ahnung von nichts dort auftrat, sondern er stammte selber von einem Bauernhof ab und kannte sich somit durchaus mit den Gepflogenheiten aus.

@canales
@Heike75
weil ihr der Meinung seid, die HKler erschießen käme aus Lärmgründen nicht in Betracht:

Ihr könnt mir bestimmt auf die Schnelle sagen, auf welche Weise denn die anderen Fememorde in Bayern begangen wurden.

@topfsekre1
Hau mich blau, ich glaube Sandmayr wurde erdrosselt... Dobner wollte man erdrosseln (hat es aber nicht geschafft)... Gareis wurde erschossen... Die Bauern in Schlesien erschlagen. Das war zwar kein Fememord, aber ich weiss, auf was Du raus möchtest...
Ich sehe HK nicht als typischen Fememord...

Muß nochmal die anderen Fälle ansehen...

Kann mir Jemand sagen, was der Fememordfall Sandmayr im Leuschner Buch "Mordfall Hinterkaifeck" zu suchen hat?

PfarrerBraun schrieb: Ernst Röhm und seine "Jungs" haben mit HK überhaupt nichts zu tun, ich warte
noch auf den Tag wo die Behauptung aufgestellt wird, das ein Österreichischer Landschaftsmaler
Zuflucht auf HK gesucht hat.

Pfarrer Braun, vorsicht mit vorschnellen Schlüßen! Wenn es um Waffen ging, hatte Herr Röhm seine Finger ganz sicher mit im Spiel.

Heike, gegen einen Fememord spricht hier die Vorgehensweise der Täter und der bislang immer noch fehlende Nachweis, daß Andreas Gruber aktiv politisch tätig gewesen ist.

Frl. Sandmayer war schlicht doof, die hatte keine Ahnung, mit wem sie sich anlegte. Der Sandmayer Fall ist auch unter den Fememorden eine Ausnahme, denn ansonsten waren alle Fememoropfer politisch aktiv und mischten in einer bestimmten Szene mit.

Für den Waffenhandel gab es in München Szenelokale, in denen die Szene sich traf (z.B. das Cafe Fürstenhof), wo Informationen ausgetauscht und Pläne geschmiedet wurden. Leute wie Hans Dobner etwa spielten bewußt mit der Gefahr, denn er brauchte das Geld, da er keiner geregelten Arbeit nach ging.

@Joanneofarch Weist Du wo Röhm zu diesem Zeitpunkt war???

@Heike75

Heike75 schrieb:Kann mir Jemand sagen, was der Fememordfall Sandmayr im Leuschner Buch "Mordfall Hinterkaifeck" zu suchen hat?

Reingruber ermittelte auch in diesem Fall.

Joanneofarch schrieb: Heike, gegen einen Fememord spricht hier die Vorgehensweise der Täter und der bislang immer noch fehlende Nachweis, daß Andreas Gruber aktiv politisch tätig gewesen ist.

Nochmal, ich habe gesagt, dass ich im HK-Fall keinen typischen Fememord sehe.
Gruber war zumindest in der Einwohnerwehr. Bei Gruber sehe ich keinen Patriotismus, sondern Gier.

Joanneofarch schrieb: Frl. Sandmayer war schlicht doof, die hatte keine Ahnung, mit wem sie sich anlegte. Der Sandmayer Fall ist auch unter den Fememorden eine Ausnahme, denn ansonsten waren alle Fememoropfer politisch aktiv und mischten in einer bestimmten Szene mit.

Ja, sie war naiv.
Wirklich alle? Gerade der Verrat hatte einen tödlichen Ausgang.

@Dumbo

Dumbo schrieb:Reingruber ermittelte auch in diesem Fall.

... und in vielen anderen Fällen. Es gab Fälle, für deren Lösung er Belobigungen und Kohle gekriegt hat. Reingruber zieht sich wie ein roter Faden durchs ganze Buch. Leuschner scheint viel über ihn in Erfahrung gebracht zu haben... Er stellt ihn als ausgezeichneten Ermittler dar.

Im Sandmayr Fall hat er sich nicht wirklich mit Ruhm bekleckert... warum also ausgerechnet dieser Fall?
Und ein Kapitel zur Weimarer Republik findet auch seinen Platz im Buch... warum?

@lörner
Röhm, der "Maschinengewehr-König" war wohl damit beschäftigt, seine "Waffenkammer" zu erweitern, denn das war wohl seine Lieblingsbeschäftigung und Hauptaufgabe.
Als Diener der eisernen Faust unter Karl Mayr.

@lörner

Ja, er war Stabschef bei General von Epp bei der 7. bayer. Inf. Division in München.

So, wie Heike das geschrieben hat, war er sehr beschäftigt, geheime Waffenlager zu koordinieren und Waffen zu verteilen.

@Joanneofarch

Frl. Sandmayer war schlicht doof, die hatte keine Ahnung, mit wem sie sich anlegte. Der Sandmayer Fall ist auch unter den Fememorden eine Ausnahme, denn ansonsten waren alle Fememordopfer politisch aktiv und mischten in einer bestimmten Szene mit.

Korrektur:

Frau Sandmayer war nicht doof, sie hatte einfach nur Pech, dass in der Druckerei, in der die Fahndungsplakate nach Waffen gedruckt wurden ausgerechnet, heute würde man sagen, Supporter der Waffenfraktion gearbeitet und sie schlichtweg verpfiffen haben, als sie dort die Waffen gemeldet hatte, nachdem sie nicht wusste, an wen sie sich wenden sollte.

@arschimedes

Arschimedes, ich kann es auch vornehmer ausdrücken: das Fräulein war naiv.

Frl. Sandmayer wollte billige Rache an ihrem ehemaligen Chef üben.

Der Schuß ging nach hinten los.

Ich finde, sowas zeugt von unglaublicher, naiver Einfältigkeit.

@canales


Ich habe noch ein Beispiel gefunden für jemanden, der gleichzeitig in der Reichswehr und in einem Freicorps war:

Hauptmann Cordt von Brandis

@Joanneofarch,

ok, aber der war Freikorpsführer und hoher Offizier.

Hier noch der Abschnitt zu Gump aus Gumbel "4 Jahre politischer Mord" S. 164/165
Es geht um die Erschießung des Besitzers des Hotels "Deutsches Haus" in Krappitz, Valentzyk, sowie die Erschießung von zwei weiteren Gefangenen.

Valenzyk wurde im Mai 1921 auf Grund verschiedener Anschuldigungen ins Gefängnis in Krappitz gebracht. Dort wurde er Ende Mai 1921 auf Befehl des Leiters der Kriminalabteilung der Nachrichtenzentrale Oberland , Kriminalinspektor Friedrich (alias Fischer) aus Bernburg in Anhalt von dem Pferdewärter Eduard Seirer aus Pasing, Gräfstraße 5, und dem Kriminalwachtmeister Joseph Gump aus Karlskron bei Garmisch abgeholt und in der Richtung Leschnitz in einen Wald gebracht. Dort warteten Friedrich und Dressel. Gump und Dressel gingen, nachdem sie einen Spaten unter dem Kutschersitz hervorgezogen hatten, in den Wald. Seirer bewachte den Gefangenen. Friedrich blieb mit dem Motorrad in einiger Entfernung zurück. Valentzyk wurde dann in den Wald hinter eine kleine Anhöhe geführt und dort von Gump erschossen.
Am 30. Juni 1921 rückte die Nachrichtenzentrale Oberland nach Leobschütz ab. In der Kolonne wurden Karl Görlitz aus Görlitz in Schlesien , Apothekerlehrling in Gogolin und der Gemeindevorsteher Stephan Stellmach aus Bismarckhütte in Oberschlesien als Gefangene mitgeführt . Sie wurden dann von Gump in einem Bagagewagen über Schönau nach Kleinbergau gebracht und mussten dort in einem Pferdestall übernachten. Am anderen Morgen früh wurden sie auf der Straße nach Kasimir zu Fuß von Gump und einem gewissen Mußweiler (alias Weiland) aus Hamburg weitertransportiert. Nach etwa 10 Minuten wurden die Gefangenen links ab in den Wald geführt , von Mußweiler erschossen und an der Mordstelle vergraben.

Da hier auch Mußweiler auftaucht, bin ich mir fast sicher, dass es sich um Adolf Gump handelt.

Canales, hoher Offizier ...als Hauptmann....nicht wirklich ...aber ist egal, streiten wir uns nicht um des Kaisers Bart.

Interessant, was Du da eingestellt hast, Canales.

Verstehe ich richtig, daß Du denkst, dieser Joseph Gump ist in Wahrheit Adolf Gump?

Diese Namen tauchen alle im Zusammenhang mit Adolf Gump auf (siehe Leuschner) - das kann kein Zufall mehr sein.

Da schließe ich mich Dumbo an.

Sehr schöner Fund, danke Canales!

@Joanneofarch
@Dumbo

Dumbo schrieb:Diese Namen tauchen alle im Zusammenhang mit Adolf Gump auf (siehe Leuschner) - das kann kein Zufall mehr sein.

Ganz genau: Gegen die drei Herren (mit Adolf Gump sind es vier) gab es ein Haftbefehl (siehe Beitrag von heute mittag), da müsste es echt mit dem Teufel zugehen, wenn Joseph Gump aus Karlskron nicht Adolf Gump aus Karlskron ist.

Nochwas, man sagt ja Adolf Gump nach, dass er in einer Art "Rollkommando" des Bund Oberland gewesen sein soll. Dieses Rollkommando soll auch K. Gareis ermordent habenl. Es wäre also möglich, dass diese vier Männer diese Rollkomando bildeten.

Da haste wahr, Heike, so seh ich das auch

@lörner Weder Joanneofarch noch canales wissen was Röhm zu diesem Zeitpunkt gemacht hat,
den Emilie Röhm Nachlass werden sie nicht kennen. Fakt ist das Röhm zur keinem Zeitpunkt auf
HK gewesen ist.

Weder Joanneofarch noch canales wissen was Röhm zu diesem Zeitpunkt gemacht hat,
den Emilie Röhm Nachlass werden sie nicht kennen. Fakt ist das Röhm zur keinem Zeitpunkt auf
HK gewesen war.

Wer sagt denn, daß Röhm auf Hk war?