@Heike75Auf die Vorkommnisse vor der Tat wurde doch aber von olt gar nicht eingegangen, sie können uns also doch auch keine Beleg für den Wahrheitsgehalt der Kommandoaktionstheorie geben.
Grundsätzlich hast du natürlich recht, man kann auch über die Vorkommnisse vor der Tat reden. Welche der vielen mehr oder weniger zeitnah gemachten und mehr oder weniger auf dichterischer Freiheit beruhenden Vorkommnisse spielst du denn an?
Es gäbe da als Diskussionspunkte (ohne Berücksichtigung einer bestimmten Reihenfolge)
1. Unbekannter am Friedhof nach der Chorprobe
2. Geldanleihen der Viktoria bei ihrer Halbschwester
3. Goldmarkspende im Beichtstuhl
4. Weglaufen einer der beiden Frauen
5. Unbekannter am Waldrand
6. Zeitung am Waldrand
7. Fußspuren zur Motorenhütte
8. Eventuelle Einbruchspuren an der Motorenhütte
9. eventuell die Heukuhlen auf dem Dachboden samt verschobener Dachziegel (dazu habe ich schon eine Theorie, die sich gleich noch mit den Fußsspuren deckt:
http://www.ratschundtratsch.de/forum/index.php?topic=756.0Habe ich was vergessen?
@canalesIch gehe mit dir völlig konform, dass die Tat an sich einer der unumstößlichen Eckpunkte des Falles HK ist
;)Zum Punkt Einflussnahme der Reichswehr auf die Ermittlungen bleibt mir, zu erwähnen, dass ein großer Punkt, der immer wieder angeführt wird, das Fehler jeglicher Erwähnung des Falles HK von KOI Reingruber in seinen Lebenserinnerungen. Oftmals wurde schon gesagt, dass gerade dieser Fall, der einzig unaufgeklärte, ihn doch beschäftigt haben müsste, vielleicht wurde er ja "eingenordet", den Fall unaufgeklärt zu lassen. Tatsächlich halte ich es aber für wahrscheinlicher, dass Reingruber eben deswegen nichts über den einzig unaufgeklärten Fall in seiner Laufbahn berichtete, weil es eben ein unaufgeklärter Fall war, der noch nicht verjährt war.
Kommen wir zur Erpressung: Meinethalben wurden Flugzeugteile eingelagert, allerdings wurden die ja nach deiner Auffassung bzw. nach Gumbel im Dezember 1921 nach Ungarn verschifft, waren also weg. Angeblich wären ja nun noch Unterlagen für das Unterbrechergetrieben dort vorhanden gewesen, weil die der Gruber vorher versteckt hat und beim Abholen der Flugzeuge oder Flugzeugteile fiel das keinem auf. Spielen wir das Spiel weiter: Gruber wendet sich also an die Reichswehr. Also an den Verbindungsmann der Reichswehr, der auch die Einlagerung der Flugzeuge oder Flugzeugteile oder Flugzeugpläne bei ihm organisiert hat. Es muss ja einen Ansprechpartner gegeben haben. 1922 war allerdings noch gar nicht in Sicht, dass durch den Einmarsch der französischen Truppen ins Ruhrgebiet Flugzeuge wieder fliegen werden, es hätte also noch genug Anlass gegeben, weiterhin Waffen zu verstecken und einzulagern. In dieser Situation wäre es doch vom Gruber unklug gewesen, seinen Auftraggeber zu erpressen. Ein Hund beißt nicht die Hand, die ihn füttert. Aber das sind ja alles Argumente, die mit einem Handstreich mit dem Hinweis, dass ich sie nicht beweisen kann, von Tisch gewischt werden. Also lassen wir sie einfach mal stehen und glauben jetzt, dass Gruber die Reichswehr erpresst. Was, glaubst du, wäre nun das "normale" Vorgehen?
Weiter oben hast du angesprochen, dass bereits im März 1919 bei Gumbel ein Leutnant und Soldaten aufgetaucht wären, vermutlich um ihn, Gumbel, zu liquidieren. Warum haben sie ihn nicht liquidiert? Und warum machen sie es nicht auch einfach so mit dem Gruber? Warum spähen sie ihn tagelang aus und sehen am Ende als einzige Lösung das Auslöschen einer ganzen Familie inklusive zweier unschuldiger Kinder und einer unschuldigen Magd? Was ist da schief gelaufen?