Mordfall Hinterkaifeck
06.12.2010 um 16:34Krankenkassen-Beitrag Rieger
Zunächst möchte ich bezüglich des immer wieder angesprochenen Krankenkassenbeitrags, der im Voraus bezahlt worden sein soll auf einen Beitrag von @Badesalz vom 23.5.2008,23.01 Uhr hinweisen, mit dem er auf meinen Beitrag vom 22.5.2008,16.45 Uhr geantwortet hat:
@alle
Interessanterweise ist die Polizei erst durch eine Beitragsaufstellung der Ortskrankenkasse Schrobenhausen auf den Namen Kreszenz Rieger gekommen. Diese Aufstellung wurde von der Gerichtskommission am 5.4.1922 im Schlafzimmer der Victoria Gabriel gefunden.
Weitere Nachforschungen der Polizei haben dann ergeben, dass Kreszenz Rieger auch noch vom 9.10.1921 bis 2.2.1922 als bei Gabriel in Stellung gemeldet gewesen sei. Die Magd ist im Rahmen ihrer Vernehmung hierzu befragt worden. Dabei hat sie darauf hingewiesen, dass sie nur von November 1920 bis Ende August 1921 /Ende der Haferernte) in HK gewesen ist.
Zumindest aber steht damit fest, dass Victoria Gabriel für sie ordnungsgemäß Krankenkassenbeiträge gezahlt hat, wenn nicht sogar überzahlt hat für einen Zeitraum, wo sie gar nicht mehr in Stellung war.
@AngRa
Da es ja in den Akten zu allem mindestens zwei Varianten zu geben scheint:
Mit Datum vom 4. Juli 1929 ist - mit in der Kopie nicht leserlicher Unterschrift - in den Akten der Münchner Kriminalpolizei folgendes festgehalten...
" Die vom Hammer erwähnte Magd wurde bei der Ortskrankenkasse Schrobenhausen festgestellt als die ledige Dienstmagd Kreszenz RIEGER geb. am 23. 4. 1897 in Oberhausen - Augsburg, welche vom 17.XI.1920 bis 29.VII.1921 bei Frau Gabriel in Hinterkaifeck angemeldet war. Vom 8.II.23 bis 1.V.1923 war sie bei dem Gastwirt Walter in Koppenbach in Dienste gemeldet."
Mordfall Hinterkaifeck (Seite 734)
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Somit steht aufgrund der unterschiedlichen Angaben in den historischen Akten gar nicht fest, dass von Viktoria Gabriel Beiträge bis einschließlich 2.2.1922 gezahlt worden sind.
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Jakob Weber / Karlskron
Kreszenz Rieger hat in ihren polizeilichen Vernehmungen vom 24.4.1922 und vom 9.7.1952 angegeben, dass Vater ihrer am 26.3.1921 geborenen Tochter Viktoria ein Jakob Weber sei, Dienstknecht auf Schlossgut Oberarnbach.
Das Alter des Vaters hat sie mit 28 Jahren angegeben.
In den Kriegsstammrollen findet sich der Eintrag eines Jakob Weber ( * 1887 in Karlskron).Bei diesem Jakob Weber dürfte sich trotz der nicht übereinstimmenden Angaben zum Alter um den Vater der Viktoria handeln, denn in den Stammrollen ist auch dokumentiert, dass er am linken Knie eine Verletzung hatte. Diese Verletzung war sehr gravierend. Es wurde nämlich vermerkt, dass er zwei Fußstützapparate ( bis über das Knie) erhalten hat, sowie für das linke Bein orthopädische Stiefel mit Korkeinlage zum Ausgleich einer Beinverkürzung von 7 ½ cm.
Der Riegerschen Aussage aus dem Jahr 1922 ist zu entnehmen, dass Jakob Weber im Mai 1921 an einer Knie-Operation in einem Münchner Krankenhaus gestorben ist. Die dokumentierte schwere Knieverletzung korrespondiert somit mit der Aussage zur Operation und spricht dafür, dass es sich bei diesem Jakob Weber ( * 1887) um den Vater der Viktoria Rieger gehandelt hat.
Aus dem Umstand, dass Jakob Weber wie auch Adolf und Anton Gump in Karlskron geboren sind, lässt sich mE keine Verbindung zwischen den Gumps und Hinterkaifeck oder den Gumps und der Magd Kreszenz herstellen, denn im Rahmen des Ermittlungsverfahrens gegen Anton Gump hat Kreszenz Schmied, geb. Rieger angegeben, dass ihr der Name Gump kein Begriff sei.
Im Wortlaut hat sie folgendes geantwortet:
„ Mir ist, wie ich bereits angegeben habe, überhaupt kein Mann bekannt, der mit der jungen Bäuerin Verbindungen gehabt hätte. Ich habe auch nie gehört, dass man von einem Mann namens Adolf oder Adi gesprochen hätte. Der Name Gump ist für mich kein Begriff. Ich kenne wohl einen Michael Gump. Dieser soll Hilfsarbeiter oder Maurer sein und hat mit meinem Mann schon zusammen in Augsburg gearbeitet.“
Bei diesem Michael Gump handelt es sich nicht etwa um einen Bruder von Adolf oder Anton Gump, so dass auch über den Michael Gump keine Verbindung der Gump-Brüder zur Magd Kreszenz gezogen werden kann.
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Orthografische und grammatikalische Kenntnisse von Anton Gump
Was daran lustig oder komisch sein soll, wenn ein Mann mit einer einfachen Schulbildung viele Fehler orthografischer und grammatikalischer Art in einem Lebenslauf macht oder in einem verzweifelten Brief an seine Ehefrau aus der U-Haft heraus, das kann ich nicht nachvollziehen!
Zunächst möchte ich bezüglich des immer wieder angesprochenen Krankenkassenbeitrags, der im Voraus bezahlt worden sein soll auf einen Beitrag von @Badesalz vom 23.5.2008,23.01 Uhr hinweisen, mit dem er auf meinen Beitrag vom 22.5.2008,16.45 Uhr geantwortet hat:
@alle
Interessanterweise ist die Polizei erst durch eine Beitragsaufstellung der Ortskrankenkasse Schrobenhausen auf den Namen Kreszenz Rieger gekommen. Diese Aufstellung wurde von der Gerichtskommission am 5.4.1922 im Schlafzimmer der Victoria Gabriel gefunden.
Weitere Nachforschungen der Polizei haben dann ergeben, dass Kreszenz Rieger auch noch vom 9.10.1921 bis 2.2.1922 als bei Gabriel in Stellung gemeldet gewesen sei. Die Magd ist im Rahmen ihrer Vernehmung hierzu befragt worden. Dabei hat sie darauf hingewiesen, dass sie nur von November 1920 bis Ende August 1921 /Ende der Haferernte) in HK gewesen ist.
Zumindest aber steht damit fest, dass Victoria Gabriel für sie ordnungsgemäß Krankenkassenbeiträge gezahlt hat, wenn nicht sogar überzahlt hat für einen Zeitraum, wo sie gar nicht mehr in Stellung war.
@AngRa
Da es ja in den Akten zu allem mindestens zwei Varianten zu geben scheint:
Mit Datum vom 4. Juli 1929 ist - mit in der Kopie nicht leserlicher Unterschrift - in den Akten der Münchner Kriminalpolizei folgendes festgehalten...
" Die vom Hammer erwähnte Magd wurde bei der Ortskrankenkasse Schrobenhausen festgestellt als die ledige Dienstmagd Kreszenz RIEGER geb. am 23. 4. 1897 in Oberhausen - Augsburg, welche vom 17.XI.1920 bis 29.VII.1921 bei Frau Gabriel in Hinterkaifeck angemeldet war. Vom 8.II.23 bis 1.V.1923 war sie bei dem Gastwirt Walter in Koppenbach in Dienste gemeldet."
Mordfall Hinterkaifeck (Seite 734)
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Somit steht aufgrund der unterschiedlichen Angaben in den historischen Akten gar nicht fest, dass von Viktoria Gabriel Beiträge bis einschließlich 2.2.1922 gezahlt worden sind.
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Jakob Weber / Karlskron
Kreszenz Rieger hat in ihren polizeilichen Vernehmungen vom 24.4.1922 und vom 9.7.1952 angegeben, dass Vater ihrer am 26.3.1921 geborenen Tochter Viktoria ein Jakob Weber sei, Dienstknecht auf Schlossgut Oberarnbach.
Das Alter des Vaters hat sie mit 28 Jahren angegeben.
In den Kriegsstammrollen findet sich der Eintrag eines Jakob Weber ( * 1887 in Karlskron).Bei diesem Jakob Weber dürfte sich trotz der nicht übereinstimmenden Angaben zum Alter um den Vater der Viktoria handeln, denn in den Stammrollen ist auch dokumentiert, dass er am linken Knie eine Verletzung hatte. Diese Verletzung war sehr gravierend. Es wurde nämlich vermerkt, dass er zwei Fußstützapparate ( bis über das Knie) erhalten hat, sowie für das linke Bein orthopädische Stiefel mit Korkeinlage zum Ausgleich einer Beinverkürzung von 7 ½ cm.
Der Riegerschen Aussage aus dem Jahr 1922 ist zu entnehmen, dass Jakob Weber im Mai 1921 an einer Knie-Operation in einem Münchner Krankenhaus gestorben ist. Die dokumentierte schwere Knieverletzung korrespondiert somit mit der Aussage zur Operation und spricht dafür, dass es sich bei diesem Jakob Weber ( * 1887) um den Vater der Viktoria Rieger gehandelt hat.
Aus dem Umstand, dass Jakob Weber wie auch Adolf und Anton Gump in Karlskron geboren sind, lässt sich mE keine Verbindung zwischen den Gumps und Hinterkaifeck oder den Gumps und der Magd Kreszenz herstellen, denn im Rahmen des Ermittlungsverfahrens gegen Anton Gump hat Kreszenz Schmied, geb. Rieger angegeben, dass ihr der Name Gump kein Begriff sei.
Im Wortlaut hat sie folgendes geantwortet:
„ Mir ist, wie ich bereits angegeben habe, überhaupt kein Mann bekannt, der mit der jungen Bäuerin Verbindungen gehabt hätte. Ich habe auch nie gehört, dass man von einem Mann namens Adolf oder Adi gesprochen hätte. Der Name Gump ist für mich kein Begriff. Ich kenne wohl einen Michael Gump. Dieser soll Hilfsarbeiter oder Maurer sein und hat mit meinem Mann schon zusammen in Augsburg gearbeitet.“
Bei diesem Michael Gump handelt es sich nicht etwa um einen Bruder von Adolf oder Anton Gump, so dass auch über den Michael Gump keine Verbindung der Gump-Brüder zur Magd Kreszenz gezogen werden kann.
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Orthografische und grammatikalische Kenntnisse von Anton Gump
Was daran lustig oder komisch sein soll, wenn ein Mann mit einer einfachen Schulbildung viele Fehler orthografischer und grammatikalischer Art in einem Lebenslauf macht oder in einem verzweifelten Brief an seine Ehefrau aus der U-Haft heraus, das kann ich nicht nachvollziehen!