@mimaIn den Aussagen nach der Tat hat Kreszenz Rieger nicht die Thaler-Brüder, sondern ausdrücklich und mehrfach die Bichler-Brüder "ins Gespräch gebracht", d.h. massiv verdächtigt.
Die Thaler-Brüder will sie dann erst 1952 "damals als auch heute noch" als die Täter verdächtigt haben. Dieselbe Geschichte, die sie ursprünglich eindeutig und unter Namensnennung mit Karl und Anton Bichler verbunden hat (Gespräch am Fenster mit zweitem Mann im Hintergrund), wird jetzt mit zwei der Brüder Thaler in Verbindung gebracht.
Gegen Mitglieder der Familie Thaler - meiner Erinnerung nach ein Vater mit vier Söhnen - scheint nach der Tat durchaus (mehrfach, aber ergebnislos) ermittelt worden zu sein. Zwei der Brüder scheinen auch durch Diebstähle (etwa eines Pferdegeschirres) aktenkundig gewesen zu sein.
Nachdem die Brüder Bichler eindeutig durch Alibis entlastet waren, hatten offensichtlich in Waidhofen und Umgebung Verdächtigungen gegen die Kaspars (Vater und Sohn) und gegen die Familie Thaler eine gewisse Konjunktur, wobei auch einmal die "Kombination" Kaspar sen./Thaler sen. auftaucht.
Nach der Zahl scheinen diese Verdächtigungen aber gegenüber Verdächtigungen, die L.S. betreffen, um einiges zurückzustehen.
Inhaltlich findet sich in den Münchner Akten zur Familie Thaler wie zur Familie Kaspar wenig von Belang, was aber nicht heißt, daß in den Akten der Neuburger Staatsanwaltschaft nicht aussagekräftigere Unterlagen vorhanden waren.
Ich möchte zu bedenken geben, daß Xaver Meiendres für die (mutmaßlich Neuburger)Akten schon für die 30er Jahre ein Gewicht von (angeblich) "105 Pfund" ansetzt, während in München heute noch ein Bestand vorhanden ist, den ich (ohne Gewähr!!) auf gut 10 Kilo schätzen würde.