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Mordfall Hinterkaifeck

51.981 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

12.03.2008 um 10:39
@ AngRa

ich bin bislang immer davon ausgegangen, das der Lorenz nur in der Nacht auf dem Heuboden weilte - war er auch des Tages aus diesem Grund nicht anzutreffen?


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Mordfall Hinterkaifeck

12.03.2008 um 10:39
@schatten69

Na, ja klar kann man es auch so sehen. Jeder hat einen anderen Geschmack!!


Aber ernsthaft. Eine Frage beschäftigt mich auch immer wieder.

Wie kann ein verwitweter Familienvater mit vier Kindern eigentlich die Vaterschaft für ein Kind anerkennen, wenn er meint, dass er gar nicht der Vater ist. Durch diese Vaterschaftsanerkennung hat er sich mit Sicherheit Ärger mit den Kindern eingehandelt und Verantwortung und auch Zahlungsverpflichtungen. Es will mir nicht in den Kopf gehen, dass ein Mann so etwas einfach macht. Für mich lässt das nur den Schluss zu, dass er sich doch für den Vater gehalten hat. Anders kann ich es mir nicht erklären. Ich halte alles andere, dass er es nicht war, sondern es aus Gefälligkeit getan hat, für eine Schutzbehauptung.


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Mordfall Hinterkaifeck

12.03.2008 um 10:40
@stalinstadt

Der LTV hat längere Zeit das Heu bewacht.


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Mordfall Hinterkaifeck

12.03.2008 um 10:43
@oldschool70,
@Manatee,
beim schnellen Überfliegen der letzten postings ist mir etwas aufgefallen, was wahrscheinlich nur ein flüchtiger Fehler in der "Hitze" des anbrechenden Tages war:

-- ZWEI Söhne des Lorenz S. ( Johann S. und (späteter Adoptiv-sohn) Josef D. ) wurden gegen 15.30 Uhr am 4.4. nach Hinterkaifeck geschickt, um zu schauen, was dort los ein ....

--- EIN Sohn von Lorenz jedoch nur, und zwar der Johann S., wurde dann mitgenommen, als Sigl/Pöll/Schlittenbauer aufbrachen, um endgültig abzuklären, ob was auf HK passiert sei.
Dabei wurden diese drei zu den (offiz.) Erstauffindungszeugen in der Tenne/Haus.

Währenddessen ( aus Rücksicht bzw. Sicherheitsgründen ? ) war Johann S. zunächst auf dem Innenhof verblieben. Ob er später dann auch die Opfer im Haus und in der Tenne sehen konnte (durfte), kann ich im Moment nicht definitiv sagen, kann aber zumindest vermutet werden.

Das jedoch auch Josef D. bei dieser Aktion mit anwesend gewesen sein soll, ist mir nicht bekannt.

Liege ich da falsch ?
**************
Ciao: Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

12.03.2008 um 10:48
@topfsekret

Jakob Sigl hat am 10. 1.1952 ausgesagt, dass der LTV mindestens 2-3 Tage nach der Tat das Heu bewachen musste und nicht auf dem Hof anzutreffen war.


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Mordfall Hinterkaifeck

12.03.2008 um 10:48
@Bernie
Danke für die Präzisierungen zu den Söhnen. Liegt mir schon daran, dass wir da von korrekten Informationen ausgehen. Ich hatte das Thema deshalb nochmal aufgegriffen, weil meistens nur von den drei Männern Sigl/Pöll/Schlittenbauer und doch aber zumindest der Johann S. auch mit war. Kann natürlich sein, dass er draussen verbleiben musste. Wäre schön, wenn wir diesen Punkt mal endgültig geklärt hätten. Wer hilft?


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Mordfall Hinterkaifeck

12.03.2008 um 10:51
@AngRa
Danke für die Infos zu Lorenz S. und seiner "Heubewachung". Das war mir nicht bekannt. Diese Aussage ist ja nunmal mehr als Brisant. Wohl eine der brisantesten überhaupt.

Zu Vic: Ich will ihr nichts andichten, was vielleicht nicht war, das liegt mir fern. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es Gerüchte gab (u.a. Aussagen ehem. Magd), dass es bei ihr öfter und direkt "zur Sache" ging. Wahrheitsgehalt natürlich unbekannt...


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Mordfall Hinterkaifeck

12.03.2008 um 10:56
Und wie kann es dann sein, wenn LTV das Heu bewacht hat, dass er am 03. April seinen Sohn und seinen damaligen Stiefsohn losschickte, um nachgucken zu gehen? Das Heu wurde ja wohl im Stadl aufbewahrt, da wäre er ja jederzeit anzutreffen gewesen. Das "auf-das-Heu-aufpassen" kann sich doch nur auf die Nachtzeit bezogen haben, untertags hätte sich LTV damit zweifelsohne der Lächerlichkeit preisgegeben. Allerdings wäre es dann durchaus vorstellbar, dass er das Vieh eben in der Nacht versorgt hat - dann hätten wir aber wieder das Fußspurenproblem. Wenig Sinn in dem Zusammenhang machen dann auch die beiden Ausgucklöcher im Dachboden der HKler, die sind doch nur dann wirklich wertvoll, wenn man auch untertags dort war.


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Mordfall Hinterkaifeck

12.03.2008 um 10:59
@topfsekret
Ich glaube es liegt eine Verwechslung vor... Die offizielle Version ist wohl, dass er bei sich zu Hause das Heu bewacht hat...


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Mordfall Hinterkaifeck

12.03.2008 um 11:09
@Manatee

In den Aussagen der Magd Kreszenz Rieger steht nichts, dass es bei Victoria öfters und direkt zur Sache ging. Gerade das Gegenteil ist der Fall. Sie hat ausgesagt, dass Männerbekanntschaften nicht auf dem Hof waren. Allerdings hat sie den Inzest beobachtet. Evtl. meintest Du dieses.



Psalm

Ich gehe davon aus, dass Pfarrer Haas die Stelle

"denn der nach Blutschuld fragt, gedenkt der Elenden
und vergisst nicht das Geschrei der Armen"

für die Gemeinde und für die Angehörigen der Opfer verdeutlicht hat, denn sie ist schwer verständlich. Für mich besteht kein Zweifel, dass seine Interpretation "der Herr gedenket als Blutächer ihrer" eine deutliche und verständliche Drohung an den enthalten soll, der die Tat begangen hat.


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Mordfall Hinterkaifeck

12.03.2008 um 11:21
Was mich in diesem Zusammenhang interessiert ist Folgendes:

Wenn der Mörder nicht ganz abgebrüht war, muss er doch, alleine durch seine Erziehung in der dortigen Umgebung, den katholischen Glauben gelebt haben.

Es muss ihn doch zur Beichte geradezu gedrängt haben.
Wie konnte es sein, dass kein Geistlicher, wenn die Beichte auch in einem entfernteren Ort stattgefunden hat, ihn zu einem Geständnis überreden konnte.
Warum konnte ihm kein Geistlicher klarmachen, dass er Vergebung dieser Sünde nur erhält, wenn er auch die weltliche Strafe für dieses Verbrechen empfängt?


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12.03.2008 um 11:22
Lutherbibel 1912:

Und der HERR redete mit Mose und sprach: 10Rede mit den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ihr über den Jordan ins Land Kanaan kommt, 11sollt ihr Städte auswählen, daß sie Freistädte seien, wohin fliehe, wer einen Totschlag unversehens tut. 12Und sollen unter euch solche Freistädte sein vor dem BLUTRÄCHER, daß der nicht sterben müsse, der einen Totschlag getan hat, bis daß er vor der Gemeinde vor Gericht gestanden sei.
(...)
Und die Gemeinde soll den Totschläger erretten von der Hand des BLUTRÄCHERS und soll ihn wiederkommen lassen zu der Freistadt, dahin er geflohen war; und er soll daselbst bleiben, bis daß der Hohepriester sterbe, den man mit dem heiligen Öl gesalbt hat.
(...)
Wird aber der Totschläger aus seiner Freistadt Grenze gehen, dahin er geflohen ist, 27und der BLUTRÄCHER findet ihn außerhalb der Grenze seiner Freistadt und schlägt ihn tot, so soll er des Bluts nicht schuldig sein.


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Mordfall Hinterkaifeck

12.03.2008 um 11:26
@Bernie

Nach der Aussage von L.S. war es so, dass dieser zunächst seine beiden Söhne zum Nachsehen schickte. Als er dann mit den Nachbarn selbst nachgesehen hat, wird in seiner Aussage nichts darüber erwähnt, dass beide Söhne wieder mitgekommen sind.

Es gibt dann nur den indirekten Hinweis, dass Johann S. anwesend war, weil er ihm den Auftrag gegeben hat, mit dem Fahrrad zum Bürgermeister Greger nach Wangen zu fahren, um diesen über den Mordfall zu informieren. Die anderen Aussagen der Auffindungszeugen enthalten nichts darüber, ob beide Söhne auch beim zweiten Nachsehen anwesend waren.

Da Josef D. noch sehr jung war, gehe ich davon aus, dass dieser nicht mehr mitgenommen wurde.


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Mordfall Hinterkaifeck

12.03.2008 um 11:26
@schatten69
Das halte ich für abwegig. Glaube mir, nicht jeden Katholiken drängt es zur Beichte und wieso meinst du dass Vergebung nur möglich ist für den, der auch weltliche Strafe erhält. Nein im Gegenteil. Gläubige Menschen sind sehr oft der Meinung, dass sie sich nur vor dem Herrn zu rechtfertigen haben und sonst aber vor gar niemandem!


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Mordfall Hinterkaifeck

12.03.2008 um 11:28
@Manatee,
wobei anzumerken ist, dass der (katholische) Pfarrer Haas mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keine Luther-Bibel bzw. diese Übersetzung gebraucht hat.
*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

12.03.2008 um 11:29
@AngRa @Bernie
Wenn ich mich recht besinne hat auch Sigl (oder war es Pöll?) irgendwann erwähnt, dass Johann S. dabei war.


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Mordfall Hinterkaifeck

12.03.2008 um 11:30
@Bernstein
Da hast du natürlich vollkommen recht. Wir wollen dem Pfarrer Haas nun wirklich nicht unterstellen, dass er bei der Bibel fremdgegangen ist.


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Mordfall Hinterkaifeck

12.03.2008 um 11:30
@schatten69

M.E. hat der Mörder die Tat komplett verdrängt. Deshalb konnte er nicht zur notwendigen Beichte gehen, denn hierdurch hätte er die Tat aufarbeiten müssen. Sie war aber aus seinem Kopf. Wenn er nicht verdrängt hätte, wäre er zerbrochen. Natürlich hatte es Konsequenzen für den Mörder, dass er nicht gebeichtet hat. Katholiken wissen das. Aber er hat die Tat aus seinem Kopf gestrichen. Das ist aber nur meine Meinung.


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Mordfall Hinterkaifeck

12.03.2008 um 11:34
@Manatee

Nach katholischem Glauben erhält nur der Absolution, der einem Pfarrer gegenüber die Beichte ablegt. Der Pfarrer kann ihm Absolution bei einer derartig schweren Tat nur erteilen, wenn er sich der irdischen Gerichtsbarkeit stellt und die Strafe auf sich nimmt. Die Beichte wäre der erste Schritt zum Geständnis und zur Reflektion über die Schuld. Ich denke, dass der Täter gerade das nicht konnte, weil er seine Schuld verdrängt hat.


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Mordfall Hinterkaifeck

12.03.2008 um 11:38
@Manatee,
Jaja ! *g* Gott Behüt: ein katholischer Pfarrer mit der "Ketzer"-Bibel -- Unmöglich :-)

für Bibelliebhaber hier nun ein wahres Schmankerl mit der wohl besten Webseite zum Thema Bibelübersetzungen :

http://www.bibelarchiv-vegelahn.de/bibel_aa.html

EINE ABSOLUT FASZINIERENDE FUNDGRUBE !!
*****
Bernie


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