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Mordfall Hinterkaifeck

51.867 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

21.05.2007 um 14:56
@keller + @manderl, danke, ja, bin wieder an bord !
hmm, der familienname ist noch
fraglich ! sollte aber doch wohl zu recherchieren sein: in einem relativ kleinenort wie
Sattelberg muesste es mit etwas "good will" machbar sein ( siehe oben ) !
ich
hatte diesbezueglich auch schon unsere "archiv-gaenger" daraufhin angefragt,ob es noch
irgendwas an akten zum thema "Schwanzenmanderl" gibt, aberzugestandenermassen ist das
thema Hinterkaifeck so irre komplex, dass es noch dauernwird, bis wir das richtig
"durchgekaut" haben, zudem bisweilen immer mal neue infosvon "aussen" reinkommen.


und genau das ist unsere chance, dieses verruecktekrimi-PUZZLE zu komplettieren
und hoffentlich zu knacken !

und daher brauchenwir die guten "SATTELBERGER"
just right now!
*************************************************
ciao: Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

21.05.2007 um 15:57
@alle: sollten die kuehe weder gemolken, nicht gefuettert, noch getraenkt worden(wasser) sein, dann machen diese tiere sich natuerlich bemerkbar, im "melodischeneinklang" mit den schweinen, und zwar kraeftig !!

die tiere waren anscheinend imselben stall, der neubau bezog sich evtl. auf einen tierhaltungs-ausbau resp.rinder/schweinehaltung getrennt.

es gibt durchaus traurige beispiel fuer solche"tierischen" umstaende ! nicht nur bei naturkatastrophen ( stromausfall), sondern beider groessten katastrophe: dem KRIEG !

vom den schlimmen auswirkungen desberuehmten D-day ( landung der Alliierten 1944 in der Normandie), waren "natuerlich" auch viele tiere betroffen, und somit auch Kuehe auf der weide ( oder im stall), wie auch immer !
klar, wenns ums eigene menschenleben geht, werden auch keine kuehemehr gemolken !! .. selten ....

hier AUSZUEGE eines (amerik./engl.)Zeitzeugenbericht von 1944 , vorgestellt in WELT-ONLINE vom 5.juni 2004 anlaesslich des1944-jahrestages :

" .....
Da war der pausenlose Donner der über unsere Köpfehinbrausenden Geschosse von den Schiffen auf dem Kanal und den deutschen Stellungenlandeinwärts. Fast noch lauter aber war das unaufhörliche Blöken, ja Schreien vielerKühe. Die Normandie ist Milchwirtschaftsgebiet, und die Kühe waren wegen der Kämpfe zweiTage nicht gemolken worden. Ihre Euter waren prall; das musste fürchterlich schmerzen.Ehewir noch Schützengraben buddeln oder gar Zelte aufbauen konnten, fragte deshalb unserFeldwebel wie üblich grell: "Kann einer von euch melken?" Als Einziger meldete ich mich.Auf den Befehl "Melke diese brüllenden Viecher!" hin begann ich, eine blökende Kuh nachder anderen zu melken. Sobald der Druck in ihren Eutern nachließ, hörten sie mit Brüllenauf und bedankten sich mit einem sanften: "Muh!"
Das ging so fast zwei Tage lang. DieMilch floss in die Stahlhelme meiner Kameraden; in der Feldküche wurde sie dann zuunerwarteten Leckerbissen verarbeitet. Statt, wie ich erwartet hatte, den Menschen dieFreiheit zu bringen, begann für mich der Feldzug damit, Kühe von ihren Schmerzen zubefreien. Aber auch das habe ich nie bereut.
...."

WEB.source:
==========
http://www.welt.de/print-welt/article317935/Das_Schreien_der_Kuehe_und_ein_gellender_Befehl.html

*******
desweiteren:
die aussagen eines"aufgeraeumten" stalles incl. gekehrtem (!) futtergang sind vielleicht in demzusammenhang zu sehen, dass Lorenz Sch. sich schnell ( und zwar noch am abend des 4.4. !) um alle tiere kuemmerte, und bekanntlicherweise erst am fruehen morgen des 5.5.,nach eintreffen der kripo aus muenchen, die eigentlichen untersuchungen bzw. diebefragungen ("verhoere") begangen.

dass offenschtlich am abend des 4.4., undin der nacht auf den 5.4. , keine groesseren absperrungen seitens der polizei erfolgtwaren ( personalmangel ) , nur die unmittelbare leichen-auffindungsorte selbst(stadel+wohnhaus) , (mit besenstiel quer ??) , und zahlreiche "besucher" frei auf demH-K-gelaende "herumschnueffelten" , ist wiederum eine unglaubliche tatsache !!

frage: wenn die tiere wirklich nicht gepflegt wurden waren, ueberdies auch keinhauskamin mehr ueber tage brannte ( anfang april schon noch sehr verdaechtig !! ), dannhaette einfach LAERM auf H-K sein muessen , und zwar von einer charakteristik, diemenschen aus diesem rein landwirtsschaftlichen umfeld eine KLARE ALARMIERENDE BOTSCHAFTvemittelt haette : DA STIMMT WAS NICHT !

der verbindungsweg hinter demGruberhof ( Hinterkaifeck) war doch gar nicht so selten benutzt ! auch im Wald arbeitende nachbarn haetten was merken muessen ! -- 300m zu Groebern rueber, beipassender windrichtung (??) , an sich kein problem !

die taeter haben evtl.nur das noetigste getan, um eben "nicht aufzufallen", und es bsp. mit der traenkenicht so genau genommen, oder drauaf verzichtet : denn das haette pumpen odereimerschleppen bedeutet: im sichtbaren bereich ausserhalb des hofes, am brunnen an der(grob) nordseite, quasi direkt am oeffentlichen Verbindungsweg !! na klar: und dasgalt es zu vermeiden !

das jungrind hat sich daher wohl aus durst losgerissen,war womoeglich nicht mit kette, sondern nur mit nem "kaelberstrick" angehaengt ! wennses ganz jung war, dann stand es noch bei der mutterkuh, trank dort deren milch !!

aber die protokolle sprechen wohl von einem jungrind , wurde also schon mit wasser getraenkt.

*************
ciao: Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

21.05.2007 um 16:17
@Bernie

Der Zeitzeugenbericht vom D-Day betreffend Verhalten der Tiere in derNormandie passt bestens zum Thema. Da kann man sich genau vorstellen, wie es auch inHinterkaifeck zugegangen wäre, wenn die Tiere überhaupt nicht versorgt worden wären.


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Mordfall Hinterkaifeck

21.05.2007 um 16:58
@AngRa, ja, dachte mir auch, dass dies eine recht passende praxiserfahrung einesdefinitiv unbeteiligten zeugen ist ! zudem in diesem fall die tiere noch gruenfutterhatten, wasser demnach zunaechst nicht unbedingt ein problem war, bzw. aufgrund desdamals schlechten sauwetter irgendwo (pfuetzen/granatrichter?,trog) wasser da war !
und trotzdem nach 2 (!) tagen schon ein "flaechendeckendes" massives bruellen dertiere. inwieweit auch "kollektive" angst der tiere mitspielte, laesst sich deswegen rechtsicher relativieren, da das melken umgehend sicht/hoerbaren erfolg zeitigte !!
**********
ciao: Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

21.05.2007 um 17:59
Hallo, ihr kennt euch doch sicher gut mit Steuererklärungen aus. Auf S. 105
Leuschner-Buch habe ich jetzt den Hinweis gefunden, dass die 11 Erben derHinterkaifecker das gefundene Gold-und Silbergeld an das Finanzamt abführen mussten. DasGeld sei wegen Steuerhinterziehung bei der Veranlagung zum Reichsnotopfer und zurVermögenszuwachssteuer dem Fiskus verfallen.Kann da jemand etwas mit anfangen? Hat sichVictoria vielleicht aus diesem Grund von den 700 Goldmark (Schwarzgeld) getrennt, die siein den Beichtstuhl gelegt hat?


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Mordfall Hinterkaifeck

21.05.2007 um 18:38
@Bernie

Danke für Deine gutes Fallbeispiel zum Schicksal der Kühe hinsichtlich des "D-DAY".
Aus dem Verhör mit A. Schwaiger ging hervor, dass Schwaiger unmittelbar nachEntdecken der Morde, noch vor der Polizei, am Tatort war.
Er begann zusammen mit S. imAnschluss an die Verhöre mit der Tierversorgung und konnte deshalb den Zustand des Viehsund des Stalles so genau beurteilen.
Nachdem die Hinterkaifecker nur vier Milchkühe imStall stehen hatten (Info Leuschner!), von denen möglicherweise nicht alle gemolkenwerden mussten (Geburt von Kälbern), wirkte sich der Wassermangel wohl am gravierenstenauf die Tiere aus.
Da es sehr schwer ist, die akkustischen Auswirkungen postumeinzuschätzen, möchte ich mich nicht festlegen, ob die Tiere überhaupt versorgt wurden.Ich denke, das Risiko dadurch auf eine falsche Fährte gelockt zu werden, ist zugross.

@manderl

Gut, dass Du nochmals auf das "Schwanzenmanderl" verweist,ich will sehen, ob ich einen Heimatverein vor Ort etwas über den Verbleib der beidenBrüder herausbekommen kann.

@AngRa

Klasse Hinweis mit derSteuerhinterziehung! Leider auch nicht mein Interessensgebiet. Möglicherweise also docheine "ganz eigene Interpretation des Beichtrituals"...? ;-))

Grüße, Kai


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Mordfall Hinterkaifeck

21.05.2007 um 20:02
In der 1. Folge der Geschichten im Donau-Kurier von Josef Ludwig Hecker wurde daraufhingewiesen, dass die Hinterkaifecker erst nach dem Krieg reich geworden sind.
Ichhabe jetzt etwas zum Reichsnotopfer recherchiert und herausgefunden, dass gerade dieserPersonenkreis vom Reichsnotopfer erheblich betroffen war.

Ende 1919 wurde einegroße Abgabe von Vermögen (Reichsnotopfer) eingeführt. Es sollte die Reichsschuld und dieumlaufende Geldmenge vermindern. Das ursprünglich als einmalige Abgabe gedachteReichsnotopfer ging 1922 in einer periodischen Vermögenssteuer auf.

BeimReichsnotopfer wurde der Vermögensstand vom 30.6.1919 mit dem Vermögensstand vom31.12.1913 verglichen. Der einen Freibetrag von 5000 Mark übersteigende Vermögenszuwachswurde mit einer gestaffelten Abgabe von 10 bis 100 v.H. belegt.

Erklärungen zumVermögensnotopfer haben die Hinterkaifecker wohl nicht abgegeben, somit wurde Steuerhinterzogen. Ich weiß aber nicht, in welcher Frist die Angaben gemacht werden mussten.Auch ist mir überhaupt nicht klar, ob überhaupt viele Leute diese sicher unpopuläreSteuer gezahlt haben, ob vielleicht Steuerhinterziehung eine Art Volkssport war. DieFolgen der Steuerhinterziehung sind mir auch nicht klar. Ich finde es nur merkwürdig,dass im nachhinein das gesamte Geld an das Finanzamt gefallen ist. Es hätte docheigentlich nachträglich die Steuerschuld berechnet oder geschätzt werden können, wiesowurde das gesamte Bargeld eingezogen? War das vielleicht die Sanktion derSteuerhinterziehung?


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Mordfall Hinterkaifeck

21.05.2007 um 20:13
Vielleicht war die Steuerhinterziehung auch der Grund dafür, dass Victoria ihreSparkonten leergeräumt hat. Vielleicht ist sie davon ausgegangen, dass das Geld auf denKonten den Finanzbehörden gemeldet wird.


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Mordfall Hinterkaifeck

21.05.2007 um 21:11
@all

Fensterläden?

Ist euch schon mal folgendes aufgefallen: Im Zimmer derMagd, ist der Fensterladen geschlossen, ich meine dass man das sieht und zweitens wie dasLicht der Aufnahme streut. Im Zimmer der Victoria ist zumindest das hintere Fensteroffen, bei dem vorderen wäre ich mir gar nicht sicher. Bei der Außenaufnahme sind alleFensterläden offen.

Der geschlossene Fensterladen im Magdzimmer ist das, was manerwartet, Ende März Anfang April wird es zwischen 18 und 19 Uhr dunkel. Wenn man davonausgeht, dass der alte Gruber sich bei offenem Fensterladen NICHT ins Bett legt, dannwurden die Läden entweder nach Leichenentdekung geöffnet oder der Täter hat dies getan -wäre ja immerhin denkbar. Bei der wirklich peniblen und akribischen Tatortarbeit derPolizei durfte dies ein Kinderpsiel sein, dies heraus zu finden.

Aber jetztkommts: Wenn KK das richitg sieht, wie will S. dann erkannt haben, dass es sich bei derMagd um jemand "unbekanntes" handelt. Ich schätze bei Entdeckung der Leichen war esgerade noch hell bis dämmrig, mir ist nichts bekannt, dass bei Leichenentdeckung einePetroleumlampe angezündet worden ist (oder?). Außerdem lag der Kopf der Magd fast ganzunter dem Bett.

Wenn meine gesetzten Voraussetzungen stimmen, dann wäre S.eigentlch überführt, er konnte die Frau nur von der Tat her als "Unbekannt"einstufen.


Monteur und Brüllen der Tiere.

Ist euch schon malaufgefallen, wenn man vom Stadel in den Stall geht, im Stall sofort rechts ein Fensterist. Das bedeutet, der Monteur hatte durch die damaligen dünnen Fenster guten"Hörkontakt" zum Stall - vielleicht hat er dort auch reingeschaut.

Umgang mitLeichen.

Ich habe Karl Gabriel kaum als Täter für möglich gehalten, ich glaubeaber, dass Kiregserfahrung Menschen im Umgang mit Toten abstumpfen lässt. Gut Ihr werdetjetzt sagen, dass ist noch einer, der sich Leichen ohne Skrupel genauer anschaut. Aberist der denn auch "über Leichen gegangen"?

Aber wisst Ihr, was so trostreich ander Sache ist, wir werden es nie erfahren, was am 31 März 1922 in Hinterkaifeck passiertist.

Viele Grüßle Euer KK


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Mordfall Hinterkaifeck

22.05.2007 um 00:28
@keller

Hervorragend kombiniert, mein Kompliment!!!

Ich will keinSpielverderber sein, wenn ich einschränkend bemerken muss, dass ich nicht mit Sicherheitsagen kann, ob die Fensterläden in der Mägdekammer nun offen, oder geschlossen sind.Ausserdem kann keiner wissen, ob die Polizei nicht, um bessere Fotoaufnahmen zu bekommen,an den Lichtverhältnissen in den Räumen durch Auf- und Zuklappen der Läden"herummanipuliert" hat.

Aber weisst Du was, genau so wie Du jetztschlussgefolgert hast, das hätte ich mir von den damaligen Ermittlern gewünscht!
Ganzegal, ob nun die Lichtverhältnisse in der Kammer ausgereicht haben, um die Tote als"fremd" zu identifizieren, oder nicht, diese Fragen hätte die Mordkommission dem guten S.stellen müssen, dafür wurden sie ausgebildet! Möglicherweise damals soger akribischer,als heutzutage.

Ein Verhör zwischen Polizei und dem zu Vernehmenden ist dochgenaugenommen ein psychologischer Kampf mit dem Ziel, der jeweils anderen Seite den"Schneid abzukaufen". Diesen Kampf hat 1922 eindeutig S. gewonnen und zwar im k.o.!

Wenn man nun davon ausgehen möchte, dass der oder die Täter nach den Morden nochauf dem Hof geblieben sind, um das Anwesen zu durchsuchen und die Minimalversorgung derTiere zu gewährleisten, dann hätten sie abends rund ums Haus die Fensterläden schliessenund morgens wieder öffnen müssen. Ein aufmerksamer Nachbar hätte Verdacht schöpfenkönnen, wenn tagelang die Läden entweder verschlossen, oder geöffnet gewesen wären.Unabhängig davon, ob nun das Vieh brüllt, oder nicht.
Leider wissen wir gar nichtsdarüber, weil die Polizei einfach geschlampt hat, oder schlampen musste...
Na ja, nunist es definitiv zu spät, um entscheidend Licht in die Sache zu bringen.Schade!

Zum Monteur, der schon einen Tag nach dem Verbrechen den Motor reparierte:Bei Leuschner heisst es (obwohl das nichts heisst), er hörte das Vieh brüllen und denHund bellen und er hätte ins Küchenfenster und in die beiden Stallfenster auf derGebäuderückseite geschaut. Nach der Reparatur hätte er dann in die geschlossenen Fensterder Wohnstube und in die des Schlafzimmers der Viktoria geschaut. Also waren die Lädendieser Fenster zu dem Zeitpunkt geöffnet.
Es könnte also zumindest ein Beweis dafürgewesen sein, dass der/die Täter wenigstens am 01.04. noch auf dem Hof waren und dieLäden der beiden Schlafräume geöffnet haben, wenngleich die Tiere schon an diesem Taggebrüllt haben.
Leider sagte Hofner nichts über das Fenster derMägdekammer.

Ich grüße wieder leicht "angefrustet",
Kai


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Mordfall Hinterkaifeck

22.05.2007 um 00:47
@all
Nachdem ich das Leuschner Buch gelesen habe verfolge ich das Forum seit einigenTagen. Bin begeistert über das Engagement, nach 85 Jahren den Fall noch immer lösen zuwollen.
Nun geht mir ein Gedanke nicht aus dem Kopf: Seit dem Beginn der Ermittlungengeht die Polizei von mindestens 2, wenn nicht sogar noch mehr Tätern aus. Im Forum wirdimmer wieder der Hauptverdächtige S. bemüht. weitere (Mit-)Täter wurden aber kaumthematisiert. Das Motiv von S. ist nicht von der Hand zu weisen. Was ist aber, wenn esmehrere Täter waren, von denen die Mittäter unverhofft zu Opfern geworden sind unddeshalb nicht mehr aussagen konnten. Dazu gäbe es verschiedene Varianten:
Die alteGruberin sagt zum S.: "Wenn der A. plöttzlich stürbe, dann könntest du die VIC heiratenund deinen Sohn Josef nebst weiterer gemeinsamer Kinder großziehen". Leider eskaliertdann das Geschehen und die Mitwisserin muss sterben. Oder VIC verabredet sich mit S.,lässt ihn rein und wird gestört vom eifersüchtigen Vater und das Gemetzel eskaliert. Inder Folge versucht S. Spuren zu verwischen, Opfer zu verbergen und das Vieh ruhig zustellen
Oder
Was meint ihr?


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Mordfall Hinterkaifeck

22.05.2007 um 06:24
@golch
Deine Idee ist an sich nicht schlecht und mal ein neuer Aspekt. Allerdings mussich dem entgegnen, dass S. zum Zeitpunkt der Tat schon anderweitig verheiratet war. Erhätte sich wegen dieser neuen Bindung nicht mehr so einfach mit Victoria zusammen tunkönnen. Wäre die Tat ein gutes Jahr früher passiert, also vor der Heirat, könnte manGefallen an der Idee finden.

@alle
Da golch uns jetzt auf eine ganz neueMöglichkeit hingewiesen hat, will ich auch der Vollständigkeit halber erwähnen, dass ichinzwischen dass auf der Seite www.hinterkaifeck.de empfohlene Buch von Pierre Magnan "Dasermorderte Haus" gelesen habe. Ich kann dazu nur sagen, dass Pierre Magnan (m. E.andersals Andrea Schenkel mit Tannöd) ein literarisch anspruchsvolles Werk geschaffen hat, womit Mitteln der Sprache düstere Stimmungen erzeugt werden. In dem Buch geht es darum,dass um die Jahrhundertwende (1800/1900) alle Bewohner eines Bauernhauses ermordetwerden. Nur der kleine Sohn der Familie überlebt, der in den späteren Jahren (nach 1918)als Erwachsener sich auf die Suche nach dem Mörder macht. Immer wieder verdächtigt er denFalschen. Erst ganz zum Schluss erkennt er, dass der alte Bauer seine ganze Familieausgelöscht hat und kurz bevor er ihn, den Kleinen töten wollte, dann in Nothilfe vomvorbeikommenden Vater des kleinen Jungen getötet wurde. Der Vater des Kleinen konnte sichdann nicht bei der Polizei melden, weil er befürchten musste als Verdächtiger für diegesamte Tat zur Verantwortung gezogen zu werden.

Ich denke allerdings, dass unsdie Tatkonstellation aus dem Buch auch nicht wirklich weiter bringt. Aber es zeigt aucheinen anderen Blickwinkel.


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Mordfall Hinterkaifeck

22.05.2007 um 07:02
@oldschool70

Ich denke mit dem Monteur verwechselst du due Daten. Albert Hofnerwar m.E. erst am 4.4. auf dem Hof.

Er hat ja den Töchtern von Schlittenbazergesagt, daß sich auf dem Hof nicht rührt und daraufhin hat S. seine Söhne zum Nachschauengeschickt.


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Mordfall Hinterkaifeck

22.05.2007 um 07:19
@arschimedes

Klar, danke für den Hinweis! War spät gestern abend...

Grüße,Kai


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Mordfall Hinterkaifeck

22.05.2007 um 08:12
@oldschool @all

Danke für Dein Lob.

Und nochmal: dieFensterläden

Das wollte ich damit auch sagen: Wenn der Täter eine Entdeckunghinaus zögern wollte, dann hätte er geschlossene Fensterläden wieder öffnen müssen, weildas wirkich schnell aufgefallen wäre. Da das Magdzimmer auch als Speisekammer benutztwurde, könnte dort der Fensterladen auch tagsüber geschlossen gewesen sein.

Ichbin mir jetzt sicher, der Fensterladen im Magdzimmer ist geschlossen. Es kann abertatsächlich nicht ausgeschlossen werden, dass Bieglmeier (oder so ähnlich) denFensterladen, weil er ins Fenster hinein fotografierte, geschlossen hat. Das Fenster gehtgegen Westen, wenn das Bild nachtmittags aufgenommern wurde, denkbar, allerdings war esAnfang April.

Auffindung der Magd

Es verhält sich doch etwas anders: Alledrei sind in der Küche und dann heißt es bei Leuschner "Durch die geöffnete Tür sehen siedas Oberbett am Boden liegen". D.h. die Türe war offen und vielleicht heißt es auch, dassLicht von der Küche in die Magdzimmer fiel, weil der Fensterladen zu war. Aber jetztaufgepasst: Schlittenbauer geht hinein und schiebt die Decke weg und sagt: "Das is eineFremde". Die Schwester von der Maria Baumgartner hat ausgesagt, sie hätte die Schwesterkaum wieder erkannt, aber an den "wulstigen Lippen" hätte sie sie aber wieder erkannt.Wenn jemand total entstellt ist, kann man nicht sekundenschnell sagen, das ist eineFremde, zumal, selbst wenn der Fensterladen offen war, es bereits dämmrig war. ImFernsehkrimi würde ich jetzt sagen: "Wir ham en".

Vielleicht waren es solcheAspekt, die Jakob Sigl dazu veranlassten, S. zu verdächtigen. Ich glaube schon, wennalles so ist, wie unterstellt, dass dies eine Situtaion ist, die im Schock schwerverstehbar ist, aber man es trotzdem ahnt: an gewissen Bemerkungen, wie er sich bewegt,seine Aufgeregtheit nicht aber im Sinne von geschockt sein. Obwohl es man am Ende nichtbeweisen kann.

Weiter ist denkbar, dass S. den Sigl per Gericht mundtot gemachthat, Sigl scheint ja später weg gezogen zu sein. Ich will den Mund nicht zu weitaufmachen, aber ich könnte mir vorstellen, mit einem Zeugen Sigl, der wirklich ernstgenommen wird, hätte der Fall gelöst werden können.


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Mordfall Hinterkaifeck

22.05.2007 um 08:16
Sagt mal, wenn Ihr hier solche Behauptungen aufstellt; habt Ihr keine Angst, von denNachfahren des S. eine Anzeige zumindest wegen Verunglimpfung des Ansehens Verstorbeneran den Hals zu bekommen?
Ich weiss ja nicht, ob die das hier mitverfolgen.


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Mordfall Hinterkaifeck

22.05.2007 um 08:39
Und noch eine andere Frage (bitte nicht lachen):
Ich habe mal ein Buch gelesen"Magische Orte in Bayern".Der Name des Autors fällt mir derzeit nicht ein.
Darin wirdIngolstadt als sehr negative (schwarzmagische) Stadt beschrieben .(Alte Anatomie,Illuminaten etc.) Also als Stadt mit sehr negativer Ausstrahlung.
Einige Schreiberhier im Forum haben die Gegend des Mordes ja auch als nicht sehr einladendbeschrieben.
Kann es sein, dass die negative Ausstrahlung einer Gegend solcheGreueltaten irgendwie "fördert", "hervorruft"? (Wir sind ja im Mystery-Forum, also bittenicht lachen)


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Mordfall Hinterkaifeck

22.05.2007 um 08:56
@keller

Du hast recht, es ist erstaunlich, wie gute Augen S. gehabt haben muss(falls der Fensterladen geschlossen war)!
Vielleicht hätte er einen Fehler gemacht,wenn er gezielt dazu am Tatort verhört worden wäre.
Als Argument für ihn fiele mir nurein, dass er die fünf Bewohner des Hofes kannte und ihm eine sechste Person im Haus indiesem Zusammenhang auf jeden Fall "fremd" gewesen seinmuss.

@schatten69

Wer ist S.? ;-))


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Mordfall Hinterkaifeck

22.05.2007 um 08:59
@alle
Bitte NICHT das Schwanzenmanderl aus den Augen verlieren !

@keller@oldschool70
Wenn Schl. bei der Magd von einer Unbekannten spricht, wieso sollte ihndas überführen ? Meines Wissens wurde die Magd von Ihrer Schwester lediglich an ihrendicken Lippen identifiziert (stimmt das, oder verwechsle ich da etwas ?). Das SCHl. alsovon einer Unbekannten spricht ist m.E. absolut glaubhauft. Ob's nun dunkel im Zimmer waroder nicht. Ich stimme da oldschool70 zu - die sechste Person musste für ihn "fremd"sein.

@alle nochmal
- Ist es eigentlich sicher, daß die Opfer im Stadlerschlagen wurden ?
- Könnte es nicht sein , daß die kleine Cäzilia das erste Opferwar, und nur verwundet wurde, um die anderen durch Ihre Schreie in den Stall zu locken ?Die Vorstellung ist zwar grauenhaft, aber m.E. glaubhafter als eine losgebundeneKuh.
- Wurde im Stall gegraben, um die Leichen zu beseitigen ? Die bisherigeDiskussion ging eher davon aus, daß der Täter nach etwas grub - etwas suchte.
- Wasmir zu denken gibt, ist daß zuerst ALLE auf dem Hof umgebracht wurden, und dann der Hofabgeriissen wurde. Somit wurden die Grubers praktisch "ausradiert". Auch wurdenanschließend angeblich alle existierenden Bilder der Grubers vernichte (außer derTatortfotos natürlich)


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"Wenn man allesUnwahrscheinliche ausschließt, muß das, was übrig bleibt, und sei es auch noch sounwahrscheinlich, die Wahrheit sein." Sherlock Holmes
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Mordfall Hinterkaifeck

22.05.2007 um 09:17
@all

Eigentlich wollte ich zu dem Thema "Verunglimpfung des Ansehens" nichtssagen. Denn ich meine mal gehört zu haben, was früher funktionierte, kann ja heute nichtvöllig falsch sein.

Wenn ich lese, wie Herr Leuschner sich windet, um dem Ansehenvon einigen Personen nicht zu schaden. Wenn ich höre, was ich aber nicht genau weiß, obes stimmt, dass Herr Müller bei einer Lesung wohl so etwas wie Polizeischutz benötigthat, dann kommt mir das nicht so vor, als ob da jemand Angst um seinen Ruf hat, es kommtmir eher so vor, als ob man eine "Einschüchterungsstrategie" aus Angst führt.

Ichhabe fast alle Beiträge in diesem Forum gelesen und immer den Eindruck gehabt, es geht umeine relativ sachliche Diskussion, mit vielen Wenns und Abers und niemals darum, jemadenin seinem Ruf zu schädigen.

Mir ist schon klar, dass es schlimm ist, wenn einVorfahre immer wieder verdächtigt wird. ABER man kann es drehen und wenden wie man will,ob es den Nachfahren passt oder nicht, mancher wurde damals nicht nur als Zeuge sondernals Verdächtiger vernommen. Ob die nun G., S. oder S. heißen mögen.

Ich glaubeübrigens auch, dass dieses Forum mitgelesen, wenn nicht sogar mitgeschrieben wird. Undich habe mir ernsthaft überlegt, eine email-Adresse von jemand anderem hier zuhinterlassen, obwohl ich WIRKLICH niemals jemaden beleidigen oder ähnlcheswollte.

Lieber Oldschool, S. steht für Schwanzenmanderl, das hättest Du aber ausdem Zusammenhang schließen können...


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