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Mordfall Hinterkaifeck

51.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

27.02.2009 um 11:57
@Jarima_M

Wobei der Monteur ja nicht ins Haus kam,sondern nur ins Moteorenhäuschen, das keine Verbindung zum Haus bzw. Stall bzw.Stadl hatte. Zumindest keinen Durchgang, durch den ein mensch gepasst hätte!


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Mordfall Hinterkaifeck

27.02.2009 um 12:03
@arschimedes

Das schon, sollte nur ein Beispiel sein - wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!


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Mordfall Hinterkaifeck

27.02.2009 um 13:06
@Jarima_M

du meinst wo ein Wille ist, ist auch ein Gebüsch! -:)


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Mordfall Hinterkaifeck

27.02.2009 um 13:13
@arschimedes

Oder so! :)


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Mordfall Hinterkaifeck

27.02.2009 um 14:54
Der Heuboden und Heustadl waren auch manchmal das Versteck von flüchtigen Verbrechern. Bei Verdacht wurde dann von den Gendarmen mit aufgepflanztem Bajonett etwas gestochert. A.G. muß sich seiner Sache sehr sicher gewesen sein, wenn er keine Assistenz von der nahen Gendarmeriestation Hohenwart angefordert hat, oder die Geschichte von den Eindringlingen ist eine der Legenden die sich um Hk ranken. Es wäre auch etwas Abwechslung in den vielleicht manchmal doch etwas eintönigen Dienstbetrieb gekommen: „Heut' stochan ma bei de Hintakaifeckan, schaug mer amoi, ob ma woiche daglangan“.
Exkremente, Speckschwarten, Kuhlen und dergleichen können ja auch bewußt hinterlassen worden sein, um eine falsch Fährte zu legen. Zeit stand ausreichend zur Verfügung und es bot sich ja geradezu an, ungestört und ungesehen, nach schwerer körperlicher Arbeit, zuerst dem leiblichen Wohl zu frönen und später auch dort die Entsorgung vorzunehmen. Damit traf man zwei Fliegen auf einem Schlag.


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Mordfall Hinterkaifeck

27.02.2009 um 20:10
@troadputzer

Die Speckschwarten, die Heukuhlen und die Exkremente waren mE Trugspuren. Sie sollten den Mythos Hinteraifeck von den unheimlichen Gästen auf dem Dachboden einläuten. Von dem Mythos hat sich bis heute niemand losgelöst, obwohl doch eigentlich ein Verdacht besteht, der bis heute nicht ausgeräumt ist. Es ist doch an sich nicht mal der Mythos des Unheimlichen, der einen fesselt, sondern die Geschichte, dass ein brutaler Mörder ungestraft davon gekommen ist, obwohl vermutlich der ganze Landkreis ihn im Visier gehabt hat, dennoch ist nichts gegen ihn unternommen worden.

Auch Journalisten wie Leuschner sprechen heute nicht offen aus, was doch eigentlich offensichtlich ist. Wir werden noch 100 Jahre warten müssen.


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Mordfall Hinterkaifeck

27.02.2009 um 20:47
@romai
Mir gehts wie Deinem Opa: Ich kann einfach nicht verstehen, wie man von den paar Kühen und dem Ackerbau reich werden konnte. Auch, wenn die Zeiten damals anders waren. Meine Großeltern waren nicht reich, meine Eltern nicht, wir nicht. Alle haben sich Jahr und Tag abgeplagt und sind nie auf einen grünen Zweig gekommen, es ging immer gerade mal so um, manchmal besser, manchmal schlechter. Und wenn wirklich mal was übrigblieb, wurde es in den Hof gesteckt.
@troadputzer
Die Heukuhlen könnten auch einen ganz einfachen Ursprung gehabt haben. Es waren Handwerker " auf der Stör " und mußten mangels anderen Möglichkeiten im Heu schlafen. Das war ganz normal.


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Mordfall Hinterkaifeck

27.02.2009 um 20:51
Was von den Heukuhlen, den Speckschwarten und den Exkr. zu halten ist, weiß ich bis heute nicht.

Im Augenscheinsprotokoll ist jedenfalls von einem Lager im Stroh IM BEREICH DER SCHEUNE die Rede.

Zeitungsberichte und Zeugen sprechen von einem Heulager ÜBER DEM STALL, von dem z.T. behauptet wird, es habe einen "Heuteppich" bis zum Kamin des Hausteils gegeben.

Ich müßte selber erst überprüfen, ob die "Heubodenfraktion" im wesentlichen aus Zeugen der 50er Jahre besteht.

Mein Eindruck, den ich allerdings in einer ´Mußestunde´ mal gründlich prüfen müßte:

Es hat sich da im Laufe der Zeit einiges verselbständigt und es wurden in den 50er Jahren Dinge erzählt, die man aus der Zeitung oder vom Wirtshaustisch hatte.
Die Zeugen waren sicher im besten Glauben an ihre Erinnerungsfähigkeit.
Wahrscheinlich ist aber de facto auch einiges an Quatsch (nach-)erzählt worden.

Wenn - wie ich vermute - 1922 falsche Details in Zeitungsberichten abgedruckt wurden, dann hat sich dies bei jeder erneuten HK-Berichterstattung wiederholt und womöglich potenziert.


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Mordfall Hinterkaifeck

27.02.2009 um 21:09
@AngRa
@Badesalz
Ich teile Eure Überlegungen, deshalb auch mein Hinweis auf Legendenbildung. Die Überbleibsel wurden ja schon recht ausführlich im Forum diskutiert, etwa ab Seite 363.


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Mordfall Hinterkaifeck

27.02.2009 um 21:17
...Seite 365

Wobei die Aussage mit den Exkrementen nicht von Eser stammt, wie ich damals fälschlich dachte, sondern von Ney.
Und Heinrich Ney ist für mich als Zeuge sowieso ein "Spezialfall".


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Mordfall Hinterkaifeck

27.02.2009 um 21:21
@Theresia
Ja, das ist auch eine Möglichkeit. Zu meiner Tante kamen hin und wieder neben Handwerkern die auf der Stör waren (meist Schuster) auch Streuner auf den Hof, die waren aber in der Gegend bekannt. Diese mußten ihr Feuerzeug, Streichhölzer und den Paß bzw. Ausweis abgeben, um ihm Heu übernachten zu dürfen. Meist erhielten sie nur einen einfachen Griesbrei zum Abendessen.


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Mordfall Hinterkaifeck

27.02.2009 um 21:28
@Theresia

Wenn man die Exkremente und die Speckschwarten "abschreiben" könnte (und das ist für mich denkbar, wenn auch nicht sicher), dann bleibt noch die Möglichkeit eines "Spielnestes" der kleinen Cäzilia.

Aber prinzipiell hatte ja womöglich auch ein nächtlich tätiger "Hausmeister" das Bedürfnis, sich zwischendurch auszuruhen.


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Mordfall Hinterkaifeck

27.02.2009 um 21:32
@AngRa

"Auch Journalisten wie Leuschner sprechen heute nicht offen aus, was doch eigentlich offensichtlich ist. Wir werden noch 100 Jahre warten müssen."

Ich denke mal, daß Leuschner nicht Gefahr laufen wollte, wie K.M. angezeigt zu werden.
Auch wusste Leuschner von K.M., daß er, seit er öffentlich seinen Verdacht äusserte, auf jedem seiner Vorträge von einer bestimmten Familie angefiendet wurde!


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Mordfall Hinterkaifeck

27.02.2009 um 21:34
@Badesalz
Verstehst Du das als Heuwachen oder mehr als Heuhorchdienst?


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romai ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

27.02.2009 um 21:37
@troadputzer
@Theresia

Ich glaube nicht, dass irgendein Fremder (Handwerker, Streuner etc.) auf HK jemals übernachten hätte dürfen. Bei der "menschenfeindlichen" Grundeinstellung von A.G. hätte er meiner Meinung nach jeden Handwerker etc. weitergeschickt entweder zum nächsten Hof oder nach Gröbern. Die Kuhlen im Heu/Stroh und die Spuren am Dachboden sind meiner Meinung nach absichtlich gelegt worden, um vom wahren Täter abzulenken.

Gruß
Robert


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Mordfall Hinterkaifeck

27.02.2009 um 21:37
@arschimedes

Dann wäre ja der Schluß naheliegend, daß Müller "einen Arsch in der Hose" hat und Leuschner nicht!?

Aber so einfach ist es sicher nicht.


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Mordfall Hinterkaifeck

27.02.2009 um 21:38
@troadputzer

Ja genau. Das waren die "Heuwachen"! Es soll ja nichts wegkommen!!


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Mordfall Hinterkaifeck

27.02.2009 um 21:41
@Badesalz

Richtig, so einfach ist es nicht!

Oder auf überspitzt: Berührst du mit der Hand eine siedend heiise Herdplatte, wo du genau über die Folgen Bescheid weisst ?


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Mordfall Hinterkaifeck

27.02.2009 um 21:53
@romai

Nach Aussage von Andreas Schwaiger soll Andreas Gruber hilfsbereit gewesen sein, wenn auch verschlossen und misstrauisch. Ich stelle ihn mir nicht menschenverachtend vor. Jeder mag aber seine eigene Vorstellung von ihm haben. Die schwangere Magd hat er ja auch aufgenommen, also ein Unmensch kann er nicht gewesen sein.


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Mordfall Hinterkaifeck

27.02.2009 um 21:54
@arschimedes

Wenn man schreiben und sagen würde, daß "nach Aktenlage" EIN NAME im Fall HK ganz weit vorne steht und dann lange nichts kommt, dann ist das die schlichte Wahrheit.

Wenn man das in drei Auflagen und x Interviews nicht klar ausspricht oder sogar vernebelt, dann hat das jedenfalls nicht meinen Respekt.

Peter Leuschners Buch lebt letztendlich vom Mythos HK. Und diesen Mythos könnte man langsam mal ´abschreiben´.

Auch wenn man nie mehr Gewißheit über den Täter haben wird, dann müßte man die Fragestellung heute so formulieren:

"Wer war der/wer waren die Täter, wenn Lorenz Schlittenbauer es doch nicht war?"


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