Mord an Joggerin im Wald bei Lampertheim

LillyLego schrieb:Sofern es kein absolut wahnsinniger Spontantäter (mit oder ohne Psychose) war, wäre doch mal die Frage nach dem Motiv interessant. Was könntet ihr Euch vorstellen, falls man sie tatsächlich abgepasst hätte? Ich kann mir da eigentlich am ehesten vorstellen, dass es in der Grundschule bei irgendeinem Kind Verhaltensauffälligkeiten gab, sie vielleicht mit den Eltern (eher nur einem Elterteil) ins Gespräch gegangen ist und es dann zwischen den Eltern zu Streit kam (vielleicht sogar mit Besuchsverbot, wenn die Eltern getrennt waren). Der Vater rastet aus, vertraut sich ggf noch einem Kumpel an und sie beschließen, ihr eine Lektion zu erteilen. Die Mutter traut sich jetzt ggf nicht melden, weil selbst Angst vorm Ehemann oder Lebensgefährten. Das wäre für mich eigentlich das einzige plausible Szenario, also keine direkte Beziehungstat, sondern indirekt über Berufsumfeld.

Das Einzigste sicher nicht. Da wäre noch zur falschen Zeit am falschen Ort. Kommt leider auch gar nicht so selten vor. Aber egal welches Motiv: Es bleibt immer ein Motiv zu viel und für die Menschen im engen Umfeld..Familie, Freunde etc unsagbar schlimm und tragisch.

@Cupola
Ja, das dürfte dann so sein, dass DNA sichergestellt wurde. Wäre auch eher seltsam, wenn nicht. Aber woher kommt die Info, dass DNA abgegeben werden soll und wer soll diese abgeben? Gab es da einen Aufruf der Ermittler? Woher hast du die Info? Bitte stelle dich eine Quelle dazu ein.

LillyLego schrieb:Täter ohne Motiv, einfach als Spontantat?

Ja, hatte ich hier schon gesagt:

Lanza schrieb:Naheliegende Erklärung für mich:

Zufallstäter, der sich um nichts Gedanken gemacht hat, über das alles was hier spekuliert wird

Beispiele hierzu die Täter aus dem Freiburg Fall 2016 ( Maria L.) und die ermordete Joggerin kurz danach in der Nähe ( Carolin G.)

Und zu den Zeugen, dieser Beitrag, der eine wichtige Aussage trifft:

Boho schrieb:Im Fall Carolin Gruber wurde auch öffentlich nach Zeugen, bestimmten PKW und Personen gesucht. Wer dann sowohl das Buch des ermittelnden Beamten, wie auch einen Zeitungsartikel las - beides veröffentlicht lange nachdem der Täter gefasst wurde, weiß:

Hier gab es eine Sichtung des Täters, die nicht öffentlich gemacht wurde und schon wenige Zeit nach der Tat gemeldet wurde. Sprich, die Zeugen und Personen die gesucht wurden waren auch solche. Erst kurz vor der Festnahme wurde ein Phantombild veröffentlicht (welches im Internet übrigens zu einer Verwechslung führte und zu einer schlimmen Hetzjagd gegen einen völligen Unbeteiligten). Also, Vorsicht mit Verdächtigungen.

Niagara schrieb:Die Frage, die sich hier stellt, ist, weshalb er es überhaupt mitgenommen hat. Wenn der Täter eine Tötung Absicht hatte, brauchte er das Handy gar nicht mitzunehmen., um es kurze Zeit danach wegzuwerfen. Oder ist ihm auf seiner Flucht bewusst geworden, dass er durch das Handy geortet werden kann.

Vielleicht hat der Täter das Handy in Richtung Waserwerk weggeworfen, damit man denkt, in dieser Richtung sei er zu verorten, weil er in die Richtung geflohen war.
Vielleicht lebt er in Wirklichkeit eher in Neuschloß (also in anderer Richtung)?

Oder es wurde ihm klar, wenn er das Handy mitnimmt - aus welchen Gründen er das zunächst auch tun wollte - wird ihm klar, dass es geortet werden kann und damit zu ihm zu führt - und er lässt es fallen wie ein heißes Eisen.
Beides ist vorstellbar.
Sogar in Kombination.

(Heißt - er lebt eher im Bereich Neuschloß bzw hat dort zu tun und will aber, dass man ihn über den Fluchtweg Bürstadt verortet. Um von sich abzulenken. Das Handy ist aus irgendeinem Grund wichtig für ihn - aber dann fällt ihm ein, dass er geortet werden kann.)

Eine Idee wurde (so viel ich sah) noch nicht angedacht:
Das Handy wurde erst später - zum Beispiel abends im Dunkeln - an die Fundstelle gebracht. Und der Täter hatte es bis dorthin bei sich bzw irgendwo versteckt.

Lanza schrieb:Täter ohne Motiv, einfach als Spontantat?
Ja, hatte ich hier schon gesagt:

Ok, da kann ich schon mitgehen bei all den Irren, die da draußen rumrennen. Aber ich kann mir eine Spontantat nicht im 2-Mann-Modus vorstellen, also gehe ich davon aus, dass in dem Fall sicher einer der beiden Männer (wenn nicht beide) tatsächlich Zeuge ist und sich mal dringend melden sollte. Man verabredet sich ja eher nicht mit einem Kumpel, um eine Frau zu überfallen oder zu töten, bisher sind mir da nur Einzeltäter bekannt, eben auch in dem von dir beispielhaft aufgezeigten Fall.

Ein Spontantäter ohne Opferbezug wäre natürlich auch in der Lage, solche Angriffe zu wiederholen. Dieses Szenario halte ich dann noch für viel schlimmer, da ohne Motiv auch schwerer für die Ermittler zu überführen.

Lady.Sherlock schrieb:Das Handy wurde erst später - zum Beispiel abends im Dunkeln - an die Fundstelle gebracht. Und der Täter hatte es bis dorthin bei sich bzw irgendwo versteckt

Ich weiß nicht, ob das nicht überprüfbar wäre? Wurde hier nicht schon gesagt, dass ein Handy auch ausgeschaltet geortet werden kann? Dann hätte es sich sicher auch mit anderer Funkzelle verbinden können, oder?

Allerdings finde ich auch, dass man sich zu sehr auf diese Fluchtrichtung Bürstadt festlegt. Es gibt doch in jedem Wald auch Trampelpfade abseits der Hauptwege über die man flüchten kann.

LillyLego schrieb:Aber ich kann mir eine Spontantat nicht im 2-Mann-Modus vorstellen,

Gerade nochmal geschaut. Um Min 44 spricht die Kommissarin darüber, dass nicht gesagt werden kann ob es sich um einen TV oder mehrere TVs handeln könnte

Quelle:

Xy Beitrag https://www.dailymotion.com/video/x977mie

Passiert ja häufiger, dass gerade in der Gruppe sich TVs "stark fühlen".

Wobei ich nachwievor eigentlich an eine Einzeltat glaube.

LillyLego schrieb:Ich weiß nicht, ob das nicht überprüfbar wäre? Wurde hier nicht schon gesagt, dass ein Handy auch ausgeschaltet geortet werden kann? Dann hätte es sich sicher auch mit anderer Funkzelle verbinden können, oder?

Das kommt - glaube ich - darauf an, ob die Simkarte noch drin ist oder nicht.
Wenn es dem Täter nur darum ging, wo das Handy gefunden werden soll.

Ich glaube zwar eher an die Idee, dass er es auf dem Rückweg spontan wegwarf - aber wer weiß.....

Seltsam ist allerdings, dass Spaziergänger das Handy am nächsten Tag so leicht fanden -
die Polizei das Gebiet aber doch am gleichen Tag (Fundtag der Leiche) so akribisch durchkämmt hatte - es aber nicht fand.

Weil angezweifelt wurde, dass es im Fall hier zwei Männer zusammen mit bösen Absichten gewesen sein könnten: ich habe selbst so einen Fall erlebt und leider viel zu spät abgezeigt. Bei mir standen 50 m vor einer Unterführung zwei Männer, die sich in einer ausländischen Sprache unterhalten haben... ich fühlte mich im nachhinein etwas beobachtet. Ich hatte keine sichtbare Handtasche mit, nur 20 Euro.in der Hosentasche. Ich ging trotzdem in die menschenleere Unterführung, einer der Männer lief mir in die Unterführung nach. Ich wollte hinaus, wir standen uns am Ende der Unterführung schon gegenüber und ich begann laut hallo zu rufen... ein Mopedfahrer hat mich nicht gehört. Daraufhin ist der Ausländer in einem irren Tempo mitten durch den Kreisverkehr geflüchtet, in ein am Feiertag geschlossenes Einkaufszentrum gerannt, wieder heraus gelaufen und in Richtung LKW Parkplatz verschwunden. Ich bin nach der Unterführung zu einem Imbiss und wir haben dem Msnn zu Dritt zugesehen, wie er gelaufen ist. Angezeigt habe ich es erst später, weil in der Gegend noch mal etwas war.

Einmal bin ich alleine im Dunkeln eine Runde durchs Dorf gegangen, als mir ein Mann aus einem anderen Bezirk auf dem Heimweg mit einem Mercedes direkt vor mir den Weg abgeschnitten hat auf meiner Gehsteigseite. Damals bin ich einfach umgedreht und habe mich zuerst versteckt und bin nicht auf der Bundesstraße, sondern am Innweg heim gegangen. Der mann hatte in der Gegend nichts zu tun. Es war ca. 22 Uhr.

Mit zunehmendem Alter werde ich jetzt wieder vorsichtiger, wenn man jung ist, denkt man nicht soviel nach.

Ich persönlich habe so eine Kordel nicht an meinem Handy. Aber ich nehme an, dass sie das Handy mit Kordel um den Hals hatte beim Joggen. Oder stört das dabei?

Falls sie es um den Hals hatte, dann wäre es doch um einiges schwieriger es nach der Tat zu entfernen und es gäbe auf jeden Fall deutlich mehr Spuren, wahrscheinlich sogar Blut.

So oder so dürften am Handy / Kordel DNA Spuren zu finden sein.

Wie gesagt, dass der Täter wohl das Handy mitgenommen hat, ist ein Punkt. Wollte er ggf Chatverläufe kaschieren, einen Hilfeanruf des Opfers verhindern (dann ist er davon ausgegangen, dass das Opfer noch leben könnte). Aber die Gefahr einer Ortung spricht dagegen (ob die SIM-Karte entwendet wurde, ist seitens der Polizei nicht gesagt worden). Wenn die Tat im Vorfeld geplant und durchdacht war, wird er sich vorher wohl überlegt haben, ob er ein Handy mitnimmt und die Polizei auf seine Fährte bringt. Dass die Beamtin bei XY gezielt nach der Gegend um das Wasserwerk fragt, ist ein hinreichender Hinweis, dass es sein Fluchtweg war. Die Theorie, dass das Handy eine Person, die nichts mit der Tat zu tun hat, am Tatort entwendet hat und dann weggeworfen hat, halte ich für sehr unwahrscheinlich.

Außerdem lassen sich Mobilfunkverbindungen auch rekonstruieren, wenn das Handy weg ist

Die zentrale Frage für mich, ist die Frage nach dem Motiv. Das führt zum Täter. Morde geschehen meist infolge Kränkungen des Selbstwertgefühls und aus niederen Motiven infolge von Emotionen wie Liebe, Hass, Rache. Also müsste eine Beziehung bestanden haben im Umfeld, privat oder beruflich. Wer regelmäßig an bestimmten Orten ist, begegnet dort immer wieder auch den gleichen Personen. Auch das wäre soziales Umfeld. Mord aus reiner Mordlust (Zufallsopfer) ist statistisch gesehen äusserst selten. Die DNA des Täters wurde sehr wahrscheinlich festgestellt. Folglich wäre auch ein Serienmord äußerst unwahrscheinlich.

Lady.Sherlock schrieb:Vielleicht hat der Täter das Handy in Richtung Waserwerk weggeworfen, damit man denkt, in dieser Richtung sei er zu verorten, weil er in die Richtung geflohen war.

Stimmt. Das ist auch ein Ansatz. Gezielt das Handy dort abzulegen und dann in eine ganz andere Richtung zu fliehen, ggf mit einem Fahrrrad.

Niagara schrieb:Gezielt das Handy dort abzulegen und dann in eine ganz andere Richtung zu fliehen, ggf mit einem Fahrrrad.

Das würde in meinen Augen voraussetzen das der Täter noch sehr rational denken konnte und in gewissermaßen "erfahren" oder "geplant" vorgegangen ist.

Der Rest passt allerdings in meiner Einschätzung nicht zu einer geplanten Tat bzw. Tötung.

LillyLego schrieb:Wurde hier nicht schon gesagt, dass ein Handy auch ausgeschaltet geortet werden kann? Dann hätte es sich sicher auch mit anderer Funkzelle verbinden können, oder?

Das stimmt meines Wissens nach nur für bestimmte Modelle, wie beispielsweise die Smartphones von Google. Diese können nach abschalten weiterhin geortet werden sofern noch Akku im Gerät ist bzw auch noch eine gewisse Zeit nach dem der Akku leer ist.
Der Standard ist das denke ich allerdings nicht, die meisten Handys müssen angeschaltet sein um sich verbinden zu können oder GPS Daten zu übermitteln.