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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

1.243 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Frankreich, Ehemann, Avignon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
jeandArc Diskussionsleiter
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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

16.12.2024 um 13:18
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Article 222-23
Modifié par LOI n°2021-478 du 21 avril 2021 - art. 9
Tout acte de pénétration sexuelle, de quelque nature qu'il soit, ou tout acte bucco-génital commis sur la personne d'autrui ou sur la personne de l'auteur par violence, contrainte, menace ou surprise est un viol.
Le viol est puni de quinze ans de réclusion criminelle.
Ich möchte das mal richtigstellen:
Artikel 222-23

Jede Handlung der sexuellen Penetration, gleich welcher Art, oder jede orale und genitale Handlung, die an der Person einer anderen Person oder an der Person des Täters durch Gewalt, Nötigung, Drohung oder Überraschung begangen wird, ist Vergewaltigung.[/quote]
Geändert durch das Gesetz Nr. 2021-478 vom 21. April 2021 - Art. 9
Gesetz Nr. 2021-478 vom 21. April 2021 zum Schutz von Minderjährigen vor Sexualverbrechen und -degressiven sowie Inzest (1)
Hier wird auf die Änderung im Artikel 222-23 eingegangen
Nach Artikel 222-23 werden die Artikel 222-23-1 bis 222-23-3 wie folgt eingefügt:
"Art. 222-23-1.-Außer in dem in Artikel 222-23 vorgesehenen Fall stellt jede Handlung der sexuellen Penetration, gleich welcher Art, oder jede orale und genitale Handlung, die von einem Erwachsenen an der Person eines Minderjährigen von fünfzehn Jahren oder vom Minderjährigen am Täter begangen wird, wenn der Altersunterschied zwischen dem Erwachsenen und dem Minderjährigen mindestens fünf Jahre beträgt, ebenfalls eine Vergewaltigung dar.
Artikel 9
In Artikel 222-23 Absatz 1 des Strafgesetzbuches werden nach dem Wort "entweder" die Worte "oder jede oral-genitale Handlung" eingefügt.
Diese von dir aufgeführte Änderung hat mit diesem Fall überhaupt nichts zu tun.
https://www.legifrance.gouv.fr/jorf/id/JORFTEXT000043403203
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Ist also nicht ausgeschlossen, dass die Modifikationen der Gesetze zu "Vergewaltigung" noch schnell fixiert wurden.
Das ist jetzt nicht dein Ernst? Du zitierst hier eine Gesetzesänderung, bei der du noch nicht einmal verstanden hast, um was es in dieser ging. Und dann unterstellst du auch noch, dass diese Modifikation(von der du keine Ahnung hast), mal schnell gestrickt wurde, um diesen Prozess zu beeinflussen. Eigentlich sollte ich dich Melden. Aber es haben sich viele die Mühe gemacht, dir darauf zu antworten. Und ich möchte nicht, dass ihre Meinung hier nicht gehört wird.
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Anfang November 2020 kam DP in U-Haft, im Juli 2023 Einreichen der Anklageschrift.
Wahrscheinlich ist ein Zeitraum von sechs bis vier Monaten zu kurz, um im Vorfeld mit einer Gesetzesmodifikation zu reagieren, oder? Oder doch nich
Unterstellung und Bashing. Wird auch als Fragestellung nicht besser.
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Blutgräfin schrieb:
Danke, bin ganz bei dir. Der gesunde Menschenverstand sagt uns allen, dass eine bewusstlose Person nicht einwilligungsfähig ist - abgesehen von ~ 80 Tätern und einer Userin, die Mitleid mit jenen hat, weil der Öffentlichkeit nun bekannt ist, wes' Geistes Kinder sie sind.
Es stehen derzeit 50 Männer plus DP vor Gericht, nicht 80.
Du weißt doch sicherlich, wie man richtig zitiert.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Der Gesetzgeber will dadurch eben gerade erreichen, dass das Gericht hier abwägen kann, zu beurteilen ist zum einen die Tat, wie sie ausgeführt wurde, wie sie das Opfer verletzt hat und so weiter und zum anderen der Täter, welche Persönlichkeitsstruktur ist sichtbar, welches Sozialverhalten, welche Einsicht, usw usw.
Das Gericht soll dann die "angemessene" Strafe für Tat und Täter finden.
Und genau das hat die Staatsanwaltschaft bei ihren Strafforderungen, für jeden Täter einzeln, berücksichtigt. Ob das Gericht dem folgt wird man sehen.
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Bei diesem Gesetz von 2021 ging es meines Wissens vor allem um den Schutz Minderjähriger vor Sexualverbrechen und Inzest
Genau so ist es.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

16.12.2024 um 14:54
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Deine Beiträge enthalten ständig Unterstellungen, mal provokant und mal recht bös, wie hier.
Blödsinn. Ich habe hier nie jemand etwas unterstellt. Provoziert ähnlich eines "Advocatus diaboli" vielleicht - dahingehend was die Verteidigung der Mit-Täter angeht. Und seither scheinst Du auf alles was ich schreibe aggressiv zu reagieren, warum eigentlich?
Ich darf hier genauso meine Meinung sagen und aktuell bist Du diejenige, die Mitleid mit den Tätern hat und die Strafanträge für zu hoch angesetzt hälst (ohne sagen zu können warum - denn die Frage hast Du immernoch nicht beantwortet).
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Du erwartest hier Freisprüche?
Nein, erwarte ich nicht. Aber der Freispruch ist immer das höchste Ziel der Verteidigung. Den wird es zwar nicht geben (schätze ich), aber auch die Strafe runterzuhandeln ist ihr Job.
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Ich erwarte hier keine Freisprüche, in diesem Sinn "aussichtslos". Nicht aussichtslos, in dem Sinn, dass die vernachlässigte Einholung der persönlichen Zustimmung der Ehefrau durch die Sozialisation, Bildung, Lebensrealität etc. des Angeklagten verständlich erklärt werden könnte, ein zugegeben schwacher Versuch, aber mehr gibt es wohl nicht. Zugleich würde ich dem Mandanten empfehlen, bis zum Prozess dazuzulernen, was Zustimmung ist und diese Erkenntnis und Einsicht in die Verteidigung einbringen.
Glaubst Du wirklich das hätten ihnen die Verteidiger nicht gesagt?
Und wie erfolgreich wäre wohl eine Verteidigung, die ihren Klienten sagt sie sollen alles vollumfänglich zugeben aber gleichzeitig mit "Verbotsirrtum" argumentiert?
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Geht's hier nicht um Verbotsirrtum?
Das ist Deine Antwort darauf, warum denn bitte Verteidiger als Erzieher agieren sollten? Die stehen vor vollendeten Straftaten, es ist nicht ihr Job die Menschen im Vorfeld entsprechend zu sozialisieren oder zu erziehen!
Natürlich haben die Verteidiger ihren Klienten gesagt "Du hast eine schwere Straftat begangen auch wenn Du dachtest wenn der Mann das erlaubt ist es OK".
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Ein Strafverteidiger soll nach dir den Mandanten in seinem Irrtumsglauben belassen und vor Gericht auf Verbotsirrtum plädieren?
Ich sage nicht dass sie das tun sollen, aber das ist nun mal die einzige Verteidigungsstrategie die sich haben bei derart vielen Beweisen und einem vollinhaltlich geständigen DP. Was soll denn sonst noch bleiben?
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Du verweist hier auf "Das Private ist politisch".
Nein, das tue ich explizit NICHT!!!
Der "Fall Mazan" ist ja eben dadurch weltweit zum Thema geworden WEIL er nicht privat sondern öffentlich vor Gericht behandelt wird.
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Nur ist dies im Fall "Mazan" nicht bei den Mit-Angeklagten anzutreffen, sondern beim Opfer. Diese positive Karte kann der Opferanwalt ausspielen, nicht der Strafverteidiger. Deshalb hat die Strafverteidigung in Avignon keine politische Komponente, wie ich damals schrieb.
Der Opferanwalt hat in diesem Fall die günstige Position einer einwandfreien Beweislage bei gleichzeitigem Weltruhm.
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Deine Verdrehungen, Vermischungen sind nicht konstruktiv.
Ich verdrehe oder vermische garnichts - das bist Du der entweder einfach so alles missversteht was ich schreibe oder es bewußt aus dem Kontext reißt nur um es kritisieren zu können und mich persönlich anzugreifen.
Versuch doch wenigstens mal der Argumentation zu folgen anstatt sie zu zerbröseln und dann aus dem Kontext zu reißen.
Das tust Du nämlich schon den ganzen Thread über und nicht nur bei mir.
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Nicht jeder bdsm-affine möchte wohl in geschützten Räumen unter der Selbstkontrolle der Szene-Kollegen seiner Neigung nachgehen, sonst gäbe es Plattformen wie coco nicht.

Das Reglement im bdsm ist selbstentwickelt, selbstauferlegt, selbstverpflichtend, eben damit man keine Probleme mit dem StGB bekommt; nur scheint es auch viele bdsmler außerhalb der Szene zu geben, die einfach ihr Ding machen.
Und Du meinst es handelt sich beim "Fall Mazan" um ein BDSM-Szenario?
Man sieht dass Du keinen blassen Schimmer hast, denn es wurde ja hier schon zig mal erklärt dass die Voraussetzung für BDSM die Einvernehmlichkeit ist. "SSC" = "safe, sane & consensual" wurde ja ganz offensichtlich in Mazan eben NICHT vollzogen!

Du wirfst hier Dinge in einen Topf die da nicht reinpassen.

Wurde in Avignon überhaupt auch nur ein einziges Mal über "Kinks"/"Fetische" etc. gesprochen?
Ich hab da nichts in Erinnerung obwohl ich schon so viel darüber gelesen und teilweise auch Videos geschaut habe.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

16.12.2024 um 15:49
Zitat von wobelwobel schrieb:Nein, das tue ich explizit NICHT!!!
Der "Fall Mazan" ist ja eben dadurch weltweit zum Thema geworden WEIL er nicht privat sondern öffentlich vor Gericht behandelt wird.
Eben. Ein klassisches Beispiel für "Das Private ist politisch".

Die Erklärung:

Durch die Entscheidung von Gisèle Pélicot zur Aufhebung des huis-clos und die mediale und menschliche Aufmerksamkeit infolge, inklusive Straßendemos für Gisèle Pélicot und ihrem Ausspruch "Die Scham muss die Seite wechseln", wurde das Verbrechen an ihrer Intimität (und anderem) in die Öffentlichkeit getragen und durch die Öffentlichkeit die Position des Opfers einer Vergewaltigung neu definiert und bestätigt, eben nicht als Trägerin von Scham.

Dieser Vorgang wird als "Politik der ersten Person" benannt, ihr Slogan lautet: "Das Private ist politisch".
Politik der ersten Person ist ein politisches Konzept, das eine so genannte Stellvertreterpolitik ablehnt, die Trennlinie zwischen „privat“ und „öffentlich“ zurückweist und die Politisierung der Privatsphäre beinhaltet.
und
Seit Frauen ab Ende der 1960er Jahre in Consciousness-Raising-Gruppen[3] über ihre persönlichen Beziehungen zu Männern, über Sexualität, Schwangerschaft, Kindererziehung und Gewalt sprachen, begannen sie, diese Bereiche zu politisieren. (...)

Waren diese Frauengruppen zunächst auf Hochschulen in den USA, Großbritannien und der BRD beschränkt, so gewannen sie durch Kampagnen gegen das Abtreibungsverbot in den 1970er Jahren eine große Öffentlichkeit. Weitere Kampagnen folgten wie Bewegungen gegen Gewalt gegen Frauen, Vergewaltigung, Gewalt in Medien, in der Werbung und Pornografie.
Quelle, für beide Zitate: Wikipedia: Politik der ersten Person

In Kurzform: Da die Frauen damals durch ihre Biologie, ihr Frausein diskriminiert wurden und im Privatleben misshandelt, wählten die Frauen den damaligen Tabubruch, über privates öffentlich zu sprechen, um auf Unrecht aufmerksam zu machen.



Was soll ich noch schreiben?
Offenbar gelingt es mir nicht, mich dir @wobel verständlich zu machen. Das als Ergebnis mitzunehmen, ist mir ausreichend.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

16.12.2024 um 16:57
Heute war der Tag, an dem die Angeklagten die Gelegenheit für ein "letztes Wort" hatten, und viele Medien berichten darüber. Einiges war so, wie ich es erwartet hatte, Gisèle war da, ihre Kinder nicht, und Dominique versuchte noch mal, auf die "Tränendrüse zu drücken". Für dieses letzte Wort galten strenge Regeln, es musste etwas wirklich Eigenes bzw. Persönliches sein, keine Wiederholungen aus den Plädoyers der Verteidiger. Die Hälfte der Angeklagten beschränkte sich auf ein "Nichts hinzuzufügen".

Einmal mehr entschuldigte sich DP bei seiner Familie und betonte seine Liebe. Zudem lobte er Gisèle für für ihren Mut.
Der erste, der sich zu Wort meldete, war Dominique Pelicot, 72, ihr künftiger Ex-Mann, der sie mit Anxiolytika betäubte, um sie zu vergewaltigen und sie Dutzenden Fremden auszuliefern, die er im Internet rekrutierte. „Ich möchte damit beginnen, den Mut meiner Ex-Frau zu würdigen, die sich die Anspielung auf Komplizenschaft gefallen lassen musste.“ Dominique Pelicots Stimme ist schwach, nahe am Schluchzen. „Ich bitte sie, wie der Rest der Familie, meine Entschuldigung anzunehmen. Ich bereue, was ich getan habe, sie mehr als vier Jahre lang leiden zu lassen. Ich bitte sie um Vergebung.“

Dominique Pelicot äußerte sich dann auch über seine Anwältin Me Béatrice Zavarro, der er es zu verdanken habe, dass er noch am Leben sei. Sonst „wäre es ein Beweis für die Feigheit gegenüber meinem eigenen Leuten gewesen und hätte es den Angeklagten leichter gemacht, mit ihnen übereinzustimmen. Also habe ich durchgehalten.“ Er dankte auch den Gerichts- und Gefängnisbeamten.

„Der Entzug, seine Lieben nicht mehr zu sehen, ist schlimmer als der Entzug der Freiheit“, schloss Dominique Pelicot. „Ich werde weiterhin Gedichte schreiben. Ich möchte meiner ganzen Familie sagen, dass ich sie liebe.“ Auf der anderen Seite des Raumes starrte Gisèle Pelicot ihn an, sie hörte ihm zu, zeigte aber keine Reaktion. Der Hauptangeklagte schloss mit diesen Worten an das Gericht: „Bitte, Sie haben den Rest meines Lebens in Ihren Händen.“
Le premier à s'exprimer, c'est Dominique Pelicot, 72 ans, son désormais ex-époux, celui qui l'a droguée aux anxiolytiques pour la violer et la livrer à des dizaines d'inconnus qu'il recrutait sur Internet. "Je voudrais commencer par saluer le courage de mon ex-femme, pour avoir supporté les sous-entendus de complicité." La voix de Dominique Pelicot est faible, proche des sanglots. "Je la prie de bien vouloir, comme le reste de la famille, accepter mes excuses. Je regrette ce que j’ai fait, de les faire souffrir depuis plus de quatre ans. Je leur demande pardon."

Dominique Pelicot a ensuite eu un mot pour son avocate, Me Béatrice Zavarro, qui lui a permis de ne pas "lâcher la rampe". Dans le cas contraire, "ça aurait été une preuve de lâcheté vis-à-vis des miens et une facilité pour les accusés de leur donner raison. Donc j'ai tenu". Il a également remercié la cour et les agents pénitentiaires.

"La privation de ne plus voir les siens est pire que la privation de liberté, a conclu Dominique Pelicot. Je vais continuer à écrire des poèmes. Je veux dire à toute ma famille que je les aime". De l'autre côté de la salle, Gisèle Pelicot l'a fixé, elle l'a écouté, mais n'a montré aucune réaction. Le principal accusé a terminé par ces mots pour la cour : "Voilà, vous avez le reste de ma vie entre vos mains".
Dann folgten die "letzten Worte" der übrigen Angeklagten.
Dann folgten die Angeklagten einander in der Reihenfolge, in der ihre Fälle vom Gericht geprüft worden waren. Also zunächst Jean-Pierre M., 63 Jahre alt, der einzige, der nicht wegen Gisèle Pelicot strafrechtlich verfolgt wurde, sondern weil er zusammen mit Dominique Pelicot den gleichen Prozess der chemischen Unterwerfung an seiner eigenen Frau wiederholt hatte. „Ich bin für meine Taten verantwortlich, ich habe meine Frau mit Herrn Pelicot vergewaltigt“, erklärte er. „Ich schäme mich für mich selbst und ich bin angewidert. Ein Mann muss seine Frau beschützen, ich habe sie befleckt.“ Beurteilen Sie mich nach dem, was ich getan habe und nach dem, was ich bin.
Puis les accusés se sont succédé dans l'ordre auquel leurs cas avaient été étudiés par la cour. Donc Jean-Pierre M. pour commencer, 63 ans, le seul à ne pas être poursuivi pour des faits sur Gisèle Pelicot, mais pour avoir reproduit le même procédé de soumission chimique, en compagnie de Dominique Pelicot, sur sa propre épouse. "Je suis responsable de mes actes, j’ai violé mon épouse avec Monsieur Pelicot, a-t-il déclaré. J’ai honte de moi et je me dégoute. Un homme doit protéger son épouse, moi je l’ai souillée. Pardon à mon épouse, à ma famille. Jugez-moi pour ce que j’ai fait et pour ce que je suis."
Quelle: https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/proces-des-viols-de-mazan-je-leur-demande-pardon-les-derniers-mots-de-dominique-pelicot-a-sa-famille-4779527

Die Urteile werden für Donnerstag, den 19. Dezember, ab 09:30 Uhr erwartet. Falls die Beratungen sich länger hinziehen, kann es auch Donnerstagnachmittag oder Freitagmorgen werden, ließ der Vorsitzende Richter wissen.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

16.12.2024 um 23:00
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Es stehen derzeit 50 Männer plus DP vor Gericht, nicht 80.

Es geht mir um Verhältnismäßigkeit in der Anwendung des Strafrahmens. Das ist ein Punkt, auf den schon hinzuweisen ist, bei der Öffentlichkeit des Prozesses, die ich immer befürwortet habe wie ich auch die fehlende Zustimmung herausgearbeitet habe und aufmerksam machte auf die abstrusen Ansichten wie Zustimmung von den Männern sich erklärt wurde.

Es geht auch nicht um Mitleid für die Angeklagten, das ist eine böse Unterstellung.
Ich weiß schon, wie viele Männer derzeit vor Gericht stehen, erwarte aber keine großartige Schuldeinsicht oder gar Reue bei jenen, die man leider nicht auffinden konnte. Also ~ 80 Täter, von denen man zwar durch Videoaufzeichnungen weiß, was sie dem Opfer angetan haben, die man aber leider nicht alle zur Rechenschaft ziehen kann. Zumindest noch nicht.

Aber bitte erkläre doch endlich mal, ab wann für dich der obere Strafrahmen erreicht werden darf.
Der Fall Mazan ist dafür ja anscheinend noch zu harmlos. Jedenfalls für dich. Auch wenn die halbe Welt davon schockiert ist, wie viele Männer bereit sind, ohne jedes Unrechtsbewusstsein eine sedierte Frau zu vergewaltigen, Männer jeden Alters und aus allen Schichten. Aber offenbar alles halb so wild, nur nicht zu hart bestrafen, die Ärmsten leiden ja schon genug, weil ihre Schandtaten öffentlich wurden.

Warum weigerst du dich beharrlich diese Frage zu beantworten, während du mehrfach betonst, du fändest es im vorliegenden Fall ungerecht und unangebracht?

Wenn es eine gar so böse Unterstellung ist, wie kommt es dann zu einer solchen Aussage:
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Ich empfand es auch als "bad taste", Party zu machen, wenn zeitgleich 50 andere Familien ihren Männern warme Kleidung in die Haftanstalt bringen. Avignon ist auch nicht so groß wie Paris und die Presse wird nach der Urteilsverkündung in die Weihnachtspause gehen.
Noch pathetischer ging es nicht mehr, was? Also ob die armen Männer, die ja so schrecklich getäuscht wurden, jetzt auch noch in die Bastille gesperrt würden.

Das ist einfach völlig lost. Da erübrigt sich wirklich jede weitere Diskussion.
Zitat von MisetraMisetra schrieb:„Ich bin für meine Taten verantwortlich, ich habe meine Frau mit Herrn Pelicot vergewaltigt“, erklärte er. „Ich schäme mich für mich selbst und ich bin angewidert. Ein Mann muss seine Frau beschützen, ich habe sie befleckt.“ Beurteilen Sie mich nach dem, was ich getan habe und nach dem, was ich bin.
Immerhin einer, der sich nicht windet wie ein Wurm.
Nach all den Beschönigungen und Ausreden könnte man davon ja fast beeindruckt sein.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

16.12.2024 um 23:22
Zitat von wobelwobel schrieb:Siehe oben: Es gibt leider immernoch viel zu viele Menschen die derartige Vorstellungen im Kopf haben, sogar so erzogen wurden.
Und ja, ich glaube immernoch dass der eine oder andere der Mit-Täter das auch wirklich geglaubt hat. Damit möchte ich sie keineswegs entschuldigen, ich finde sogar das macht die Sache nur noch viel, viel schlimmer.:
Mir ist schon klar, dass es die gibt, allerdings glaube ich nicht, dass solche kruden Vorstellungen so weit verbreitet sind, dass eine so große Anzahl an Männern aus verschiedensten Alters- und Gesellschaftsschichten ihnen anhängt.

Ich denke tatsächlich, dass die Mehrheit diese Schutzbehauptung aus dem Hut gezaubert hat, weil sich einfach nichts Besseres finden ließ.
Wie und was denn auch, wenn Videobeweise vorliegen?
"Ich war das nicht" hat sich dann doch nur einer getraut, den anderen war einfach klar, dass damit kein Blumentopf zu gewinnen ist.
Zitat von wobelwobel schrieb:Geht es wirklich darum DIESE Täter einzusperren oder nicht eher darum, dass Menschen mit derartigen Vorstellunge überhaupt endlich mal aufgeklärt werden darüber dass Frauen 100% gleichgestellt sind und auch der Ehemann keine Entscheidungsgewalt über sie hat?:
Beides.
Es ist wichtig, diese Männer für geraume Zeit wegzusperren, denn sie sind gefährlich und sie haben absolut kein Unrechtsbewusstsein.
Und natürlich ist es genauso wichtig, mit Vorstellungen und Einstellungen, die der Gleichstellung der Geschlechter zuwiderlaufen, aufzuräumen.

Warum soll man sich zwischen diesen Optionen entscheiden müssen? Eins schließt doch das andere nicht aus - im Gegenteil.


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gestern um 02:07
Zitat von BlutgräfinBlutgräfin schrieb:Aber bitte erkläre doch endlich mal, ab wann für dich der obere Strafrahmen erreicht werden darf.
Der Fall Mazan ist dafür ja anscheinend noch zu harmlos. Jedenfalls für dich.
Dazu hatte ich geantwortet:
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:15.12.2024 um 17:45
versteckt

Auf jeweils welche Höchststrafe bezieht sich deine Frage - zehn Jahre, 15 Jahre, 20 Jahre?
Es geht immer schlimmer; wer sich mit dem Thema "Vergewaltigung" sachkundig macht, weiß das. Beispiele möchte ich hier nicht nennen.
Auch weiterhin werde ich hier keine Horrorszenarien beschreiben.

Ich hatte mir zuvor schon viele Gedanken gemacht, ob jeder einzelne Mit-Angeklagte auch verantwortlich dafür sei, dass er Teil eines

long-term Gruppen-Vergewaltigungssession-crime

ist, ob bewusst oder unbewusst.
Jeder Mit-Angeklagte verlängerte den Missbrauch und einige verschlimmerten ihn auch, u. a. durch Verzicht auf Kondom und Übertragung von sexuell übertragbaren Krankheiten.

Zu bewusst: Wie die Ermittlungsrichterin Gwenola Journot ausführte, fehlte die Zeit Querverbindungen und Kontakte zwischen den Mit-Angeklagten untereinander auszuermitteln, der Prozess hatte Vorrang. Es scheint Hinweise dazu zu geben, sonst hätte sie dies wohl nicht so deutlich erwähnt.

Der Fall "Mazan" ist in der gezeigten Vergewaltigung en masse und long-term, den Folgen eines Lebens während neun Jahren mit neurologischen Problemen, fatigue und permanenter Unsicherheit etc. , der Gleichgültigkeit, Empathielosigkeit, Misogynie, dem Androzentrismus und den patriarchalen Elementen nicht zu unterschätzen und mir fällt auch nichts im zivilen Leben Europas ein, was im Bereich "Vergewaltigung einer erwachsenen Frau" grauenhafter war, ausgenommen Kriegsberichte. - Trotzdem wäre es naiv anzunehmen, es geht nicht schlimmer.

Im Bereich "Vergewaltigung von Mädchen und Teenagern" in Europa erinnere ich den Fallkomplex "Rotherham":

Wikipedia: Missbrauchsskandal von Rotherham

Was ich nicht weiß, da keine Juristin, ob die Richter in (Deutschland oder) Frankreich im jeweiligen Strafrahmen einen Puffer lassen für "es geht noch schlimmer" oder, ob die maximal schlimme Tat jetzt und aktuell als Obergrenze betrachtet wird und dann wohl auch die Höchststrafe beantragt und mit ihr verurteilt wird. - Wir werden ja bald mehr dazu aus Avignon erfahren.

Es mag mit meinem Glauben zusammen hängen, obwohl ich nicht praktizierend bin, aber für mich ist ein Gericht nicht die letzte Instanz. Und anderem deshalb, betrachte ich weltliche Sanktionen gelassen.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

gestern um 06:59
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Was ich nicht weiß, da keine Juristin, ob die Richter in (Deutschland oder) Frankreich im jeweiligen Strafrahmen einen Puffer lassen für "es geht noch schlimmer" oder, ob die maximal schlimme Tat jetzt und aktuell als Obergrenze betrachtet wird und dann wohl auch die Höchststrafe beantragt und mit ihr verurteilt wird.
Es gibt da keine Regeln, aber meine Erfahrung in vielen Jahren im Strafrecht sagt mir, dass es wohl tatsächlich so ist: Richter scheinen eine gewisse Hemmung zu haben, die absolute Höchstgrenze auszunutzen, und ich vermute das liegt daran, dass sie denken: der nächste Fall könnte ja noch schlimmer sein. Das ist mir in Deutschland mehr aufgefallen als z.B. in den USA, wo mir scheint, Richter verhängen öfter die gesetzliche Höchststrafe.
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Es mag mit meinem Glauben zusammen hängen, obwohl ich nicht praktizierend bin, aber für mich ist ein Gericht nicht die letzte Instanz. Und anderem deshalb, betrachte ich weltliche Sanktionen gelassen.
Da stimme ich Dir zu!


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gestern um 16:26
Zitat von MisetraMisetra schrieb:liberation.fr hat anlässlich der bevorstehenden Urteile für alle Mitangeklagten Profile erstellt, die mit einem Zitat des jeweiligen Angeklagten versehen sind. Diese Quelle ist hilfreich, wenn man nach der Urteilsverkündigung den einen oder anderen noch mal nachschlagen möchte.
https://www.liberation.fr/societe/police-justice/proces-des-viols-de-mazan-qui-sont-les-51-coaccuses-20241214_H54EABDRMBELDKROD52AECKNBA/

Finde diesen Link auch sehr hilfreich. Hier noch ein paar "letzte Worte" der Angeklagten vom Montag.
Dominique P. und Jean-Pierre M. wurden bereits von @Misetra hier eingestellt.
"Ich wünsche euch, dass ihr euch von der Liebe eurer Kinder und Enkelkinder nährt und dass ihr weiter voranschreiten könnt. Ich wiederhole meine Entschuldigung", sagte Cyrille D., 54, gegenüber Gisèle Pelicot.
"Tausend Entschuldigungen an das Opfer" (Cyril B., 47 Jahre),
"Es tut mir leid für Mrs. Pelicot" (Redouane A., 40 Jahre),
"Ich möchte mich noch einmal bei Mrs. Pelicot entschuldigen" (Patrick A., 60 Jahre)
"Ich entschuldige mich bei Frau Pelicot dafür, dass ich in diesen Fall verwickelt war" (Romain V., 63 Jahre alt)
Viele haben dem nichts hinzuzufügen. Einige loben den "Mut" ihrer Anwälte.
Einige wiederholen immer noch, wie fast alle von ihnen in den fast viermonatigen Anhörungen eingehämmert haben, dass sie nicht die Absicht hatten, eine Vergewaltigung zu begehen.
"Dieser Fall wird mich lebenslang krank gemacht haben. Ich bin kein Vergewaltiger. Danke" (Husamettin D., 43 Jahre alt);
"Ich hatte nie die Absicht, jemanden zu vergewaltigen" (Didier S., 68 Jahre alt)
"Ich wollte nie jemanden vergewaltigen, das schwöre ich dir" (Mohamed R., 70 Jahre alt)
"Ich hatte nie die Absicht, jemanden zu vergewaltigen, ich werde es bis zum Ende beibehalten" (Mahdi D., 36 Jahre alt).
"Ich möchte laut schreien und meine Unschuld beteuern", sagt Ahmed T., 54, während er einen von ihm vorbereiteten Text vorliest und behauptet, "manipuliert" worden zu sein. Seit seiner Verhaftung lebe er einen "Albtraum", sein Leben und das seiner Familie seien "zerstört" worden, beharrt er ohne ein Wort für Gisèle Pelicot.
"Ich bin der Einzige, der an der Akte gearbeitet hat", sagt die 55-jährige Krankenpfleger von Anfang an und nennt Namen von Websites, auf denen Dominique Pelicot auch Bilder seiner Ex-Frau verbreitet haben soll. "Wir können den Prozess nicht wiederholen", versucht der Präsident, ihm das Wort zu entziehen, aber er kann es nicht. Der Angeklagte wiederholt, was er bereits gesagt hat, dann wagt er es erneut, den Bewusstlosigkeitszustand des Opfers in Frage zu stellen, obwohl dies unter anderem durch die zahlreichen Videos, die bei der Verhandlung gezeigt werden, hinlänglich bewiesen ist
Bis auf einen, Cédric G., 50, der alle Fakten zugibt. "Es ist in der Tat Ihr Körper, den ich vergewaltigt habe, ich bin mir bewusst, was ich Ihnen angetan habe, Mrs. Pelicot", wiederholt er zweimal. Gisèle Pelicot schaut zu ihm auf. "Ich bin mir der Arbeit bewusst, die mit meinem Psychologen geleistet werden muss", fährt er fort. Die Baustelle ist schwindelerregend
Jérôme V., 46, der sechsmal im Haus der Pelicots war, einer der wenigen, die wie er alle Tatsachen zugegeben haben, ist einer von denen, die am längsten sprechen. "Ich bin verantwortlich", sagt er aus dem Glaskasten, in dem Dominique Pelicot steht. Die Person, gegen die eine Freiheitsstrafe von sechzehn Jahren beantragt wurde, verpflichtet sich, unabhängig von der Strafe keine Berufung einzulegen:
Was ich nur für mich sagen kann, trotz dass hier erfahrene Richter das Urteil sprechen, der Druck muss immens sein.

https://www.nouvelobs.com/justice/20241216.OBS97899/pardon-j-ai-honte-je-ne-suis-pas-un-violeur-je-suis-responsable-au-proces-des-viols-de-mazan-les-derniers-mots-des-50-accuses.html


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

gestern um 17:00
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Dazu hatte ich geantwortet:
Das ist keine Antwort, das ist Geschwurbel.
Lass es gut sein, ich lege wirklich keinen Wert auf Austausch nach deinen Aussagen hier.
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Bis auf einen, Cédric G., 50, der alle Fakten zugibt. "Es ist in der Tat Ihr Körper, den ich vergewaltigt habe, ich bin mir bewusst, was ich Ihnen angetan habe, Mrs. Pelicot", wiederholt er zweimal.
Es geht also doch. Einer von ~ 80 Tätern schafft es, zu seinen Taten zu stehen.
Und das, wo man annehmen könnte, ein Schuldeingeständnis und die Bitte um Vergebung beim Opfer wäre in diesem Fall die einzige Möglichkeit, ein paar Pluspunkte zu machen.


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gestern um 17:11
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Bis auf einen, Cédric G., 50, der alle Fakten zugibt. "Es ist in der Tat Ihr Körper, den ich vergewaltigt habe, ich bin mir bewusst, was ich Ihnen angetan habe, Mrs. Pelicot", wiederholt er zweimal. Gisèle Pelicot schaut zu ihm auf. "Ich bin mir der Arbeit bewusst, die mit meinem Psychologen geleistet werden muss", fährt er fort. Die Baustelle ist schwindelerregend
Jérôme V., 46, der sechsmal im Haus der Pelicots war, einer der wenigen, die wie er alle Tatsachen zugegeben haben, ist einer von denen, die am längsten sprechen. "Ich bin verantwortlich", sagt er aus dem Glaskasten, in dem Dominique Pelicot steht. Die Person, gegen die eine Freiheitsstrafe von sechzehn Jahren beantragt wurde, verpflichtet sich, unabhängig von der Strafe keine Berufung einzulegen:
Und diese zwei, welche die Tat zugegeben haben, gehören aber trotzdem zum Kreis derjenigen, die als besonders gefährlich eingestuft wurden. Angesichts der hohen Strafen, denen sie entgegensehen, sind sie vermutlich kooperativ, um noch einmal eine Chance für ein Leben außerhalb von Gefängnissen zu bekommen. Mit dem Urteil werden, so vermute ich, auch schon die Weichen für die Zeit nach dem Gefängnis gestellt. Ob sie wirklich bereit und/oder überhaupt in der Lage sind, sich zu ändern, wird die Zukunft zeigen. Ihre Persönlichkeit ist ja mit 46 bzw. 50 Jahren schon sehr ausgeprägt und ihre schädlichen Neigungen schon sehr tiefgreifend.

Bei denjenigen, die keinerlei Verantwortung übernehmen, keinerlei Reue zeigen, und immer noch auf einen Freispruch hoffen, könnte ich mir vorstellen, dass dieses Verhalten das Strafmaß etwas erhöht. Dass sie im Gefängnis an sich arbeiten, ist mit dieser Einstellung auch nicht möglich. Trotzdem muss zumindest theoretisch die Besserung ein Ziel des Gefängnisaufenthaltes sein.

Ich bin gespannt, was wir überhaupt über die Urteile erfahren. Bei 50 Angeklagten kann ich mir nur vorstellen, dass nur eine Art Kurzfassung der Urteile an dem Tag präsentiert wird, sonst könnte man das ja an einem Tag gar nicht erledigen.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

um 07:29
Zitat von wobelwobel schrieb:Wer echauffiert sich denn hier? Hab nichts derartiges lesen können?
Aber an dieser Stelle dann nochmal die Frage: Für welche Form der Vergewaltigung würdest Du denn dann die Höchststrafe fordern?
Geht's denn noch schlimmer?
Ich lese hier die ganze Zeit mit und seit dieses Thema aufkam, musste ich viel darüber nachdenken.
Ich war ehrlich gesagt etwas überrascht wie die Diskussion darum hier so ausuferte und ihr scheinbar aneinander vorbei redet.

Entsprechend der zuletzt in den Raum gestellten These:
Die Höchststrafe definiert die schlimmst-mögliche Realisierung einer Straftat.

Die Problematik dabei ist nicht, ob man den Fall Mazan als "Unübertrefflich" schlimm bezeichnet/einordnet, sondern dass man damit autoamtisch andere Fälle, mit weniger Strafmaß, auch direkt als "weniger schlimm" bewerten müsste.

Na in der Haut, die diese Bewertung vornimmt, möchte ich nicht stecken. Wie schlimm muss sich dass allen anderen Fällen gegenüber anfüllen? Entscheidend darf hierbei, meiner Meinung nach, nicht sein wie öffentlich der Fall wurde & ob dadurch die Öffentlichkeit enorme Wut und Fassungslosigkeit empfindet. Viele, sehr schlimme Fälle, werden nicht öffentlich verhandelt. Aus Gründen.


Es wurde gezögert Horror-Szenarien zu beschreiben, das übernehme ich mal:

Fall Mazan vs.
Eine junge Frau wird von 3, ihr nicht bekannten, Männern entführt und an einem für sie unbekannten Ort über mehrere Tage vergewaltigt. Oral, anal, vaginal... mit Gegenständen. Hierbei wurde die Frau scher verletzt und musste mehrere Wochen im Krankenhaus verbleiben. Die Verhandlung war zum Schutz des Opfers nicht öffentlich. Die Taten wurden gefilmt und ins Internet gestellt. Das Internet vergisst nie, es verbreitete sich im darknet rasant..

Strafmaß höher/geringer/gleich?
Ist es "schlimmer", wenn die Frau die Täter kannte oder wenn es Fremde sind?

Bitte die Antwort NICHT in den Thread schreiben. Lasst den Gedanken einfach bei euch um hier keine Diskussion zu eröffnen, die hier nicht hingehört - da der fiktive Fall, hier nicht diskutiert werden darf/muss/soll.

Es geht nur darum verständlich zu machen, wieso diese Thematik deutlich komplizierter ist - wie einige hier vlt denken.
Der fiktive Fall vs. Mazan. Der fiktive Fall vs. andere euch bekannte Fälle...
Es ist gar nicht so einfach etwas als "unübertrefflich" schlimm zu bewerten, weil man damit bei anderen grausamen Taten automatisch durchklingen lassen würde: Ja, war schlimm - aber hätte schlimmer kommen können.

Diese öffentliche Diskussion möchte niemand und würde auch keinem helfen. Ein Strafmaß muss angemessen sein und da spielt vieles mit rein.

Ich persönlich fände die angesetzten Strafen im Fall Mazan für angemessen. Nicht weil ich denke es ist unübertrefflich schlimm, sondern weil ich finde, dass das Schlimme viele Gesichter haben kann. Die Taten und was sie angerichtet haben ist furchtbar. Und auch die fehlende Einsicht bei vielen der Tätern, muss berücksichtigt werden. Viele von denen würde ich in DE sicherungsverwahrung geben, da sie mEn (von dem her was wir wissen), mit ihrem Weltbild wirklich eine Gefahr darstellen.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

um 10:03
Zitat von Foxie123Foxie123 schrieb:Viele von denen würde ich in DE sicherungsverwahrung geben, da sie mEn (von dem her was wir wissen), mit ihrem Weltbild wirklich eine Gefahr darstellen.
So einfach geht's aber auch in Deutschland nicht. Für die Sicherungsverwahrung müssen halt entsprechende Vorsetzungen gegeben sein. Allein, dass jemand eine Gefahr darstellt, reicht da eben nicht. Wenn er kein Hangtäter ist, also schon mal wegen derartigen Taten verurteilt wurde, dann gibt es keine Sicherungsverwahrung.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

um 10:09
Zitat von emzemz schrieb:o einfach geht's aber auch in Deutschland nicht. Für die Sicherungsverwahrung müssen halt entsprechende Vorsetzungen gegeben sein. Allein, dass jemand eine Gefahr darstellt, reicht da eben nicht. Wenn er kein Hangtäter ist, also schon mal wegen derartigen Taten verurteilt wurde, dann gibt es keine Sicherungsverwahrung.
Absolut korrekt, daher schrieb ich "würde ich"... also ich persönlich. Ohne Rechtsgrundlage, sondern nur aus meinem Verständnis von "Richtig" und Sicherheit heraus.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

um 10:26
francetvinfo.fr berichtet darüber, wie sich der Tag der Urteilsverkündigung gestalten wird.

Ein großes Medienaufgebot ist vor Ort, aber nur drei Medien sind direkt im Gerichtssaal zugelassen: AFP, La Provence und franceinfo.
Insgesamt seien 172 Medien, darunter 82 ausländische Medien, für die Veranstaltung akkreditiert, teilte die Staatsanwaltschaft gegenüber franceinfo mit. Problem: Zusätzlich zu den Angeklagten und ihren Anwälten wird der Gerichtssaal ein großes Aufgebot von Angehörigen der Strafverfolgungsbehörden beherbergen. Die zwei Bänke und ein paar Stühle, die normalerweise Journalisten vorbehalten sind, werden alle besetzt sein. Nur drei Medien – AFP, La Provence und franceinfo – werden Zugang haben und für die Weitergabe der dortigen Ereignisse verantwortlich sein. Zwei Senderäume sollten anderen Journalisten zur Verfügung stehen, um die Debatten verfolgen zu können. Die Öffentlichkeit wird voraussichtlich nicht teilnehmen können, was viele bedauern.
Au total, 172 médias, dont 82 étrangers, sont accrédités pour l'événement, précise le parquet à franceinfo. Problème : en plus des accusés et de leurs avocats, la salle d'audience accueillera un important contingent de forces de l'ordre. Les deux bancs et quelques chaises habituellement réservés aux journalistes seront tous pris. Seuls trois médias – l'AFP, La Provence et franceinfo – pourront accéder à l'audience, chargés de relayer ce qu'il s'y passe. Deux salles de retransmission devraient être mises à disposition des autres journalistes, pour suivre les débats. Le public ne pourra sans doute pas y assister, ce que beaucoup regrettent.
Die Angeklagten müssen darauf vorbereitet sein, dass sie Weihnachten schon im Gefängnis verbringen.
Die 32 Angeklagten, die frei erscheinen, sollten sich auf die Möglichkeit vorbereiten, Weihnachten im Gefängnis zu verbringen. Tatsächlich haben die Generalstaatsanwälte systematisch einen Haftbefehl gegen sie beantragt. Jeder wird angewiesen, mit einer Tasche mit seinen Sachen anzukommen. Die Mutter eines Angeklagten, die zu den Plädoyers gekommen war, weinte bereits letzte Woche bei dem Gedanken, dass ihr Sohn wieder in Untersuchungshaft gehen könnte.
Celles-ci devraient faire le déplacement, puisque les 32 accusés qui comparaissent libres se préparent à la possibilité de passer Noël en prison. Les avocats généraux ont, en effet, systématiquement requis du mandat de dépôt à leur encontre. Tous ont pour consigne d'arriver avec un sac contenant leurs affaires. La mère d'un accusé, venue assister aux plaidoiries, était déjà en pleurs la semaine dernière à l'idée que son fils puisse retourner en détention.
Sollten sie der schweren Vergewaltigung, derentwegen sie angeklagt werden, für schuldig befunden werden, könnten die Angeklagten direkt gefesselt und einer nach dem anderen in Gewahrsam genommen werden, während die Urteile verkündet werden. Die Strafanstalt Avignon-Le Pontet ist überfüllt, und „hat bereits angekündigt, dass sie niemanden mitnehmen können “, versichert ein gut informierter Verteidiger. Die Angeklagten müssten daher „unter Baumettes [in Marseille], der Strafanstalt Aix-Luynes, der Untersuchungshaftanstalt Nîmes und der Untersuchungshaftanstalt Villeneuve-lès-Maguelone“ verteilt werden, prognostiziert Patrick Gontard, der einen Angeklagten vertritt.
S'ils sont reconnus coupables des faits de viols aggravés pour lesquels ils sont poursuivis, les accusés pourraient être menottés directement à la barre, et emmenés un à un en détention, au fil de l'annonce des peines. Le centre pénitentiaire d'Avignon-Le Pontet, en surpopulation carcérale, "a déjà annoncé qu'il ne pourraient prendre personne", assure un avocat de la défense bien informé. Les accusés devraient donc être répartis "entre les Baumettes [à Marseille], le centre pénitentiaire d'Aix-Luynes, la maison d'arrêt de Nîmes, et celle de Villeneuve-lès-Maguelone", prévoit Patrick Gontard, qui représente un accusé.
Mit Zwischenfällen bei der Urteilsverkündung wird gerechnet und das Gericht versucht, sich darauf vorzubereiten.
So vorbereitet sie auch sein mögen, „einige [Angeklagte] sind impulsiv, sie könnten die Beherrschung verlieren“ , befürchtet einer seiner Kollegen, der lieber anonym bleiben möchte. „Wir rechnen mit Zwischenfällen“, fügt er hinzu. Nach Ansicht mehrerer Anwälte haben alle durch die mediale Berichterstattung über den Prozess „große Spannungen“ angesammelt, und noch mehr seit den Requisitionen, die sie „fassungslos gemacht“ haben.

Um eine Überfüllung zu vermeiden, sei eine „Verstärkung der Polizeikräfte“ geplant, versichert das Gericht. Dabei gehe es auch darum, „die Filterung am Eingang sicherzustellen“. Darüber hinaus „sehen die Regeln der Gefängnisverwaltung immer drei Wachen pro inhaftiertem Angeklagten vor“, präzisieren mehrere Verteidiger. Das bedeutet, dass möglicherweise 150 Agenten mobilisiert werden, um im Falle einer Verurteilung die 18 bereits inhaftierten Angeklagten und die 32 anderen zu übernehmen.
Aussi préparés soient-ils, "certains [accusés] sont impulsifs, ils pourraient péter un câble", redoute un de ses confrères, qui préfère rester anonyme. "On s'attend à des incidents", ajoute-t-il. De l'avis de plusieurs avocats, tous ont accumulé "beaucoup de tension" avec la couverture médiatique du procès, et encore plus depuis les réquisitions, qui "les ont sonnés".
Afin d'éviter tout débordement, le tribunal assure qu'un "renforcement des effectifs des policiers" est prévu. Il s'agit aussi d'"assurer un filtrage à l'entrée extérieure". Par ailleurs,"les règles de l'administration pénitentiaire prévoient toujours trois gardiens par accusé incarcéré", précisent plusieurs avocats de la défense. Soit 150 agents potentiellement mobilisés pour prendre en charge les 18 accusés déjà détenus et les 32 autres, en cas de condamnation.
Der Ablauf der Urteilsverkündigung könnte folgendermaßen ausssehen.
Der Vorsitzende kann beschließen, die Begründung in der mündlichen Verhandlung vorzulesen oder einfach zu erklären, dass er sie den Anwälten zur Verfügung stellt. Wenn er sie einzeln liest, könnte das Urteil den ganzen Tag dauern. Oder, eine wahrscheinlichere Hypothese, so Patrick Gontard: „Er konnte nur eine einzige globale Motivation für alle Angeklagten erkennen, die sich auf die Vorstellung der fehlenden Einwilligung des Opfers konzentrierte.“ Kommt es jedoch zu Freisprüchen, ist eine individuelle Begründung erforderlich. Die Verteidigung plädierte in diesem Sinne für rund dreißig Angeklagte, da diese zum Zeitpunkt der Vorfälle nicht wussten, dass Gisèle Pelicot eine Vergewaltigung begangen hatte, und dass sie unter dem Einfluss von Dominique Pelicot standen.
Le président pourra décider de lire les motivations à l'audience ou de simplement déclarer qu'il les tient à disposition des avocats. S'il les lit une à une, le verdict pourrait durer toute la journée. Ou, hypothèse plus probable selon Patrick Gontard, "il pourrait ne lire qu'une seule motivation globale pour tous les accusés, centrée sur la notion d'absence de consentement de la victime". Si des acquittements sont prononcés, il faudra toutefois les motiver individuellement. La défense a plaidé en ce sens pour une trentaine d'accusés, considérant qu'ils n'étaient pas conscients de commettre des viols sur Gisèle Pelicot au moment des faits, et qu'ils étaient sous l'emprise de Dominique Pelicot.
Quelle: https://www.francetvinfo.fr/faits-divers/affaire-des-viols-de-mazan/securite-rassemblements-feministes-medias-au-proces-des-viols-de-mazan-l-annonce-du-verdict-se-prepare-dans-un-climat-tendu_6952829.html


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

um 10:57
Es gibt jetzt noch einmal sehr viele Veröffentlichungen kurz vor dem Prozess. Einen Artikel möchte ich hier noch herausgreifen. Einer der Angeklagten, der Gärtner Philippe, hat RTL ein Interview gegeben, in dem er nochmals beteuerte, dass er kein Vergewaltiger sei. Ich glaube nicht, dass es eine gute Idee war, so kurz vor der Urteilsverkündigung nochmals die eigene Uneinsichtigkeit zu demonstrieren.
Dennoch war der Sechzigjährige im Prozess gegen die Vergewaltigung von Gisèle Pelicot auf der Leinwand zu sehen. Doch nach viermonatiger Anhörung ist dieser Gärtner mehr denn je davon überzeugt, dass er in der Falle steckte. Dominique Pelicot hatte seiner Frau, die schlief, weil sie schüchtern war, einen zügellosen Dreier vorgeschlagen. Philippe hatte nicht die Absicht, Schaden anzurichten. Er wiederholt: „Ich bin kein Vergewaltiger.“
Ce sexagénaire s'est pourtant vu sur grand écran au procès en train de violer Gisèle Pelicot. Mais après quatre mois d'audience, ce jardinier est plus que jamais convaincu d'avoir été piégé. Dominique Pelicot lui avait proposé un plan libertin à trois avec son épouse endormie car timide. Philippe n'avait pas l'intention de faire du mal. Il le répète : "Je ne suis pas un violeur".
Bis heute lehnt er jede Verantwortung ab.
Bis heute scheint Philippe nicht verstanden zu haben, dass auch er an Gisèles Leiden beteiligt gewesen sein könnte, und lehnt jede Verantwortung gegenüber Dominique Pelicot ab. „Zehn Jahre lang war diese arme Frau vom König der Manipulatoren gefangen ... "
Aujourd'hui encore, Philippe ne semble pas avoir compris qu'il pouvait lui aussi avoir participé aux souffrances de Gisèle, rejetant toute responsabilité sur Dominique Pelicot. "Pendant dix ans, cette pauvre dame s'est fait piéger par le roi des manipulateurs ..."
Quelle: https://www.rtl.fr/actu/justice-faits-divers/proces-des-viols-de-mazan-je-ne-suis-pas-un-violeur-j-ai-ete-piege-insiste-philippe-un-des-51-accuses-7900451998


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