Karl-Josef Wirtz - Vermisst seit Januar 2019

Shiloh schrieb:ondern in der Nähe der Firma in Rheinberg abgestellt.

Ja, natürlich.... Da habe ich etwas verwechselt. Ändert aber an dem möglichen Gedankengang nichts, denn beides waren ja Orte, die er regelmäßig aufgesucht hat und von denen er "aufgebrochen" sein könnte.

Shiloh schrieb:Warum sollte man Spuren aufgenommen haben? Laut 'Hallo Deutschland' Bericht ging man immer noch davon aus, dass KJW zurückkehrt.

Na ja, das war ein Vermisstenfall.
Standart wäre es zumindest den Auffindezustand zu dokumentieren, fotographieren und oberflächlich zu ermitteln seit wann der Wagen dort gestanden hat
Sich ich im Innenraum nach Besonderheiten umzusehen, wie Blutflecken oder sonstigen Anzeichen einer Straftat.
Aber Faserproben oder gar DNA wurden wahrscheinlich nicht genommen
Man ging ja auch noch nicht von einem Kapitalverbrechen aus.

brigittsche schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass gerade das Abstellen des Autos in relativer Nähe zur Wohnung des KJW dazu geführt hat, dass man nicht so genau hingeschaut hat:

Wie @brigittsche mir scho zuvor kam :In der Nähe der Arbeitsstätte.
Welche Schlußfolgerungen man daraus ziehen kann ?
Entweder Wirtz hat seinen PKW selbst abgestellt
oder
Der Wagen stand in der Firma in der ein Verbrechen passierte und musste da weg
oder
Jemand wollte durch die Nähe zur Firma den Anschein erwecken und Spuren in die Richtung Firma fingieren.

brigittsche schrieb:Und mal ganz abgesehen davon: Wer sagt denn, dass man das Auto nicht untersucht hat, dabei aber dann keine besonderen Spuren gefunden hat? Nehmen wir mal an, da waren die DNA (oder auch nur Fingerabdrücke) von KJW und vielleicht von anderen bekannten Personen, von denen man weiß, dass sie dieses Auto gelegentlich auch benutzt haben (z. B. die Frau oder der Neffe)? Was nützt einem das dann? Letztlich gar nichts

Die Argumentation erschließt sich mir nicht. Wenn das so war, wäre das Fahrzeug ja nicht mehr wichtig gewesen als Spurenträger. Warum sagt dann der Ermittler in 'Hallo Deutschland', dass das Fahrzeug hilfreich gewesen wäre, da sich darin Spuren befinden könnten?
https://www.zdf.de/dokumentation/wahre-verbrechen-suche-nach-gerechtigkeit/rheinberg-spielwarenhaendler-karl-josef-wirtz-cold-case-verschwunden-true-crime-100.html

brigittsche schrieb:Ändert aber an dem möglichen Gedankengang nichts, denn beides waren ja Orte, die er regelmäßig aufgesucht hat und von denen er "aufgebrochen" sein könnte.

Dann hätte er aber sein Fahrzeug doch in Moers oder Duisburg stehen gelassen und nicht in Rheinberg bei der Firma. Ansonsten macht der von dir geschilderten Gedankengang ("Standort des Wagens uninteressant, da in der Nähe zu den Wohnungen, daher nicht auffällig, Aufbruch wohl von einer der Wohnungen aus") keinen Sinn.

Shiloh schrieb:Dann hätte er aber sein Fahrzeug doch in Moers oder Duisburg stehen gelassen und nicht in Rheinberg bei der Firma.

Vielleicht war der von der Ehefrau vereinbarte Arzttermin in Rheinberg. Wurde erwähnt welcher Facharzt gemeint war? Ist es möglich, dass Herr Wirtz auf dem Weg vom Parkplatz bis zur Arztpraxis verschwunden ist?

Bild 4:

Was ist das eine für ein Symbol? Ist das von einer App? Und wenn man zoomt erscheint noch eine Uhrzeit, warum das?

Warum steht dort 11 Bilder und warum sind Bild 4 und 5 die gut sichtbaren Uhrzeiten immer knapp zur vollen Stunde, jemand eine Idee?

ayahuaska schrieb:Was ist das eine für ein Symbol? Ist das von einer App? Und wenn man zoomt erscheint noch eine Uhrzeit, warum das?

Das ist ein Screenshot der Nachricht. Der Screenshot wurde dann auf dem Handy geöffnet und abfotografiert. Man sieht deshalb zwei Uhrzeiten, oben die Uhrzeit des Handys, als der Screenshot abfotografiert wurde. Unten die Uhrzeit, zu der der Screenshot aufgenommen wurde.

Da sind viele Symbole zu sehen, welches meinst du mit "das eine"?

swinedog schrieb:Da sind viele Symbole zu sehen, welches meinst du mit "das eine"?

Rechts oben, in der Reihe wo die Uhrzeit steht. Das Symbol ganz links.

Das Symbol mit dem N ist das NFC-Logo. Das bedeutet, dass bei dem Gerät der kontaktlose Datentransfer aktiviert ist zB für kontaktloses Bezahlen etc.

Schreibmaschine + Bilder:
Sind diese aus dem Wohnhaus oder von dem Arbeitsplatz verschwunden?
Ich meine mich aus dem XY-Beitrag so zu erinnern, dass diese am Arbeitsplatz waren - bin mir aber nicht mehr sicher.

Sturmhauben:
Wurde in dem XY-Beitrag nicht gesagt, dass diese selbst-gebastelt waren?
Wie soll ich mir denn das vorstellen - gestrickt, genaeht oder schnell mal aus einem alten Pulli gebastelt?
Verwendet man Sturmhauben heutzutage noch (also als Waermeschutz) oder ist das inzwischen (dank moderner Helme) total unueblich?

Justsaying schrieb:Sind diese aus dem Wohnhaus oder von dem Arbeitsplatz verschwunden?
Ich meine mich aus dem XY-Beitrag so zu erinnern, dass diese am Arbeitsplatz waren - bin mir aber nicht mehr sicher.

Vom Arbeitsplatz.

Justsaying schrieb:Wie soll ich mir denn das vorstellen - gestrickt, genaeht oder schnell mal aus einem alten Pulli gebastelt?

Handelsübliche Pudelmützen genommen und Löcher rein geschnitten wie es aussieht.

Shiloh schrieb:Die Argumentation erschließt sich mir nicht.

Du musst bedenken, wie der Stand der Dinge war, als das Auto gefunden wurde und nicht, wie der Stand der Dinge jetzt ist.

Zu diesem Zeitpunkt war er "nur" vermisst bzw. war man noch nicht dahintergekommen, dass die "Lebenszeichen" gar nicht von ihm waren. Die verdächtigen Textilien (Blutspuren=Verbrechen?) wurden erst später in der Firma gefunden. Es ging also damals noch eher in Richtung "ach, der ist sicher von zu Hause abgehauen, weil er nicht damit klar kam, dass er pleite gemacht hatte/weil er Streit mit seiner Frau hatte/weil er nicht damit klar kam, dass die Welt sich geändert hat und er in der Firma aufs Abstellgleis geschoben wurde....".

Shiloh schrieb:Dann hätte er aber sein Fahrzeug doch in Moers oder Duisburg stehen gelassen und nicht in Rheinberg bei der Firma

Wieso? Es geht um einen Ort, an dem er sich häufiger aufgehalten hat und von dem er mutmaßlich aufgebrochen ist. Wenn ich abhauen will, kann ich das genausogut von meiner geliebten Firma aus tun nachdem ich mich noch mal an meinem alten Arbeitsplatz umgesehen habe.

Nur zur Klarstellung: Ich persönlich finde das auch nicht besonders wahrscheinlich, aber hier geht es nicht darum, was wir heute wissen, sondern was damals vielleicht für möglich gehalten wurde, als der Stand der Dinge noch ein anderer war.

@brigittsche
Da reden wir wohl im Kreis aneinander vorbei:

Shiloh schrieb:Die Argumentation erschließt sich mir nicht.

bezog sich auf:

brigittsche schrieb:Wer sagt denn, dass man das Auto nicht untersucht hat, dabei aber dann keine besonderen Spuren gefunden hat? Nehmen wir mal an, da waren die DNA (oder auch nur Fingerabdrücke) von KJW und vielleicht von anderen bekannten Personen, von denen man weiß, dass sie dieses Auto gelegentlich auch benutzt haben (z. B. die Frau oder der Neffe)? Was nützt einem das dann? Letztlich gar nichts. Sofern nicht Spuren einer unbekannten Person gefunden werden ist das erst einmal ziemlich uninteressant und banal.

Ich gehe davon aus, dass dies damals (2020) eben gerade nicht stattgefunden hat, da die Aussage des Ermittlers bezogen auf das Fahrzeug in 'Hallo Deutschland' doch ziemlich deutlich war. Ansonsten hätte man heute! ja gewusst, ob sich Spuren (oder z.B.auch Gegenstände) anderer Personen im Wagen befunden haben oder nicht. Man wird in 2020 ja noch nicht gleich gewusst haben, welche Spur ist "bekannt" und welche "unbekannt", und da entsprechend selektiert haben, da es damals "nur" ein Vermisstenfall war. Das kam ja erst später. Hätte man Spuren genommen, hätten diese in 2023 wohl zum Abgleich zur Verfügung gestanden, auch ohne das Fahrzeug.
Darum denke ich:

Shiloh schrieb:Warum sollte man Spuren aufgenommen haben? Laut 'Hallo Deutschland' Bericht ging man immer noch davon aus, dass KJW zurückkehrt.

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Shiloh schrieb:Dann hätte er aber sein Fahrzeug doch in Moers oder Duisburg stehen gelassen und nicht in Rheinberg bei der Firma

bezog sich auf doch deine Argumentation, dass das Auto in der Nähe zu den Wohnungen abgestellt war und dadurch möglicherweise nicht interessant genug war:

brigittsche schrieb:dass gerade das Abstellen des Autos in relativer Nähe zur Wohnung des KJW dazu geführt hat,

brigittsche schrieb:Selbst wenn man (was die Ermittler vermutlich getan haben) Süddeutschland mal außen vor lässt, könnte (!!!) das Auto, gerade weil es in der Nähe der Wohnung gefunden wurde, eher uninteressant gewirkt haben.

Shiloh schrieb:Das Auto wurde nicht in der Nähe der Wohnung, sondern in der Nähe der Firma in Rheinberg abgestellt. KJW wohnte in Moers, die Zweitwohnung befand sich in Duisburg.

brigittsche schrieb:Nur zur Klarstellung: Ich persönlich finde das auch nicht besonders wahrscheinlich, aber hier geht es nicht darum, was wir heute wissen, sondern was damals vielleicht für möglich gehalten wurde, als der Stand der Dinge noch ein anderer war.

Genau. War schon klar.

1899Ost schrieb am 22.08.2024:Der Arbeitsoverall ist für mich auch kurios. Hat KJW denn regelmäßig so einen getragen? Das wäre interessant zu wissen. Beruflich kann ich mir das als Spielwarenhändler nicht wirklich vorstellen.

Das sind auch meine Gedanken.
Aber ich frage mich auch, ob nicht jemand die Sachen des Senior Chefes irgendwann nach seinem Verschwinden mal weggeraeumt hat - seine Schreibmaschine, seine Bilder, seinen Arbeitsoverall und seine Sturmmasken.

Denn KJW koennte die Sturmmasken ja auch selbst gebastelt haben.
Die harmloseste Erklaerung waere, dass er nicht erkannt werden wollte, wenn er des Nachts in seinem Haus und Garten unterwegs war.
Oder die Sturmmasken sind schon recht alt und hatten mal einen anderen Zweck.

Ich hatte auch kurz ueberlegt, ob er einen Einbruch in sein Geschaeft fingieren wollte, aber dann wuerde es ja gar keinen Sinn machen, die Verkleidung im Lager aufzubewahren.

Irgendwie habe ich auch den Eindruck, dass die Famile gespalten ist in einen Teil der mehr weiss und einen Teil, der recht ahnungslos ist.
Und der ahnungslose Teil hat dann die Polizei ueber die Kiste informiert, weil ihm einiges nicht ganz koscher vorkamen.

Ich wuerde auch einen Suizid nicht ausschliessen - weil KJW die ganze Situation als zu verfahren und nicht mehr handelbar erschien.

Shiloh schrieb:Ich gehe davon aus, dass dies damals (2020) eben gerade nicht stattgefunden hat, da die Aussage des Ermittlers bezogen auf das Fahrzeug in 'Hallo Deutschland' doch ziemlich deutlich war.

Ich habe es auch so verstanden, dass sich die Polizei das Auto nicht genauer angeschaut hat, sondern einfach an die Familie gegeben hat.

Ich finde dies seltsam, da KJW doch im Jan 2019 das letzte Mal gesehen wurde und im Aug 2019 von seinem Bruder als vermisst gemeldet worden war.
Das Auto wurde jedoch erst im Juni 2020 gefunden.

Unter diesen Umstaenden kann man doch kaum davon ausgehen, dass mit KWJ alles ok ist und dass er klarkommt.
Das ganze Bild (so auch die unbenutzte Bankkarte, kompletter Kontaktabbruch zu Familie und Freunden, das Auto einfach mal irgendwo abgestellt...) deutet doch schon darauf hin, dass KJW nicht mehr am Leben sein koennte.

Jede Leiche wird von Amtsarzt angeschaut und er muss die Todesursache (natuerlich, nichtnatuerlich, ungeklaert) bestimmen.
Hier hat man zwar keine Leiche, aber doch einiges an Hinweisen, dass etwas nicht stimmen koennte.
Ich haette erwartet, dass man im Auto zumindest auf Blut und Leichengeruch schaut (mit Luminol und Hund) und idealerweise auch Spuren aus dem Wagen sichert (Sitze abkleben etc).

Justsaying schrieb:Ich habe es auch so verstanden, dass sich die Polizei das Auto nicht genauer angeschaut hat, sondern einfach an die Familie gegeben hat.

"Die Familie" müsste doch noch wissen, an wen sie das Auto ihres vermissten Familienangehörigen verkauft hat. ?!
und ob es privat verkauft wurde oder über das (gleichnamige) Autohaus in Moers?

@Wunderfitzchen
Solche alte Karren gehen oft fuer ein einen Apple und ein Ei ueber "Export" weg, also nach Afrika oder sonst wo hin.

Ich frage mich auch, auf wen der "Fahrzeugbrief" (heute heisst das anders) bzw. die Rechnung beim Kauf des Wagens ausgestellt war.
Wenn es KJW Name war, haette das Auto meines Wissens zwar abgemeldet, aber nicht verkauft werden duerfen. (Moment - vielleicht hatte die Ehefrau eine Vollmacht - dann sollte es auch ok sein).
Aber Autohaendler schauen da ja oft nicht so genau hin.
Zudem duerfte auch der Schluesselsatz des Autos nicht mehr vollstaendig gewesen sein.

Justsaying schrieb:Solche alte Karren gehen oft fuer ein einen Apple und ein Ei ueber "Export" weg, also nach Afrika oder sonst wo hin.

Aber gerade darum - und weil der Besitzer des Autos ja gleich am nächsten Tag wieder aus seiner "Stillen Ort" auftauchen könnte - ist es ja seltsam, dass man sein Auto verkauft...

Justsaying schrieb:Ich frage mich auch, auf wen der "Fahrzeugbrief" (heute heisst das anders) bzw. die Rechnung beim Kauf des Wagens ausgestellt war.
Wenn es KJW Name war, haette das Auto meines Wissens zwar abgemeldet, aber nicht verkauft werden duerfen. (Moment - vielleicht hatte die Ehefrau eine Vollmacht - dann sollte es auch ok sein).
Aber Autohaendler schauen da ja oft nicht so genau hin.
Zudem duerfte auch der Schluesselsatz des Autos nicht mehr vollstaendig gewesen sein.

Dies habe ich mich hier auch schonmal gefragt... und es muss doch, wenn es durch einen Autohändler verkauft wurde, noch Unterlagen (Vertrag, ..) geben

Wunderfitzchen schrieb:und weil der Besitzer des Autos ja gleich am nächsten Tag wieder aus seiner "Stillen Ort" auftauchen könnte - ist es ja seltsam, dass man sein Auto verkauft...

Irgendwie ja, anderseits war das Auto wohl schon sehr alt und hat mind. ein Jahr lang vor dem Verkauf im Freien gestanden. Und bevor man dann nochmal in TUEV, neue Reifen, Inspektion mit allem drum und dran investiert....

Vielleicht hatte man schon beim letzten TUEV gesagt, nochmal kommt es nicht ueber den TUEV, und dann hat man es halt irgendwann entsorgt.

Justsaying schrieb:anderseits war das Auto wohl schon sehr alt und hat mind. ein Jahr lang vor dem Verkauf im Freien gestanden.

Genau. Es handelte sich um einen Opel Zafira A. Dieses Modell wurde zwischen 1999 und 2005 gebaut. Zum Zeitpunkt des Auffindens auf dem Parkplatz in 2020 war das Fahrzeug bereits 15 bis 21 Jahre alt.