Shiloh schrieb:Deswegen bleibt es für mich dabei, das Fahrzeug und dessen Inhalt wurde nicht näher auf Spuren untersucht, da es aus Sicht der Ermittler dazu in 2020 keine Veranlassung gab, KJW wurde als Vermisster immer noch zurückerwartet. Deswegen wäre das Fahrzeug heute sehr hilfreich, sofern noch existent.
Ich würde mal vermuten, und das war mein Verweis auf die Situation damals: Man hat sich das Auto oberflächlich angeschaut. Man hat aber, bei oberflächlicher Betrachtung, keine Spuren gefunden, die auf einen Kampf oder ein Verbrechen schließen ließen (also z. B. keine Blutflecken auf dem Sitz).
Da nun keinerlei sonstige Anzeichen für ein Verbrechen im Raum standen (damals!), hat man dann davon abgesehen, das Auto so genau zu untersuchen, dass man DNA und/oder Fingerabdrücke feststellen konnte. Und selbst wenn das erfolgt wäre, ist ja eben nicht gesagt, dass das Auffälligkeiten erbracht hätte.
Justsaying schrieb:Aber KJW war seit Aug 2019 vermisst gemeldet. Und die Familie, also der Bruder, hatte da bereits ueber ein halbes Jahr abgewartet.
KJW war seit dem Fund des Autos (Juni 2020) also schon 1,5 Jahre nicht mehr gesehen worden.
Alles richtig, aber wie gesagt: Wenn man sich mal bewusst auf den damaligen Stand (zum Zeitpunkt der Auffindung des Autos) stellt, dann hatte man, außer dass er verschwunden war, keinerlei Anzeichen für ein Verbrechen.
Und wir wissen nicht, wie die Ermittler die Situation damals eingeschätzt haben. Möglicherweise haben sie es, nach Betrachtung aller Fakten, eben auch für möglich gehalten, dass KJW seine Gründe hatte, sich abzusetzen.
Z. B. dass er mit seiner Firma Schiffbruch erlitten hat. evtl. noch Schulden offen waren. Oder dass er einfach nicht damit klarkam, dass er im Geschäft aufs Abstellgleis geschoben wurde und "die jungen Leute" nun das Sagen haben. Mal abgesehen von privaten Dingen, die möglicherweise auch im Raum standen aber aus guten Grund nicht in die Berichterstattung aufgenommen wurden.
Dass man das heute anders einschätzt, ist ja eine ganz andere Sache....