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Markus Marker - Cold Case - 40 Jahre lang ungeklärt

754 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Cold Case ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Markus Marker - Cold Case - 40 Jahre lang ungeklärt

02.05.2024 um 19:29
Zitat von TaunusTaunus schrieb:Daß über 18jährige hingegen einen damals 12 Jährigen für Taten instrumentalisieren wollten halte ich für an den Haaren beigezogen.
MM war bereits mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Jeder, Erwachsene und Kinder, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten, können von so einer antisozialen Clique oder einzelnen Mitgliedern einer Clique instrumentalisiert werden.


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02.05.2024 um 19:37
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:MM war bereits mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Jeder, Erwachsene und Kinder, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten, können von so einer antisozialen Clique oder einzelnen Mitgliedern einer Clique instrumentalisiert werden.
1984 kam einmal die Woche der Tatort und die Lindenstrasse im TV. Das ist nicht wie heute. Wenn Kinder in dem Alter stehlen in der familiären Konstellation geht es mehr um Aufmerksamkeit, sich ggf. spüren. Vielleicht gab es da aufgrund der Situation des Jüngsten etwas emotionale Vernachlässigung, das ist nicht selten. Dann kann so etwas solche Züge annehmen, ist aber kein kriminelles Milieu.


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02.05.2024 um 22:21
Zitat von TaunusTaunus schrieb:Vielleicht gab es da aufgrund der Situation des Jüngsten etwas emotionale Vernachlässigung, das ist nicht selten. Dann kann so etwas solche Züge annehmen, ist aber kein kriminelles Milieu.
Das war mein erster Eindruck nach dem Filmfall.

Inzwischen schwindet meine erste Einschätzung, da MM mit kleinen Diebstählen aufgefallen war, wohlgemerkt, es waren mehrere Diebstähle. Es wird verschwiegen, was er gestohlen hat. Ich kann nicht recht glauben, dass es um z. B. das Radiergummi seines Klassenkameraden ging. Es wird mehr gewesen sein, wofür er schließlich ins Heim gehen musste. Was es war, wird verschwiegen. was ja auch ok ist.

Wir wissen nicht wirklich, in welche Kreise MM geraten war.
Der zitierte Beitrag von Taunus wurde gelöscht. Begründung: Dünnes Eis, siehe Warnbeitrag
Ich denke, jedes Zeitalter hatte seine Nischen, in denen Kriminalität gedieh. Was genau es war, entzieht sich unserer Kenntnis und ist letztlich für die Lösung des Falls nicht wichtig.

Mit dem Anruf, dem Kadett, dem Feuerzeug könnten Mitglieder dieser ehemaligen kriminellen Nischen oder deren Freunde und Bekannten womöglich etwas anfangen.


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03.05.2024 um 03:46
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ich denke, dass, wenn die Geschichte von der erlaubten Wochenendheimfahrt eine Lüge gegenüber dem Betreuer und der Mutter gewesen wäre, wäre das im Film erwähnt worden, denn da müsste man sich ja fragen, was Markus denn damit bezwecken wollten, diesen beiden Personen das aufzutischen.
Wobei man die Frage auch andersherum stellen kann: wieso wurde die Szene gerade so gezeigt?
Der Betreuer wusste, laut FF, nichts von dem Zugeständnis, dass Markus nach Hause durfte und die Mutter genauso wenig. Wie hier schon jemand ansprach, sind aber eben die leitenden Personen, also Heimleitung, Betreuer usw. dafür zuständig diese Infos erstmal untereinander zu verbreiten, damit eben jeder Bescheid weiß und es zu keinen Missverständnissen kommen kann und es dann an die Eltern weiterzugeben und das dann auch nicht einen Tag davor, sondern eher so moderat vorher, dass die Familie das auch vorbereiten kann; wobei man, so wie es bei XY dargestellt wurde, auch sagen kann, sie mussten eh jederzeit mit seinem Auftauchen rechnen.

Mich hat diese Szene wirklich irritiert. Es war ja schon Nachmittag. Gab es den Auftrag/das Zugeständnis der Leitung, dass Markus seiner Familie selbst sagen darf, dass er über die kommenden Tage nach Hause kommen darf?

Es wird eben absolut nichts darüber berichtet, ob er nach Hause durfte oder nicht. Wir haben nur den Betreuer, der darüber sehr erstaunt war, und eine Mutter, die sich natürlich freute. Aber 0 Erklärung, ob er wirklich heimdurfte oder eben, wie so oft, nach Hause gekommen wäre, weil er es sich selbst erlaubt hat.

Davon abgesehen, die Szene, als er aus dem
Heim abgehauen und nach Hause gekommen ist, fand ich doch sehr rührend. Obwohl der Vater geschimpft und Markus ins Gewissen geredet hat, wurde wirklich deutlich, dass er in dieser Familie seinen Platz hat und als Sohn und Bruder geliebt wird.
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:oder hatte ein Autoritätsproblem, haben viele Jugendliche, ich muß zugeben hatte ich auch...
Das werden wohl viele in dem Alter (gehabt) haben. Wobei es ja nicht unbedingt falsch ist, Autoritäten in Frage zu stellen. Mir ist es geblieben…natürlich oder kompetente Autorität, gerne, inkompetent oder wenn jemand versucht, seine Macht über seine Position auszuspielen, nope.

Und gerade in der Pubertät ist das ja vollkommen normal, obwohl ich im Filmfall durchaus es so empfunden habe, dass Markus die Heimleiterin und ggf. die Betreuer nicht ernst nahm, seinen Vater und vor allem seine Muttee auf jeden Fall, auch wenn er immer wieder nach Hause lief.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Vielleicht gab es da aufgrund der Situation des Jüngsten etwas emotionale Vernachlässigung, das ist nicht selten. Dann kann so etwas solche Züge annehmen, ist aber kein kriminelles Milieu.
Das war mein erster Eindruck nach dem Filmfall.
Emotionale Vernachlässigung habe ich da eigentlich so gar nicht empfunden. Aber das ist nur meine persönliche Sicht auf den Filmfall. Gerade die Mutter, die ihn in die Arme nimmt, ihm
Noch „Ich hab‘ dich lieb.“ sagt, bevor er einhängt…das waren für mich sehr deutliche Szenen.

Aber Pubertät ist halt eine Zeit, in der viele sich unverstanden fühlen, verwirrt sind, da einerseits noch kindliche Gedanken und Handlungsweisen in ihnen sind, sie aber selbst merken, Körper und Psyche verändern sich. Plötzlich ist neben
z.B. Matchboxautos die Marie (oder der Robert) aus der Parallelklasse ganz interessant. Oder man merkt, dass die bisherigen Freunde nicht mehr so zu einem passen, weil man sich unterschiedlich (schnell) entwickelt.
Man lernt vielleicht neue Freunde kennen usw.
Dennoch, in der Zeit erlebt man durchaus eine gewisse innere Zerrissenheit, die bei manchen sich wieder legt, je älter sie werden, bei anderen aber bleibt.

Was es mit den Diebstählen im Hintergrund auf sich hat, weiß doch niemand von uns. Neue Freunde und Mutproben? Eine bestimmte Person, als Anstifter? Wollte er sich vielleicht selbst etwas beweisen?

Dass es ggf. auch eine erwachsene Person im
Hintergrund gab, könnte ich mir sogar vorstellen. Jemand, bei dem sich Markus als Heranwachsender erwachsener fühlen konnte; mit dem er, möglicherweise über Themen sprechen konnte, für die er weder in der Familie noch im Heim eine Vertrauensperson gehabt hätte…der ihn halt auch hat rauchen lassen etc.
Vielleicht auch diese Person als Anstifter für die Diebstähle, weil Markus mit 13 keine Strafe zu erwarten hatte (außer das Heim).

Ich spiele gerade etwas in meinen Gedanken, aber eine echte Theorie will sich hier nicht einstellen. Momentan bin ich persönlich nur davon überzeugt, dass sich Markus und sein Mörder gekannt haben müssen und dass eine Situation eskaliert ist, bspw. dass Markus im Heim oder in seiner Familie etwas über diese Person erzählen wollte, was diese nicht nur rechtlich in Bedrängnis gebracht hätte, sondern dieser vielleicht damit auch alles (Job, Familie, Ansehen) verlieren hätte können.
Aber, wie gesagt, keine Theorien, nur Gedankenspiel nach den ganzen Seiten hier im Thread.

Ich würde mir so sehr wünschen, dass der Fall geklärt und der Täter gefunden wird.
Soviele offene Fälle in denen Kinder und Jugendliche Opfer wurden…was ich den Tätern wünsche schreibe ich nicht offen hier rein.


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03.05.2024 um 09:48
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Mich hat diese Szene wirklich irritiert. Es war ja schon Nachmittag. Gab es den Auftrag/das Zugeständnis der Leitung, dass Markus seiner Familie selbst sagen darf, dass er über die kommenden Tage nach Hause kommen darf?
Da hätte es eine externe Manipulation, z.B. vom Täter geben können. "Mach das einfach mal, du darfst das"


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03.05.2024 um 10:02
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Emotionale Vernachlässigung habe ich da eigentlich so gar nicht empfunden. Aber das ist nur meine persönliche Sicht auf den Filmfall. Gerade die Mutter, die ihn in die Arme nimmt, ihm
Noch „Ich hab‘ dich lieb.“ sagt, bevor er einhängt…das waren für mich sehr deutliche Szenen.
Das sind die Szenen vom ZDF ggf. mit Schauspielern von Rosamunde Pilcher. In Realität gibt es in der Psychologie die Familiendynamiken die meist ungewollt enstehen können, alleine aus Altersabständen der Kinder heraus. Z.B. fühlt sich der Jüngste abgehängt oder kann auch zugleich emotional von der Mutter überversorgt werden. Der Vater ist vielleicht aufgrund höherem finanziellen Drucks weniger für den Jüngeren greifbar. Genauso kann auch ein älterer Geschwisternteil in gewisser Weise vernachlässigt werden. Hier in dem Fall auch da vielleicht schon bei den Älteren Geschwistern gewisse elterliche Identifikationsprozesse abgeschlossen waren was dann für das jüngere Kind mehr Pragmatismus in Abläufen bedeuten kann (das ist eine andere Eltern-Kind- Bindung als bei Erstgeborenen). In der Folge kann es , wie hier zu vermuten, ggf. für eine Traumatisierung und ein Verlorensein des Jüngeren sorgen, der dann in der Quintessenz Aufmerksamkeit, Anschluss an Gruppen oder ggf. sogar Ersatzväter sucht. Gerade in der Pubertät ist hier ein Austesten der geschlechtlichen Identität nicht selten, was eben leider Missbrauch, gerade im näheren Umfeld Tür und Tor öffnet. Täter mit Zielsetzungen in diese Richtung spüren so etwas leider und wissen sehr gut wie man dort andockt. Aufgrund der beschriebenen Struktur könnte ich mir sogar bis in die Grundschule vorstellen, daß es hier sowohl weibliche als auch männliche Bezugspersonen selbst bis in die Zeit in Idstein gab. Eben auch entsprechende Information über den Fall, da ja eine Rückkehr auch in Aussicht gestellt wurde. (z.B. mögliche Wiederintegration in die ehemalige Schule )


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03.05.2024 um 10:19
Zitat von TaunusTaunus schrieb:In Realität gibt es in der Psychologie die Familiendynamiken die meist ungewollt enstehen können, alleine aus Altersabständen der Kinder heraus.
Das finde ich eine sehr hellsichtige Feststellung. Ich wollte mich wegen der Intervention eines Angehörigen hier im Thread eigentlich enthalten, aber angesichts dessen, dass dem Opfer hier schon gewisse Eigenschaften und Etiketten zugeschrieben wurden, danke ich für diese einfühlsame Darstellung eines Settings, das zum abweichenden Verhalten des Jungen und möglicherweise auch zu einer Verbindung zum Täter geführt haben könnte.

Je länger ich hier mitlese, desto weniger glaube ich, dass Handlungselemente des Filmfalls für Außenstehende gestaltet sind; sie richten sich, wie so oft, durch bestimmte Sequenzen an einen kleinen Kreis von Zuschauern, die vielleicht durch solche Details aufgewühlt werden sollen, die hier noch nicht einmal zur Sprache gekommen sind. Das wurde hier so ähnlich bereits gesagt, und dem schließe ich mich an.


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03.05.2024 um 10:42
Markus Marker galt in dem Ort als Tramper, er fuhr immer mal wieder mit Unbekannten in Richtung seiner elterlichen Wohnung in Wiesbaden.
Quelle: https://www.hessenschau.de/panorama/neue-hinweise-im-mordfall-markus-marker-aus-idstein-v1,ermittlungen-mordfall-markus-marker-100.html

Wer sollte das wissen ? evtl. hatte Markus dann einen Ort wo er vorzugsweise trampte ? war das dann evtl. z.B. Mitarbeitern des Imbisses oder des Grosso-Marktes bekannt ?
Die Wiesbadener Straße war dann natürlich gut ausgesucht - eine Hauptstraße die aus Idstein heraus führt.


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03.05.2024 um 10:58
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Wir wissen nicht wirklich, in welche Kreise MM geraten war.
Wir wissen: Weder in AZ-XY noch in anderen Quellen wurde eine Verbindung zwischen der Tötung und den Diebstählen vermutet. Ausdrücklich gesagt wurde, ein sexuelles Motiv sei das Naheliegendste. Ich denke, die Ermittler hätten im Zeugenaufruf darauf hingewiesen bzw. diesen potenzielle Zeugenkreis direkt angesprochen, wenn z. B. sie einen Zusammenhang mit den Diebstählen für möglich hielten.
Dass die Spurenlage nicht eindeutig ist, kann damit zusammenhängen, dass es wegen Markus´ Gegenwehr (jedenfalls an diesem Tag) nicht zum sexuellen Übergriff kam. Denn:
Die Polizei hält es für möglich, dass sich der Täter dem 13-Jährigen mit einer sexuellen Motivation genähert hat und ihn erstochen hat, als die Situation zu eskalieren drohte.
Quelle: https://www.e110.de/13-jaehriger-ermordet/ (Archiv-Version vom 17.04.2024)
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Ich sehe das als kindliche Rechtfertigungsstrategie.

Er wollte vor sich selbst keine Schuld haben.
Das ergibt für mich keinen Sinn. Denn M wusste, dass Rauchen verboten ist. Er hätte sich also zusätzlich auch dafür rechtfertigen müssen. Dass er sehr wohl wusste, welche Grenzen er nicht überschreiten sollte, hat er z. B. in der Woche zuvor bewiesen, in der er sich zusammenriss. Er war kurz vor seinem Ziel, nachhause zu kommen. Vielleicht wurde M durch etwas anderes provoziert. Vielleicht hat der Betreuer gedroht, dass M nun über das WE doch im Heim bleiben muss und M ist gerade deswegen abgehauen.


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03.05.2024 um 11:48
Zitat von watnuwatnu schrieb:Ausdrücklich gesagt wurde, ein sexuelles Motiv sei das Naheliegendste.
Oh, habe ich da etwas überhört?
An welcher Stelle wurde das gesagt, in Aktenzeichen xy?

Es steht in dem Link www.e110.de!

Dieser sexuell übergriffige Mann könnte aber sein Umfeld in kriminellen Kreisen damals gehabt haben: Diebstahl, Autodiebstahl. Man hat doch seine DNA! Vielleicht gibt es Verbindungen dieser DNA zum Bereich Diebstahl. Und deshalb hat Aktenzeichen es für nötig befunden, Diebstähle anzusprechen, damit die Zeugen sich erinnern. So gab es ja kurz vor dem Tattag ein aufgebrochenes Auto.
Zitat von musikengelmusikengel schrieb am 18.04.2024:In dem XY-Filmbeitrag wird ja am Anfang aufgelistet, wann Markus "abgehauen" ist.

18. juni 84
er verlässt mit Hilfe eines gestohlen Schlüssels die Einrichtung - Pol und Eltern werden informiert - am abend kehrt er zurück - wo war er ?

20 juni 84
er erscheint nicht zum Schulunterricht - mittags wird er von der Polizei verhört - in der Schule wurde ein Auto aufgebrochen

23. juni 84
er läuft erneut davon und taucht bei seiner Familie auf - sein Vater bringt ihn am Abend zurück

27. Juni 84 - er läuft erneut davon - das Jugendamt wird verständigt

28. Juni 84 - er weint weil er mit seiner Mutter telefonieren will - die Heimleitung weist ihn darauf hin, dass das nur an einem Samstag gestattet ist. Kurz vor 11.00 Uhr nutzt er die erste Gelegenheit und haut wieder ab.
MM war bereits so erfahren im Stehlen, dass er unbemerkt einen Schlüssel stehlen konnte im Kalmenhof, um zu fliehen. Oder aber, jemand hat den Schlüssel absichtlich liegen gelassen, damit MM ihn sieht und ihn stehlen kann. Ich denke, diese Überlegungen mit dem Schlüssel hatte wohl auch die Polizei schon gehabt im Jahre 1984.


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03.05.2024 um 11:55
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Oh, habe ich da etwas überhört?
An welcher Stelle wurde das gesagt, in Aktenzeichen xy?
hier wurde das u.a. erwähnt
In der Sendungsankündigung von "Aktenzeichen XY" heißt es zudem, die Polizei gehe von einer sexuellen Motivation des Täters aus. Auch das war bislang nicht bekannt – ist nach Aussage des Polizeisprechers David Ausbüttel allerdings auch "nur" eine Arbeitshypothese. Angaben über gesicherte Spuren, die darauf hinweisen könnten, machten die Ermittler nicht.
Quelle: https://www.hessenschau.de/panorama/neue-hinweise-im-mordfall-markus-marker-aus-idstein-v1,ermittlungen-mordfall-markus-marker-100.html


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03.05.2024 um 12:06
Zitat von watnuwatnu schrieb:Wir wissen: Weder in AZ-XY noch in anderen Quellen wurde eine Verbindung zwischen der Tötung und den Diebstählen vermutet. Ausdrücklich gesagt wurde, ein sexuelles Motiv sei das Naheliegendste. Ich denke, die Ermittler hätten im Zeugenaufruf darauf hingewiesen bzw. diesen potenzielle Zeugenkreis direkt angesprochen, wenn z. B. sie einen Zusammenhang mit den Diebstählen für möglich hielten.
Das sehe ich auch so. Gerade wenn von "Kreisen" sie rede ist - was und wie viel Leute man sich auch immer jetzt darunter verstehen soll, für mich ist das eher eine Plattitüde und ich kann mir da wenig konkretes drunter vorstellen - hätte man doch viel deutlicher an Mitwisser und vielleicht Helfer des Täter appelliert, sich zu melden und das Gewissen zu erleichtern. Man kann doch nicht davon ausgehen, dass diese "Kreise" sich nach 40 Jahren immer noch als "Kreis" fühlen, sich also gegenseitig zu (falscher) Solidarität und Stillschweigen verpflichtet fühlen.
Wenn die Ermittler das als eine auch nur annähernd wahrscheinlich Erklärung für die Tat sehen würden, wäre das meiner Meinung nach viel deutlicher angesprochen worden. Gerade auch mit dem typischen Hinweis, dass kriminelle Handlungen von damals - und zwar nicht nur im Zusammenhang mit dem Mord an Markus, sondern z.B. auch Einbrüche, Raub, Dealerei, Heelerei etc. heute verjährt sind und nicht mehr verfolgt würden.


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03.05.2024 um 12:21
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Oh, habe ich da etwas überhört?
An welcher Stelle wurde das gesagt, in Aktenzeichen xy?
Ja, "...gesagt..." bezieht sich auf in XY, worauf ich primär Bezug nahm.
Zitat von watnuwatnu schrieb:Wir wissen: Weder in AZ-XY noch in anderen Quellen wurde eine Verbindung zwischen der Tötung und den Diebstählen vermutet. Ausdrücklich gesagt wurde, ein sexuelles Motiv sei das Naheliegendste.
„e110 – Das Sicherheitsportal“
gegründet von Eduard Zimmermann
und betreut vom Produzenten
der Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“
Quelle: https://www.e110.de/impressum/


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03.05.2024 um 13:28
Der Täter könnte vielleicht auch ein ehemaliges Heimkind sein.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:War manipulativ falsches Feedback eine damalige Erziehungsmethode in solchen Heimen wie dem Kalmenhof? Ist so etwas wahrscheinlich oder nur eine ganz kleine Möglichkeit?
Öffentlich bekannt ist, dass ein System von Unterdrückung, Misshandlungen, Missbrauch in der Nachkriegszeit bis in die 1970er Jahre herrschte. Darüber berichtet u. a. Heinz S., der zwischen 1967 und 1972 im Kalmenhof war. Die Kinder seien im Kalmenhof wie eine Sache verwahrt worden. Ich erwähne bewusst nicht alle Grausamkeiten.
Es ging laut Heinz um Angst und Macht. Das System, das auf Gewalt, Gehorsam und Unterordnung aufbaute, trieb auch einen Keil zwischen die Kinder ("gegenseitig nichts gegönnt, keine Freundschaft nix, gar nix."). Heinz versuchte, sich Freundschaften zu erkaufen und verschenkte alle seine Spielsachen. Dann stahl er z. B. Geld und legte es dem Stärksten unter sein Kissen. Weil der wusste, es kommt von Heinz ließ er ihn in Ruhe.
Ab den 70er Jahren erfolgte im Zuge von Reformen eine Dezentralisierung in kleine pädagogisch selbständige Heime - gemeint sind wohl die Wohngruppen, die @Bandini erwähnte. (Zeitleiste gegen Ende der u. g. Doku.)
U. a. das erinnerte mich an das ehemals renommierte Internat "Odenwaldschule", wo die einzelnen Wohngruppen vermutlich eher förderlich waren für den systematischen sexuellen Missbrauch.
Ob in den 80er Jahren bei Ermittlungsbehörden schon bekannt war, dass in solchen geschlossenen Systemen eine erhöhte Gefahr für Missbrauch und Gewalt besteht? Opfern wurde oft nicht geglaubt. Der breiten Öffentlichkeit wurde das Ausmaß wohl erst im Internetzeitalter bekannt (z. B. Kirche, Heime, Schulen, Vereine, Pfadfinder etc. als Tatorte).

Heinz´ Mutter überlebte als Waise im Dritten Reich zwar den Kalmenhof, aber sie wurde u. a. dort vergewaltigt.

EKHN Dokumentation: Problematische Heimat

Zum Vergleich: Odenwaldschule
Obwohl 1999 erstmals Berichte ehemaliger Schüler über Missbrauch und Seilschaften - die bis in die 1970er zurückreichten - erschienen, verhinderte das nicht:
Am 9. April 2014 wurde im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens wegen Kinderpornografie die Lehrerwohnung eines seit 2011 unterrichtenden Pädagogen durchsucht. Der beschuldigte Lehrer gab zu, vor seiner Anstellung an der Odenwaldschule entsprechende Dateien aus dem Internet heruntergeladen zu haben. Die Schulleitung entließ den Mann daraufhin. Der Landrat Matthias Wilkes kritisierte die Schulleitung, da diese die versprochene Transparenz nicht eingehalten habe.
Quelle: Odenwaldschule


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03.05.2024 um 13:46
Die Liste der kleinen Verfehlungen, die MM zugeschrieben wurden, war lang und sie lagen zeitlich unmittelbar vor der Tat. Insofern überrascht es schon ein wenig, dass er "als Belohnung" für Wohlverhalten am Wochenende (Tattag: Donnerstag!) nach Hause dürfen sollte.

Noch mehr überrascht, dass der Betreuer davon aber nichts wusste und auch seine Mutter nicht, so dass er ihr die Nachricht gleich telefonisch übermittelte anlässlich des Ortsbesuches mit dem Betreuer und einer weiteren betreuten Person in Idstein.

Wenn es wirklich so war, konnte diese Information nur von einer der im Filmfall als Leiterin des Heims dargestellten "Frau Grote" stammen oder aber einer anderen Person, die aber nicht viel "zu sagen hatte" und deshalb von MM nicht genannt wird, weil man ihm sonst nicht glaubt. Also könnte eine andere Person vorher zu MM sinngemäß gesagt haben: "Frau Grote hat gesagt, wenn alles gut läuft, kannst du am Wochenende nach Hause". Das war dann sicher nicht so gedacht, dass diese Person diese Info an MM "durchstach", noch bevor der Betreuer davon wusste. Wenn man sich dieses Szenario weiter überlegt, könnte es sein, dass die Person sogar zu MM gesagt hatte: "Ich habe mich auch sehr für dich eingesetzt." Sollte es sich dabei um den Täter handeln, könnte er Druck auf MM aufgebaut haben, nun seinerseits Wohlverhalten dem Täter gegenüber zu zeigen.

Vielleicht war es aber auch einfach Zufall, dass MM was mitbekommen hatte, was nicht für seine Ohren bestimmt war (nach Hause zu dürfen) oder "Frau Grote" war das irgendwie durchgegangen, an den Betreuer weiterzugeben.

Auf jeden Fall war es MM so wichtig, dass er direkt seine Mutter anrief, mit Geld zum Telefonieren, was er sich extra vom Betreuer geliehen hatte. Also ziemlich wichtig.
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb am 29.04.2024:Brauchte er einen Grund um einen Streit zu provozieren und abzuhauen, weil er sich mit jemandem verabredet hatte, der ihm falsche Versprechungen gemacht hatte?
Wenn MM mit dem Täter verabredet war, dafür spricht ja schon Einiges, dann könnte MM auch dem Täter davon berichtet haben, dass er am Wochenende nach Hause darf. Es war ihm wichtig und in seinem Kopf. Ich bin mir fast sicher, dass das auch Thema war bei der Verabredung mit dem Täter.

Vielleicht passte dem Täter das ganz und gar nicht, dass er nach Hause durfte, weil er vermutete MM würde dort Wissen über den Täter preisgeben. MM konnte zwar Vieles für sich behalten, das legt ja schon die "Liste der kleinen Verfehlungen" nahe. Wenn jemand kleine Verfehlungen begeht, erzählt er auch nicht alles oder eben erst, wenn er erwischt wird. Und vielleicht geht es auch ein paar Mal durch, wenn es unbemerkt bleibt. Aber womöglich kündigte MM dem Täter an, hier nicht mehr länger zu schweigen. Ich denke dabei an eine Vorgeschichte mit dem Täter mit pädo-kriminellem Hintergrund.


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03.05.2024 um 15:00
Zitat von watnuwatnu schrieb:Der Täter könnte vielleicht auch ein ehemaliges Heimkind sein.
Oder in der Nachkriegszeit ähnliches erlebt haben und Pädagoge/Lehrer sein. Man kann im Internet einige Beispiele finden, sowohl von späten Outings verheirateter Männer, wo die Frauen dann alleine durch dieses Outing traumatisiert sind (was auch aus dem nächtlichen Anruf durchaus ableitbar wäre), aber auch von dem bereits hier erwähnten nicht seltenen Missbrauch an Schutzbefohlenen. Das wäre eine mögliche "ältere Tätergruppe". (ab 30-40 bis hoch zu 60 etc. )

Dann gebe es m.E. auch noch eine mögliche jüngere Tätergruppe die ggf. noch zu Hause wohnte und vielleicht eine Lehre machte, studierte, Meisterschule etc. (ab 18 bis ca. 30)


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