Christa N. (70) tot im Wald aufgefunden mit fehlenden Gliedmaßen

Die_Lupe schrieb am 22.06.2023:Ich denke schon dass Frau N. vielleicht alleine den weiten Weg gelaufen ist

Nein. Ich halte es für absolut ausgeschlossen. Ich wohne ca 10 Autominuten vom Fundort entfernt und war selbst einige Wochen in der Rehaklinik Küppelsmühle. Frau Nüchter habe ich nicht kennengelernt, sie wurde ca 4 Wochen nach meiner Entlassung eingeliefert. Das Gelände rund um die Klinik ist von einigen unwegsameren Waldwegen umgeben, aber es gibt auch einige asphaltierte, auf denen man gut gehen kann. Alle paar Meter gibt es Bänke, es gibt Autoverkehr (in der Nähe ist eine weitere Klinik, Restaurants, ein Parkplatz für Wohnmobile,...) und das Gebiet ist nicht so verlassen und einsam wie es sich hier vielleicht einige vorstellen. Die Bewohner der Klinik gehen dort regelmäßig spazieren, man trifft eigentlich immer jemanden. All diese Wege führen ins Zentrum Richtung Kurpark, einer davon auch zu dem Parkplatz, wo sich die Spur für die Suchhunde verloren hat, dh sie war nie so tief im Wald, dass sie sich verirrt haben könnte. Die einsameren Waldwege gibt es zwar auch, aber sie liegen hinter der Klinik und sind wirklich für eine operierte Person schwierig zu gehen. Sie liegen in entgegengesetzter Richtung zu besagtem "Hundespurparkplatz".

Meine Theorie: Vielleicht war sie doch müde und erschöpft, der Täter hat sie gesehen und ihr angeboten, sie schnell in die Klinik zurückzufahren. Was er dann aber nicht getan hat. Das Gespräch war nett und freundlich, so dass es auch Passanten nicht als Gefahrensituation aufgefallen ist.

GigiNazionale schrieb am 19.06.2023:Vielleicht sollte man die Patienten befragen, die dort gemeinsam mit Christa ihre Reha absolvierten. Mit etwas Glück, hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht, stieg jedoch nicht in das Auto ein. Auch die Hotelgäste sollten nochmal befragt werden, ob sie am 27.09.2022 etwas Ungewöhnliches bemerkt haben.

Ich war bis zum 15.09.2022 in der gleichen Rehaklinik. Das Hotel wurde seinerzeit renoviert, dh da waren maximal ein paar Handwerker

Schnukkes schrieb am 20.06.2023:Auf Google Maps ist aber ein Bus auf dem Parkplatz eingezeichnet, also fährt und hält dort wohl ein Linienbus.
Etwas weiter weg wäre noch das Café/Konditorei „Waldfriede“ (auch mit Bushaltestelle) welches auch eine Option wäre, um einen Kaffee zu trinken. Wenn der Bus günstig fährt, aber in einem kleineren Ort wie Bad Orb wird das Liniennetz ja sicherlich nicht so verzweigt sein..?

Ich war 2022 sechs Wochen dort zur Reha und habe keinen einzigen Bus gesehen. Die Haltestelle war heruntergekommen und wird meines Wissens nicht mehr bedient. Am Wochenende gibt es einen hauseigenen Pendelbus ins Zentrum. Auch gibt es keine direkte Verbindung zum Café Waldfrieden. Sie müsste zum Café gelaufen sein, was schon ein ganzes Stückchen ist und außerdem über teils unebene Wege führt. Es ist außerdem genau entgegengesetzt zu dem Parkplatz, wo sich ihre Spur verlor. Diese Möglichkeit halte ich für ausgeschlossen.

Bandini schrieb am 28.06.2023:Warst du mal vor Ort? Ich glaube nicht. Vom Kurhotel direkt durch den Wald zur Ablagestelle wäre selbst mit Vierradantrieb schwer vorstellbar. Der Anstieg ist krass. Zudem bei regnerischem Wetter. Zudem überschätzt du die lokale Verwaltung. Die würde es nicht hinbekommen irgendwas zu verschleiern. Die Polizeistation ist Mini, die Kriminalpolizei kommt vermutlich aus Gelnhausen. Da gibt es keine Kumpanei. Ich halte deine Ausführungen - sorry - für vollkommen realitätsfern.

Kann Dir nur zustimmen. Ich wohne in Biebergemünd und war in der Küppelsmühle zur Reha. Viele Kommentare hier sind wirklich supergut und durchdacht, aber wenn man die Gegebenheiten kennt, sind sie leider unwahrscheinlich bis unmöglich.

musikengel schrieb am 01.07.2023:ich bin von einem Parkplatz im Ort ausgegangen (kein Waldparkplatz), da wo die Hunde die Spur verloren haben. So habe ich es jedenfalls verstanden.

Der Parkplatz ist nicht weit von der Klinik an einer belebten Zufahrtsstraße. Da ist eigentlich immer was los. Durch den Regen an besagtem Tag sicher weniger, aber es ist keineswegs ein verlassener Waldparkplatz und die Wege drum herum sind befestigt und asphaltiert. Vielleicht wurde sie angesprochen so nach dem Motto "Ich fahre gerade zur Küppelsmühle, soll ich Sie mitnehmen?"

PugBee schrieb am 12.07.2023:1. Warum schließt man eine Tat innerhalb der Familie aus?

Den Gedanken hatte ich auch schon. Es kann meiner Meinung nach nicht 100% ausgeschlossen werden. Allerdings widerspricht die Kaffee-Trink-Theorie ein wenig dem Ablauf in der Klinik. Sie hatte ja wohl noch Anwendungen am Nachmittag und hätte sich so unnötigem Stress ausgesetzt. Aber klar, warum nicht. Es muss ja auch kein Spontan-Besuch gewesen sein. Man bekommt abends vorher seinen Therapieplan und sie hätte sich verabreden können. Nur erzählt man das nicht? Ich habe das bei meinen Mitpatienten eigentlich immer mitbekommen

@Krimi_Mimi

Ist dir bekannt, wo genau die Leiche gefunden wurde? War das in der Nähe des Naturfreundhauses Günthersmühle? Ist der Auffindeort mit normalem PKW überhaupt einigermaßen erreichbar?

Auf den letzten Meter genau weiß ich es nicht, aber die Ecke könnte hinhauen. Dort sind es ganz normale Waldwege, wo Autoverkehr zwar nicht zulässig ist (also kein offizieller Durchfahrtsweg oder so), wo man aber durchaus mal nen Schlenker reinfahren kann.

Ich hab mal in meinen Bildern gestöbert. Vielleicht könnt Ihr es Euch damit ein bisschen besser vorstellen:


Original anzeigen (0,5 MB)


Dies ist der Hauptfußweg, der von der Küppelsmühle zum Zentrum führt. Am Ende des Weges sind verschiedene (kleinere) Parkplätze und ich vermute, dass Frau Nüchter hier langgelaufen ist. Der Weg ist eben, rechts und links sind Pferde- und Kuhweiden, er ist asphaltiert, hat viele Bänke und man kann auch mit Krücken wunderbar auf ihm laufen. Parallel dazu gibt es eine Zufahrtstraße, die für Fußgänger etwas ungemütlicher ist und der auf Höhe der Parkplätze mit dem Fußweg zusammenläuft. Sicher kann man dann vom Parkplatz weiter in den Wald laufen, aber das allein ist für eine Hüftoperierte eine größere Geschichte. Von der Klinik gab es außerdem klare Anweisungen, wie weit man laufen darf (medizinisch gesehen).

Hallo Leute, ich komme aus dem Spessart, Bad Orb und Gegend kenne ich sehr gut. Das Gebiet wo die Frau gefunden wurde, ist fußläufig sehr schwer zu erreichen, den Berg kann man nur überqueren, wenn man gut trainiert ist, mal eben ein Spaziergang und dann auch noch mit Krücken frisch operiert....no way. Finde es furchtbar, dass immer noch nicht mehr herausgefunden wurde, was genau zum Tod geführt hat und warum man nichts mehr veröffentlicht.

Spessart1965 schrieb:mit Krücken frisch operiert....no way

Danke für deine Analyse als Ortskundiger. Ich habe auch nie geglaubt, dass sie in dem Gesundheitszustand mit Krücken so weit gelaufen ist. Allerdings fragt man sich dann, wie ein möglicher Täter ihren Torso dort abgelegt haben könnte. Wenn die Stelle nur gut trainiert erreicht werden kann, wie sollte man dort mit schwerem Gewicht belastet hinkommen? Schon alles sehr rätselhaft.

...mit einem Auto kann man dahin schon fahren, denke wenn dann Nachts, tagsüber läuft man da schon Menschen über den Weg, Radfahrer, Jogger, sicher zu auffällig am Tag. Es ist auf jeden Fall alles sehr rätselhaft. Wurden alle Mitpatienten befragt, sie war ja da nicht alleine und hat sicher auch mit anderen zu Mittag gegessen, wo wollte sie hin, hatte sie gar eine Verabredung, mit Freunden, Verwandten...

Spessart1965 schrieb:wo wollte sie hin, hatte sie gar eine Verabredung, mit Freunden, Verwandten...

Das frage ich mich auch. Eine ältere Dame steigt doch nicht einfach so in das Auto eines Fremden. Wäre es ein Unfall gewesen, da packe ich mir doch nicht die Leiche in Auto und verstecke sie. Wer hatte überhaupt ein Motiv, so etwas zu tun? Ich denke, der Kreis der Verdächtigen ist nicht besonders groß, wenn man nicht an einen völlig Irren glaubt, der zufällig vorbeifuhr. Seltsam, dass man gar nichts mehr hört.

Wenn die Familie ausgeschlossen wurde, kann es ja eigentlich nur jemand sein, den sie da im Zentrum kennengelernt hat. Und ein Auto muss er auch gehabt haben.

FritzPhantom schrieb:Eine ältere Dame steigt doch nicht einfach so in das Auto eines Fremden.

Da wäre ich nicht so sicher. Wenn die Umstände es erfordern (z. B. starke Schmerzen/Beschwerden, plötzlich einsetzender starker Niederschlag oder einfach "verlaufen")?

Eine Verwandte von mir hat das öfter gemacht. Sie eines natürlichen Todes gestorben im Alter von fast 99 Jahren. Das ist natürlich nicht repräsentativ, das ist klar. Ich will damit nur sagen, ich wäre mir da keineswegs sicher.

Zumal es sein könnte, dass dieser Fall mit anderen Fällen in der Gegend, die hier erwähnt wurden, im Zusammenhang stehen könnte. Und dann wäre die Verbindung womöglich eher darüber als "im inneren Kreis" zu finden.

sören42 schrieb:Wenn die Umstände es erfordern (z. B. starke Schmerzen/Beschwerden, plötzlich einsetzender starker Niederschlag oder einfach "verlaufen")?

Da bin ich ganz bei dir. Es scheint mir die logischste Erklärung zu sein. Da die Gliedmaßen in der Umgebung des Auffindeortes des Körpers nie gefunden wurden, liegt der eigentliche Tatort woanders. Warum trennt man Gliedmaßen ab? Um die Entsorgung einer Leiche zu vereinfachen. Um besser transportieren zu können. Die Gliedmaßen wurden eben in diesem Fall irgendwo gesondert entsorgt und sie wurden noch nicht gefunden. Die Tatsache, dass der Torso in der gleichen Gegend verbracht wurde, wo auch der Aufenthalt der Dame war, lässt eigentlich den Schluss zu, dass der Täter aus der Gegend stammt. Vermutlich sollte der Eindruck erweckt werden, dass C.N. im Wald zu Tode gekommen sei. Hat ja auch ansatzweise geklappt, da zunächst alle darüber philosophierten, wie eine Gehbehinderte auf Krücken so weit laufen kann. Nur müssten dann Tiere ganze Gliedmaßen verschlungen haben und das kann leider nicht der Fall sein. Ich hoffe, dass dieser Fall noch aufgeklärt werden kann irgendwann, aber große Hoffnung habe ich da nicht.

@xoxalb
@sören42
Na ja, wenn es ein Serientäter gewesen ist, sie also zufällig einem Verrückten in die Arme gelaufen ist, dann kann sie der natürlich auch mit Gewalt ins Auto gezogen haben. Oder mit einem Trick ( von Verwandten geschickt…) Das würde erklären, warum man mit den Ermittlungen nicht weiterkommt, wenn er keinen Bezug zu ihr hatte. Dann wird man vielleicht früher oder später über andere Fälle an die Lösung kommen. Auch kein schöner Gedanke.

Tiere können Knochen auch Kilometer weit verschleppen, vergraben, in ihrem Bau verstecken. Also theoretisch kann das durchaus passiert sein.

Gab es denn eigentlich eine Suche mit Spürhunden?


Ich weiß nicht, ich finde irgendwas ergibt hier keinen Sinn. Das liegt vielleicht daran, daß zu wenig öffentlich gemacht wurde.


Wurde jemals gesagt wie lange die Leiche schon dort gelegen haben muss?

PugBee schrieb:Tiere können Knochen auch Kilometer weit verschleppen, vergraben, in ihrem Bau verstecken. Also theoretisch kann das durchaus passiert sein.

Ermittler werden wohl unterscheiden können, ob ein Mensch, womöglich gar mit einem Werkzeug, Knochen vom Torso entfernt hat oder ein Tier.

sören42 schrieb:Ermittler werden wohl unterscheiden können, ob ein Mensch, womöglich gar mit einem Werkzeug, Knochen vom Torso entfernt hat oder ein Tier.

Das meinte ich damit nicht. Ich meinte, das womöglich alle Gliedmaßen dort lagen, aber Tiere dann Teile davon verschleppt haben.