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Mord an Freiburger Studentin (1997)

645 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, 1997 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Freiburger Studentin (1997)

Mord an Freiburger Studentin (1997)

21.01.2023 um 20:33
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:In dem Fall hätte E.G. einfach nur um Abholung bitten können, weil sie nach der Reise schnellstmöglich heim wollte.
Aber das würde ja voraussetzen, dass der Lieferwagen dann gar keine Connection zu dem Fall hätte, denn ansonsten hätte man denjenigen ja bestimmt ausfindig gemacht. Und die Tatsache, dass er sowohl hier als auch um Tuttlingen gesehen wurde, spricht da schon ziemlich deutlich dagegen. Es wäre halt auch fraglich, wie sie um Abholung bitten würde. Vermutlich mit einem Münztelefon, da Handys ja noch nicht so verbreitet waren. Aber das hätte man ja dann nachweisen können, wenn man jemanden im Visier hatte. Und ehrlich gesagt fände ich es dann auch naheliegender, bei der WG anzurufen. Außerdem hätte sie ja, wenn sie so viele Bedenken gehabt hätte, 15 Minuten im Dunkeln zu laufen sich auch einfach eine Einzelfahrkarte kaufen können oder ohne Ticket fahren (das kann man ja dann i.d.R. nachreichen und muss keine Strafe zahlen).
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Stimmt, wenn der Franzose in Freiburg studiert und trotzdem ein französisches Auto mit F-Kennzeichen fährt, könnte er laut Definition ein Marodeur sein.
Kann ja auch sein, dass sich der "Radius" des Täters über Freiburg erstreckte, aber dass derjenige eigentlich grenznah in Frankreich wohnte (zum Beispiel). Ist halt die Frage, wie groß so ein Radius sein kann, dass er immer noch als Maroder gilt. Vielleicht hat er auch, wie hier ja schon gemutmaßt wurde, das Auto nicht lange verwendet. Alles möglich.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

21.01.2023 um 20:34
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Höhenburg schrieb:
Die 4 Fälle, die hier mehr oder weniger stark im Raum stehen, zeigen auch räumliche Ähnlichkeiten. Alle 4 Opfer wurden in einem kleinen Bereich der nördlichen Innenstadt verschleppt. 3 der Opfer wurden, obwohl sie alle 3 nördlich von Freiburg ihre Ziele hatten, in Wäldern südlich der Stadt versteckt.

Das stimmt nicht GANZ mit meinen Recherchen überein, sieh dir bei Interesse noch einmal meine Tabelle an, die ich heute reingestellt habe. Das Martinstor, an dem die ersten beiden Opfer verschwanden, befindet sich in der südlichen Innenstadt. (Gleichwohl nicht einmal einen Kilometer vom "Verschwindeort" der Eva Götze entfernt, also durchaus noch in der unmittelbaren Nachbarschaft.) Und diese beiden Opfer hatten auch südlich von Freiburg ihre Ziele.
Wir sollten den Himmelsrichtungen hier nicht allzuviel Bedeutung beimessen. Es ist Freiburg, eine Stadt mit ausgesprochen kleiner Ausdehnung. Von der Innenstadt aus ist man nach N (B294, Elztal oder B3, Emmendingen), O (B31 gen Schwarzwald) oder S (B31/B3 gen Bad Krozingen/ Basel) ziemlich entspannt und schnell.

In München wäre das anders. Ein Schwabinger würde sich -als Marodeur- Richtung Dachau, Garching und Freising orientieren, während für den Sollner eigentlich nur Starnberg, Garmisch oder Bad Tölz in Frage käme.
Wäre ich Berliner etwa aus Pankow, würde ich mich schon in Zehlendorf oder Genshagen als "Pendler" fühlen.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

21.01.2023 um 21:16
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Das stimmt nicht GANZ mit meinen Recherchen überein, sieh dir bei Interesse noch einmal meine Tabelle an, die ich heute reingestellt habe. Das Martinstor, an dem die ersten beiden Opfer verschwanden, befindet sich in der südlichen Innenstadt. (Gleichwohl nicht einmal einen Kilometer vom "Verschwindeort" der Eva Götze entfernt, also durchaus noch in der unmittelbaren Nachbarschaft.) Und diese beiden Opfer hatten auch südlich von Freiburg ihre Ziele.
Hallo und Danke, den Zielort in den Fällen Stegle und Karrer habe ich verwechselt! Ich dachte, Ballrechten würde auch nördlich der Stadt liegen.
Zitat von laikaaaaalaikaaaaa schrieb:Ist halt die Frage, wie groß so ein Radius sein kann, dass er immer noch als Maroder gilt.
Was den Entfernung angeht, gibt es so etwas wie eine 10, 15 und 30 Kilometer Regel. Innerhalb der 10 Kilometer passieren die allermeisten Taten, wobei die Tatorte meist deutlich näher am Ankerpunkt liegen. Da scheint es auch örtliche Unterschiede zu geben. Es gibt Städte, wo der Radius der meisten Taten nichr einmal einen halben Kilometer vom Ankerpunkt entfernt liegt, es gibt Orte wo dieser Radius 2 Kilometer beträgt undsoweiter. Die 10 Kilometer decken diese Schankungen eben recht gut ab, daher die 10. Bis 15 Kilometer gibt es auch noch einige Taten und ab und zu partielle Schwerpunkte, aber das ist sowas wie ein Kippbereich. Und die 30 Kilometer stellen das normale Maximum dar und sind schon sehr selten.
Es war für die Forscher eine kleine Überraschung, daß selbst heute mit den vielfältigen Fahr- und Transportmöglichkeiten die 30-Kilometer- Maximum-Regel wie eine Eins steht. Es gibt ganz wenige Ausnahmen, die meisten davon sind echte Pendler.
Genauso wie das die meisten Taten innerhalb der 10 Kilometer um den Ankerpunkt geschehen und extrem oft sehr viel näher am Ankerpunkt liegen als 10 Kilometer.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

21.01.2023 um 22:20
@Höhenburg: zu Täterradien:
Ich lerne hinzu. Hätte vermutet, dass die "Komfortzone" in etwa dem Radius eines jungen Radfahrers (also gut 35km) entsprechen würde, dass aber zusätzlich "psychologische" Grenzen hinzukommen.
In "meinem" München kann es die Innenstadt (mit ihrer doch vergleichsweise beschwerlicheren Querung, siehe fehlende Möglichkeit am Siemens-Forum!) sein, in London die Themse.

Hier würde man dann spekulieren: wenn Freiburger Täter, dann Marodeur mit Ausnahmetat (wenn Serie, Lernen nach Schnellfunden erster Opfer), bedingt durch Wetter (allerdings müsste man die Bedingungen in seinem Ausflugsgebiet ja kennen).
Eher also Franzose als "Pendler" -allerdings im Nah-/ Mittelbereich-; wenn Marodeur (berufliches Standbein in FR), dann evtl. tatsächlich mit geliehenem Fahrzeug. Was auch für ein unerwartetes Auffallen (kannte noch nicht die Wirkung dieses Hobels im Ausland!) und evtl. folgende Unruhe (Panik wird es ja nicht gewesen sein, siehe Zeitablauf Haupttat zwischen Auffallen und Ablegen) sprechen könnte.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

21.01.2023 um 22:23
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Und zum Aussehen des Fahrzeugs, das, wie gesagt, nur der Zeuge in Freiburg genauer definieren konnte, wenn überhaupt
Das habe ich anders in Erinnerung. Das Fahrzeug wurde an dem Tag mehrfach gesehen, bereits vor der Tat.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Und zum Modell: Ich finde es bemerkenswert, dass der Zeuge sich zwar sicher war, dass es kein deutsches Modell war, andererseits konnte er aber offensichtlich auch nicht sicher sagen, welches Modell es sonst gewesen sei
So viele deutsche Modelle gab es ja nun nicht, die in Frage kommen könnten. VW T2;T3 T4 kennt man , dann noch Ford Transit oder MB 100, der aber extrem Auffälig ist durch den großen Stern vorne. Japaner sahen auch ganz speziell aus
Selbstverständlich kann man nicht genau sagen welches Model das nun war. Aber es ist als selten aufgefallen. Wohl schon vor der Tat und während der Tat mehrfach.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Beim Commuter/Pendlertyp hingegen legt der Täter teils große Strecken zurück, um von seinen Ankerpunkten entfernt die meisten oder alle seine Verbrechen zu begehen. Teilweise kennt er diesen Gegenden grob, aber genaue Ortskenntnis ist nicht wichtig für ihn und zweitrangig.
Ursprünglich ging man
Interessant Deine Ausführungen. Dann wäre Joachim Kroll so ein Typ gewesen. Der ging regelrecht auf die Jagd in unbekannten Gegenden. Oft auch „erfolglos „
Aber gilt das nur für Serienmörder.
Ich glaube nicht wirklich bei diesem Fall an eine Serie nach allem was bekannt ist. Die Ermittler wohl auch nicht.
Im Endeffekt weis ich aber zu wenig über die anderen Fälle.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

21.01.2023 um 22:32
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Genau deswegen morden solche Täter in der Regel auch dort, wo sie sich auskennen. Daß ein Franzose extra nach Freiburg fährt, um ein sonntägliches Opfer zu finden, ist noch nachvollziehbar. Daß er anschließend durch die winterliche Nacht nach Tuttlingen fährt, , um "einen ruhigen Ort" zu finden, ist mMn total unplausibel!
Wer sind denn solche Täter ?
Bei Kroll jedenfalls war das komplett anders.
Ich denke schon, das dem Täter Freiburg und auch der Schwarzwald bekannt war. Den hatte er bestimmt auch als Ziel. Aber eben nur als ruhige Gegend . Ich glaube nicht, das er einen Bezugspunkt Tutlingen bzw. den Fundort hatte.
Er ist ja dort wohl auch mehrmals gesehen worden. Offensichtlich ziellos. Er ist auch wieder zurück gefahren ein Stück. Vielleicht weil es ihm dort zu belebt war.
Alles sieht danach aus, das er dann die Leiche am erstbesten Ort nahe der Straße abgelegt hat.
Und das er schnell weiter wollte.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

21.01.2023 um 23:18
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Dann wäre Joachim Kroll so ein Typ gewesen. Der ging regelrecht auf die Jagd in unbekannten Gegenden.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Bei Kroll jedenfalls war das komplett anders.
Nicht so wirklich. Habe mir gerade noch mal Kroll ,der in NRW noch immer ein Begriff ist, zu Gemüte geführt. In den 50s wohnte er in Bottrop, in den 60s in Duisburg, das noch zum Pott gehört, aber schon unmittelbar an den Niederrhein grenzt.
Seine Taten fanden entweder im Pott ( Bottrop-Bezug) oder in Duisburg selbst und unmittelbarer Nähe zu DU statt, mit Ausnahme der Morde in Wuppertal, Hückeswagen und Burscheid , die alle zum "Bergischen Land" gezählt werden. Trotzdem waren die Entfernungen der Tatorte zu seinen jeweiligen Wohnsitzen geringer als das , was sich 1997 in Südbaden im Dreiländereck abgespielt hat, mit Ausnahme Hückeswagen. Deswegen muss er definitiv auch einen Bezug ins Bergische gehabt haben, denn es kann kein Zufall sein, daß dort gleich drei Taten begangen wurden, aber keine einzige z.B. im Sauer,- Sieger,- oder Münsterland.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Alles sieht danach aus, das er dann die Leiche am erstbesten Ort nahe der Straße abgelegt hat.
Dann ist der vorher laut Polizei planende Täter von einem zum anderen Moment vollkommen konfus geworden, weil er 80 km fahren mußte , um den "erstbesten Ort" zu finden, den Leichnam abzulegen . Da dieser Ort nicht sonderlich sorgfältig gewählt ist, kann mir keiner erzählen , daß er vorher nicht andere, adäquate Örtlichkeiten hätte finden können. Wir wissen noch nicht einmal, ob diese Stelle nur der Ablageort war, oder das Sexualdelikt mit Mord dort stattgefunden hat. Selbst dafür wäre die Location dusselig gewählt gewesen. Sie war ja von der Straße einsehbar. Hätte nur ein Auto mit ein paar Dorfjugendlichen vorbeikommen müssen, die mal nachschauen wollen, was es mit diesem merkwürdigen und seltenem Auto am Waldrand so auf sich hat.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

22.01.2023 um 00:03
@laikaaaaa Ich glaube auch nicht an diese Beziehungstat. Die Polizei spricht eindeutig von einem Zufallsopfer und das klingt anhand der Abläufe, wie sie uns bekannt sind, m.E. auch am plausibelsten. Zwei User haben wegen des Chloroforms mal lose über einen (Bio-) Kommilitonen nachgedacht, das dann aber schnell u.a. mit der Begründung verworfen, daß z.B. niemand vom Vergessen des Tickets wissen konnte .Das wäre aus meiner Sicht zumindest theoretisch über einen Anruf vom Bahnhof aus noch möglich gewesen.
Zitat von laikaaaaalaikaaaaa schrieb:Aber das würde ja voraussetzen, dass der Lieferwagen dann gar keine Connection zu dem Fall hätte
Zitat von laikaaaaalaikaaaaa schrieb:sich auch einfach eine Einzelfahrkarte kaufen können oder ohne Ticket fahren
Daß dann allerdings ein angerufener, verschmähter Bewunderer oder sonstiger Hater in Nullkommanix einen Mordvorsatz fasst und den auch in die Tat umsetzt, ist u.a. auch wegen der von dir beschriebenen Argumente nicht möglich.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Menedemos schrieb:
Und zum Aussehen des Fahrzeugs, das, wie gesagt, nur der Zeuge in Freiburg genauer definieren konnte, wenn überhaupt
Das habe ich anders in Erinnerung. Das Fahrzeug wurde an dem Tag mehrfach gesehen, bereits vor der Tat.
Ja, aber richtig eingeprägt kann sich´s nur der Anwohner haben, der die Schreie gehört hat.
Die Beobachtungen in der betreffenden Freiburger Straße zuvor oder in der Nähe des Ablageorts werden eher oberflächlich gewesen sein, weil die jeweiligen, späteren Zeugen zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten, daß ihre Sichtungen mal eine Rolle in einem Mordfall spielen würden.


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22.01.2023 um 00:15
Zitat von HobbyjägerSHobbyjägerS schrieb:zu Täterradien:
Ich lerne hinzu. Hätte vermutet, dass die "Komfortzone" in etwa dem Radius eines jungen Radfahrers (also gut 35km) entsprechen würde, dass aber zusätzlich "psychologische" Grenzen hinzukommen.
In "meinem" München kann es die Innenstadt (mit ihrer doch vergleichsweise beschwerlicheren Querung, siehe fehlende Möglichkeit am Siemens-Forum!) sein, in London die Themse.
Was Grenzen der Komfortzone angeht, kommen psychologische und erdkundliche Effekte zusammen. Die 30-Kilometer-Regel ist nämlich überall gleich, Amerika, Europa oder Australien, völlig egal. Diesen Effekt konnte man auf dem gesamten Globus vorfinden.
Auch ist die Komfortzone um die jeweiligen Ankerpunkte bei den meisten Tätern erstaunlich eng gefasst. Der Großteil erreicht nicht einmal annähernd die 10 Kilometermarke. Bei etwa 6 Kilometern hat man schon die deutliche Mehrheit unter. Dazu kommt, daß zwar die meisten Täter eine Bannzone um die eigene Wohnung einhalten, aber nur dort und wie gesagt nicht alle. Bei anderen Ankerpunkten gibt es keine Bannzone, in Amerika war man etwas verwundert wie oft Täter selbst in unmittelbarer Nähe ihres Ankerpunktes zuschlagen. Es gab Fälle im gleichen Gebäude. In England gab es eine Mordserie innerhalb 300 Meter um eine Kneipe. Der Täter kam aus einer Nachbarstadt, es stellte sich heraus, daß dieser Pub sein Stammlokal war.

Auch die Lage spielt eine Rolle, Bergketten, Flüße mit wenigen Brücken, ausgedehnte Wälder, etc. können zu Ausbuchtungen oder Eindellungen der "criminal range" entlang ihres Verlaufs führen. Selbst in einem Ort kann es geistige oder geografische Begrenzungen geben, denen Täter folgen.
Zitat von HobbyjägerSHobbyjägerS schrieb:Hier würde man dann spekulieren: wenn Freiburger Täter, dann Marodeur mit Ausnahmetat (wenn Serie, Lernen nach Schnellfunden erster Opfer), bedingt durch Wetter (allerdings müsste man die Bedingungen in seinem Ausflugsgebiet ja kennen).
Eher also Franzose als "Pendler" -allerdings im Nah-/ Mittelbereich-; wenn Marodeur (berufliches Standbein in FR), dann evtl. tatsächlich mit geliehenem Fahrzeug. Was auch für ein unerwartetes Auffallen (kannte noch nicht die Wirkung dieses Hobels im Ausland!) und evtl. folgende Unruhe (Panik wird es ja nicht gewesen sein, siehe Zeitablauf Haupttat zwischen Auffallen und Ablegen) sprechen könnte.
Würde ich ähnlich sehen, wobei ein frz. Marodeur nicht unbedingt in FR arbeiten muß. Er könnte dort studiert haben, verwandschaftliche Beziehungen oder Lieblingsurlaubsort sind auch möglich. Solange ein Marodeur sich wohlfühlt und "die Kontrolle" hat, ist die Welt für ihn in Ordnung, da spielt es keine Rolle für ihn, weshalb er sich dort wohlfühlt wo er ist.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

22.01.2023 um 00:17
Da ich für solche Statistiken wohl zu alt bin, dazu schon vor Jahrzehnten lernte "Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast", wobei dieser Satz nicht von mir, sondern Winston Churchill stammt, ist es mir zunächst einmal unklar, ob/wann oder wie der Täter nun ein Marodeur ist, der fast pendelt, oder ein Pendler der weiß ich warum zum Marodeur wird, keine Ahnung. Ich weiß auch offen gesagt nicht, was das uns nun wirklich helfen soll.

Für mich sieht es so oder so danach aus, dass der Täter, wenn nicht alle Angaben falsch sind, wohl aus Frankreich stammt. Denn diese Art von Gefährt, wie er es nutzte, waren und sind hier in Deutschland wirklich kaum zu sehen, also so gut wie unbekannt. Da wäre eine Person, die dauerhaft in Freiburg mit so einem Teil herum gegurkt zu fast 100 % "recht bekannt" gewesen. Damit meine ich nicht, dass man zwangsläufig gewusst haben müsste, der ABC fährt dieses XYZ, sondern mehr, da oder dort steht/stand so ein Teil, bzw mit so einem Karren fährt hier einer rum.


Mal einen ganz anderen Gedanken.

Ich glaube mich zu erinnern, dass ich auf dem Weg von der Ausfahrt Freiburg - Mitte in Richtung "Dreisamstadion - Alter Messplatz", also damals B 31 hoch, an französischen Kasernen (mit Teile der Deutsch/Französischen Brigade ?) 76vorbei kam.

Wäre es darum nicht möglich, dass wir es hier mit einem Täter zu tun haben, der Freiburg als französischer Soldat kennenlernte, vielleicht auch noch Teile des Gebietes (z.B. bei Manövern) südöstlich der Stadt?

Könnte er nicht daher die Ortskenntnisse haben, die er hier jetzt an den Tag legt???

Er kennt die großen Straßen, die Hauptrichtungen, aber ihm fehlen Detailkenntnisse vom "Land" abseits dieser ehemaligen Marschwege. Vielleicht weil man damals in den Kolonnen dort nie vorbei fuhr.

Auch könnte das vielleicht eine Erklärung für die "10 Jahre Ruhe" in dieser vermeintlichen Serie (wenn es eine gewesen sein sollte) sein.

Vielleicht endete Seine Militärzeit, oder die Stationierung in Freiburg um 1985 oder er wurde versetzt und damit der erste Teil der Serie.

Dann, um 19992/93 lief die Verpflichtung beim Militär aus, er kam zurück nach Hause, egal wo das nun in Frankreich liegt und mordet hier erneut noch zweimal weiter.

Weis Jemand zufällig ob zu dieser Zeit in oder bei Freiburg auch französisches Sanitätspersonal stationiert war?

Wenn ja, könnte das die Erklärung dafür sein, dass Ihm daher der Umgang mit Chloroform bekannt war, er damit offenbar umgehen konnte.

Weis zufällig Jemand, ob man in Frankreich eventuell leichter an solche Dinge heran kam als in Deutschland? Hier dürfte das ja in den 90 zigern legal kaum noch möglich gewesen sein.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

22.01.2023 um 00:37
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:Weis Jemand zufällig ob zu dieser Zeit in oder bei Freiburg auch französisches Sanitätspersonal stationiert war?
Die französischen Kasernen waren im Vauban im Süden von Freiburg, dort war mW auch Sanitätspersonal.
1992 wurde das alles aufgelöst, weil die Franzosen abzogen. Inzwischen ist aus diesem Areal ein neuer (Öko-) Stadtteil geworden.


Ich habe zu der Zeit in Freiburg studiert.
Alte Fahrzeuge - etwa wie der mutmaßliche Täterwagen - mit französischen Kennzeichen waren im Stadtbild nicht die Regel, aber auch keine solche Ausnahme, dass man sich noch Tage später daran erinnert hätte.

Dass Eva Götz aufgrund der vergessenen Regio-Fahrkarte Jemanden hätte anrufen wollen, kann ich mir im übrigen nicht vorstellen. Erstens war der Fußweg nicht so exorbitant weit und Freiburg galt damals (im Gegensatz zu heute auch abends) als recht sicher, zweitens hätte sie ja tatsächlich einen Einzelfahrschein kaufen oder die paar Minuten „schwarz fahren“ können - die Gefahr von Kontrollen war recht überschaubar.
Drittens wissen wir (oder vielmehr ich) nicht, ob sie selbst im Falle einer Fahrt mit dem ÖPNV von der Haltestelle noch ein paar Minuten hätte nach Hause laufen müssen - wie massiv also die Zeitersparnis gewesen wäre.

Ich frage mich, ob der Täter sie schon aus dem (damals schlecht beleuchteten) Bahnhof herauskommen sah und sie dann verfolgt hat oder ob er - vermute ich irgendwie eher weniger - einfach nur in der Stefan-Meier-Straße stand und auf ein passendes Opfer wartete.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

22.01.2023 um 01:01
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:Für mich sieht es so oder so danach aus, dass der Täter, wenn nicht alle Angaben falsch sind, wohl aus Frankreich stammt. Denn diese Art von Gefährt, wie er es nutzte, waren und sind hier in Deutschland wirklich kaum zu sehen, also so gut wie unbekannt. Da wäre eine Person, die dauerhaft in Freiburg mit so einem Teil herum gegurkt zu fast 100 % "recht bekannt" gewesen. Damit meine ich nicht, dass man zwangsläufig gewusst haben müsste, der ABC fährt dieses XYZ, sondern mehr, da oder dort steht/stand so ein Teil, bzw mit so einem Karren fährt hier einer rum.
Hallo! Es scheint, daß sich ein allzu menschlicher Fehler bei einigen Teilnehmern in die Diskussion eingeschlichen hat. Das der Begriff Ankerpunkt zu wörtlich genommen und als Lebensmittelpunkt mit Sack und Pack interpretiert wird. Das trifft ausschließlich auf seine eigenen 4 Wände zu.
Ein frz. Marodeur könnte beispielsweise in Freiburg arbeiten, aber mit Bus, Bahn oder Firmenauto einpendeln. Oder er hat als Soldat in Freiburg gedient und die Stadt hat ihm gefallen. Oder ein (Ex-)Student. Ein Ankerpunkt bedeutet nur, der Marodeur fühlt sich dort wohl und kennt sich aus. Es sagt nichts über sein Auto aus.
Es ist sehr wahrscheinlich, daß der Täter diesen Kastenwagen nur auf seinen Mordtouren einsetzt. Das würde beispielsweise auch erklären, warum in zumindest 2 der 4 Fälle es Hinweise auf einen Kastenwagen/kantiges Wohnmobil gab, dieses Fahrzeug ansonsten in Freiburg nicht auftaucht.
Der zitierte Beitrag von Menedemos wurde gelöscht. Begründung: Bildquelle fehlt
Sehr guter Beitrag deinerseits, auch die Beispielsrevierabgrenzung, besonders die "Erweiterungszone" bis zum Industriegebiet.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

22.01.2023 um 09:41
Hm, die (sehr kleine) Revierbeschreibung Freiburg würde mE nur für Täter ohne Fahrzeug passen, also zB Vergewaltiger, die ein Opfer in ein Gebüsch/ Hinterhof etc. zerren -gerne dann nach dem Kneipenbesuch-, oder Serienmörder, die aus Tötungsfantasien "im Vorbeilaufen" morden.

Zur Habsburgerstraße als "Grenze" kann ich nur ausführen, dass sie -aus dem Villenviertel gesehen- nur zu Schulzeiten so wahrgenommen wird, nicht aber später. Man will ja auch mal einkaufen ;) Von außerhalb mag das tatsächlich so wirken, allerdings ist im Bereich Sautierstraße / Hauptstraße eine umgekehrte Situation: Jugendstilhäuser westlich, große Klinikbauten östlich.

In Freiburg würde die B31/Dreisam eine "Grenze" in Nord-Süd-Richtung darstellen, in West-Ost-Richtung dagegen eher die früher noch viel wichtigere Achse Eschholzstraße - Hauptfriedhof - Waldkircher Straße.

Bei Tätern mit Fahrzeug, vor allem Lieferwägen, kann man sich vorstellen, entweder totales zufälliges Abgreifen, Hauptsache, Opfer ist gerade ziemlich allein, oder bei Auflauerungen, sorgfältige Suche nach einer Parkmöglichkeit mit wenig Auffallen. Das ging/ geht aber nicht "planerisch", etwa über Karten. So sind historisch viele objektiv als Bundesstraße ausgewiesene Querungen von Städten eben nicht zwingend diese "Magistralen". Denke da an die alte B22 in Bamberg. Die Stefan-Meier-Straße ist nur zu den Berufsstoßzeiten eine stauuige Straße, abends ist sie unangenehm leer.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

22.01.2023 um 10:14
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:ist es mir zunächst einmal unklar, ob/wann oder wie der Täter nun ein Marodeur ist, der fast pendelt, oder ein Pendler der weiß ich warum zum Marodeur wird, keine Ahnung.
In der beim BKA veröffentlichten Studie wird auch auf die Marodeure/Pendler eingegangen.
S. 28
Das Model von Canter, der Unterteilung von Serientäter in Marodeure (marauders) und Pendler (commuters), konnte im Rahmen der Untersuchung nicht bestätigt werden. Es wurde viel mehr davon ausgegangen, dass „es sich bei den Marodeuren und den Pendlern um extreme Ausprägungen eines Spektrums von Verhaltens-Mustern handeln dürfte, das durch die Topografie und
Verfügbarkeit von Zielobjekten bestimmt wird“ (ebd., S. 16).

S.43
Es stellt daher keine Überraschung dar, dass in den seltensten Fällen die Täter Tatorte wählten, die außerhalb ihres eigenen Bundeslandes lagen. Bei den Vergewaltigungen konnte eine solche Überschreitung in lediglich 5,8 % der Fälle (20 Taten) ermittelt werden. Bei den Sexualmorden lag dieser Umstand in 5,1 % der Fälle (fünf Taten) vor.
Somit trug sich in ca. 95 % aller Fälle das Tatgeschehen in dem Bundesland zu, in dem der Täter seinen Ankerpunkt besaß. Dies galt unabhängig davon, ob es sich um Flächen- oder Stadtstaaten handelte. Eine Überschreitung der deutschen Staatsgrenze im Rahmen des Tatgeschehens konnte in keinem Fall festgestellt werden.
Quelle:
https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Publikationsreihen/Forschungsergebnisse/2004GeografischesVerhaltenFremderTaeterBeiSexuellenGewaltdelikten.html?fbclid=IwAR3xsX0gAvk6_yO2TqmvyjytXNfImUX9_rIiDJdLBHOo3eAGZ1AAsgusnuQ

Stephan Harbort, Profiler für Serienmorde, hat diese BKA-Studie in allen Punkten analysiert. Er kam u.a. zu diesem Schluß:
Für die geographische Einschätzung des Ankerpunktes des Täters ist der Ort des Zusammentreffens zwischen Täter und Opfer ungleich bedeutsamer als der Leichenfundort. Der Täter ist mit einer höheren Wahrscheinlichkeit im regionalen Bereich des Kontaktortes zu finden denn im Bereich des Leichenfundortes.
Quelle:
Wikipedia: Stephan Harbort


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

22.01.2023 um 11:13
Zitat von HobbyjägerSHobbyjägerS schrieb:Hm, die (sehr kleine) Revierbeschreibung Freiburg würde mE nur für Täter ohne Fahrzeug passen
Dieser Einwand ist gerechtfertigt, zumal es sich um ein ausländisches Fahrzeug handeln soll, das vorher und nachher in dem "Revier" nicht gesichtet werden konnte. Dieser Umstand will sich nicht ganz geschmeidig in die "Marodeur"-Hypothese einfügen. Dennoch gehe ich davon aus, dass Concetta Gabriele eine Straße weiter demselben Täter zum Opfer gefallen ist, die Parallelen sind einfach zu deutlich. Wie dieser Widerspruch aufzulösen ist, ist mir momentan noch unklar.

@CorvusCorax
Danke für das Heraussuchen der interessanten Zitate!
Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:Es wurde viel mehr davon ausgegangen, dass „es sich bei den Marodeuren und den Pendlern um extreme Ausprägungen eines Spektrums von Verhaltens-Mustern handeln dürfte
Es gibt also Widerspruch zu Canters Thesen; die Realität sei nicht so einfach wie sein Modell. Glaube ich auch.

Interessant für unseren Fall aber dennoch dieses:
Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:Eine Überschreitung der deutschen Staatsgrenze im Rahmen des Tatgeschehens konnte in keinem Fall festgestellt werden.
Bemerkenswert. Dürfte doch auch im umgekehrten Fall, also Frankreich Richtung Deutschland, eine gewisse Gültigkeit haben, oder?
Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:Für die geographische Einschätzung des Ankerpunktes des Täters ist der Ort des Zusammentreffens zwischen Täter und Opfer ungleich bedeutsamer als der Leichenfundort.
Das hätte ich ohnehin angenommen, aber eine "offizielle" Bestätigung ist immer gut. Kein Täter wird so blöd sein, die Leiche genau in jene Richtung zu fahren, in der er selber wohnt. Deshalb sollte man in unserem Fall die Herkunft, den Ankerpunkt des Täters auch nicht im Raum Tuttlingen suchen, meiner Meinung nach.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

22.01.2023 um 11:25
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Interessant für unseren Fall aber dennoch dieses:

Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:
Eine Überschreitung der deutschen Staatsgrenze im Rahmen des Tatgeschehens konnte in keinem Fall festgestellt werden.

Bemerkenswert. Dürfte doch auch im umgekehrten Fall, also Frankreich Richtung Deutschland, eine gewisse Gültigkeit haben, oder?
Das dachte ich eigentlich auch, dass dann im umgekehrten Fall ein franz. Täter nicht nach Deutschland auf die Jagd gehen würde.

Aber Ausnahmen bestätigten die Regel. Dieser Tage hatte doch jemand eine Liste der franz. Serienmörder gepostet. U.a. dieser Yvan Keller, der auch in Deutschland aktiv gewesen ist.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

22.01.2023 um 12:09
Was mich an der Theorie eines französischen Täters etwas stört, ist die zeitliche und räumliche Distanz zwischen Entführungsort und Auffindeort.

Das ist 1 Stunde Fahrt komplett in die entgegengesetzte Richtung zu Frankreich. Warum sollte ein französischer Täter mit seinem Wagen und Originalnummernschild das Risiko aufnehmen, noch über einen längeren Zeitraum als nötig aufzufallen?

Oder war er sich der Sache so sicher und wollte die Leiche im Niemandsland ablegen und der Zeit- und Distanzfaktor war ihm egal?

Des Weiteren muss er doch ordentlich Sprit verbraucht haben, wenn er schon am Nachmittag gesehen wurde bei der Hin- und Herfahrerei.

Da wären ehemalige und heutige Tankstellenbesitzer in der Gegend doch vor allem gefragt. So ein Wagen wäre doch definitiv aufgefallen.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

22.01.2023 um 12:35
Zitat von BiochemikerBiochemiker schrieb:Weiteren muss er doch ordentlich Sprit verbraucht haben, wenn er schon am Nachmittag gesehen wurde bei der Hin- und Herfahrerei.

Da wären ehemalige und heutige Tankstellenbesitzer in der Gegend doch vor allem gefragt. So ein Wagen wäre doch definitiv aufgefallen.
Zitat von BiochemikerBiochemiker schrieb:Des Weiteren muss er doch ordentlich Sprit verbraucht haben, wenn er schon am Nachmittag gesehen wurde bei der Hin- und Herfahrerei.

Da wären ehemalige und heutige Tankstellenbesitzer in der Gegend doch vor allem gefragt. So ein Wagen wäre doch definitiv aufgefallen.
Nun gut, ich weis natürlich nicht, wie die Reichweite bei solchen Exoten aus Frankreich berechnet war. Gehe aber man davon aus, dass man auch hier mit einer Tankfüllung ca 4 - 600 km mindestens zurück legen könnte.

Damit dürfte das Tankproblrm nicht so groß gewesen sein.

Ich bin nicht aus der Gegend, kann daher nur schätzen. Wenn der Typ vor der Ausfahrt aus Frankreich nochmal voll tankte, dürfte das recht unauffällig von statten gegangen sein.

Bei einer Fahrt von der Grenze über Freiburg bis Tuttlingen gehe ich von ca 125/130km km aus. Fuhr er über Blumberg entlang dem Rhein und Lörrach zurück, dürften das keine 150 km sein.

Damit wären wir bei ca 300 km reiner Fahrtstrecke. Blieben also mindestens 100 km für das herum kurven, enn nicht mehr.

Dazu kommt, dass es zu der Zeit nicht allzuviel Tankstellen gab, die Tag und Nacht offen hatten, dafür aber recht viele mit Tankautomaten, welche sowohl Bargeld (DM) aber auch Karten annahmen.

Hätte er also an so einer getankt, wäre auch das mit ein bisschen Glück keinem auf gefallen.


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22.01.2023 um 12:38
Zitat von BiochemikerBiochemiker schrieb:Oder war er sich der Sache so sicher und wollte die Leiche im Niemandsland ablegen und der Zeit- und Distanzfaktor war ihm egal?
Ich denke, dem Täter war völlig egal, wann die Leiche gefunden worden wäre. Ansonsten ergibt der schnell zu findende Ablageort für mich wenig Sinn, die Leiche ist ja sehr zügig gefunden worden.
Zitat von BiochemikerBiochemiker schrieb:Des Weiteren muss er doch ordentlich Sprit verbraucht haben, wenn er schon am Nachmittag gesehen wurde bei der Hin- und Herfahrerei.
Nachmittags wurde der Kastenwagen wohl nur stehend in Freiburg gesehen. Die Hin- und Herfahrten sind meines Wissens nach nur nachts beschrieben worden. Die Tankstellenbesitzer sind damals sicherlich auch befragt worden, aber wohl ohne positives Ergebnis.


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Mord an Freiburger Studentin (1997)

22.01.2023 um 14:01
Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:Stephan Harbort, Profiler für Serienmorde, hat diese BKA-Studie in allen Punkten analysiert. Er kam u.a. zu diesem Schluß:

Für die geographische Einschätzung des Ankerpunktes des Täters ist der Ort des Zusammentreffens zwischen Täter und Opfer ungleich bedeutsamer als der Leichenfundort. Der Täter ist mit einer höheren Wahrscheinlichkeit im regionalen Bereich des Kontaktortes zu finden denn im Bereich des Leichenfundortes.

Quelle:
Wikipedia: Stephan Harbort
Da bin ich ganz bei Harbort. Problematisch würde es, wenn ein Triebtäter ein "Berufsreisender" wäre (LKW- oder Transporter-Fahrer, Handelsvertreter). Da würde man vermutlich aus Tat- und Ablageorten kaum etwas herauslesen können, man müsste auf andere Begehungsumstände hoffen (zB Sonntagsfahrverbot o.ä.).

Zunehmend Einigkeit besteht wohl darin, dass das auffällige Fahrzeug damals nicht längere Zeit in Freiburg gestanden haben kann, auch nicht wochentags auf einem Firmenparkplatz.
Ebenso kristallisiert sich "der Franzose" heraus, wahrscheinlich aus dem nahen Elsass, der zu Freiburg einen Bezug gehabt haben muss, und für den naturgemäß (wenn er Serientäter war) die Nord-Süd-Richtung (B3) schlüssiger (weil fluchtnäher) schien, und bei dem die hinlänglich beschriebene Ausnahmesituation (Winter, weiteres Unbekanntes) zur "Irrfahrt" führte.


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