HobbyjägerS schrieb:zu Täterradien:
Ich lerne hinzu. Hätte vermutet, dass die "Komfortzone" in etwa dem Radius eines jungen Radfahrers (also gut 35km) entsprechen würde, dass aber zusätzlich "psychologische" Grenzen hinzukommen.
In "meinem" München kann es die Innenstadt (mit ihrer doch vergleichsweise beschwerlicheren Querung, siehe fehlende Möglichkeit am Siemens-Forum!) sein, in London die Themse.
Was Grenzen der Komfortzone angeht, kommen psychologische und erdkundliche Effekte zusammen. Die 30-Kilometer-Regel ist nämlich überall gleich, Amerika, Europa oder Australien, völlig egal. Diesen Effekt konnte man auf dem gesamten Globus vorfinden.
Auch ist die Komfortzone um die jeweiligen Ankerpunkte bei den meisten Tätern erstaunlich eng gefasst. Der Großteil erreicht nicht einmal annähernd die 10 Kilometermarke. Bei etwa 6 Kilometern hat man schon die deutliche Mehrheit unter. Dazu kommt, daß zwar die meisten Täter eine Bannzone um die eigene Wohnung einhalten, aber nur dort und wie gesagt nicht alle. Bei anderen Ankerpunkten gibt es keine Bannzone, in Amerika war man etwas verwundert wie oft Täter selbst in unmittelbarer Nähe ihres Ankerpunktes zuschlagen. Es gab Fälle im gleichen Gebäude. In England gab es eine Mordserie innerhalb 300 Meter um eine Kneipe. Der Täter kam aus einer Nachbarstadt, es stellte sich heraus, daß dieser Pub sein Stammlokal war.
Auch die Lage spielt eine Rolle, Bergketten, Flüße mit wenigen Brücken, ausgedehnte Wälder, etc. können zu Ausbuchtungen oder Eindellungen der "criminal range" entlang ihres Verlaufs führen. Selbst in einem Ort kann es geistige oder geografische Begrenzungen geben, denen Täter folgen.
HobbyjägerS schrieb:Hier würde man dann spekulieren: wenn Freiburger Täter, dann Marodeur mit Ausnahmetat (wenn Serie, Lernen nach Schnellfunden erster Opfer), bedingt durch Wetter (allerdings müsste man die Bedingungen in seinem Ausflugsgebiet ja kennen).
Eher also Franzose als "Pendler" -allerdings im Nah-/ Mittelbereich-; wenn Marodeur (berufliches Standbein in FR), dann evtl. tatsächlich mit geliehenem Fahrzeug. Was auch für ein unerwartetes Auffallen (kannte noch nicht die Wirkung dieses Hobels im Ausland!) und evtl. folgende Unruhe (Panik wird es ja nicht gewesen sein, siehe Zeitablauf Haupttat zwischen Auffallen und Ablegen) sprechen könnte.
Würde ich ähnlich sehen, wobei ein frz. Marodeur nicht unbedingt in FR arbeiten muß. Er könnte dort studiert haben, verwandschaftliche Beziehungen oder Lieblingsurlaubsort sind auch möglich. Solange ein Marodeur sich wohlfühlt und "die Kontrolle" hat, ist die Welt für ihn in Ordnung, da spielt es keine Rolle für ihn, weshalb er sich dort wohlfühlt wo er ist.