Wo ist Alexandra R. (39) aus Nürnberg?

@brigittsche
Es gibt da ja aktuellere Pressemitteilungen, dass sich die Hinweise verdichten auf ein Verbrechen.


hier lautet es:

Gleichzeitig verdichten sich für die Ermittler die Hinweise, dass dem Verschwinden von Alexandra R. eine Straftat zugrunde liegen könnte

Quelle:
https://www.polizei.bayern.de/aktuelles/pressemitteilungen/040723/index.html

Candykills schrieb:Es gibt da ja aktuellere Pressemitteilungen

Ja, stimmt, danke für den Hinweis! Allerdings stimmt das, was ich geschrieben habe, für den Beginn der Ermittlungen - also den Grund, warum man mit dem damaligen Kenntnissstand überhaupt aktiv geworden ist, ja weiterhin.

SkylarBlue schrieb:Das passt hier jedoch nicht, wenn sie auf dem Weg zur Kita war.

Eben.
Und auf diesen Fall hier habe ich mich ja bezogen.

Kommt ein psychischer Ausnahmezustand ohne vorherige Anzeichen?
Und verschwindet die Person dann spurlos?
Ich kenne mich da nicht aus.

Ich glaube, dass es schon sehr früh einen Verdacht auf ein Verbrechen gegeben haben muss, sonst wird nicht so schnell von der Kripo ermittelt, schon gar nicht mit einer Sonderkommission, ob schwanger oder nicht.

Der "Bayerische Rundfunk" gibt ein kurzes Update zu den aktuell laufenden Ermittlungen, die sich v.a. auf das persönliche Umfeld konzentrieren:

Im Fall der seit Freitag vermissten Schwangeren aus dem Nürnberger Stadtteil Katzwang konzentriert sich die für den Fall eingerichtete 24-köpfige Sonderkommission derzeit auf das persönliche Umfeld der Vermissten. Wie ein Polizeisprecher am Montag mitgeteilt hat, würden die sozialen und beruflichen Kontakte der 39-Jährigen auch mit Blick auf eine Straftat überprüft

Zudem wird der Fall nicht mehr als reiner Vermisstenfall eingestuft:

Es handle sich nach Ansicht der Sonderkommission um keinen reinen Vermisstenfall mehr.

https://www.br.de/nachrichten/bayern/vermisste-schwangere-aus-nuernberg-polizei-vermutet-straftat,TQBPYz8

SkylarBlue schrieb:Das passt hier jedoch nicht, wenn sie auf dem Weg zur Kita war.

Ich glaube, dass ist gar nicht gesichert dass sie auf dem Weg zur Kita verschwunden ist.
Sicher ist nur, dass sie am morgen noch in ihrem Viertel/ Stadtteil gesehen wurde.

Grundsätzlich wäre eine Schwangeschaftspsychose o.ä. mit irrationalen Handlungsimpulsen möglich, aber @brigittsche hat das ganz gut beschrieben, warum das unwahrscheinlich ist

brigittsche schrieb:Suizid wäre denkbar, aber der müsste sich aller Wahrscheinlichkeit nach ja in der Nähe der Wohnung ereignet haben (vgl. die Diskussion darüber, wie weit eine Frau die im achten Monat schwanger ist noch laufen kann) und das wiederum macht es sehr wahrscheinlich, dass sie gefunden worden wäre.

Auch wenn sie einfach nur "weg" gewollt hätte, ist es unwahrscheinlich, dass sie sich bis jetzt unentdeckt, ohne Geld, Kleidung etc irgendwo aufhält.

fischersfritzi schrieb:Ich glaube, dass ist gar nicht gesichert dass sie auf dem Weg zur Kita verschwunden ist.
Sicher ist nur, dass sie am morgen noch in ihrem Viertel/ Stadtteil gesehen wurde.

Das mit dem niemand hat sie gesehen, seit sie sich auf den Weg machte um ihre Tochter abzuholen, kommt, soweit ich sehe, doch nur in dem Schweizer Zeitungsartikel vor:

https://www.blick.ch/ausland/mysterioeser-vermisstenfall-in-deutschland-hochschwangere-top-bankerin-spurlos-verschwunden-id18154018.html

Und da halte ich es für wahrscheinlicher, dass da der unbezahlte Praktikant irgendwas durcheinandergebracht hat. Dass der Artikel sie in der Überschrift als "Top-Bankerin" bezeichnet und weiter unten erklärt, dass sie eine Bankfiliale leite, dürfte ja wohl alles über das Niveau sagen...(Außer natürlich, in der Schweiz ist man als Filialleiterin schon das, was in D der Vorstandsvorsitzende ist....).

Der Artikel in der Bild-Zeitung, auf die sich der Schweizer Artikel bezieht, spricht nur davon, dass sie ihre Tochter abholen wollte, aber nie in der Kita ankam - was da aber so zu verstehen ist, dass sie geplant hatte, das Kind abzuholen (und nicht etwa der Lebensgefährte oder jemand anderer), sie aber dort nicht "auftauchte". Dass sie auch wirklich sicher losgegangen ist, wird nicht gesagt.

borabora schrieb:Kommt ein psychischer Ausnahmezustand ohne vorherige Anzeichen?

Das gibt schon Anzeichen, aber die werden nicht immer gleich richtig gedeutet.
Gerade in der Schwangerschaft verhalten sich Frauen ja auch bei normalem Verlauf schon mal anders als vor der Schwangerschaft.
Dazu kommt, dass Menschen mit Depressionen dies auch häufig eine ganze Weile verschleiern können.

Es gab gestern bei NDR Info eine Sendung, die hiess glaube ich "Raus aus der Depression" dort hat eine Frsu eimdrücklich geschildert, dass sie ihre Symptome, nach der Geburt wochenlang gar nicht als Symptome einer Depression wahrgenommen hat. Obwohl sie schon vorher depressive Episoden hatte.

Barbara Vorsamer: Mutter mit Depression

Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast5110.html


Mal so grundsätzlich.
Für diesen Fall passt das aber nicht.

Es scheint sich ja auch weiter zu verdichten, dass es sich um ein Verbrechen handelt.

fischersfritzi schrieb:Ich glaube, dass ist gar nicht gesichert dass sie auf dem Weg zur Kita verschwunden ist.
Sicher ist nur, dass sie am morgen noch in ihrem Viertel/ Stadtteil gesehen wurde.

Gesichert sind nur die letzte Sichtung und das Melden der Vermissten an die Polizei:

den Abendstunden wurde Frau R. bei der Polizei als vermisst gemeldet. Zuletzt war die 39-Jährige am Morgen des gleichen Tages im Stadtteil Katzwang gesehen worden. Seitdem ist der Aufenthalt der Vermissten unbekannt.

https://www.polizei.bayern.de/aktuelles/pressemitteilungen/040565/index.html

Aufgrund nur zweier vagen Angaben halte ich es deshalb auch für unangebracht irgendwelche Rekonstruktionsversuche für den besagten Freitag zu unternehmen. Wann und wer das Verschwinden der Frau bemerkt hat, ist für uns absolut nicht nachzuvollziehen und sollte hier auch nicht groß aufgebauscht werden.

LackyLuke77 schrieb:Aufgrund nur zweier vagen Angaben halte ich es deshalb auch für unangebracht irgendwelche Rekonstruktionsversuche für den besagten Freitag zu unternehmen.

Letztlich macht es, zumindest nach unserem Wissenstand, ja auch gar keinen Unterschied, ob sie Morgens, Mittags oder am späten Nachmittag verschwunden ist. Die genaue Zeit würde auch keinen Hinweis liefern, denn es ist um 9.30 Uhr genaus unerklärlich wie um 16.15 Uhr (die Uhrzeiten nur als fiktive Beispiele). Zumindest nach dem was wir wissen.

LackyLuke77 schrieb:Aufgrund nur zweier vagen Angaben halte ich es deshalb auch für unangebracht irgendwelche Rekonstruktionsversuche für den besagten Freitag zu unternehmen. Wann und wer das Verschwinden der Frau bemerkt hat, ist für uns absolut nicht nachzuvollziehen und sollte hier auch nicht groß aufgebauscht werden.

Ja, stimme ich absolut zu.
Save ist nur die Aussage der Polizei, letzte Sichtung Freitag morgen, der Rest ist Phantasie.

fischersfritzi schrieb:Es gab gestern bei NDR Info eine Sendung,

Danke für den Link.

LackyLuke77 schrieb:Aufgrund nur zweier vagen Angaben halte ich es deshalb auch für unangebracht irgendwelche Rekonstruktionsversuche für den besagten Freitag zu unternehmen.

Stimme Dir zu.
Es ist zum jetztigen Zeitpunkt zu wenig bekannt.
Man muss abwarten u. vielleicht kann die Frau doch noch wohlbehalten aufgefunden werden.

Es wird ja nicht bei jedem Vermisstenfall einfach so aus Spaß eine 24-köpfige Sonderkommission gegründet.
Es wird seine Gründe dafür geben. Deshalb halte ich einen Unglücksfall oder Suizid für ausgeschlossen.

Es wird sich auch auf das persönliche Umfeld konzentriert.
Vielleicht hat man doch schon jemanden im Visier nur entscheidende Beweise und Hinweise fehlen.

https://www.infranken.de/lk/nuernberg/nuernberg-hochschwangere-alexandra-r-kein-reiner-vermisstenfall-mehr-suche-persoenliches-umfeld-art-5603706

Retsiemfoh schrieb:Vielleicht hat man doch schon jemanden im Visier nur entscheidende Beweise und Hinweise fehlen.

Aber genau das ist ein immer wieder gern gemachter Vorwurf in Richtung Ermittler, dass man denkt, wenn die nur erst mal einen Verdächtigen haben, dann ermitteln die nur noch in seine Richtung, um ihn dingfest machen zu können. Dabei geht es zunächst darum, in alle Richtungen zu ermitteln und hier Negatives aber auch Positives zu allen potentiellen Tatverdächtigen zusammenzutragen. So ist es immer wieder von den Beamten zu hören.

Letztlich macht es, zumindest nach unserem Wissenstand, ja auch gar keinen Unterschied, ob sie Morgens, Mittags oder am späten Nachmittag verschwunden ist. Die genaue Zeit würde auch keinen Hinweis liefern, denn es ist um 9.30 Uhr genaus unerklärlich wie um 16.15 Uhr (die Uhrzeiten nur als fiktive Beispiele). Zumindest nach dem was wir wissen.

Aber vor allem Nachmittags wird es doch schnell dunkel.

Morgens hat die demnach die Tochter dort abgegeben, wurde nachmittags beim Abholen irgendwo angesprochen ? Von jemandem, der ihren Tagesablauf kannte, wenn sie diesen regelmäßig einhielt und die Zeit zwischen Tag und dunkel am Nachmittag nutzte, bevor sie im KiGa ankam ?

Dass das Handy ausgeschaltet wurde, ist halt kein gutes Zeichen, weil vermutlich nicht von ihr selbst ....?

Brausebonbon schrieb:Heutzutage kann man aber auch mit einem Smartphone bezahlen, auch mit einer Smartwatch ist dies problemlos möglich mittlerweile.

Klar ist das möglich. Ich gehe allerdings davon aus, dass ihr Partner dies dann auch so der Polizei gesagt hat, mit dem Ergebnis, dass dem Geldbeutel zu Hause keinerlei Bedeutung beigemessen würde. Und natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass sie sich ein paar Brötchen kaufen und mit Kleingeld aus der Manteltasche bezahlen wollte. Es waren aber nun mal Mutterpass, Portemonnaie und Papiere, die zu Hause waren, und die die Vorstellung der Polizei an ein freiwilliges Verschwinden verscheuchten.

Sie hatte ihr Smartphone und ihren Schlüssel dabei (Quellen habe ich dafür keine, aber es ergibt sich aus dem Umkehrschluss) und trug eine Winterjacke. Ohne Jacke könnte man von einem kurzen Weg an den Briefkasten, ans Auto oder an die Mülltonnen ausgehen. Aber mit Jacke erweckt das den Eindruck, als habe sie sich auf 2 Minuten aufwärts eingestellt.

Die sozialen und beruflichen Verbindungen der Vermissten würden auch mit Blick auf eine mögliche Straftat hin überprüft, sagte ein Sprecher der Polizei am Montag.

Quelle: https://www.infranken.de/lk/nuernberg/nuernberg-hochschwangere-alexandra-r-kein-reiner-vermisstenfall-mehr-suche-persoenliches-umfeld-art-5603706

Ich frage mich, ob das berufliche Umfeld auch Kunden einschließt.

bellady schrieb:Morgens hat die demnach die Tochter dort abgegeben, wurde nachmittags beim Abholen irgendwo angesprochen ?

Das habe ich anders gemeint: Ob es nun Morgens oder Nachmittags war, spielt jetzt im Moment keine besondere Rolle weil es ja noch keinen Verdächtigen gibt, der z. B. nur am Morgen als Täter in Frage kam oder nur am Abend (weil er vielleicht arbeiten musste o. Ä.).

Ein Täter, der auf ein zufälliges Opfer gelauert hat kann am Morgen oder am Abend zugeschlagen haben. Und auch jemand, der ihren Tagesablauf auskundschaftet hat, der weiß auch, dass ihre Abwesenheit spätestens am Abend auffällt, wenn sie das Kind nicht abholt. Bis dahin hat er sozusagen den ganzen Tag zur Verfügung.

Wann beginnt denn in Deutschland der Mutterschutz, also wie lange war Alexandra voraussichtlich schon von ihrer Arbeit freigestellt?

Ich frage mich, ob man während des Mutterschutzes einen so geregelten Tagesablauf hat, dass bei diesem von außen Strukturen erkennbar sind - Mal abgesehen vom Bringen und Holen des Pflegekindes am Morgen und Nachmittag.

@Srensen

In Deutschland beginnt der Mutterschutz soweit ich weiß 6 Wochen vor der Geburt also bei 34+0.

Genau genommen ist sie dann nicht mehr im 8. Monat. Der geht nämlich von der 29. bis zur 32. Woche.