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Karneval-Mord an Petra Nohl (1988)

285 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Köln, Aktenzeichen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Karneval-Mord an Petra Nohl (1988)

14.02.2023 um 23:28
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:ist schon erschreckend, wie leichtfertig dieser Mann die Frau wegen des Geldes umgebracht hat - und dann wieder in sein normales Leben ohne offensichtliches Unrechtsbewusstsein zurückgekehrt ist.
Prinzipiell gebe ich Dir Recht. Doch sollte man hier nicht vergessen, dass da sicher auch recht viel Alkohol im Spiel war.

Da könnte ich mir vorstellen, dass er das, was er da tat, nicht so wahr nahm, eher wie durch einen Schleier.

Das soll keine Entschuldigung sein, aber wenn er ziemlich viel vertrug und entsprechend getankt hatte, war er sich am nächsten Tag wohl dem, was er da anrichtete nicht so bewusst. Natürlich wird er gewusst haben, was er getan hat, dafür spricht das weigern mit dem Freund zur Polizei zu gehen, wenn es stimmt, das anschließende Verändern des Aussehens, aber er wird durch den Suff die Tat selber vielleicht für sich leichter verdrängen, "vergessen" haben können.

Trotz aller Freude darüber, dass dieser Mord, nun nach 35 Jahren endlich geklärt werden konnte, der Täter endlich hinter Schloss und Riegel sitzt, hat für mich das alles einen bitteren Beigeschmack.

Traurig, dass wegen 100,- DM, okay damals wirklich sehr viel Geld, eine junge Frau sterben musste, die sicher gerne weiter gelebt hätte, Ihr Leben noch vor sich hatte.
Traurig, dass der Täter unbehelligt sein Leben dennoch und dazu offenbar ziemlich unbeschwert bis "heute" leben konnte, Ihm 35 Jahre, das ist wirklich eine lange Zeit, oft mehr als die Hälfte eines Lebens, quasi geschenkt wurden.

Da kann man nur hoffen, dass man Ihm diesen, für mich kaltblütigen Mord, auch als solchen nachweisen kann, und es kein Winkeladvokat letzten Endes hin kriegt, die gerechte Strafe Ihm zu ersparen. Auch wenn das die Aufgabe des Verteidigers ist, fände ich es hier jedenfalls fehl am Platz, diesen Täter, ich setze voraus er ist der Täter, nachdem was da zu lesen ist, der egal ob im Suff oder nüchtern aus reiner Habgier eine junge Frau kaltblütig umgebracht hat, der gerechten Strafe zu entziehen.


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Karneval-Mord an Petra Nohl (1988)

14.02.2023 um 23:28
Zitat von SwaggerSwagger schrieb:Wurde die DNA Spur an der "Tatwaffe" gesichert oder direkt an der Leiche? An der Kleidung?
Wird wohl an der Kleidung sichergestellt worden sein, eine Tatwaffe gab es wohl nicht. In der XY-Sendung wurde mitgeteilt, dass aufgrund von Faserspuren auf der Kleidung der Toten die Kleidung des Täters (Lederjacke, verwaschene Jeans, cognacbraune Schuhe) rekonstruiert werden konnte, dementsprechend wurde die Kleidung von Petra Nohl sicherlich bis heute aufbewahrt und mit den neuen Analysemethoden Täter-DNA gefunden.

Der Mann ist ja nicht nur verdächtig, weil er Petra Nohl nachgelaufen ist, sondern weil er vehement keine Aussage bei der Polizei tätigen wollte ubd wohl sein Aussehen radikal änderte.


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Karneval-Mord an Petra Nohl (1988)

15.02.2023 um 02:09
Zitat von Ed_von_SchleckEd_von_Schleck schrieb:Abwarten...wenn ein Totschlag dabei rauskommt, geht er als freier Mann aus dem Gericht, weil die Tat dann schon lange verjährt ist. Erinnert mich irgendwie an den Fall Lolita Brieger, auch wenn der Fall anders lag.
Im Fall Brieger war das Problem, daß aufgrund der langen Liegezeit der Leiche keine ganz genaue Todesursache mehr ermittelt werden konnte. Damit konnte man das Märchen des Angeklagten über den Verlauf des "Totschlags" nicht völlig entkräften. Das Gericht mußte daher im Zweifel für den Angeklagten (in dubio pro reo) entscheiden, sie konnten da nicht anders, aber JEDER Person im Saal war klar, daß da ein Mörder sagenhaften Dusel hatte.
Hier im Fall Nohl kann der Angeklagte da nicht mit einem Tobsuchtsanfall kommen, denn die gesicherten Verletzungen, der rekonstruierte Ablauf und Überraschungsangriff (arglose Person ist ein Mordmerkmal) sprechen eine ganz andere Sprache.


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Karneval-Mord an Petra Nohl (1988)

15.02.2023 um 06:37
Zitat von birotorbirotor schrieb:56 ist er jetzt. Mit einem bisschen Glück kann er noch mindestens 20 Jahre hinter Gittern verbringen. Toller Erfolg!
Wenn er Glück hat, kommt er mit Jugendstrafe davon und ist nach 5,6 Jahren - spätestens - wieder frei. Aus Erfahrung weiß ich, dass die maximale Haft von zehn Jahren für Jugendliche nur sehr selten ausgesprochen werden. Und dann gibt es noch was wie 2/3 Regelung.
Bei Totschlag wäre er fein raus.


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Karneval-Mord an Petra Nohl (1988)

15.02.2023 um 07:57
Zitat von DeRMannausBNDeRMannausBN schrieb:Wenn er Glück hat, kommt er mit Jugendstrafe davon und ist nach 5,6 Jahren - spätestens - wieder frei.
Nein. Der TV war zur Tatzeit 21 Jahre alt, er hatte also das 21. Lebensjahr bereits vollendet. Laut Jugendgerichtsgesetz (§1 (2) JGG) war der TV eben kein Heranwachsender mehr, auf den das Jugendstrafrecht anwendbar ist:
(2) Jugendlicher ist, wer zur Zeit der Tat vierzehn, aber noch nicht achtzehn, Heranwachsender, wer zur Zeit der Tat achtzehn, aber noch nicht einundzwanzig Jahre alt ist.
Quelle: https://www.gesetze-im-internet.de/jgg/__1.html

Außer aus den Presseberichten zur Festnahme ergibt sich das Alter des TV zur Tatzeit auch rechnerisch aus dem heutigen Alter des TV (56) und der taggenauen Festnahme nach 35 Jahren.


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Karneval-Mord an Petra Nohl (1988)

15.02.2023 um 08:28
Sollte der Beschuldigte oder späterer Angeklagte nicht gestehen, wird es schwer, ihm nach so langer Zeit die Mordmerkmale nachzuweisen. Nach der Auffassung des Bundesverfassungsgerichtes sind Mordmerkmal grundsätzlich restriktiv auszulegen und müssen eindeutig nachgewiesen werden (aufgrund der lebenslangen Strafandrohung beim Tatbestand des Mordes), um jemanden wegen Mordes zu verurteilen. Das stelle ich mir für die zuständige StA nach so langer Zeit schwierig vor. Aber warten wir mal ab! Für die Hinterbliebenen herrscht hoffentlich endlich Gewissheit.


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Karneval-Mord an Petra Nohl (1988)

15.02.2023 um 09:06
Zitat von MissMarple1MissMarple1 schrieb:Die Aussage, dass er sich "jetzt" erst wieder daran erinnern kann, finde ich schon ein bisschen, ich sag mal "merkwürdig". So etwas vergisst man doch nicht. Das verdrängt man höchstens. Zumal man ja miteinander befreundet war, was sich natürlich im Laufe der Jahrzehnte auch geändert haben kann.
Wir wissen ja nicht, wie eng da die Beziehungen damals waren. Vielleicht hatte der Tatverdächtige beim Zeugen noch was "gut" und dieser hat ihm deshalb wiederum Glauben geschenkt, dass der Kumpel es nicht war und hat deshalb die Sache auf sich beruhen lassen.
Oder es bestand irgendeine andere Abhängigkeit, weshalb man aus Eigennutz besser die Klappe hielt.

Es ist jedenfalls toll und vorbildlich, dass der ehemalige Kumpel doch noch sein Gewissen erleichtert hat und eine hohe Chance besteht, dass die Angehörigen des Opfers doch noch Antworten auf ihre Fragen erhalten.


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Karneval-Mord an Petra Nohl (1988)

15.02.2023 um 10:46
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Nein. Der TV war zur Tatzeit 21 Jahre alt, er hatte also das 21. Lebensjahr bereits vollendet. Laut Jugendgerichtsgesetz (§1 (2) JGG) war der TV eben kein Heranwachsender mehr, auf den das Jugendstrafrecht anwendbar ist:
nicht unbedingt - denn er könnte in dem Jahr 21 geworden sein, aber war z. Zt. der Tat vielleicht noch 20, da sein Geburtstag später im Jahr sein könnte. Karneval ist bekanntlich immer recht früh.


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Karneval-Mord an Petra Nohl (1988)

15.02.2023 um 10:47
Zitat von ReinekeReineke schrieb:Wir wissen ja nicht, wie eng da die Beziehungen damals waren. Vielleicht hatte der Tatverdächtige beim Zeugen noch was "gut" und dieser hat ihm deshalb wiederum Glauben geschenkt, dass der Kumpel es nicht war und hat deshalb die Sache auf sich beruhen lassen.
Das ist durchaus möglich.

Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass man jemanden, den man ewig und (angeblich) recht genau und gut kennt, sowas überhaupt nicht zutraut, so sich die Frage, könnte "er" das gewesen sein, überhaupt nicht stellt.

Vor allem dann, wenn er damals vielleicht auch eine recht plausible Ausrede, warum der nicht mit zur Polizei will, um die "Sichtung von Petra" zu melden, hatte. Von mir aus sogar die "da kommt noch einer von uns in Verdacht, da wir uns danach getrennt haben..... "

Auch das Umstyling mag er später gut gegenüber dem Freund begründet haben, sodass diesem das nicht weiter zu denken gab.

Man darf nicht vergessen, wir reden hier von zwei Freunden aus einer Großstadt. Dazu kamen beide ebenfalls vom Feiern und Alkohol dürfte eine große Rolle gespielt haben.

Da muss man nicht nur weil jemand einem späteren Mordopfer (er wird das zumindest so dargestellt haben) ein Stück hinter her läuft, sofort daraus schließen, der könnte da der Täter sein. Zumal da garantiert weitere Personen ebenfalls unterwegs waren.

Dass den beiden die Tote wohl dazu unbekannt war, dürfte die Gleichgültigkeit an der Tat noch erhöht haben. Für mich auch der Grund, warum der heutige Zeuge dieses Geschehen dann schlicht weg vergaß. Er hatte weder Bezug dazu, noch etwas mit zu tun. Sein Leben ging ja weiter, es geschahen andere Dinge, die für Ihn wichtig waren

Nun, solange danach, wieder an den Abend erinnert, sieht man da vielleicht wirklich erst Zusammenhänge, die man damals nicht sah, erkennen wollte oder auch unbewusst einfach ausschloss.

Lobenswert, dass er dann so reagierte.


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Karneval-Mord an Petra Nohl (1988)

15.02.2023 um 11:18
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:Auch das Umstyling mag er später gut gegenüber dem Freund begründet haben, sodass diesem das nicht weiter zu denken gab.
Das "Umstyling" hat scheinbar schon in der Tatnacht stattgefunden. Vermutlich Glatze, evtl Bart ab. Noch bevor der Leichenfund bekannt wurde und man diskutierte, ob man zur Polizei geht.
Am nächsten Tag habe sein Freund plötzlich eine andere Frisur getragen, so der Zeuge. Als der Leichenfund publik wurde, habe er zur Polizei gehen wollen. Sein Freund habe ihm das ausgeredet.
Quelle: https://www.bild.de/regional/koeln/koeln-aktuell/35-jahre-nach-karnevals-mord-in-koeln-freund-des-killers-bricht-endlich-sein-sch-82904786.bild.html

Seine DNA wurde an der Jacke des Opfers gefunden. Aufgefallen war sie den beiden Männern schon in der Disco, ob sie die Übergabe der 100 Mark gesehen haben, wird nicht erwähnt.


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Karneval-Mord an Petra Nohl (1988)

15.02.2023 um 11:54
Zitat von DeRMannausBNDeRMannausBN schrieb:nicht unbedingt - denn er könnte in dem Jahr 21 geworden sein,
Doch, unbedingt:
Der damals 21-jährige mutmaßliche Mörder habe vermutlich aus Habgier gehandelt und bei der Tat 100 D-Mark entwendet, die sich Petra Nohl zuvor von einer Freundin geliehen hatte.
https://www.t-online.de/region/koeln/id_100128746/karnevalsmord-an-petra-nohl-von-1988-mutmasslicher-moerder-tanzte-in-derselben-disco.html


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Karneval-Mord an Petra Nohl (1988)

15.02.2023 um 12:10
Zitat von enidan17enidan17 schrieb:https://www.bild.de/regional/koeln/koeln-aktuell/35-jahre-nach-karnevals-mord-in-koeln-freund-des-killers-bricht-endlich-sein-sch-82904786.bild.html
Warum steht auf dem Plakat eigentlich "Fall Geklärt" ? Das wurde ja nicht jetzt aufgebracht sondern sieht deutlich älter aus.


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Karneval-Mord an Petra Nohl (1988)

15.02.2023 um 12:18
Zitat von WestwoodWestwood schrieb:Wenn das so ist: Auf welcher Grundlage darf die Staaatsanwaltschaft (oder die Polizei?) eine DNA-Probe nehmen?
Wenn jemand dringrnd tatverdächtig ist, sollte das kein Problem sein.
Wenn er die Probe nicht freiwillig abgibt, kann das richterlich angeordnet werden.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Es ist schon erschreckend, wie leichtfertig dieser Mann die Frau wegen des Geldes umgebracht hat - und dann wieder in sein normales Leben ohne offensichtliches Unrechtsbewusstsein zurückgekehrt ist.
Ja, das finde ich auch bedrückend.
Vor allem wegen 100 Mark, das nicht viel und dafür hat er ein Menschenleben ausgelöscht.
Zitat von SwaggerSwagger schrieb:Also ich finde das etwas dürftig
Wir alle kennen die Details nicht.
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:war er sich am nächsten Tag wohl dem, was er da anrichtete nicht so bewusst.
Wie soll ihm das am nächsten Tag nicht bewußt gewesen sein?
Der Rausch war vorbei, er hatte eine Frau getötet.
Es war ihm anscheinend sogar so bewußt, dass er seinen Freund davon abgehalten hat zur Polizei zu gehen.
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:dass wegen 100,- DM, okay damals wirklich sehr viel Geld,
Nein, das war auch damals nicht viel.


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Karneval-Mord an Petra Nohl (1988)

15.02.2023 um 12:34
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Nein, das war auch damals nicht viel.
Wir sind uns ja wohl alle darin einig, dass kein Geldbetrag der Welt es rechtfertigt, einen Menschen umzubringen. Das vorausgeschickt, muss ich nach meiner persönlichen Erinnerung sagen, dass Ende der 1980er Jahre DM 100,- schon eine hübsche Stange Geld waren. Aushilfsjobs wurden zu dieser Zeit z.B. oft mit DM 10,- Stundenlohn vergütet - in einem "Hunni" steckte damals etwa für manchen mehr als ein Tag Arbeit mit Kisten schleppen, Ware einsortieren o.ä., und es gab zu dieser Zeit durchaus noch Altbauwohnungen, die nur DM 400,- Kaltmiete kosteten.

Und selbst heute, annähernd EUR 50,- in heutigem Geld, finde ich das nicht wenig. Beim Discounter ein halber Einkaufswagen.


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Karneval-Mord an Petra Nohl (1988)

15.02.2023 um 12:34
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Doch, unbedingt:
Der damals 21-jährige mutmaßliche Mörder habe vermutlich aus Habgier gehandelt und bei der Tat 100 D-Mark entwendet, die sich Petra Nohl zuvor von einer Freundin geliehen hatte.
ich würde noch nicht direkt alles glauben. Es wäre nicht das erste Mal, dass man voreilig irgendetwas verbreitet hat. Sollte sein Alter 21 gewesen sein, dann ist dem nichts hinzuzufügen.


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Karneval-Mord an Petra Nohl (1988)

15.02.2023 um 12:36
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Wir sind uns ja wohl alle darin einig, dass kein Geldbetrag der Welt es rechtfertigt, einen Menschen umzubringen. Das vorausgeschickt, muss ich nach meiner persönlichen Erinnerung sagen, dass Ende der 1980er Jahre DM 100,- schon eine hübsche Stange Geld waren. Aushilfsjobs wurden zu dieser Zeit z.B. oft mit DM 10,- Stundenlohn vergütet - in einem "Hunni" steckte damals etwa für manchen mehr als ein Tag Arbeit mit Kisten schleppen, Ware einsortieren o.ä., und es gab zu dieser Zeit durchaus noch Altbauwohnungen, die nur DM 400,- Kaltmiete kosteten.

Und selbst heute, annähernd EUR 50,- in heutigem Geld, finde ich das nicht wenig. Beim Discounter ein halber Einkaufswag
Kurz als Gedankenstütze:

Damals (Anfang der 90) kostete die 250gr Butter 1,- DM, der Liter Benzin war bei etwa 1,60 DM und die Kugel Eis 50 Pfennig. Mit 100 DM konnte man sich schon mal locker das Auto volltanken und hatte immer noch Geld übrig, z.B. Eis für die ganze Familie.


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Karneval-Mord an Petra Nohl (1988)

15.02.2023 um 12:37
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:dass wegen 100,- DM, okay damals wirklich sehr viel Geld,
Nein, das war auch damals nicht viel.
Das Durchschnittsgehalt lag 1988 bei etwa 3000 DM im Monat, so viel können 100 DM dann auch nicht gewesen sein.


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Karneval-Mord an Petra Nohl (1988)

15.02.2023 um 12:42
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Wir sind uns ja wohl alle darin einig, dass kein Geldbetrag der Welt es rechtfertigt, einen Menschen umzubringen
Natürlich.
In einem anderen Thread wird diskutiert, ob eine Summe von ca 800.000 Euro ein mögliches Mordmotiv darstellen könnten.
Natürlich rechtfertigt auch das keinen Mord.
Mir ging es um die Relation.

Wie du selbst schreibst, liessen sich auch damals 100 Mark relativ problemlos innerhalb eines Tages verdienen.
Für einen derart lächetlich geringen Betrag eine Frau zu ermorden finde ich besonders bitter.
Das muss natürlich nicht für jeden so sein.


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Karneval-Mord an Petra Nohl (1988)

15.02.2023 um 12:42
Zitat von DeRMannausBNDeRMannausBN schrieb:Es wäre nicht das erste Mal, dass man voreilig irgendetwas verbreitet hat. Sollte sein Alter 21 gewesen sein, dann ist dem nichts hinzuzufügen.
Die Polizei gibt das Alter des mutmaßlichen Täters für den 14.02.2023 mit 56 Jahren an.
Auf den Tag genau 35 Jahre nach Tatbegehung haben Ermittler in dem Kölner Cold Case-Mordfall "Petra Nohl" am Dienstagmorgen (14. Februar) einen vom Amtsgericht Köln erlassenen Haftbefehl gegen einen 56-jährigen Mann aus Köln-Bilderstöckchen vollstreck
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/12415/5440792

Nach Adam Riese muss der Täter somit am 14.02.1988 21 Jahre gewesen sein.


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15.02.2023 um 12:47
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Für einen derart lächetlich geringen Betrag eine Frau zu ermorden finde ich besonders bitter
Der Täter wird keine Röntgenaugen gehabt und somit der Frau von außen nicht angesehen haben, was für ein Geldbetrag sich in ihrer Geldbörse befunden hat. Für ihn wäre auch ein deutlich höherer zu erbeutender Geldbetrag zu vermuten gewesen.

Die Tatsache, dass man ein halbwegs genauen Kenntnisstand über ihr mitgeführtes Bargeld hatte, beruhte ja ohnehin nur auf dem Umstand, dass sie sich Geld von einer Freundin geliehen hatte und dies der Kripo mitgeteilt wurde.


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