Hanna W. tot aus der Prien geborgen

Jemand schrieb, sie könnte an dem kurzen Stück aufgegriffen worden sein, wo der Bärbach direkt die Hauptstraße entlang fließt. Dort gibt es aber gar kein Gebüsch am Bach, und jedes vorbei fahrende Auto wäre Zeuge.

Ich glaube, ihr stellt euch das ein bisschen zu wenig ländlich vor. In Aschau ist normalerweise nichts los. Es ist absolut dörflich, da sagen sich Fuchs und Hase normalerweise gute Nacht. Nachts sind dort kaum Autos unterwegs. Bin da selbst lange Zeit mindestens zweimal pro Tag durchgefahren, auch nachts. Dass dort etwas passiert, ist eigentlich unvorstellbar. Der Eiskeller liegt nicht direkt an der Hauptstraße. Man bekommt von dort nicht wirklich viel mit. und so viele Autos fahren von dort auch nicht durch die Gegend

Mich hätte bloß interessiert, ob es da in dem Platz beim Bach eine Bank gibt, sodass das ein geeigneter Treffpunkt ist. (Um Fotos frage ich nicht). Es gibt in dem Fall zwangsläufig wesentlich die Diskussion um die beiden Täter-Varianten Unbekannter oder Bekannter.

@Nia777 ländlich schon. Aber wenn nach einer Veranstaltung über 600 Leute den Eiskeller nachts verlassen, der ums Eck von der Hauptstraße liegt, dann muss ja doch mal nachts was los sein.

Silberstreif schrieb:@Nia777 ländlich schon. Aber wenn nach einer Veranstaltung über 600 Leute den Eiskeller nachts verlassen, der ums Eck von der Hauptstraße liegt, dann muss ja doch mal nachts was los sein.

Ich hatte ja schon mal die Fotos von der Webcam am Schloss zur Tatnacht hier gepostet. Man kann sie oben unter Bilder finden. Insbesondere vor zwei Uhr nachts war viel los auf dem Aschauer-Parkplatz hinter dem Eiskeller. (Es sind ja zwei Aufnahmezeiträume nicht mehr vorhanden.) Man sieht das an den roten und weißen Lichtern. Ein Kommen und Gehen. Auch auf der Kampenwandstraße fuhren regelmäßig noch Autos.
Das betrifft aber die nördliche Seite. Entlang des tatrelevanten Parkplatzes sind dann allenfalls Autos auf der Kampenwandstraße vorbeigefahren. Es werden kaum Fußgänger in dieser Richtung unterwegs gewesen sein. Die Tat hätte so ja auch nicht geschehen können, wenn der Kampenwand-Parkplatz ebenso belebt gewesen wäre.

Ich muss mich als stiller Leser nun auch einmal einklinken. Zunächst einmal zu dem knappen Zeitfenster zwischen Verlassen des Clubs und dem angezeigten Zeitpunkt der mutmaßlich stehengebliebenen Uhr: Ich denke nicht, dass das Zeitfenster allzu knapp bemessen ist. Zu Fuß sind es etwa 4-5 Gehminuten vom Club zum Parkplatz. Sollte der Täter ihr aufgelauert haben, könnte es auf Höhe des Parkplatzes mit Nähe zum Bach zur Attacke gekommen sein, woraufhin sich das Opfer entsprechend gewehrt hatte und die Uhr zu Fall kam. Solche Angriffe finden in Windeseile statt, dafür muss man kein 20 Minuten Zeitfenster haben. Das bedeutet natürlich nicht, dass die beschädigte Uhr zeitlich in dasselbe Fenster fällt wie die finale Überbewältigung des Opfers. Der Täter könnte nach dem Kampf weitere Gewalt auf das Opfer ausgeübt haben und war vielleicht gerade deshalb zu abgelenkt, um die heruntergefallene Uhr zu bemerken oder sich um die Suche nach dieser zu kümmern.
Des Weiteren halte ich auch einige der Ansätze für fantasievoll, aber nicht realistisch. Ich halte eine Beziehungstat, wie sie hier dargestellt wird, für unwahrscheinlich. Beziehungstat bedeutet nämlich nicht ausschließlich verschmähte Liebe, Ex-Freund o.ä. Es geht lediglich darum, dass Opfer und Täter in einer Beziehung, ob informeller (Beziehung, Ehe) oder formeller (Arbeit, Schule, Uni) Natur stehen. Sollte es sich bei dem Täter um jemanden aus Aschau oder näherer Umgebung handeln, der im näheren Bekanntenkreis des Opfers steht, kann grundsätzlich auch schon eine Beziehungstat angenommen werden. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass es sich beim Opfer um ein Zufallsopfer handelte. Wie bereits der ein oder andere hier eingeworfen hatte, ist es gut möglich, dass der Täter dem Opfer bewusst/unbewusst im Club begegnete, aber nicht direkt auflauerte, sondern eher zufällig und ggf. auch alkoholisiert über den Weg lief. Soll heißen: Täter verließ den Club vielleicht schon vor dem Opfer, stapfte / torkelte Richtung Hauptstraße zum Auto / hoffte auf ein Taxi oder konnte den Heimweg ebenfalls fußläufig antreten. Bemerkte plötzlich das Opfer, das soeben aus dem Club trat und dem Täter entgegenlief. Täter sprach das Opfer freundlich an, führte einige Minuten ein gediegenes Gespräch und nutzte ggf. im Dickicht des Parkplatzes die Gunst der Stunde für einen Angriff. Andere Möglichkeit: der Täter hielt sich in Nähe des Clubs auf, erkannte, dass das Opfer allein durch den Ort ging und lauerte diesem auf.

Ich halte es für unwahrscheinlich, dass es hier noch zu einem spontan verabredeten Treffen mit einem Bekannten oder einer Liebschaft am Parkplatz kam. Den Fußweg hätte das Opfer nutzen können, um Eltern/Bekannte/Freunde kurz darüber in Kenntnis zu setzen oder zumindest den „Abholer“ (dessen Existenz auch nicht vollends bewiesen ist?!). Denn ich für meinen Teil weiß wie lange meine Freundinnen für ihren Heimweg nach einem Clubbesuch brauchen. Höre ich spätestens 10 Minuten nach geplanter Ankunftszeit nichts, würde ich sofort reagieren. Ich vermute, dass sich das Opfer früher ausklinken wollte wegen der Rückreise nach Rumänien und wohl kaum um 2:30 Uhr abweichende Pläne getroffen hätte. Der Club scheint zudem keine grelle Festtagsbeleuchtung auf dem Gelände zu haben. Mit einem Verehrer hätte sich das Opfer auch in einer dunklen Ecke vor dem Club treffen können und nicht an einem entfernteren Parkplatz. Alles in allem spricht für mich das meiste eher für ein ungeplantes Aufeinandertreffen mit dem Täter seitens des Opfers und eher für „Zufalls- als Beziehungstat“.

Andererseits suchen fremde Täter eher die Stille und nicht „eine Masse von Menschen“ nach Club Besuch.
Für mich scheint die Tat nicht geplant.
Eher eine Anmache die nicht gut gelaufen ist. Anwendung von Gewalt, Tod.

Also da hat niemand genau dieser Frau aufgelauert um sie und nur sie zu töten.

Die Hinweise sind gut. Sie finden den Täter- meine Einschätzung

phoenix_phi schrieb:Ich denke nicht, dass das Zeitfenster allzu knapp bemessen ist. Zu Fuß sind es etwa 4-5 Gehminuten vom Club zum Parkplatz. Sollte der Täter ihr aufgelauert haben, könnte es auf Höhe des Parkplatzes mit Nähe zum Bach zur Attacke gekommen sein, woraufhin sich das Opfer entsprechend gewehrt hatte und die Uhr zu Fall kam. Solche Angriffe finden in Windeseile statt, dafür muss man kein 20 Minuten Zeitfenster haben.

Ja, man vertut sich da. Zeit ist relativ und ein Kampf auf Leben und Tod, welcher bspw. 4 Minuten dauert, kommt dem Opfer sicher wie Stunden vor.

Heribert schrieb:Die Hinweise sind gut. Sie finden den Täter- meine Einschätzung

Das bleibt wirklich zu hoffen.

Hier wird seitenweise über den ominösen Abholer debattiert.

Diese Aussage der BILD gab es nur 1 mal, danach nie wieder. Auch nicht in anderen Medien, ausser sie bezogen sich auf BILD und deren Meldung. Das war typisches BILD Geschwurbel oder Stoff aus der Dorfküche. Aber BILD hat wie immer mit irgendeinem Nachbarn gesprochen.

Wie kann man so naiv sein und jede Aussage der BILD für bare Münze nehmen?

Und es braucht auch niemanden, der diesen Aussagen (bestenfalls Hörensagen) widerspricht.

Die Polizei käme nicht mehr zu ihrer Arbeit, wenn sie jede Presse Ente, Geschwurbel oder Hörensagen dementieren müsste.

Das ist lächerlich.

fischersfritzi schrieb:Und dann bleibt die zufällig auch genau um zwanzig vor drei stehen....?

Wer sagt denn, dass die Polizei sie nicht zufällig um 14:40 fotografiert hat, und niemand hat sich etwas dabei gedacht?
Im Gegensatz zu einem mechanischen Werk ist eine Quarzuhr nicht besonders empfindlich, und selbst wenn sie in Bach gefallen ist, dauert es eine Weile, bis genügend Wasser eingedrungen ist, um die Funktion zu gefährden.

Auf den Zeitpunkt würde ich nicht viel geben, solange die Polizei nicht aufgrund weiterer Informationen explizit darauf hinweist.

DonnieBrasco1 schrieb:auffällige hässliche Holzuhr getragen haben (und vor allem: wer sie jetzt NICHT MEHR trägt!)

Der ehemalige Besitzer könnte sich auch gleich am nächsten Tag in Salzburg eine neue gekauft und bar bezahlt haben. Die hatten sogar am 3. Oktober auf.

Papaya64 schrieb:Der ehemalige Besitzer könnte sich auch gleich am nächsten Tag in Salzburg eine neue gekauft und bar bezahlt haben. Die hatten sogar am 3. Oktober auf.

An sich eine gute Idee. Aber da werden vielleicht Kameras stehen und die Verkäufer/innen haben vielleicht den Uhrenaufruf mitbekommen.
Je mehr der Täter jetzt unternimmt, desto schneller gerät er in den Focus der Ermittler.

Die Uhr kann nicht im Wasser gefunden worden sein. Der im Pressetext der Polizei verwendete Begriff Bachlauf - angrenzend an den Parkplatz - ist wohl sehr weit gefasst. Gemeint muss der Grünstreifen neben dem Parkplatz sein. Der Bach war um die Zeit zu reißerisch, und so eine leichte Uhr schwimmt auf der Oberfläche davon. Die hat nichts an sich (im Gegensatz zu einer Halskette), wo sie leicht hängen bleibt.

Es waren wohl mehrere Gegenstände, die dort noch gefunden wurden. Da war der Täter auf jeden Fall motiviert zurück zu kehren und zu suchen. Es hieß auch: Zeugenhinweise - also in der Mehrzahl - gingen bei der Polizei ein.

Kann es sein, dass der Parkplatz die ganze Länge entlang des Bachlaufs von der Polizei abgesperrt wurde (Flatterband) , und Hanna über die Südseite direkt von der Hauptstraße an den Tatort gelangte? (Die Galerie im Haus, da wo der Bach die Kurve macht zum Parkplatz, ist zur Zeit geschlossen.) im Fall eines Unbekannten frage ich mich immer noch, warum sie die Hauptstraße im Norden Richtung Parkplatz nachts verlassen haben sollte.

Und was ist mit den (nachts und) morgens fehlenden Kameraaufnahmen vom Club-Parkplatz? Die Polizei fragte ja explizit nach den Morgenstunden...

chipie schrieb:An sich eine gute Idee. Aber da werden vielleicht Kameras stehen und die Verkäufer/innen haben vielleicht den Uhrenaufruf mitbekommen.
Je mehr der Täter jetzt unternimmt, desto schneller gerät er in den Focus der Ermittler.

Auch wahr, aber die Österreicher lesen vermutlich nicht so oft die deutsche Presse, und die bayerische Polizei kann nicht so ohne weiteres in Österreich ermitteln. Möglich ist es bei hinreichendem Verdacht natürlich schon.

Silberstreif schrieb:Und was ist mit den (nachts und) morgens fehlenden Kameraaufnahmen vom Club-Parkplatz? Die Polizei fragte ja explizit nach den Morgenstunden...

Vielleicht fehlen die, weil sie bei der Polizei liegen?

Papaya64 schrieb:Der ehemalige Besitzer könnte sich auch gleich am nächsten Tag in Salzburg eine neue gekauft und bar bezahlt haben. Die hatten sogar am 3. Oktober auf.

Ist ja nicht jeder Täter so ungeschickt wie im Fall Maria Baumer, wo der Täter sich eigens einen Spaten zum Vergraben der Leiche im Baumarkt kauft, diesen im Wald hinterlässt, ihn aber mit Scheckkarte bezahlt hatte und man ihm das nachweisen konnte.

Man könnte eine Uhr einstellen wie man will zum Abfotografieren.

Aber ich gehe davon aus, dass sie da wirklich stehen geblieben war - bei einem Hieb :-(
Es hieß, Hanna hätte GEGEN 2.30 den Eiskeller verlassen. Da blieben dann am Tatort noch bis zu 15min.Zeit.

Silberstreif schrieb:Man könnte eine Uhr einstellen wie man will zum Abfotografieren.

Warum sollte man sie denn überhaupt einstellen für ein Foto?
Vielleicht war es, als die Aufnahme gemacht wurde, 14.38 Uhr und würde man jetzt draufschaun, würde sie 13.35 Uhr anzeigen, weil sie immer noch vor sich hinläuft?

emz schrieb:Warum sollte man sie denn überhaupt einstellen für ein Foto?

Profis stellen sie zum Fotografieren auf 10:10 Uhr und 37 Sekunden, weil es ausgewogen aussieht. Fast alle Werbefotos sehen so aus.

Wenn man das nicht macht, wurde sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht bewusst für das Foto gestellt. Dafür spricht auch, dass die Polizei die angezeigte Zeit nicht kommentiert.

Silberstreif schrieb:ich gehe davon aus, dass sie da wirklich stehen geblieben war - bei einem Hieb

Ich gehe nicht davon aus. Wenn der Schlag nicht kräftig genug ist, das Gehäuse zu zerstören oder beschädigen, wird er in der Regel auch kein Quarzwerk zum Stehen bringen.

@emz das scheint mir zu viel Zufall zu sein, dass man um die vermutete Tatzeit herum fotografiert.

Genauso ist wahrscheinlicher, dass nur 5-8 Minuten Zeit blieben am Tatort. Bei einem Überfall scheint mir das nicht wenig für einen Kampf. Aber vielleicht ging ja die Uhr nicht genau (war sie ev. bewusst nicht genau eingestellt) .

@Papaya64 es heißt, man solle Quarzuhren vor Erschütterungen bewahren. Aber ich verstehe von der Technik nicht genug. Warum sonst wäre sie stehen geblieben? Wie gesagt, im Wasser kann sie nicht gewesen sein.
Aber wir werden das hier nicht klären können, was es mit der gezeigten Zeit auf sich hat.

Silberstreif schrieb:Wie gesagt, im Wasser kann sie nicht gewesen sein.

Aber selbstverständlich kann sie das. Es gibt trockene und wasserführende Bachläufe.