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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

4.347 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kind, Österreich, 2022 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

04.03.2023 um 13:36
Ich muss bei manchen Beiträgen wirklich den Kopf schütteln.
Ich arbeite im selben Bundesland wie Leons Familie im therapeutisch pädiatrischen Bereich.
Es ist im Moment selbst für Kliniken, Ambulatorien … extrem schwierig Personal zu finden und es herrscht ein Therapeutenmangel (speziell in abgelegeneren Tiroler Gebieten). Selbst freiberuflich tätige Logopäden, Ergotherapeuten… haben Wartelisten, in den Kindertherapiezentren wartet man auch teilweise lange auf Plätze.
Es ist alles andere als einfach, Betreuungspersonal zu finden. Ein Kind wie Leon kann nicht „einfach“ so einen Kindergarten, Schule besuchen- da müssen Stützkräfte zuerst gefunden und dann bewilligt werden, was a. oft ewig dauert und b. oft nur für wenige Stunden bewilligt wird.
Ich arbeite mit Kindergärten zusammen, die fast am System zerbrechen, weil sie viel zu wenig Personal (von ausgebildetem Personal für Kinder mit besonderen Bedürfnissen rede ich noch nicht mal) haben und für ein Kind mit besonderen Bedürfnissen oftmals eine 1:1 Betreuung nötig ist, um eine Gruppe mit 20 Kinder überhaupt nebenher führen zu können.
Und Plätze in wirklich dafür ausgelegten Kindergärten (von denen es auch wenige gibt) sind rar gesäät und die Warteliste ewig lang.
Also jeder der hier tönt, man müsse die Betreuung halt auslagern und für die Eltern wäre dies und jenes sicherlich nicht gut genug, hat keine aber wirklich keine Ahnung von der Tiroler Situation.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

04.03.2023 um 13:43
Zitat von bonlaybonlay schrieb:Ein Kind wie Leon kann nicht „einfach“ so einen Kindergarten, Schule besuchen- da müssen Stützkräfte zuerst gefunden und dann bewilligt werden, was a. oft ewig dauert und b. oft nur für wenige Stunden bewilligt wird.
Danke für deine Einblicke! @bonlay

Leon wurde offensichtlich trotzdem im Kindergarten betreut, denn
Zitat von RawbiteRawbite schrieb:- Man hätte Leon gerne (noch) ein Jahr im Kindergarten, aber die Gemeinden würden die Zuständigkeiten hin und herschieben.
Danke auch an @Rawbite für die neuen Informationen zu Leons Betreuungssituation, die bisher im Thread ja unklar war. Es gab also verschiedene Unterstützungsangebote von offizieller Stelle und von privat, außerdem arbeitete die Mutter nicht ganztags.


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04.03.2023 um 13:44
Zitat von SrensenSrensen schrieb:Woher kommt überhaupt die Info, das Foto oder Video der Flasche stamme vom Handy des Verdächtigten?
Habe ich dir zwei Beiträge über deinem letzten Beitrag bereits verlinkt.


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04.03.2023 um 13:56
@bonlay
Danke sehr für deine Erfahrung.
Klingt fast wie bei uns, in meinem deutschen Bundesland.
Viel Wille, aber wenig Weg.
Da ist der bürokratische und gesetzliche Hick Hack anstrengender wie die Kinder selbst.
Dabei wäre manches gar nicht so unkompliziert zu ändern. Darum bin ich sehr froh um jede Hilfe und Unterstützung die wir haben.

Bei Leons Familie kam aber wohl auch hinzu, dass nicht nur die fehlenden oder nicht mehr machbaren Möglichkeiten ein Problem waren, sondern auch die Akzeptanz dieser Hilfen (Betreuung etc. ) teilweise selbst.
Einmal weil der Kleine halt schlecht kooperieren konnte, was mehr wie verständlich ist, aber auch dass die Eltern vielleicht bis zum Erhalt diverser Unterstützungen evtl. besser ein paar Abstriche gemacht hätten, was die Karriere, Beruf, Hilfsorganisation anbelangt.
Sie wären immer noch die selben tollen Eltern gewesen, die gewiss nicht faul sind, oder darauf warten, dass andere für sie alles tun.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

04.03.2023 um 14:03
In Österreich gilt übrigens, wie in Deutschland auch, die Schulpflicht. Das schließt beeinträchtigte Kinder natürlich nicht aus. In Österreich gilt die Pflicht für den Schulbesuch bei Kindern mit Beeinträchtigungen 9 Jahre lang.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

04.03.2023 um 14:17
Zitat von RawbiteRawbite schrieb:- Sandra Apler wurde gefragt, wie sie sich die Zukunft mit einem größer werdenden Leon vorstelle. Sie berichtete darüber, dass ihr das wegen der Aggressionen bei Syngap Kindern schon Sorge bereite. Aus den Syngap Netzwerken wüssten sie von 5-Jährigen, die aufgrund der Aggressionen schon nicht mehr im Familienverband leben könnten.
Also wäre irgendwann eine Unterbringung in einer möglichst geeigneten Wohneinrichtung/Pflegeheim immer wahrscheinlicher geworden?
Da ist ja eine ganz andere körperliche Steuerung/Nichtsteuerung da bei Aggressionen.

Das ist einfach ein Dilemma, denn natürlich wünscht man sich, dass seine Kinder so weit wie möglich selbstständig werden.
Bei einigen Behinderungen oder Krankheiten klappt das auch gut.
Bei umfangreichen ist es schwieriger, aber auch Eltern werden irgendwann alt und es ist noch schlimmer für einen Menschen wenn er zB. erst mit 40 von Knall auf Fall in eine Einrichtung müsste, weil die Eltern verstorben sind oder nicht mehr in der Lage die Pflege zu übernehmen.

Und ich denke auch ein geistig behindertes Kind merkt, wenn es von überforderten, müden und erschöpften Personen versorgt wird.
Oft klappt es dann in einer Einrichtung doch ganz gut, weil diese Anspannung nicht so zum tragen kommt und zwischen Personal und Patient/Kunde what ever ein anderes Verhältnis ist.
Als Personal ist es auch nicht leicht, aber man kann irgendwann nach Dienstende die Tür zur Arbeit schließen.
Als Mama/Papa ist das nicht so.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

04.03.2023 um 14:18
Zitat von LeppyLeppy schrieb:In Österreich gilt übrigens, wie in Deutschland auch, die Schulpflicht.
Das ist nicht korrekt. Anders als in Deutschland gibt es in Österreich eine Bildungs-, aber keine Schulpflicht. Diese regelt das Schulpflichtgesetz im §11 Abs. 2. SchPflG § 11. Hausunterricht wäre also möglich gewesen, solange er dem Lehrplan der Schule entsprochen hätte, die für Leon infrage gekommen wäre.

https://www.jusline.at/gesetz/schpflg/paragraf/11


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

04.03.2023 um 14:21
Zitat von SrensenSrensen schrieb:Das ist nicht korrekt. Anders als in Deutschland gibt es in Österreich eine Bildungs-, aber keine Schulpflicht. Diese regelt das Schulpflichtgesetz im §11 Abs. 2. SchPflG § 11.
Aber nur auf Antrag . Siehe hier

Allgemeine Schulpflicht

Für alle Kinder, die sich in Österreich dauernd aufhalten, besteht allgemeine Schulpflicht. Das heißt, dass nicht nur für österreichische Kinder, sondern unabhängig von der Staatsbürgerschaft für alle Kinder, die sich dauernd in Österreich aufhalten, die allgemeine Schulpflicht gilt. Die allgemeine Schulpflicht ist in Österreich in der Bundesverfassung festgeschrieben. Sie beginnt in Österreich mit dem auf die Vollendung des sechsten Lebensjahres folgenden 1. September und dauert neun Schuljahre. Ein Lebensjahr ist mit Ablauf des dem Geburtstag vorangehenden Tages vollendet. Daher beginnt für ein am 1. September geborenes Kind die Schulpflicht mit seinem 6. Geburtstag. Hat ein Kind am 2. September oder danach seinen 6. Geburtstag, ist es erst mit 1. September des Folgejahres schulpflichtig.

Die allgemeine Schulpflicht wird durch den Besuch der nachstehend angeführten Schularten erfüllt:

Im 1. bis 4. Schuljahr (in der Regel im Alter von 6 bis 10 Jahren): durch den Besuch der Volksschule
Im 5. bis 8. Schuljahr (in der Regel im Alter von 10 bis 14 Jahren): durch den Besuch der Mittelschule oder der Unterstufe einer allgemein bildenden höheren Schule
Im 9. Schuljahr (in der Regel im Alter von 14 bis 15 Jahren): durch den Besuch der Polytechnischen Schule, der Oberstufe einer allgemein bildenden höheren Schule oder der berufsbildenden mittleren oder höheren Schule
Schulpflichtige Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf sind zum Besuch der Sonderschule berechtigt
Schulpflichtige Kinder können auch an gleichwertigem Unterricht (Privatschule ohne Öffentlichkeitsrecht; häuslicher Unterricht; Privatschule, die keiner gesetzlich geregelten Schulart entspricht; im Ausland gelegene Schule) teilnehmen, sofern die Teilnahme der örtlich zuständigen Bildungsdirektion gemeldet worden ist und die Gleichwertigkeit von dieser festgestellt wurde.
Quelle: https://www.oesterreich.gv.at/themen/bildung_und_neue_medien/schule/Seite.110002.html


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

04.03.2023 um 14:25
Zitat von LeppyLeppy schrieb:Aber nur auf Antrag
Ich sehe kein Problem darin, einen Antrag auf Hausunterricht zu stellen. Letztes Jahr wurden in Österreich offiziell 5.000 Kinder zu Hause unterrichtet, inoffiziell sicherlich noch mehr.

Du hast den wichtigsten Teil weggelassen:
Schulpflichtige Kinder können auch an gleichwertigem Unterricht (Privatschule ohne Öffentlichkeitsrecht; häuslicher Unterricht; Privatschule, die keiner gesetzlich geregelten Schulart entspricht; im Ausland gelegene Schule) teilnehmen, sofern die Teilnahme der örtlich zuständigen Bildungsdirektion gemeldet worden ist und die Gleichwertigkeit von dieser festgestellt wurde.
Eine allgemeine Schulpflicht ohne Ausnahmen wie in Deutschland gibt es in Österreich nicht.

https://www.oesterreich.gv.at/themen/bildung_und_neue_medien/schule/Seite.110002.html

https://www.vienna.at/homeschooling-heuer-mehr-funfer-bei-externistenprufungen/7542580


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

04.03.2023 um 14:28
Zitat von SrensenSrensen schrieb:Das wollten sie sicherlich nicht, denn sie hatten sich in Österreich ein kleines Fitness- und Gesundheitsimperium aufgebaut sowie einen Kundenstamm. Ansonsten wäre dies längst geschehen. Leons Betreuung sollte offensichtlich dem Lebens- und Berufsstandard der Eltern angepasst werden, nicht umgekehrt.
Und das ist genau der Punkt, der Unterschied liegt einfach in der Formulierung!
Es stimmt einfach nicht, dass es keine Alternativen zur Betreuung durch die Eltern gab. Es stimmt nicht, dass es keine geeigneten Einrichtungen, Tagespflegen, Vollzeitpflegen, Betreuungsseinrichtungen gab. Es stimmt nicht, dass es kein ausreichend qualifiziertes Pflegepersonal gab.
Das ist die Sichtweise und Darstellung der Eltern.

Tatsächlich ist es so, dass die Eltern diese Alternativen nicht wollten. Sie waren der Meinung, dass selber besser durchführen und beurteilen zu können, besser als die Fachkräfte und die Ärzte, und dass es Leon bei jeder dieser Alternativen schlechter gegangen wäre, als bei der Betreuung durch die eigenen Eltern.

Mir ist durchaus bewusst, dass eine Betreuung durch Dritte nicht immer optimal ist und dass es für Eltern auch ein großer Schritt ist, Verantwortung abzugeben. Auch dass man sich für das eigene Kind das best mögliche wünscht.

Mich stört aber diese schwarz-weiß-Malerei. Es stimmt eben nicht, dass es keine Alternativen gab, sondern die Alternativen erschienen den Eltern subjektiv als nicht geeignet.
Was heißt denn, dass es Leon in der Betreuung schlechter ging als bei der Betreuung zu Hause?

"Schlechter" ist sehr relativ und drückt eine sehr große Bandbreite aus, die von "er musste drei Tage in voll geschissenen Windeln liegen" bis zu "er hat da nicht jeden Tag sein Lieblingsessen bekommen" reicht.
Die ausgebildeten Pflegekräfte und die Fachärzte kannten sich angeblich nicht gut genug mit Syngab aus, als dass man ihnen die Betreuung hätte anvertrauen können, weshalb nur die Eltern, die beide bis auf eine Qualifikation als Physiotherapeutin keinerlei medizinische Fachausbildung hatten.

Hier wurden von den Eltern immer nur die beiden Extreme dargestellt, auf der einen Seite die optimaler, kompetente und liebvolle aufopferungsvolle Pflege durch die eigenen Eltern, auf der anderen Seite die angebliche Vernachlässigung, das fehlende Fachwissen und das fehlende Einfühlungsvermögen der professionellen Pflegekräfte.
Die Mutter erzählt selbst in vielen Interviews, dass Leon oft aggressiv sei, unzufrieden, Schlafstörungen hatte, in einem Artikel stand, er habe bis zu 100 epileptische Anfälle pro Tag erlitten. Das klingt für mich alles andere als nach einer optimalen Versorgung.

Wie viele Abstriche in der Qualität hätte man denn durch Alternativen machen müssen? Das ist eine graduelle Abstufung und immer ein Krompromiss, aber eben nicht eine Hop- oder Top-Entscheidung, wie es von den Eltern dargestellt, von der Presse aufgegriffen und hier im Forum auch leider von vielen geglaubt wird.
Zitat von SuppengespenstSuppengespenst schrieb:Bei Leons Familie kam aber wohl auch hinzu, dass nicht nur die fehlenden oder nicht mehr machbaren Möglichkeiten ein Problem waren, sondern auch die Akzeptanz dieser Hilfen (Betreuung etc. ) teilweise selbst.
Einmal weil der Kleine halt schlecht kooperieren konnte, was mehr wie verständlich ist, aber auch dass die Eltern vielleicht bis zum Erhalt diverser Unterstützungen evtl. besser ein paar Abstriche gemacht hätten, was die Karriere, Beruf, Hilfsorganisation anbelangt.
Sie wären immer noch die selben tollen Eltern gewesen, die gewiss nicht faul sind, oder darauf warten, dass andere für sie alles tun.
Das trifft es für mich sehr gut auf den Punkt. Hätte man in allen Bereichen kleine Kompromisse und kleine Abstriche gemacht, wäre eine für alle Beteiligten eine sehr viel erträglichere Situation entstanden, die auch für Leon absolut akzeptabel gewesen wäre.

Natürlich fremdelt ein Kind, wenn es von der häuslichen Betreuung in eine Fremdpflege wechselt. Selbst gesunde Kinder tun das, wenn sie zum ersten Mal in den Kindergarten gehen. Und sicher braucht auch ein Kind wie Leon eine längere Zeit der Eingewöhnung, die auch mit mehr Aufwand und Einsatz verbunden ist.
Aber es wird so dargestellt, als wäre die einzige Alternative gewesen, das Kind ins Auto zu packen und an der Pforte einen Vollzeitpflegeheims abzugeben.
Tatsächlich ist es in jeder Pflegeeinrichtung für Kinder mit derartigen Einschränkungen möglich, die Kinder langsam an die neue Umgebung und die neuen Bezugspersonen zu gewöhnen, zuerst in Begleitung der Eltern und dann Schritt für Schritt in kleineren Schritten des Alleinseins.

Ich kann @Srensen und @Suppengespenst nur zustimmen: das Problem war nicht die Verfügbarkeit von Alternativen, sondern deren Akzeptanz durch die Eltern, von denen einer offenbar so weit gegangen ist, das eigene Kind lieber in einen Fluss zu werfen, als sich wenigsten stundenweise weitere Unterstützung zu holen.

Und wie gesagt: der Vater war Deutscher. Wenn die Situation in Tirol so miserabel war, hätte er immer noch zurück nach Deutschland ziehen können.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

04.03.2023 um 14:32
@Leppy

Bearbeitungszeit abgelaufen; wollte den letzten Absatz wieder löschen, weil du den Teil zum Hausunterricht doch mitzitiert hast.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

04.03.2023 um 14:32
Gibt es eigentlich für D und Ö Zahlen,Studien dass sich Frauen für einen Schwangerschaftsabbruch entschieden haben,weil die Sorge eine ausreichende Betreuung, Schule,Pflege zu groß ist?
Gemäß der Voraussetzung es ist eine Behinderung, Gendefekt zu erwartende Kranheit bekannt.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

04.03.2023 um 14:38
Zitat von SuppengespenstSuppengespenst schrieb:Gibt es eigentlich für D und Ö Zahlen,Studien dass sich Frauen für einen Schwangerschaftsabbruch entschieden haben,weil die Sorge eine ausreichende Betreuung, Schule,Pflege zu groß ist?
Gemäß der Voraussetzung es ist eine Behinderung, Gendefekt zu erwartende Kranheit bekannt.
Ich weiss nicht ob es offizielle Zahlen gibt, habe aber mal gehört, dass 9 von 10 Frauen, deren Ungeborenes auf Trisomie 21 getestet wurde, einen Abbruch vornehmen, was vom Pflegeaufwand sicherlich vergleichbar ist.
Mir ist schon öfter aufgefallen, dass man mittlerweile nur noch sehr selten Kinder mit Down Syndrom sieht. Vor 20 Jahren war das noch ganze anders.

Aber in diesem Fall hätte die Mutter sich ja nicht so entscheiden können, da das Syngap Syndrom erst viel später diagnostiziert werden konnte. Sonst hätte sie es sicherlich getan, wenn die Möglichkeit bestanden hätte


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04.03.2023 um 14:38
@Srensen
Zumindest für 6 Jahre war da Raum für dieses besondere Kind. Dieses Kind war Teil ihrer öffentlichen Performance und wurde tatsächlich in jedem Auftritt integriert. Was gibt es auch besseres, als Menschen auf seiner Website zu begrüßen mit hallo, wir sind eine junge Familie bestehend aus …. Und immerzu kommen Worte wie gesund und sportlich dazu. Einmal fällt das Wort „ das ist Leon unser Sorgenkind“ auf einer Seite, die eigentlich Zimmer Vermietung mit Schwerpunkt Sport und Gesundheit an frischer Luft anbietet.
Also man kann keineswegs sagen, der Junge wäre nicht Teil des life Styles gewesen. Gerade wegen und über doe permanent dokumentierte Aufopferung für haben sie sich definiert. Und ich bin mir sicher, dass viele Menschen erst zu zahlenden Kunden wurden über die Story vom kleinen Leon.
Bevor das Kind geboren wurde, war der Vater ja auch schon recht erfolgreich. Siehe 2012 Fitness Kampagne und Buch usw usw mit Hera Lind. Gut vorstellbar, dass das Business sehr wohl einen gewaltigen Schub durch die Erwähnung des kleinen Leon bekam. Da waren sie eben nicht mehr nur : er Trainer sie Physiotherapeutin, da wurden sie geradezu zu Vorbildern und Menschen die zusätzlich noch eine Mission haben.
Und dann noch ein gesundes kl Mädchen dazu. Und alles immer hübsch präsentiert und ins Business integriert.
Wenn das mal keine gute Performance ist und Symphatien generiert.
Und die Wahrheit dahinter, zeigt sich nun im vorläufigen Höhepunkt dieser beispielhaften Karriere.anscheinend kann man doch nicht alles haben. Egal wie sehr man sich bemüht. Irgendwann kann einer der Protagonisten nicht mehr Schritt halten. Dann zerbröselt das Bild von „ wir können das“ wir zeigen euch, wie es geht und gehen sogar noch weiter.
Ich denke, in der Nacht war der Vater soweit, zumindest einen Teil aus der Gleichung zu nehmen. Der Druck unterm sogenannten Kessel wird hoch gewesen sein. Höchstwarscheinlich lag da schon einiges in extremer Schieflage diametral zu den hübschen Bildern von happy Family.
Auf der einen Seite die sportfixierte Familie, Gesundheitsverrückt . Alles immer in Bewegung und auf positiv gebürstet. Und auf der anderen Seite ein schwer krankes Kind, was eine gewisse Zeit in das schöne Bild gepasst hat. Vielleicht ist dem Vater erstmalig völlig bewusst geworden, dass der kleine Junge niemals so ein Leben wird führen können, wie sie es propagieren.
Die Familie hat übrigens die Belohnung auch aus Spenden von Unterstützern bereitgestellt. Was ich mit dem Wissen von heute, doch höchst fragwürdig finde. Aber das nur als Randnotiz.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

04.03.2023 um 14:42
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ich kann @Srensen und @Suppengespenst nur zustimmen: das Problem war nicht die Verfügbarkeit von Alternativen, sondern deren Akzeptanz durch die Eltern, von denen einer offenbar so weit gegangen ist, das eigene Kind lieber in einen Fluss zu werfen, als sich wenigsten stundenweise weitere Unterstützung zu holen.
Gibt es hierzu Quellen?
Also dass es genügend Alternativen gab, die die Eltern nicht akzeptiert und daher abgelehnt haben?


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

04.03.2023 um 14:45
@calligraphie

Besser hätte man es nicht schreiben können!
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Und immerzu kommen Worte wie gesund und sportlich dazu
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:die sportfixierte Familie, Gesundheitsverrückt
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:er Trainer sie Physiotherapeutin
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Höhepunkt dieser beispielhaften Karriere
Zu diesem von Fitness, Gesundheit, Perfektion und Erfolg bestimmten Lebensentwurf hat ein behinderter Junge ohne Hoffnung auf Heilung nicht gepasst.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

04.03.2023 um 14:48
@Karajana
Ja das habe ich auch schon bemerkt. Und dann wenn man eins mit DS sieht, bekommen die Eltern nicht selten zu hören:"Wusstet ihr das vorher denn nicht?"
Statt ganz normal Herzlichen Glückwunsch zu sagen.
Auf der einen Seite ist es natürlich gut,wenn man sich vorher entscheiden kann,auf der anderen denke ich auch gut,wenn man nicht alles vorab ertesten kann....

@calligraphie
Oh ja,das hast du gut geschrieben.


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04.03.2023 um 14:53
Zitat von bonlaybonlay schrieb:Gibt es hierzu Quellen?
Also dass es genügend Alternativen gab, die die Eltern nicht akzeptiert und daher abgelehnt haben?
Der Vater spricht in Interviews (die man auf den offiziellen Seiten des Vereins findet) darüber, dass die Betreuungsangebote für ihn und seine Frau unbefriedigend sind.

Dass die Möglichkeit nach Deutschland zu ziehen, wo es ein Vielfaches an Angeboten zur Behandlung und Betreuung besonderer Kinder gibt, nicht in Anspruch genommen wurde, liegt auf der Hand.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

04.03.2023 um 15:15
Zitat von SrensenSrensen schrieb:Der Indizien sind es mittlerweile viele. So gibt es folgende Indizien, die für den Vater als Täter sprechen:

- die nachträglich eingeflochtene Begegnung mit einem ominösen Kapuzenmann
- ein Schrittzähler, der trotz angeblicher Bewusstlosigkeit weiterzählt
- das Diebesgut (Handy) im nahegelegenen Mülleimer
- ein Foto, das das mutmaßliche Tatwerkzeug (Flasche) vor der Tat im Kinderwagen zeigt
- Verletzungen am Vater, die nicht zum angeblichen Tatablauf passen
- eine zu hohe Körpertemperatur des Vaters nach angeblich langer Liegezeit

Bitte um Korrektur/Ergänzung!
Ein weiteres, für mich fast das stärkste Indiz ist in meinen Augen, dass der Vater nach der Tat der Polizei gegenüber nicht ausgesagt hat, die Flasche dabei gehabt zu haben, sondern sogar noch über die sozialen Medien nach Zeugen mit Informationen über die Herkunft der die Flasche gesucht hat und dabei eine hoche Belohnung ausgesetzt hat.

Natürlich zählt dieses Argument nur, wenn der Vater die Flasche tatsächlich selbst mit an den Tatort gebracht hat, aber davon gehe ich aus und denke, dass die Ermittler genug Indizien und Beweise dafür haben.
Natürlich kann er nachts um 4.00 Uhr so viele Flaschen im Buggy rumfahren wie er will. Und mit ganz viel Phantasie könnte es auch möglich sein, dass der Täter die Flasche aus dem Buggy gezogen und als Tatwerkzeug benutzt hat (wobei der Schlag ja angeblich plötzlich von hinten kam, der Buggy aber ja wohl vor dem Vater war, der ihn schob).
Aber selbst dann hätte der Vater doch wohl angeben müssen, dass es die Flasche war, die er mit sich geführt hatte.
Und sich aktiv an der Zeugensuche zu der Flasche zu beteiligen ist für mich ein Ablenkungsversuch, den ich als sehr starkes Indiz dafür ansehe, dass zumindest die Story, die er der Polizei und den Medien aufgetischt hat, nicht stimmen kann.


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04.03.2023 um 15:16
Zitat von LeppyLeppy schrieb:Wenn sie so ein Foto oder Video vorliegen hatte, von ihm in der Tatnacht mit Flasche (Tatwaffe) im Buggy, sollte ihr oder der Familie ja wohl was dämmern. Dafür bräuchte es nicht mehrere Tage.
Was sollte der Familie denn "dämmern"?
Es handelt sich offenbar um pixelige Aufnahmen, die erst technisch bearbeitet werden mußten, um einigermaßen sicher darzustellen, dass die Flasche schon vorher im Buggy lag.
Der Anwalt stellt das in Frage.
Die EB haben mehr als 6 Monate gebraucht, um den dringenden Tatverdacht zu erheben.
Das spricht alles nicht für sehr deutliche und überwältigende Hinweise.
Natürlich sucht die Familie zunächst mal nach anderen Erklärungen.
Das ist doch völlig normal.
Und selbst wenn die Beweislast erdrückend ist, brauchen nahe Angehörige eine Zeit um das zuzulassen und wirklich anzunehmen.
Es geht um Menschen, die einander sehr nahe stehen. Es wäre eher seltsam, wenn ein paar pixelige Bilder ausreichen würden, um den eigenen Partner, Bruder, Sohn für einen Mörder zu halten.
Und dann noch für den Mörder seines eigenen Sohnes.


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