In diesem Artikel ist zu lesen, dass die Flasche kurz nach der Tat auf Fingerabdrücke untersucht wurde:
https://www.profil.at/oesterreich/ein-leerer-kinderwagen-die-tragischen-folgen-eines-raubueberfalls/402134871Danach hat die Polizei meines Wissens nach keine Infos mehr dazu veröffentlicht. Es wurde aber tatsächlich viel über die Art der Flasche berichtet, weil sie eine wichtige Spur darstellte. Es ging u.a. ja darum, ob sie vom Täter mitgebracht worden war, oder ob dieser sie spontan aus einem Mülleimer geholt hat, um sie als Tatwaffe einsetzen zu können. Auch darum, welche Rückschlüsse man aus der Art des Getränkes evtl. auf den Täter (männlich oder weiblich, Alter) und/oder die Situation, die dazu geführt hatte, dass er nachts im Park unterwegs war (Treffen mehrer Jugendlicher mit gemeinsamen Alkoholkonsum).
Zu all diesen Fragen hätten die Fingerabdrücke wichtige Ergänzungen geliefert bzw. man hätte einige Hypothesen vielleicht ausschließen können.
Sie wurden aber nie wieder erwähnt.
Die Polizei kann aber die Fingerabdrücke des Vaters aber nicht auf der Flasche gefunden haben, denn sonst wäre er mit Sicherheit schon kurz nach der Tat verhaftet worden. Es wäre auf jeden Fall klar gewesen, dass seine Geschichte nicht stimmen kann.
Dieses Zitat ist sehr passend:
calligraphie schrieb:Es gibt eine Weisheit unter Ermittlern, schon das fehlen jeglicher Spuren ( in dem Fall Fingerabdrücke) kann ein deutlicher Hinweis sein. ( dass hier gründlich gewischt wurde) Denn normalerweise müsste an einer Flasche, die bewegt wurde von a nach b zu c irgendetwas haften bleiben, egal von wem.
Fehlende Spuren sagen oft mehr aus, als vorhandene Spuren.
Ich würde aber sogar noch viel weiter gehen:
Infos und Ermittlungsergebnisse, die die Polizei nicht mit der Öffentlichkeit teilt, lassen manchmal bessere Rückschlüsse auf diese Ergebnisse zu, als irgendeine allgemeine, nichtssagende offizielle Presseerklärung.
Das mag jetzt natürlich teilweise durchaus spekulativ sein. Ich denke aber, dass man die Frage nach den Fingerabdrücken unbedingt im Zusammenhang mit den beiden Indizien sehen muss, dass der Vater
a) die Flasche offenbar selber mit sich geführt hat und
b) die Polizei nicht informiert hat, dass er zumindest eine Flasche im Buggy hatte, die nach dem Überfall nicht mehr da war und
c) er sich an der öffentlichen Suche nach Hinweisen zu der Flasche aktiv beteiligt hat
Klar, wenn sich das BKA sich tatsächlich geirrt haben sollte und sich herausstellen sollte, dass die auf den Videoaufnahmen und dem Foto zu sehende Flasche keine Pink Hugo-Flasche (oder zumindest keine Flasche, in die üblicherweise "Alkohol- und kohlensäurehaltige Mischgetränke" abgefüllt werden) sein kann, dann fallen die anderen Indizien weg und damit auch die Frage, warum Florian A.s Fingerabdrücke nicht auf der Flasche waren.
Aber wenn a) stimmt, dann sind a) bis c) plus "keine Fingerabdrücke von Florian A auf der Flasche" in meinen Augen ziemlich erdrückende Beweise.