Srensen schrieb:Wo könnte sich die Flasche denn befunden haben, dass sie auf einer Überwachungskamera zu sehen war? Das Netz des Kinderwagens ist offensichtlich schwarz wie die Nacht und somit blickdicht. Allein eine flaschenartige Ausbuchtung kann doch nicht ausreichend sein, um zu schlussfolgern, dass es sich um genau die Hugo-Flasche handelt, die zum Übergriff verwendet wurde.
Ich habe mir tatsächlich vorgestellt, das die Flasche im blickdichten Beutel des Buggys lag und man auf den Bildern der Kamera die sich abzeichnende Form erkennen konnte.
Srensen schrieb:Ich hatte eher damit gerechnet, dass die Flasche an einer Stelle verstaut war, wo man ihre Farbe erkennen konnte, denn die fällt wirklich auf:
Oder so könnte ich mir das auch vorstellen, gerade wenn irgendwo ein Stück des Flaschenhalses mit der farblich auffallenden Etikettierung zu sehen war, das z.B. neben dem Jungen aus der Sitzschale des Buggys lukte.
Auf jeden Fall war die Flasche auf den Bildern nicht sehr offensichtlich erkennbar, denn die Ermittler haben extra ein Gutachten beim BKA in Auftrag gegeben, um sicher zu gehen, ob es möglich ist, das es sich um die "Tatflasche" (was für ein Wort!) handelt.
Herr Stanglechner, der eifrige Anwalt des Florian A., schreit natürlich gleich wieder reflexartig, dass das alles ganz anders sei, als die Staatsanwaltschaft und die Ermittler behaupten:
Zum einen soll der 38-Jährige die Flasche, mit der er niedergeschlagen wurde, selbst im Kinderwagen gehabt haben. Das würde auf Überwachungsvideos zu sehen sein. Beim Bundeskriminalamt wurde dazu eine Untersuchung beantragt. "Laut diesem Bericht kann man keinesfalls sagen, dass es sich tatsächlich um eine derartige Flasche handelt", so Stanglechner.
Quelle:
https://www.news.de/panorama/856770410/nach-todesdrama-in-tirol-um-leon-vater-in-untersuchungshaft-florian-a-des-mordes-beschuldigt-es-gibt-laut-anwalt-keine-beweise/1/Aber das war ja auch gar nicht die Frage der Ermittler, die in dem Gutachten geklärt werden sollte. Die Frage lautete: "Ist es möglich, dass das, was man da sieht, die Tatflasche ist?" Die Aussage des Gutachtens war dann ja offenbar: "Ja, das kann die Flasche sein." Denn genau das war ja eines der im Haftbefehl angeführten Indizien...
Herr Stanglechner sagt in etwa: "Das stimmt ja alles gar nicht. Die Gutachter können keinesfalls sagen, dass es sich tatsächlich um eine derartige Flasche handelt!" Aber das war ja offenbar auch gar nicht die Frage, die in dem Gutachten geklärt werden sollte.
Genau die gleiche Art der Scheinargumentation wie bei der Frage des Tatzeitpunktes. Der Mann ist echt der Hammer! Wenn das mein Anwalt wäre, hätte ich jetzt schon Angst vor dem Prozess....!
Wienerin schrieb:Hm wenn das Netz zu Beginn des Spaziergangs tiefer lag als bei Auffinden des Buggys, stellt sich schon die Frage was das Gewicht im Netz war. Oder?
Ich dachte erst, das das sicher nicht ausreichend gewesen wäre, aber wenn ich mir jetzt noch mal überlege, was die Ermittler offenbar mit dem Gutachten herausfinden wollten, dann kann ich mir doch vorstellen, dass es ein so wenig auffälliges Detail war, was sie auf den Bildern bemerkt haben und was dazu geführt hat, dass sie da weiterbohrten.
Wie
@calligraphie ein paar Beiträge zuvor schrieb: wichtig sind auch immer die Spuren, die nicht zu finden sind....
Wenn man also auf dem Bild sieht, dass der Beutel des Buggys auf dem Weg zur Promenade tiefer hängt und meinetwegen träge baumelt, man also auf jeden Fall erkennt, dass sich ein mind. mittelschwerer Gegenstand im Beutel befindet, und man nach der Tat den Buggy findet und das Netz leer ist, dann werden sich die Ermittler schon gefragt haben, was da fehlt.
Und dann hat man halt beim BKA gefragt, ob es von den Dimensionen her die Flasche gewesen sein könnte.
Ich kann mir vorstellen, dass man dann halt die Szene nachstellt, also Buggy mit und ohne Flasche und mit anderen Gegenständen im Beutel vor der nächtlichen Kamera und dann eben zu dem Ergebnis kommt, dass es möglich ist, dass das die Flasche war.
Ich halte Florian A. ja echt nicht für die schlaueste Kerze... Er dachte ja offenbar, dass man die Flasche in dem blickdichten Beutel eh nicht sieht, sie also gut versteckt ist, falls er an einer Kamera vorbei läuft. Das man aber merken könnte, dass der Beutel erst voll und nach der Tat leer war, hat er nicht bedacht.
Wahrscheinlich haben die Ermittler ihn nach der Tat dreimal gefragt, ob irgend etwas fehlt, was er dabei hatte. Es hat dann - wie im Film - an seiner Hosentasche gefühlt und in die Jackentasche gefasst und gesagt, das sein Handy und seine Geldbörse weg sind. Das jemand bemerken könnte, dass die Flasche fehlt, hat er nicht bedacht.
Der dachte echt es sei besonders schlau und würde den perfekten Plan schmieden, dabei war das alles eben genau etwas zu overdone und durch seine "raffinierten" Ideen wie "Flasche ohne Fingerabdrücke", "Handy und Geldbeutel im Mülleimer", "Schrittzähler rechtzeitig ausstellen, damit der nicht den Weg zum Ufer und zurück auf den Weg aufzeichnet" und "beim Verlassen der Wohnung noch schnell einmal in die Handykamera grinsen, damit er einen Zeitstemperl hat und jeder sieht, wie gut gelaunt er mit dem Sohn losgezogen ist" hat er sich richtig tief in die Sch... geritten.