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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

4.396 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kind, Österreich, 2022 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

02.03.2023 um 08:15
Also ich denke, hier muss eigentlich überhaupt nicht darüber diskutiert werden, ob Leon (zumindest Teilzeit) in Betreuung war. Beide Eltern sind anscheinend aktiv selbstständig als Personal Trainer bzw. Physiotherapeutin. Es handelt sich also nicht um eine Familie, bei der ein oder beide Elternteile 24/7 zu Hause sind und das Kind betreuen.

Das mit der Bewusstlosigkeit hätte wirklich schon früher auffallen müssen. Eine so lange Bewusstlosigkeit gibt es nicht bei kleineren und mittelschweren Verletzungen. Naja, es mussten auch erstmal Indizien zusammengetragen werden.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

02.03.2023 um 08:35
Was ich nicht verstehe: Die Tat geschah vor über sechs Monaten und die beiden wichtigsten (einzigen?) Indizien, die für den Vater als Täter sprechen, sind die Kameraaufnahmen, auf der angeblich die Flasche im Kinderwagen zu sehen war, sowie der Schrittzähler bzw. eine Fitnessapp o.ä. Das Handy wurde auch sehr zeitnah gefunden.

Die Ergebnisse der Auswertung dürften den Ermittlungsbehörden doch schon sehr lange vorliegen, insbesondere die Kameraaufnahmen, um nach dem vom Vater behaupteten Täter zu fahnden. Warum also erst jetzt die Festnahme? Kann sich das jemand erklären?


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

02.03.2023 um 08:48
@pasdenom
Das erscheint mir schon logisch, weil die Ermittler solange sich der Täter in Sicherheit wiegt Beweise sammeln können. zB über Mobil Geräte abhören oder sonstige verdächtige Hinweise sammeln. Wenn der Täter sofort verhaftet wird macht er dicht und man kann das mit den zusätzlichen Beweisen vergessen.
Außerdem gehen solche Schrittzähler, Handyauswertungen oder Kameraauswertung ja nicht in Sekundenschnelle so wie in Krimis.
Da ist es sicher sinnvoller sich länger Zeit zu nehmen um alles gewissenhaft zu studieren. Wo kämen wir denn hin wenn es immer sofort Verhaftungen gäbe? Die mutmaßlichen Täter sind ihr Leben lang gebrandmarkt und das nur wegen einem kleinen Anfangsverdacht.

Edit: bei den Kameraauswertungen kann ich mir außerdem vorstellen dass diese versucht worden sind nachzustellen ob man die Flasche erkennen kann auf unterschiedlichen Aufnahmen usw.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

02.03.2023 um 08:55
Ein halbes Jahr Ermittlungsarbeit ist jetzt auch nicht so außergewöhnlich lange.
Man stelle sich jetzt nur mal vor man hätte den Vater sofort verhaftet und die Vorwürfe sind dann falsch.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

02.03.2023 um 08:57
Ich frage mich, ob die Flasche wirklich beim Schlag auf den Kopf zerbrochen ist oder vielleicht doch eher am Boden zerbrochen ist. Ich habe mich schon vor Monaten gefragt, ob nicht auch Splitter im Buggy liegen müssten, wenn die Flasche auf dem Kopf zerbrochen sein sollte.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

02.03.2023 um 09:05
Zitat von janedoe95janedoe95 schrieb:Ein halbes Jahr Ermittlungsarbeit ist jetzt auch nicht so außergewöhnlich lange.
Zumal man sicher nicht wenig Zeit damit verbracht hat, den großen Unbekannten zu suchen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

02.03.2023 um 09:14
@pasdenom
Wie ich es gestern schon mal geschrieben habe. Ein Staatsanwalt wird erst dann einen Haftbefehl beim Richter erlangen können wenn „ genug Fleisch auf dem Teller liegt“.
Die EB arbeiten ja nicht nur Spuren zu dem einem TV ab. Es gab eine Menge Hinweise die abzuarbeiten waren. Und am Ende der Arbeit, nachdem man alle anderen Spuren zu möglichen anderen Szenarien für nicht plausibel befand, ist man wieder zu ihm dem TV gelangt. Man wird ihn sicher recht zeitnah auf dem Schirm gehabt haben. Davon gehe ich aus. Nur eben reicht es nicht, aufgrund irgendwelcher Ungereimtheiten beim Richter um einen Haftbefehl zu bitten. Lieber ein paar Monate mehr solide Erkenntnisse sammeln, die ihn belasten, als vorzeitig jemanden verhaften lassen, der dann sofort vom Anwalt wieder rausgeboxt wird.
Ein halbes Jahr ist absolut im Rahmen. Das zeigt eigentlich, dass man gründlich und in alle Richtungen ermittelt hat. Und nochmal, man konnte sich viel Zeit lassen, da der TV nicht fluchtgefährdet war. Im Gegenteil. Man konnte ihn in Ruhe weiter beobachten. Ich bin sicher, dass der TV sich nach dem halben Jahr in Sicherheit wiegte, dass er mit seiner Version durchgekommen ist.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

02.03.2023 um 09:31
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Ich bin sicher, dass der TV sich nach dem halben Jahr in Sicherheit wiegte, dass er mit seiner Version durchgekommen ist.
Vermutlich wurde, zumindest zuletzt, auch das Telefon abgehört. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass da große Erkenntnisse herausgekommen sein könnten, weil die Ehefrau kaum eingeweiht gewesen sein dürfte. Das sind dann eher solche Sachen, wie Urlaube oder andere Dinge, die wegen des kleinen Leons vorher nicht möglich waren und schlagartig wieder Thema sind.

Die Geschichte ist so unglaubwürdig, dass es mir schwer fällt, zu glauben, dass sie nicht doch so stattgefunden hat. Das Leben schreibt die verrücktesten Geschichten.
Indizien? Aus gerichtsmedizinischer Sicht hat man da Spielraum. Allein aufgrund der Körpertemperatur und der Verletzungen dürfte es schwierig sein, eine Inszenierung nachzuweisen.
Die Sache mit dem Schrittzähler und der Videoaufnahme von der Flasche im Kinderwagen könnten deutlich schwerer wiegen. Aber gerade die Sache mit der Flasche scheint ja nicht so eindeutig zu sein, glaubt man dem Verteidiger.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

02.03.2023 um 09:42
Zitat von veicorveicor schrieb:Vermutlich wurde, zumindest zuletzt, auch das Telefon abgehört. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass da große Erkenntnisse herausgekommen sein könnten, weil die Ehefrau kaum eingeweiht gewesen sein dürfte.
Musste wahrscheinlich auch durch das Abhören abgeklärt werden. Ausschließen können die Ermittler nichts. Aber ich denke auch, dass sie nicht eingeweiht war, aber natürlich müssen alle Szenarien durchgegangen werden.
Zitat von veicorveicor schrieb:Aber gerade die Sache mit der Flasche scheint ja nicht so eindeutig zu sein, glaubt man dem Verteidiger.
Der will natürlich auch das Bild als trauernder Familienvater aufrecht erhalten und die Verteidigung so aufbauen.
Und auch mit der Aussage "von seinem Leid erlösen" will er der Verteidigung in die Hände spielen, weil das natürlich besser klingt wie kaltblütig getötet.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

02.03.2023 um 09:53
Nun ja, die Aufgabe eines guten Verteidigers ist ja, jedes noch so starke Indiz oder Beweise zu zerpflücken. Ein Verteidiger wird immer zuallererst Zweifel sähen und das mit allen legalen Mitteln. Man wird auf andere Szenarien umschwenken, auf fremde Täter hinweisen usw. Nur in dem Fall ist es gelinde gesagt nicht so gut vom Verteidiger, schon jetzt damit zu beginnen. Noch hat der Richter nicht entschieden, ob der TV in Haft bleibt. Warum also jetzt schon seine Argumente öffentlich machen?
Noch weiß keiner, ob es überhaupt zu einer Anklage plus Verhandlung kommt.
Und am Ende wird es so sein, dass die Staatsanwaltschaft sicher noch einiges mehr in der Hinterhand hat, als Flasche und Schrittzähler.
Ich erlaube mir zu sagen, das ganze Ding der Story vom TV, war von Minute eins an so seltsam und vorbei an Erfahrungswerten und gespickt mit Widersprüchen, dass ich überhaupt nicht überrascht war, dass man ihn nun nach 6 Monaten vorerst festgesetzt hat. So eine ( nur meine persönliche Meinung) Räuberpistole, bezogen auf Tageszeit, Börse, handy Flasche , Park Ohnmacht, Kind zum Wasser.
Wer weiß, wo er die Vorlage dazu irgendwo schon mal ähnlich gesehen oder gelesen hat.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

02.03.2023 um 10:14
Zitat von janedoe95janedoe95 schrieb:auch das Bild als trauernder Familienvater aufrecht
Das klingt sehr abgebrüht.
Aber auch im Falle einer Tatbeteiligung trauert der Vater.
Entweder weil es ungewollt passiert ist, oder er selber am Ende war oder was auch immer.

Ich glaube auch, dass man bei solchenTaten, wenn es denn eine ist, überhaupt nicht die Folgen absehen kann.

Wie ea die Familie aufnimmt, was dann an Trauer entsteht etc.

Von einer eiskalten Tat ist innerfamiliär meiner Meinung nach sehr selten auszugehen, eher emotional motiviert.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

02.03.2023 um 10:16
Das Landesgericht Innsbruck hat am Donnerstagvormittag über den 38-jährigen Vater des sechsjährigen Buben, der Ende August in der Kitzbüheler Ache ertrunken ist, aus dem Haftgrund der Verdunkelungs- und Tatbegehungsgefahr die Untersuchungshaft wegen des dringenden Tatverdachts des Verbrechens des Mordes und des Vergehens der Vortäuschung einer Straftat verhängt
Quelle: https://www.krone.at/2944138


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

02.03.2023 um 10:20
Zitat von janedoe95janedoe95 schrieb:Der will natürlich auch das Bild als trauernder Familienvater aufrecht erhalten und die Verteidigung so aufbauen.
Und auch mit der Aussage "von seinem Leid erlösen"
Auch für dich: Die Aussage kommt nicht von der Verteidigung, sondern von der Anklage.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

02.03.2023 um 10:31
Zitat von Oliv3rOliv3r schrieb:Auch für dich: Die Aussage kommt nicht von der Verteidigung, sondern von der Anklage.
Da bin ich mir nicht sicher und ich tendiere ebenfalls dazu, dass das eine Formulierung des Anwalts ist.
Er gibt indirekt und mit seinen eigenen Worten die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft gegen seinen Mandanten wieder. Das bedeutet eben nicht, dass das auch die konkrete Wortwahl der Staatsanwaltschaft ist.

Meiner Meinung nach würde kein Staatsanwalt eine derartige Formulierung wählen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

02.03.2023 um 10:39
Ich habe überlegt, wie die Ermittler darauf kommen, das Leon nicht selbst ins Wasser gegangen sein könnte?Vielleicht haben die Ermittler in der Nähe des Wassers keine Fußabdrücke von Leon finden können und daraus schließen sie, das er ins Wasser geworfen wurde.
Vielleicht gibt es sogar Fußabdrücke vom Vater, was seine Geschichte in Frage stellt?


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

02.03.2023 um 10:41
Es kursiert einfach gerade sehr viel. Wer es so als erstes formuliert hat weiß man im Grunde nicht mehr.
Also ich finde das:
Der Verteidiger des Vaters zeigte kein Verständnis für die Festnahme seines Mandanten. »Die Polizei wirft ihm scheinbar vor, er habe seinen Sohn von seiner Krankheit erlösen wollen. Mein Mandant ist schockiert über diesen Vorwurf und bestreitet ihn vehement«, sagte der Anwalt laut »Tiroler Tageszeitung«.
Quelle: https://www.spiegel.de/panorama/justiz/oesterreich-tirol-wende-im-fall-des-ertrunkenen-leon-vater-wegen-mordverdachts-festgenommen-a-1e52ea7b-264f-452d-be0c-536cb7ac2291


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

02.03.2023 um 10:49
Eine wirklich erschreckende Wendung in dem Fall. Es bleibt abzuwarten, was die weiteren Ermittlungen ergeben und ob der Vater noch geständig sein wird oder ob es eine erneute Wendung geben wird.
Zitat von SteamedHamsSteamedHams schrieb:Das Landesgericht Innsbruck hat am Donnerstagvormittag über den 38-jährigen Vater des sechsjährigen Buben, der Ende August in der Kitzbüheler Ache ertrunken ist, aus dem Haftgrund der Verdunkelungs- und Tatbegehungsgefahr die Untersuchungshaft wegen des dringenden Tatverdachts des Verbrechens des Mordes und des Vergehens der Vortäuschung einer Straftat verhängt
Quelle: https://www.krone.at/2944138
Was genau kann man denn unter der "Tatbegehungsgefahr" verstehen? Ich habe es soeben durch Google gejagt und dort nur gefunden, dass man eine weitere Straftat befürchtet. Meint man damit ggf. Vernichtung eventueller weiterer Beweise? Weil ich frage mich welche Straftaten der TV nun noch begehen sollte.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

02.03.2023 um 10:54
Zitat von warlockwarlock schrieb:Was genau kann man denn unter der "Tatbegehungsgefahr" verstehen? Ich habe es soeben durch Google gejagt und dort nur gefunden, dass man eine weitere Straftat befürchtet.
Vielleicht Beweise vernichten, die einen anderen Mittäter überführen könnten?
Die Wahrscheinlichkeit, das noch eine weitere Person involviert ist, ist nicht gering, da es den Schlag auf dem Kopf gab.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

02.03.2023 um 10:56
Zitat von LARA43LARA43 schrieb:Ich habe überlegt, wie die Ermittler darauf kommen, das Leon nicht selbst ins Wasser gegangen sein könnte?Vielleicht haben die Ermittler in der Nähe des Wassers keine Fußabdrücke von Leon finden können und daraus schließen sie, das er ins Wasser geworfen wurde.
Vielleicht gibt es sogar Fußabdrücke vom Vater, was seine Geschichte in Frage stellt?
Ich habe sogar überlegt, ob er überhaupt an der Stelle ins Wasser gekommen ist. Seine Leiche wurde 600 m flußabwärts an einer Sandbank gefunden. Das ist schon ein sehr weites Stück, das die Leiche da in kurze Zeit zurückgelegt haben müsste.
Zitat von veicorveicor schrieb:Vermutlich wurde, zumindest zuletzt, auch das Telefon abgehört. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass da große Erkenntnisse herausgekommen sein könnten, weil die Ehefrau kaum eingeweiht gewesen sein dürfte. Das sind dann eher solche Sachen, wie Urlaube oder andere Dinge, die wegen des kleinen Leons vorher nicht möglich waren und schlagartig wieder Thema sind.
In dem Zusammenhang wären aber gerade auch "keine Erkenntnisse" wichtige Erkenntnisse gewesen, weil ja sicher auch die Frage im Raum stand, ob die Frau in irgendeiner Weise an der Tat beteiligt war oder Kenntnis davon hatte. Auch solche Ermittlungen sind kaum noch durchzuführen, wenn man gleich los läuft, und jemanden sofort mit einem Verdacht konfrontiert.

Beim Wechsel vom Zeugen zum Tatverdächtigen bekommt dieser ja einige Rechte zuerkannt, die ein Zeuge nicht hat: er ist nicht mehr verpflichtet, sich selber zu belasten, er darf also schweigen oder lügen und er hat das Recht auf anwaltlichen Beistand. Das heißt aber auch, dass er über diese Rechte aufgeklärt werden muss und man ihm auch direkt sagen muss, dass es einen konkreten Tatverdacht oder zumindest einen Anfangsverdacht gegen ihn gibt. Und nicht mal dieser Zeitpunkt ist bei weitem nicht erreicht, wenn eine Person als Zeuge befragt wird und der Komissar eine Bauchgefühl hat, das gerade einen Räuberpistole aufgetischt zu bekommen. Die "komischen" Angaben werden dann vielmehr anschließend einzeln überprüft, ob sie so stimmen oder zumindest so stimmen können.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

02.03.2023 um 11:03
Zitat von der3teraumder3teraum schrieb:ja auch die schwere bewusstlosigkeit und das aufwachen und sofort nach den kind zu fragen.ich denke mal du weisst dann nichtmal mehr wo du bist warum du da bist.
Genau dieses klinische Bild hatte ich zu Anfang des Threads auch hinterfragt. Nach einer Hirnprellung oder auch nach einer Gehirnerschütterung treten Bewußtseinsturbulenzen auf. D.h. man redet wirres Zeug und kann sich - je nach Schwere des Traumas - nicht mehr an die Minuten oder Stunden vor einem Aufprall erinnern. Dazu passt in keiner Weise die Frage nach dem Sohn. Hinzukommt nun auch die von den Rettungssanitätern gemessene Körpertemperatur, die wohl nicht mit einer Bewußtlosigkeit vereinbar ist.
Zitat von TatumTatum schrieb:Die lange Dauer der Bewusstlosigkeit (über 1h) nach einem einzigen Schlag auf den Kopf bei dem die Flasche auch noch zersplittert ist medizinisch sehr fragwürdig.
Eine so lange Bewusstlosigkeit würde zu einem sehr schweren Verletzungsbild passen.
Ich denke diese Unstimmigkeit hatten die Ermittler sehr schnell auf dem Schirm.
Genau. Bewusstlosigkeit länger als eine Stunde deutet auf eine Hirnprellung hin. Wenn ein CT gemacht wurde (um zuchecken, ob Schäden eingetreten sind), können daraus zusätzliche Rückschlüsse gezogen werden: Schwere der Verletzung - Dauer der Bewußtlosigkeit - klinisches Bild
Zitat von DieMichiDieMichi schrieb:Das mit der Bewusstlosigkeit hätte wirklich schon früher auffallen müssen. Eine so lange Bewusstlosigkeit gibt es nicht bei kleineren und mittelschweren Verletzungen. Naja, es mussten auch erstmal Indizien zusammengetragen werden.
Ja, das sehe und sah ich auch so. Für mich ein schwerwiegendes Indiz. Es sind sicherlich weitere Gutachten in Auftrag gegeben worden, die die Art und Lage der Kopfverletzungen im Blick haben.

Ich würde mich nicht wundern, wenn die Staatsanwaltschaft zeitnah ein psychiatrisches Gutachten anfordert.
Sollte sich die Theorie eines inszenierten Überfalls bestätigen, fällt ins Auge, dass die Handlungen/Reaktionen nach dem Geschehen nicht unterscheidbar zu denen vor dem Geschehen erscheinen. Man hätte (auch bei Inszenierung eines Überfalls) auch ganz anders (erfunden) reagieren können. Hier zeichnet sich ein Muster ab.
Will sagen: Falls es eine Inszenierung war, wurde an Handlungsmuster vor dem Geschehen nahtlos angeknüpft. Es drängt sich mir die Frage auf, ob diese nicht Teil einer Persönlichkeitsstörung sind?


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