calligraphie schrieb:Und Pannen bei der Ermittlung? Na da lässt sich doch immer was finden. Und sei es nur der Vorwurf, es wäre ein Video nicht gesichert worden, auf dem ein Fremder, dem Vater gefolgt wäre. Oder die Glassplitter, die nicht eingesammelt worden sind. Irgendwas ist immer. Aber ob das alles ausreicht, die Erkenntnisse der Staatsanwaltschaft auszuhebeln? Deren Erzählung, gestützt auf Gutachter, digitale Forensiker usw, scheint doch sehr belastend.
Ist doch seltsam, das ausgerechnet das eine Video, auf dem hinter dem Vater mit Buggy angeblich eine zweite Person geht, nicht gesichert wurde. Und auf allen anderen Videos, die gesichert wurden, ist die Person ja offenbar noch nicht oder nicht mehr hinter dem Vater.
Genauso seltsam, dass auf den Scherben der Flasche, die eingesammlt wurden, nur eine einzige Spur DNA-Spur gefunden wurde, und die ausgerechnet noch von Leon ist und sich diese auch noch im Inneren des Flaschenhalses befindet. Ansonsten keinerlei DNA und keinerlei Fingerabdrücke.
Da muss der Mann von der Spurensicherung schon ein äußerst ungeschicktes Händchen beim Einsammeln gehabt haben, dass er ausgerechnet jene Scherben aufgesammelt hat, auf denen keine Fremd-DNA war.
Dann diese Menschen, die nachts um 4 Uhr in der Nähe des Tatortes miteinander Telefonieren. Was macht sie so verdächtig? Nun, die waren an einem Funkmast eingeloggt, der den Tatort mit abdeckt. Das dürfte dann wohl der Funkmast am Hauptzplatz sein, der die gesamte Innenstadt von St. Johann abdeckt. Und wer telefoniert denn bitte um 4.00 Uhr nachts? Was gibt es da so wichtiges zu erzählen, dass man um diese Uhrzeit am Telefon hängt und nicht wie jeder andere unbescholtene Bürger schläft? Am verdächtigsten sind wohl die Nachnamen dieser Personen, die verdammt noch mal ein bisschen zu osteuropäisch klingen, als dass sie unschuldig sein könnten.
Wieso hat man diese Menschen nicht ins Kreuzverhör genommen, ihre Vergangenheit und ihr Umfeld ausgespät und sie ein bisschen in U-Haft schmoren lassen?
Und dann der Herr Frantisek P.? Der hat ja nun durch seine hochgradige Süchtigkeit ein Motiv, jemandem die Geldbörse auszuräumen, noch dazu, wo er nur eine Invalidenrente bezieht. Er ist auch schon mindestens einmal straffällig geworden und hatte für nachts um 4 Uhr kein Alibi. Und Frantisek, das klingt für mich irgendwie auch osteuropäisch, ich bin sicher, dass das P. für so einen Namen wie etwa Popov, Petrovich oder Panasenko steht. Wieso hat man den laufen lassen?!
Mal ehrlich, dieses pauschale "es gab Ermittlungspannen" finde ich sehr dünn. als Beweis, dass Scherben liegen geblieben sind, wird ein Video der Bild angeführt, auf dem ein Straßenarbeiter 2 Tage nach der Tat Scherben einsammelt und die Aussage des Schwagers, der Scherben eingesammelt und zur Polizei gebracht hat.
Interessant ist aber doch, wie viele Scherben eingesammelt wurde, wie viele und welche Teile angeblich liegen blieben. Theoretisch können die vom Straßenkehrer und Schwager eingesammelten Scherben doch auch nach dem Abschluss der Tatortsicherung dorthin gelangt sein.
Und wieso hat der Schwager auch nur ein paar Scherben eingesammelt und zur Polizei gebrach, statt alle, die da lagen einzupacken?
Immerhin hat er doch offensichlich so viele da liegen lassen, dass am nächsten Tag noch ein Strapenkehrer anrücken musste um sie aufzukehren. Und die Scherben, die der Bildreporter in seinem Video zeigt, sind jetzt nicht gerde kleinsplittrig. Das sind richtig dicke Brummer, und die hat erst die Spurensicherung und dann auch noch der Schwager übersehen?
Es gibt auch keinerlei Beweise, dass die Polizei die Spuren zu den beiden osteuropäischen Telefonisten und dem hochgradig süchtigen Herrn P. nicht ordnungsgemäß überprüft hat. Dass die nicht verhaftet wurden und jetzt nict auf der Anklagebank sitzen heißt doch nicht, dass man nicht ordentlich ermittelt hat. Es heißt nur, dass sich bei ihnen keine weiteren Indizien für eine Tatbeteiligung ergeben haben, als dass man sich nachts um 4 Uhr in der Innenstadt von St. jOhann aufgehalten und miteinander telefoniert hat. Und als die Tatsache, dass der Frantisek P. igrendwann mal eine Zigarette an der Uferpromenade geraucht und die Kippe ordnungsgemäß entsorgt hat.
Daraus Ermittlungsfehler zu konstruieren, ohne dass man das weiter belegen kann, finde ich schon sehr weit ausgeholt.