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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

4.390 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kind, Österreich, 2022 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

31.07.2024 um 13:13
Zitat von Suesse_MausSuesse_Maus schrieb:Suesse_Maus
um 13:05
Könnte der Vater um die Zeit und in dem Wetter 100% einen Pasanten erwarten?!
Evtl hat er sogar früher mit einem Passant gerechnet und musste deshalb die ewig lange Ohnmacht vortäuschen.
Das habe ich mich aber auch schon gefragt, was gewesen wäre, wenn noch viel später erst jemand vorbei gekommen wäre. Hätte er dann 4-5 Stunden Ohnmacht vorgetäuscht?


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

31.07.2024 um 13:14
Zitat von Suesse_MausSuesse_Maus schrieb:1.ich habe Diabetes und kenne mich mit Unterzuckerung sehr gut aus .Eine Jause vorher ist kein Wundermittel.Da spielen mehrere Faktoren mit...
Aber der Vater hatte keinen Diabetes. Ein gesunder Mensch wird nicht aufgrund von Unterzuckerung ohnmächtig.

Und andersherum: wer aufgrund von diabetischer Unterzuckerung ohnmächtig wird, wacht nicht wieder auf, weil ein Sanitäter ihn umdreht, sondern erst, wenn der Sanitäter ihm eine Glukose-Infusion in die Adern laufen lässt.
Zitat von Suesse_MausSuesse_Maus schrieb:Könnte der Vater um die Zeit und in dem Wetter 100% einen Pasanten erwarten?!
Die Frage, die ihn bewegt haben dürfte, war wohl eher, zu welcher Zeit er 100%ig keinen Passanten erwarten konnte, der hätte beobachten können, wie er mit dem Jungen zum Fluss geht, alleine zurück kommt und sich dann auf dem Asphalt drappiert.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

31.07.2024 um 13:17
@Malli ich habe dort explizit geschrieben, daß es nur ein Beispiel ist.Damit beende ich diese Diskusion mit dir


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31.07.2024 um 13:20
Zitat von MalliMalli schrieb:Da Blöde an der Sache mit den "aufgestellten Füßen" ist einfach, dass der Auffinde-Zeuge dies beobachtet hat, der Praktikant/Sanitäter und ein weiterer haben nichts besonderes bemerkt bzw. können das nicht bestätigen.
Völlig richtig. Hier wird ellenlang über vermeintlich aufgestellte Füße diskutiert, haltlos spekuliert und völlig ins Blaue hinein vermutet.
Und das auf Basis einer vagen Beschreibung von einem Auffindezeugen, der in der Dunkelheit nicht mal erkannt hat, dass er die Person mit Namen kennt. Während die Sanitäter nichts diesbezüglich bemerkt haben.

Ich wette, einige der Poster hier haben sich bereits mehrfach daheim auf den Boden gelegt und die angenommene (!) Körperhaltung nachgespielt. Und schwupps ist daraus eine fixe Annahme geworden, wie das alles gelaufen sein muss - schließlich hat man ja "selber recherchiert" (das Lieblingsargument der ärgsten Telegram-Verschwörungsgruppen).

Von der hier klar vorgegebenen Regel, dass beim Diskutieren die Unschuldsvermutung zu gelten hat, ist keine Spur mehr. Mutmaßungen werden immer weiter gesponnen, als wären sie bewiesene Fakten.

Wenn die Faktenlage so eindeutig wäre, wie manche hier tun, bräuchte man eh keinen Prozess mehr.

Ich bin mal gespannt, ob nach dem Urteilsspruch das Ergebnis (wie auch immer es ausgeht) akzeptiert wird.


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31.07.2024 um 13:28
Zitat von CanavorsCanavors schrieb:Und das auf Basis einer vagen Beschreibung von einem Auffindezeugen, der in der Dunkelheit nicht mal erkannt hat, dass er die Person mit Namen kennt.
Wie hätte er ihn denn mit dem Schirm über dem Kopf erkennen sollen?

War der durchsichtig, dann bitte die Quelle dazu verlinken.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

31.07.2024 um 13:30
Zitat von MaifalterMaifalter schrieb:Evtl hat er sogar früher mit einem Passant gerechnet und musste deshalb die ewig lange Ohnmacht vortäuschen.
Das habe ich mich aber auch schon gefragt, was gewesen wäre, wenn noch viel später erst jemand vorbei gekommen wäre. Hätte er dann 4-5 Stunden Ohnmacht vorgetäuscht?
Das Risiko, das er etwas länger auf dem Asphalt liegt musste er schon eingehen. Man weiß doch nie genau wann jemand vorbei kommt. Es sei denn er hat es schon mal vorher beobachtet wann ungefâhr die ersten Gassigeher kommen. Das wäre dann eine zumindest eine kleine Sicherheit gewesen, um nicht stundenlang auszuharren.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

31.07.2024 um 13:33
Zitat von CanavorsCanavors schrieb:Völlig richtig. Hier wird ellenlang über vermeintlich aufgestellte Füße diskutiert, haltlos spekuliert und völlig ins Blaue hinein vermutet.
Und das auf Basis einer vagen Beschreibung von einem Auffindezeugen, der in der Dunkelheit nicht mal erkannt hat, dass er die Person mit Namen kennt. Während die Sanitäter nichts diesbezüglich bemerkt haben.
Immerhin hat diese "vage Beschreibung des Auffindezeugen" dem Gericht gereicht, um einen medizinischen Sachverständigen mit der Frage zu beschäftigen, ob aufgestellte Füße mit einer 1stündigen Ohnmacht vereinbar seien. Der Gutachter hat das verneint.

Und selbst als dieser Gutachter mal kurz aus der Haut gefahren ist, weil die Verteidiger irgendwas von einer Schultererkrankung faselten, die es ihrem Mandanten angeblich unmöglich gemachgt häütte, sich selbt seine eigene Hugoflasche auf den Hinterkopf zu schlagen, und lakonisch gefragt hat, ob er nicht vielleicht auch noch eine Sprunggelenkserkrankung habe, die die Füße daran gehindert haben könnte, wie bei jedem anderen Ohnmächtigen ohne Spannung zur Seite wegzukippen, ist nicht mal den Verteidigern eingefallen, die Aussage des Auffindezeugen zur Fußstellung in Zweifel zu ziehen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

31.07.2024 um 13:34
Zitat von CanavorsCanavors schrieb:Und das auf Basis einer vagen Beschreibung von einem Auffindezeugen, der in der Dunkelheit nicht mal erkannt hat, dass er die Person mit Namen kennt. Während die Sanitäter nichts diesbezüglich bemerkt haben.
Die Füße sieht man ja, vom Gesicht hat man nichts gesehen.

Und selbst wenn, bei den Verhältnissen und in der Aufregung. Habe es auch nicht so aufgefasst, dass er ihn gut kennt und auch nicht mit Namen. War ja einfach ein Kunde von ihm. Den Namen wird er wahrscheinlich durch die Ermittlungen erfahren haben, oder vllt durch die Berichterstattung noch mit Kind.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

31.07.2024 um 13:53
Zitat von MaifalterMaifalter schrieb:Evtl hat er sogar früher mit einem Passant gerechnet und musste deshalb die ewig lange Ohnmacht vortäuschen.
Das habe ich mich aber auch schon gefragt, was gewesen wäre, wenn noch viel später erst jemand vorbei gekommen wäre. Hätte er dann 4-5 Stunden Ohnmacht vorgetäuscht?
Meiner Meinung nach war ihm einfach nicht bewusst, dass eine Ohnmacht nicht so lange dauert, jedenfalls nicht, wenn ihr nicht wesentliche Verletzungen des Gehirns zugrunde liegen, die dann aber bei einer medizinischen Unterschung nachweisbar sind. Insofern wäre er wahrscheinlich, wenn es nötig gewesen wäre, einfach auch 2 oder 3 Stunden da gelegen. Das war ein Sonntagmorgen, mag sein, dass einige Gassigeher und Jogger, die ihre Runde sonst noch vor der Arbeit drehen müssen, da durchaus etwas später vorbeikommen.
Ich glaube, er hat den Tatzeitpunkt eher danach gewählt, wann es am sichersten ist, keinem zu begegnen, der dann Zeuge seiner Tat und seiner Inszenierung hätte werden können, als dass er sich Gedanken drum gemacht hat, möglichst schnell gefunden zu werden.

Ich weiß auch nicht, ob er am Ufer gewartet hat, bis Leon sicher tot war, oder nur, bis er sicher im Wasser war. Sicher hatte er also auch ein Interesse daran, dass das Kind nicht gleich gefunden und dann vielleicht noch gerettet werden kann, was ja vielleicht möglich gewesen wäre, wenn der Vater schon nach 10 Minuten gefunden worden wäre.

Ich frage mich vor allem, wie sehr der Vater überhaupt bedacht hat, dass man den Zeitpunkt des angeblichen Überfalls durch seinen Schrittzähler würde rekonstruieren können. Ich glaube, den Schrittzähler am Handy hat er gar nicht wirklich als mögliches verräterisches Indiz im Kopf gehabt. Das Handy hat er vielleicht gar nicht inden Mistkübel geworfen, um den Schrittzähler loszuwerden, der ansonsten ja auch seine Tat aufgezeichnet hätte, sonden einfach weil es zu seiner ausgedachten Story des Überfalls gehörte, dass der Täter das Handy und den durchwühlten Geldbeutel danach in den Müll werfen würde.
Hätte er den Schrittzähler bedacht, hätte er anders agieren müssen, dann hätte er den Überfall bewusster mit dem Handy in der Tasche inszenieren müssen. Hätte also stoppen (= Überfall), kurz warten (=Täter durchwühlt den ohnmächtigen Vater nach dem Handy) und dann schnellen Schrittes zum Mistkübel tragen und hineinwerfen müssen (=Flucht des Täters vom Tatort). Danach wäre er das Dingen ja los gewesen und hätte in aller Ruhe den Rest der Geschichte (Leon ertränken, sich mit Flasche schlagen, Flasche kaputt machen und sich auf den Weg legen) ausführen können.
Er hat aber einfach nur das Handy in den Mistkübel gelegt.

Insofern gehe ich davon aus, dass er sich also nicht bewusst war, dass man den Zeitpunkt des angeblichen Überfalls anhand des Schrittzählers genau würde rekonstruieren können. Deshalb war es ihm wahrscheinlich egal, wann er gefunden worden wäre.
Ihm war weder bewusst, dass man die Dauer seiner angeblichen Ohnmacht genau würde rekonstruieren können noch dass eine Ohnmacht nicht unendlich lange dauern kann.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

31.07.2024 um 13:55
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Und er will jetzt echt Videos als Beweis anführen, dass der Vater kein Motiv hatte, sondern nich aufopferungsvoll um den Jungen gekümmert hat!? Da wird es ja wohl um die Videos aus der Nacht, vielleicht auch diese Selbstdarstellungen auf den Seiten des Vereins gehen. Gerade erstere wirken auf mich doch eher wie die bewusste Inszenierung eines Alibis ("Seht alle her, wie gut wir drauf waren und wie viel Spaß wir gemeinsam in dieser Nacht hatten, bevor mich ein böser Mensch mit einer Flasche Niederschlag!") und deshalb sind sie für mich sogar ein Indiz für seine Täterschaft. Und dass man die Selbstdarstellungen auf Social-Media keinen allzu großen Beweiswert zusprechen darf, weiß dich heute jedes Kind. Sonst wäre ja auch bewiesen, dass alle dort aktiven Mütter in stets und ständig picobelloaufgeräumten, beige eingerichteten Einfamilienhäusern mit stets unkrautfreien und blühenden Vorgärten leben, in denen die stets strahlenden, gut gelaunten und folgsamen Kinder von ihnen immer nur mit selbst zubereiteten, vollwertigen, veganen und allergenfreien Mahlzeiten verköstigt werden, die diese auch stets mit großer Begeisterung verzehren...
Ich finde dies auch fast schon fatal, zum Großteil nur auf diesen Aspekt, nämlich dem nicht vorhandenen Motiv, hin argumentieren zu wollen. Das zeigt doch, dass man mit keinen anderen Fakten mehr zu überzeugen weiß. Ich grüble auch schon sehr lange über den Fall und wünsche es der jungen Familie für ihre Zukunft, dass nicht der Vater der Täter, sondern Leons Tod vielleicht doch nur ein Unglück war. Doch es sind einfach zu viele relativ außergewöhnliche Dinge, die zufällig zusammengekommen sein müssten. Ja, manchmal läufts dumm und der Spruch "ein Unglück kommt selten allein" trifft schon mal zu.
Man meint einerseits, so ein "Erfolgsmensch" wäre doch dann auch so schlau, das perfekte Verbrechen zu begehen und sich vorher wirklich über alle Eventualitäten informiert zu haben, doch andererseits könnte ihm genauso Bruder (ganz dummer) Zufall ein Schnippchen geschlagen haben.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

31.07.2024 um 14:02
Für mich ist das Anfertigen von zwei Videos in der Nacht eigentlich schon so verdächtig, dass mich genau das in meiner Meinung bestärkt. Wenn dann noch Sätze an ein Syngap-Kind dieser fallen wie "Warte Schnecke, es regnet" dann ist das fast der Sargnagel: betonte und gespielte Überfürsorge für ein späteres mögliches Entkräften eines Mord-Vorwurfs. Der TV hat in alle Richtungen gedacht und vorgesorgt. Hier hat er meines Erachtens leider zu viel des Guten getan. Das kann auch mal schaden! Ist aber nur meine persönliche Einschätzung, die ich bereits an anderer Stelle so einbrachte.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

31.07.2024 um 14:08
@kobrili
Ja auf diese zwei Eckpfeiler läuft es wohl hinaus: er hatte kein Motiv… im Gegenteil, die vielen Aussagen zu seinen Gunsten, über seine Liebe zum Kind usw.
Dann eben, die angeblichen Ermittlungspannen. Und zusätzlich noch ein paar mögliche andere Szenarien, mit potenziellen anderen Tätern.
Wobei man sagen muss, das hat man ja nun in ähnlich gelagerten Fällen auch gerne mal. Da werden Nebenstränge gelegt, zu Alternativen Tätern usw. Und natürlich ist es stets gut, mindestens ein paar bekannte, Freunde, Familie nebst Gattin heranzuziehen, die null Zweifel daran haben, dass er das niemals hätte tun können.
Und Pannen bei der Ermittlung? Na da lässt sich doch immer was finden. Und sei es nur der Vorwurf, es wäre ein Video nicht gesichert worden, auf dem ein Fremder, dem Vater gefolgt wäre. Oder die Glassplitter, die nicht eingesammelt worden sind. Irgendwas ist immer. Aber ob das alles ausreicht, die Erkenntnisse der Staatsanwaltschaft auszuhebeln? Deren Erzählung, gestützt auf Gutachter, digitale Forensiker usw, scheint doch sehr belastend.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

31.07.2024 um 14:22
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Wobei man sagen muss, das hat man ja nun in ähnlich gelagerten Fällen auch gerne mal. Da werden Nebenstränge gelegt, zu Alternativen Tätern usw. Und natürlich ist es stets gut, mindestens ein paar bekannte, Freunde, Familie nebst Gattin heranzuziehen, die null Zweifel daran haben, dass er das niemals hätte tun können.
Ich bin sicher, dass kein einigermaßen erfahrener Richter sich von den Argumenten, die die Verteidigung bisher vorgebracht hat, würde überzeugen lassen. Eben weil das das übliche ist, was er wahrscheinlich in jedem zweiten Prozess zu hören bekommt.
Ich denke dass jeder Täter eine Reihe von Leumundszeugen auftanzen lassen konnte, die alle aus vollster Überzeugung bestätigen, dass sie so eine Tat dem Angeklagten nie zutrauen würden, weil er immer so freundlich im Treppenhaus gegrüßt hat, jeden Samstag zuverlässig die Straße gefegt hat und nie zu schnell durch die 30er-Zone gefahren ist. Oder weil er halt immer nett zu seinem Kind war.
Aber mal ehrlich, wie viele Menschen in euerem direkten und entfernteren Bekanntenkreis habt ihr, von denen ihr schon auch nur einmal gedacht habt: oh man, wenn der demnächst nicht mal sein Kind ertränken wird?!
Keinen einzigen. Niemand benimmt sich so, dass man ihm das zutraut, niemand traut so etwas abscheuliches einem anderen, ihm näher stehenden Menschen zu. Und die meisten Menschen verhalten sich in 99,9% aller Situationen einfach sozial korrekt und unauffällig (grüßen, kehren die Straße und nehmen im Straßenverkehr rücksicht auf andere, kümmern sich liebevoll um ihr beeinträchtigtes Kind). Selbst Menschen die einem nicht so wohlgesonnen sind, weil man ihnen mal irgendwo auf die Füße getreten ist, würden sich doch nicht vor einem Richter stellen und berichten, dass sie einem das ganz locker zutrauen und schon seit Monaten und Jahren erwarten, dass da mal "was ganz schlimmes passiert, so wie der drauf ist".

Das Geschwafel welch toller Vater der Angeklagte war, hat also beweistechnisch einen Wert von Null.

Ich habe nur Sorge, dass sich die Geschworenen eben doch von so etwas beeindrucken lassen. Reicht ja schon, wenn sich einer von den Videos aus der Tatnacht überzeugen lässt, der nächste von 8,5 Millionen Deal, der nächste von der umgebauten Küche und dem vierten das Herz weich geworden ist, weil die Mutter gefleht hat, die Geschworen mögen der kleinen Marie ihren Papa zurück geben.
Insofern hat der alte Mann in dem Video vielleicht doch recht, wenn er als Verteidiger meint, dass man Geschworene halt leichter einsacken kann als Profirichter.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

31.07.2024 um 14:41
@Grillage
Nun ja, den Richter muss die Verteidigung ja auch nicht beeindrucken. Er muss es nur immer wieder eindringlich in Richtung Juroren wiederholen. Die Worte „ ohne den geringsten Zweifel“ müssen auch unbedingt und immer wieder in deren Richtung gesagt werden.
Darum geht es doch, wer überzeugt mit seinen Argumenten, die 8 Personen? Da kann ein wenig Show und Theatralik nie schaden… die Tränen eines Anwesenden nicht ausgeschlossen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

31.07.2024 um 14:51
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Darum geht es doch, wer überzeugt mit seinen Argumenten, die 8 Personen? Da kann ein wenig Show und Theatralik nie schaden… die Tränen eines Anwesenden nicht ausgeschlossen.
Aber da habe ich halt die Sorge, dass Zweifel schnell gesät sind. Um Zweifel auszuräumen bedarf es aber schon einiges mehr an Argumenten.
Ich kenne mich mit einem Geschworenengericht nicht aus. Aber es muss sich ja doch irgendwie bewährt haben, sonst hätte man in einem Land wie Österreich nicht so lange daran festgehalten.

Und wenn ich drüber nachdenke, dann darf es doch einfach nicht sein, dass ein Kindsmörder davon kommt, weil die Ehefrau aussagt, er sei immer nett zu dem Kind gewesen. Und er sagt, er habe das Kind nicht getötet, er habe doch noch am Tag zuvor die Küche kindgerecht hergerichtet.
Wenn es so einfach wäre, mit so einer Tat davon zu kommen, dann müsste man sich nur in den 4 Wochen vor der geplanten Tat besonders nett zu einem Opfer verhalten und ein paar offensichtliche Vorbereitungen für due gemeinsame nähere Zukunft treffen (Urlaub buchen, eine Geschenk für den Geburtstag des Opfers kaufen, der 5 Wochen nach der Tat liegt, noch mal gemeinsam shoppen gehen und dem Opfer neue Klamotten für 500 € spendieren) und könnte dann sagen:"Ja habt's ihr sie nicht mehr alle? Ich schmeiß doch nicht 500 € für Klamotten/Urlaub/Geschenk raus, wenn ich plane, denjenigen in 2 Tagen umzubringen?! Seht her, ich habe hier auch noch 10 Selfi-Videos aus den Tagen vor der Tat, wo wir gemeinsam lachen und uns herzen. Man sieht doch, wie lieb wir uns haben!"

Ich hoffe echt, dass er damit nicht durchkommt!


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

31.07.2024 um 15:09
Ich hoffe auch, dass diese plumpe Mitleidstour kein Gehör findet.

Trotzdem, wenn die Tat auch nur halbwegs geplant war, dann ist der der Kernpunkt des Geschehens: ‚das Kind ist nur deshalb tot, weil man ohnmächtig oder ähnlich verhindert war‘. Und da sichere Ich doch die Verhinderung 100prozentig ab und bin nicht so blauäugig, dass die Ärzte/Sanis das nicht merken.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

31.07.2024 um 15:11
@Grillage
Dann waren seine Anwälte ihr Geld wert. Man stelle sich vor, die Juroren präsentieren ein 4:4 Voting. Dann hätte er das Glück auf seiner Seite, zumindest 50% der Juroren beeindruckt zu haben. Das würde am Ende aber auch bedeuten, dass er nicht jeden überzeugt hat.
Es werden also dann, auf dem jetzt Angeklagten, für immer Schatten d Zweifels liegen. Damit wird er dann leben müssen.
Zum Kern dessen, was dort wirklich in der Nacht passiert ist, wird man sowieso nicht kommen. Das weiß nur er. Da ist es egal, ob er zukünftig rechtlich gesehen unschuldig ist.
Damit muss die Gesellschaft dann klarkommen.
Und weißt Du, ich stelle es mir gar nicht so easy vor, nach so einem Marathon incl Haft und öffentlicher Prozess, sein Leben nun so einfach munter weiterzuführen. Nochzumal er eigentlich, eine öffentliche extrovertierte Person ist. Da wird es immer Fragezeichen im Umfeld oder in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit geben. Das wird man kaum verhindern können.
Die Jahre 22’ bis 24‘ , wird er nicht mehr einfach so ausradieren können. Da fehlt jetzt für immer, eine Person am Esstisch. Das dürfte reichen, ihn immer mal wieder dran zu erinnern.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

31.07.2024 um 15:26
Ich kenne mich mit dem österreichischen Rechtssystem nicht aus, wusste bis zu diesem Fall auch nichts über die Rolle der Geschworenen.

Aber wenn es so einfach wäre, dass man die Geschworenen mit Mitleid (Gebts der Marie ihren Papa zurück) und so Dingen wie zuvor Geschenke kaufen, liebevolle Videos etc. so leicht überzeugen könnte, könnte das Rechtssystem so doch gar nicht mehr funktionieren.

Dann hätte es doch in der Vergangenheit sicherlich auch schon einige Justizskandale gegeben.

Man denke dabei vielleicht auch an Fälle, in denen der Ehemann seine Frau getötet hat und dann so Aussagen kamen wie "Ich war das nicht, ich hab ihr am Vortag noch Blumen geschenkt und nächste Woche wollten wir in den Urlaub fahren. Und schaut doch bitte unsere Selfies von letzter Woche an, wie glücklich wir waren".

Ich hoffe sehr, dass ich mich nicht täusche!


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

31.07.2024 um 16:00
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Und Pannen bei der Ermittlung? Na da lässt sich doch immer was finden. Und sei es nur der Vorwurf, es wäre ein Video nicht gesichert worden, auf dem ein Fremder, dem Vater gefolgt wäre. Oder die Glassplitter, die nicht eingesammelt worden sind. Irgendwas ist immer. Aber ob das alles ausreicht, die Erkenntnisse der Staatsanwaltschaft auszuhebeln? Deren Erzählung, gestützt auf Gutachter, digitale Forensiker usw, scheint doch sehr belastend.
Ist doch seltsam, das ausgerechnet das eine Video, auf dem hinter dem Vater mit Buggy angeblich eine zweite Person geht, nicht gesichert wurde. Und auf allen anderen Videos, die gesichert wurden, ist die Person ja offenbar noch nicht oder nicht mehr hinter dem Vater.

Genauso seltsam, dass auf den Scherben der Flasche, die eingesammlt wurden, nur eine einzige Spur DNA-Spur gefunden wurde, und die ausgerechnet noch von Leon ist und sich diese auch noch im Inneren des Flaschenhalses befindet. Ansonsten keinerlei DNA und keinerlei Fingerabdrücke.
Da muss der Mann von der Spurensicherung schon ein äußerst ungeschicktes Händchen beim Einsammeln gehabt haben, dass er ausgerechnet jene Scherben aufgesammelt hat, auf denen keine Fremd-DNA war.

Dann diese Menschen, die nachts um 4 Uhr in der Nähe des Tatortes miteinander Telefonieren. Was macht sie so verdächtig? Nun, die waren an einem Funkmast eingeloggt, der den Tatort mit abdeckt. Das dürfte dann wohl der Funkmast am Hauptzplatz sein, der die gesamte Innenstadt von St. Johann abdeckt. Und wer telefoniert denn bitte um 4.00 Uhr nachts? Was gibt es da so wichtiges zu erzählen, dass man um diese Uhrzeit am Telefon hängt und nicht wie jeder andere unbescholtene Bürger schläft? Am verdächtigsten sind wohl die Nachnamen dieser Personen, die verdammt noch mal ein bisschen zu osteuropäisch klingen, als dass sie unschuldig sein könnten.
Wieso hat man diese Menschen nicht ins Kreuzverhör genommen, ihre Vergangenheit und ihr Umfeld ausgespät und sie ein bisschen in U-Haft schmoren lassen?

Und dann der Herr Frantisek P.? Der hat ja nun durch seine hochgradige Süchtigkeit ein Motiv, jemandem die Geldbörse auszuräumen, noch dazu, wo er nur eine Invalidenrente bezieht. Er ist auch schon mindestens einmal straffällig geworden und hatte für nachts um 4 Uhr kein Alibi. Und Frantisek, das klingt für mich irgendwie auch osteuropäisch, ich bin sicher, dass das P. für so einen Namen wie etwa Popov, Petrovich oder Panasenko steht. Wieso hat man den laufen lassen?!

Mal ehrlich, dieses pauschale "es gab Ermittlungspannen" finde ich sehr dünn. als Beweis, dass Scherben liegen geblieben sind, wird ein Video der Bild angeführt, auf dem ein Straßenarbeiter 2 Tage nach der Tat Scherben einsammelt und die Aussage des Schwagers, der Scherben eingesammelt und zur Polizei gebracht hat.
Interessant ist aber doch, wie viele Scherben eingesammelt wurde, wie viele und welche Teile angeblich liegen blieben. Theoretisch können die vom Straßenkehrer und Schwager eingesammelten Scherben doch auch nach dem Abschluss der Tatortsicherung dorthin gelangt sein.
Und wieso hat der Schwager auch nur ein paar Scherben eingesammelt und zur Polizei gebrach, statt alle, die da lagen einzupacken?
Immerhin hat er doch offensichlich so viele da liegen lassen, dass am nächsten Tag noch ein Strapenkehrer anrücken musste um sie aufzukehren. Und die Scherben, die der Bildreporter in seinem Video zeigt, sind jetzt nicht gerde kleinsplittrig. Das sind richtig dicke Brummer, und die hat erst die Spurensicherung und dann auch noch der Schwager übersehen?

Es gibt auch keinerlei Beweise, dass die Polizei die Spuren zu den beiden osteuropäischen Telefonisten und dem hochgradig süchtigen Herrn P. nicht ordnungsgemäß überprüft hat. Dass die nicht verhaftet wurden und jetzt nict auf der Anklagebank sitzen heißt doch nicht, dass man nicht ordentlich ermittelt hat. Es heißt nur, dass sich bei ihnen keine weiteren Indizien für eine Tatbeteiligung ergeben haben, als dass man sich nachts um 4 Uhr in der Innenstadt von St. jOhann aufgehalten und miteinander telefoniert hat. Und als die Tatsache, dass der Frantisek P. igrendwann mal eine Zigarette an der Uferpromenade geraucht und die Kippe ordnungsgemäß entsorgt hat.

Daraus Ermittlungsfehler zu konstruieren, ohne dass man das weiter belegen kann, finde ich schon sehr weit ausgeholt.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

31.07.2024 um 16:40
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Genauso seltsam, dass auf den Scherben der Flasche, die eingesammlt wurden, nur eine einzige Spur DNA-Spur gefunden wurde, und die ausgerechnet noch von Leon ist und sich diese auch noch im Inneren des Flaschenhalses befindet. Ansonsten keinerlei DNA und keinerlei Fingerabdrücke.
Moment, wo hast du gefunden, dass sich Leons Fingerabdrücke im Inneren des Flaschenhalses befunden haben? Das ist mir komplett neu und ich frag mich grade, welchen Einfluss das auf das Tatgeschehen haben kann.
Für mich ließe dies erst mal den Schluss zu, dass die Flasche aus dem Haushalt des TV stammt, Leon daran "rumgefummelt hat" und er zwar die Flasche außen akribisch gereinigt hat, aber nicht damit gerechnet hat, dass sich sein Sohn auch DARIN verewigt hat...?
Ist natürlich "nur" wieder ein Indiz, spricht aber noch eine andere Sprache als wären die Fingerabdrücke außen auf der Flasche.


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