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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

1.439 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Frau, Leiche ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

gestern um 12:56
....und hier noch die offizielle Info zu den verbliebenen Terminen:

Dienstag, 17.12.24

Entfällt


Donnerstag, 19.12.24

Urteilsverkündung 13:00 Uhr
Im sogenannten „Doppelgänger-Verfahren“ (Az. 1 Ks 12 Js 14061/22) fanden am heutigen Dienstag, den 10.12.2024, die Plädoyers der Verteidigung statt. Zudem hatten die beiden Angeklagten das letzte Wort. Der Vorsitzende der 1. Strafkammer hat hierauf verfügt, dass der Termin vom 17.12.2024 aufgehoben wird und ein Urteil am

Donnerstag, den 19.12.2024 um 13.00 Uhr

verkündet werden soll.
Quelle:
https://www.justiz.bayern.de/gerichte-und-behoerden/landgericht/ingolstadt/presse/2024/5.php


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

gestern um 14:11
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Anwalt Azem kenne die Familie seit vielen Jahren. Es sei keine streng konservative jesidische Familie, wie von der Staatsanwaltschaft dargestellt.
Das war mir gar nicht klar, dass der Anwalt die Familie kennt.
Mir stellt sich immer noch die Frage, wie die Familie, die offenbar über wenig finanzielle Mittel verfügt die vielen Anwälte eigentlich bezahlt.
Soweit ich weiß, werden nur zwei Verteidiger als Pflichtverteidiger vom Staat finanziert. Die beiden zusätzlichen Verteidiger muss die Familie also aus eigenen Mitteln bezahlen. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, arbeitet der Vater als Taxifahrer, als Alleinvediener.
Ich frage mich, ob die gesamte jesidische Gemeinde die Familie finanziell unterstützt, weil der Vater vielleicht eine hohe Rolle in der Gemeinschaft hat.
Letztendlich habe ich nicht den Eindruck, dass ein Verfahren für die jeweils Angeklagten besser läuft, wenn sie noch mehr Anwälte als vorgesehen um sich herumscharen.

Mich überzeugen die Plädoyers in diesem Fall überhaupt nicht.
Aufs Wesentliche heruntergebrochen schieben sie die Schuld dem/der jeweils anderen Angeklagten in die Schuhe.

Die Frage nach dem fehlenden Motiv finde ich durchaus nachvollziehbar aber letztendlich ist es eben auch so, dass die Möglichkeit besteht, dass Menschen nach Motiven handeln die für andere nicht erkennbar sind. Und so scheint es zumindestens bei Shekir zu sein.
Was Shahraban angeht, wenn ich mir tatsächlich auch nicht wirklich sicher, ob ich das Motiv der Doppelgängerin tatsächlich glauben soll. Ich habe keine Zweifel an ihrer Schuld, aber vielleicht ging es auch mehr darum, ihrem Ex-Mann irgendwas in die Schuhe zu schieben. Oder um noch irgendetwas anderes, was sie sich in ihrer sehr besonderen Weltsicht zusammengereimt hat.
Die Darstellung der ach so heilen Familie finde ich einigermaßen bizarr, vor dem Hintergrund dass diese unheimlich heile Familie eine Tochter hervorgebracht hat die vollkommen unfähig ist Konflikte angemessen und gewaltfrei zu lösen.


Ich bin sehr gespannt auf das Urteil am kommenden Donnerstag.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

gestern um 19:12
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Das war mir gar nicht klar, dass der Anwalt die Familie kennt.
So explizit wurde das bisher glaub ich nur in Bezahlartikeln erwähnt.

Dem Bericht von @fassbinder1925 war aber zu entnehmen, dass auch Rawan ihn seht gut kennt.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb am 15.04.2024:Rawan erzählt, dass er sich an Schahrabans heutigem Verteidiger Jamil Azem gewandt hat, er war der Einzige dem er noch vertraute.
Da der Anwalt, wie die beiden Familien von Shahraban und Rawan auch, aus München kommt, gehört er vielleicht der gleichen jesidischen Community an.

Soweit ich mich erinnere, hat er Shahraban auch bei der Gerichtsverhandlung bzgl. der Gewaltschutzanordnung vertreten.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Mir stellt sich immer noch die Frage, wie die Familie, die offenbar über wenig finanzielle Mittel verfügt die vielen Anwälte eigentlich bezahlt.
Beim Anwalt Azem könnte ich mir vorstellen, dass er das Mandat aus persönlicher Verbundenheit übernommen hat und ggbfs. das Honorar an die finanziellen Möglichkeiten der Familie angepasst hat.

Bei Deiner Fragestellung musste ich darüber hinaus an die von @Grillage eingestellte Reportage von zapp denken.

https://www.ardmediathek.de/video/zapp/der-verteidiger-zwischen-gericht-und-true-crime-show/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS9wcm9wbGFuXzE5NjM1MDczMl9nYW56ZVNlbmR1bmc

Ab 31:30 berichtet Stevens davon, dass auch die Familie des Mitangeklagten im Starnberger Fall (mit dem er aktuell auf Tour geht) nicht die finanziellen Mittel hatte, um die Anwaltschaft zu bezahlen. Er hat deshalb einen Medien-Deal mit RTL II vermittelt.

Ob ein ähnliches Finanzierungsmodell hier zum Tragen kann, weiß ich natürlich nicht. Auch nicht, ob der Fall an sich - von dem bereits zu Prozessbeginn klar war, dass sowohl Netflix als auch Amazon Prime ein TrueCrime - Format dazu produzieren - attraktiv genug für manchen Anwalt ist, um für ein geringeres Honorar als üblich zu arbeiten.

Dass der BR-Artikel zu den restlichen Plädoyers gerade das von Stevens ausspart, ist auch irgendwie interessant. Geht es hier um Exklusivität für den Podcast? Oder war das Plädoyer inhaltlich einfach nicht erwähnenswert?
Vielleicht bin ich da jetzt aber auch zu kritisch.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

gestern um 19:44
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Dass der BR-Artikel zu den restlichen Plädoyers gerade das von Stevens ausspart, ist auch irgendwie interessant
Hat er denn überhaupt eins gehalten?


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

gestern um 19:47
Ah hab jetzt selbst was gefunden, Stevens hat auch gesprochen :
Anwalt Alexander Stevens, der die beschuldigte Frau vertritt, nannte das von der Staatsanwaltschaft angenommene Motiv, die Doppelgängerin-Theorie, eine „Trash-Story“. Er warf der Kripo „Dilettantismus“ sowie der Staatsanwaltschaft eine „stümperhafte Beweisführung“ vor. Die Anklageschrift bezeichnete er als „hollywoodreifes Drehbuch“.
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/bayern/prozess-in-ingolstadt-doppelgaengerin-mord-lebenslang-und-freisprueche-gefordert-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241210-930-313781


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

gestern um 19:49
Zitat von abgelenktabgelenkt schrieb:Hat er denn überhaupt eins gehalten?
Alle sechs Verteidiger haben ein Plädoyer gehalten.
Eigentlich hätten sie schon vor Wochen plädieren sollen, die insgesamt sechs Verteidiger der beiden Angeklagten Schahraban K. und Sheqir K. – die im sogenannten Doppelgängerinnen-Mordprozess gegeneinander arbeiten. Nun war es so weit: Sie haben ihre Plädoyers gehalten und damit Erleichterung im Gerichtssaal ausgelöst, der wie immer gut gefüllt war.
Quelle: https://www.br.de/nachrichten/bayern/doppelgaengerinnen-mordprozess-verteidiger-fordern-freispruch,UWXoNaO

Das von Stevens war wie das von Makepeace auch etwas eine Stunde lang. Betz hat vorrangig Fragen gestellt und wollte damit auf die nicht geklärten Sachverhalte aufmerksam machen.


Welchen Redeanteil die Verteidiger von Sheqir jeweils hatten, weiß ich leider nicht.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

gestern um 20:35
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:- attraktiv genug für manchen Anwalt ist, um für ein geringeres Honorar als üblich zu arbeiten.
Ich kann mir das nur sehr schwer vorstellen.
Mir hat mal eine Anwältin in einem privaten Kontext gesagt, das größere Verfahren unglaublich arbeitsaufwendig sind und sich nur die wenigsten Anwälte:innen leisten können, ein großes Verfahren pro Bono zu machen. Häufig dauern solche Verfahren lange und es ist kaum möglich, nebenher andere Verfahren abzuarbeiten, um Geld zu verdienen.
Für mich klang das sehr einleuchtend.
Daher kann ich mir tatsächlich vorstellen, dass irgendwelche Mediendeals eingefädelt wurden, wie du oben erwähnt ist.
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Beim Anwalt Azem könnte ich mir vorstellen, dass er das Mandat aus persönlicher Verbundenheit übernommen hat und ggbfs. das Honorar an die finanziellen Möglichkeiten der Familie angepasst hat.
In diesem Fall könnte ich mir das auch vorstellen, da Anwalt Azem vielleicht auch ein Interesse daran hatte, falsche Annahmen über jezidische Kultur und Gepflogenheiten richtig zu stellen.
Er selbst ist nach meinem Eindruck in dem Verfahren auch relativ wenig in Erscheinung getreten. Vielleicht hat er seinen Arbeitspensum so angepasst, dass er ausreichend Zeit hatte sein Einkommen in dieser Zeit mit anderen juristischenTätigkeiten zu sicherzustellen.
In einem 4er Team wird das sicherlich möglich gewesen sein.
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Da der Anwalt, wie die beiden Familien von Shahraban und Rawan auch, aus München kommt, gehört er vielleicht der gleichen jesidischen Community an.
Ich muss sagen, dass ich da komplett auf der Leitung stand und das überhaupt nicht realisiert habe, dass er auch Jezide sein könnte. Mir kam das seltsam vor, dass Rawan diesen Anwalt kannte und nur ihm vertraute und eben dieser Anwalt, jetzt der Anwalt ja Angeklagten ist. Aber in diesem Verfahren waren so viele Dinge seltsam, dass ich mir da keine weitergehende Gedanken drüber gemacht hatte.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

gestern um 21:05
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:fischersfritzi schrieb:
Mir stellt sich immer noch die Frage, wie die Familie, die offenbar über wenig finanzielle Mittel verfügt die vielen Anwälte eigentlich bezahlt.
Ob die Familie nur über geringe finanzielle Mittel verfügt, wissen wir nicht. Immerhin hat die Tochter mit Anfang 20 einen Mercedes gefahren und in Hotels gewohnt.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

gestern um 23:38
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Ob die Familie nur über geringe finanzielle Mittel verfügt, wissen wir nicht.
Nein wissen wir nicht, darum habe ich auch geschrieben "offenbar".
Der Vater arbeitete als Taxifahrer, das wurde in irgend einem der vielen Berichte erwähnt.
Es wurde auch in irgendeinem Bericht erwähnt, dass die Wohnung der Familie eher spärlich eingerichtet war. Ich glaube, das hatte in irgendeinem Zusammenhang ein Polizist oder eine Polizistin erwähnt, der/die dort vor Ort war.
Die Familie soll aus irgendeinem irakischen Bergdorf stammen.
Ich wüsste jetzt ehrlich gesagt nicht, wo sich in dieser Biographie große Reichtümer verbergen könnten.
Ich gehe nach wie vor davon aus, dass die Familie nicht sonderlich viel Geld zur Verfügung hat.
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Immerhin hat die Tochter mit Anfang 20 einen Mercedes gefahren und in Hotels gewohnt.
Solche Autos kann man doch leasen und wenn ich das richtig erinnere, hat die Angeklagte mit einer Corona Teststation eine Zeit lang ordentlich Kohle gescheffelt.
Zitat von AudiLady83AudiLady83 schrieb am 20.06.2024:Sharaban hat einen Betrag von 11.000 Euro vom Gesundheitsamt für ihre Testzentren erhalten
Offenbar ging da aber auch nicht alles mit rechten Dingen zu und das Geld müsste jetzt zurückgezahlt werden.
Zur Zeit unmittelbar vor ihrer Festnahme konnte sie darüber aber vielleicht noch verfügen.

Kann auch sein, dass Rawan das Auto zunächst finanziert hat. Ich erinnere mich auch nicht mehr an alle Details, aber ich meine, er hat in seiner Aussage erwähnt, dass es wegen dieses Autos auch zu Stress zwischen den beiden gekommen sei.


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