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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

1.325 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Frau, Leiche ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

12.09.2024 um 03:39
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Ich habe nicht das ganze GVG im Kopf, wüsste aber nicht, dass da etwas für solche Fälle abgedeckt ist.
Der verrückteste Fall, von dem ich je gehört habe. Meine eigene Erfahrung beschränkt sich bisher auf Fälle, die etwas weniger aussergewöhnlich sind :)

Nun zur Öffentlichkeit. Ein Ortstermin ist Teil der öffentlichen Verhandlung, und damit durch den § 169 GVG geregelt. Und wie immer, gibt es durchaus Rechtsprechung zu diesem speziellen Thema, der BGH musste sich mehrfach damit befassen, ob, wie und wie nicht Öffentlichkeit bei solchen Ortsterminen herzustellen ist.

Grundsätzlich ist eine Verhandlung laut BGH öffentlich, wenn "jeder beliebige Zuhörer" an ihr teilnehmen kann. In der Sitzung sollte angekündigt werden, wann und wo der Ortstermin stattfindet, ggf. sogar durch Aushang (So auch OLG Saarbrücken, wobei es auf die einzelnen Umstände ankommt).

Allerdings hat das alles auch Grenzen: zum Beispiel muss ein Wohnungsinhaber, in dessen Wohnung ein Ortstermin zum Augenschein stattfindet, nicht zulassen, dass eine Horde Fremder seine Wohnung betritt, hier wird in der Regel ausreichen, dass alle Verfahrensbeteiligten dort sind.

Und genauso bedeutet das Recht auf Öffentlichkeit nicht, dass jeder Zuschauer/Zuhöhrer nun alles haarklein mitbekommt. Ein Zuschauer hat kein Recht auf einen Platz in der ersten Reihe, wenn er in der letzten Reihe sitzt und dort nichts versteht. Und so ist es auch hier wohl: wenn aus Sicherheitsgründen der Platz um das Fahrzeug abgesperrt war und die Zuschauer nicht wirklich mitbekommen haben, was dort geredet oder angeschaut wurde, so dürfte der BGH kein Problem damit haben. Der BGH hat auch beschlossen, dass in der nächsten Sitzung im Gericht kein "Protokoll" oder so etwas verlesen werden muss, was nun beim Ortstermin so geschah, um alle die zu informieren, die nun wissen wollen, was geschah, aber nicht selbst sehen konnten etc. In erster Linie gilt das Recht der Öffentlichkeit den Verfahrensbeteiligten: die müssen anwesend sein dürfen und in der Lage sein, alles zu verfolgen. Das wird hier wohl gegeben sein.

Zur Magie: es gibt nichts, was es nicht gibt. :D


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

12.09.2024 um 04:06
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Und genauso bedeutet das Recht auf Öffentlichkeit nicht, dass jeder Zuschauer/Zuhöhrer nun alles haarklein mitbekommt. Ein Zuschauer hat kein Recht auf einen Platz in der ersten Reihe, wenn er in der letzten Reihe sitzt und dort nichts versteht
Das ist klar. Man weiß halt auch nicht, wie man sich es genau vorzustellen hat und wie es gelöst wurde. Reichen wahrscheinlich wirklich ein paar Meter, damit man nicht viel versteht.

Es schauen natürlich nicht wenig Leute zu und natürlich soll keiner an das Auto hinkommen, aber dass es zum Schutz gleich 30 Polizisten braucht? Aber vllt auch, damit keine Fotos und Videos macht. Die Regelung, dass man während der laufenden Verhandlung nicht filmen darf,wird wahrscheinlich auch Open-Air gelten, oder?
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Allerdings hat das alles auch Grenzen: zum Beispiel muss ein Wohnungsinhaber, in dessen Wohnung ein Ortstermin zum Augenschein stattfindet, nicht zulassen, dass eine Horde Fremder seine Wohnung betritt, hier wird in der Regel ausreichen, dass alle Verfahrensbeteiligten dort sind.
Das denke ich mir eben.

Ist jetzt ein bisschen Off-Topic, aber könnte man eine HV auch in einer Wohnung abhalten?

Ich war nämlich mal in einem Prozess am Amtsgericht. Ganz zufällig reingegangen, ging um irgendeine Widerstandshandlung, ich war auch der Einzige Zuhörer. Die Angeklagte ist nicht erschienen. Da die Angeklagte in der Nähe wohnte, meinte der Richter „Zeugen,Protokollführer, Staatsanwaltschaft und Öffentlichkeit ist da, gehen wir rüber.“ War natürlich Spaß und wird auch daran scheitern
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:kann. In der Sitzung sollte angekündigt werden, wann und wo der Ortstermin stattfindet, ggf. sogar durch Aushang (So auch OLG Saarbrücken, wobei es auf die einzelnen Umstände ankommt
Aber so grundsätzlich. Wenn man es öffentlich macht und in die Ladungen schreibt und Verteidiger und Angeklagte einverstanden sind, könnte man es dann z.B auch im Nebenraum einer Pizzeria mit laufenden Betrieb machen?


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

12.09.2024 um 04:15
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Aber so grundsätzlich. Wenn man es öffentlich macht und in die Ladungen schreibt und Verteidiger und Angeklagte einverstanden sind, könnte man es dann z.B auch im Nebenraum einer Pizzeria mit laufenden Betrieb machen?
Mir ist nicht bekannt, dass es da irgendwelche Regeln gibt. Wenn der Richter möchte, kann er die Verhandlung in seinem Wohnzimmer durchführen, oder in der Lieblingspizzeria - soweit eben alles möglich ist, was auch im Gerichtsgebäude gegeben ist. Allerdings wird sich in dem Fall bestimmt jemand finden, dem es da nicht gefällt und der dann nicht einverstanden ist. Das ist dann wieder etwas für den BGH :D :D

Realistisch ist das freilich nicht.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

12.09.2024 um 10:18
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Es schauen natürlich nicht wenig Leute zu und natürlich soll keiner an das Auto hinkommen, aber dass es zum Schutz gleich 30 Polizisten braucht? Aber vllt auch, damit keine Fotos und Videos macht. Die Regelung, dass man während der laufenden Verhandlung nicht filmen darf,wird wahrscheinlich auch Open-Air gelten, oder?
Ich hatte es in dem Video eher so verstanden, dass die 30 Polizisten dazu dienten sicherzustellen, dass die beiden Angeklagten zum einen nicht fliehen können, dass keine möglichen "Fluchthelfer" auf sie zugreifen können, zum anderen aber eben auch, dass sie vor Übergriffen, z.B aus Rache, geschützt sind.

30 Polizisten klingt viel, aber schon im Gerichtsgebäude werden Angeklagte ja in der Regel von mind. Zwei, manchmal 3 Justizvollzugsbeamten begleitet. Draußen verstärkt man das, weil die Situation unübersichtlicher ist, das sind dann schon mal 6 oder 8 Mann. Dann braucht es noch ein paar Personen um den Platz, auf dem das Auto steht, etwas großflächiger abzusperren und ein paar Mann Reserve, falls was unvorhergesehenes passiert.
Klingt also viel, ist aber nicht übertrieben, finde ich.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

12.09.2024 um 13:45
Hier noch eine kurze Meldung zum vergangenen Prozesstag:
Im Doppelgängerinnenmordprozess soll jetzt ein Sachverständiger für Esoterik weiterhelfen. Der Verteidiger des Angeklagten will so nachweisen, dass die Mit-Angeklagte versucht haben soll „Schwarze Magie“ anzuwenden. Die Getötete soll dabei möglicherweise ein rituelles Opfer gewesen sein. Im Auto der Angeklagten wurden zusammengefaltete Briefchen gefunden, in denen rätselhafte Zeichen und ein Bild ihres Ex-Mannes waren. Den beiden Angeklagten wird vorgeworfen, eine junge Frau umgebracht zu haben, um den Tod der Angeklagten vorzutäuschen.
Quelle: https://www.google.com/amp/s/rt1.imsueden.de/amp/ingolstadt-nutzte-angeklagte-im-doppelgaengerinnenmordprozess-schwarze-magie-626034/

Dass die ominösen Briefchen etwas mit dem Liebeszauber zu tun haben, den S. in Auftrag gegeben hat (oder in Auftrag geben wollte?), war auch meine erste Assoziation, als vor der Sommerpause davon berichtet wurde. Deshalb finde auch ich es nicht ganz so abwegig, dass die Verteidigung das jetzt nochmal aufgreift. Insgesamt ist der Sachverhalt auch irgendwie zu kurz gekommen, da er ja auch viel über S. Gemütszustand offenbart. @Carrie007 hatte dazu damals einen sehr lesenswerten Bericht hier geteilt, deshalb wäre ihre Einschätzung zur Thematik sicherlich auch sehr interessant.

Zu den 30 Polizisten: so wie ich das verstanden habe, stand das Auto ja eine Weile auf dem Vorplatz und die Straße ist dank Schulanfang sehr gut frequentiert. So ungewöhnlich finde ich es also nicht, dass da umfangreich abgesperrt und gesichert wurde. Wie @Grillage schon schrieb, ging es auch um eine evtl. Fluchtgefahr und das Eingreifen Dritter. Und letztlich ist das Auto ja auch immer noch ein Beweismittel.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

12.09.2024 um 17:14
Ich frage mich, wer oder was ein "Sachverständiger für Esoterik" sein könnte.
Das meine ich ganz ernst. Was für ein beruflichen Hintergrund braucht man um vor Gericht als Sachverständiger für Esoterik auszusagen?
Was mir weiterhin unklar ist, ist die Frage warum man nicht herausfinden kann was für "rätselhafte Zeichen" auf dem Briefchen sind.
Offenbar handelt es sich nicht um Buchstaben oder Zahlen irgendeiner anderen Schrift, das hätte man wohl schon herausbekommen.
Was könnten das sonst für Zeichen sein?
Am Ende vielleicht irgendwelche selbst kreierten "magischen Zeichen" irgendeines ebenfalls selbst ernannten Magiers/Magierin.
Dann ist die Frage, inwieweit irgendein Esoterik Experte bei der Aufklärung behilflich sein kann.

Ich finde diesen Aspekt außerordentlich kurios.
Ich kann mir gut vorstellen, dass irgendjemand ihr ordentlich Geld aus der Tasche gezogen hat und ihr dafür dann ein paar Briefchen mit Krickelkrackel drauf übergeben hat und ihr gesagt hat, dass sie dadurch ihren Ex-Mann zurückbekommt.
Ich kann mir allerdings überhaupt nicht vorstellen, dass ihr irgendjemand den Tipp gegeben haben soll, einen Menschenopfer zu bringen um ihren Ex-Mann zurückzubekommen.
Aber vielleicht wird der Esoterik Experte genau darüber aufklären ob es überhaupt solche Rituale gibt, in denen Menschen geopfert werden müssen.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

13.09.2024 um 01:03
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Ich frage mich, wer oder was ein "Sachverständiger für Esoterik" sein könnte.
Das meine ich ganz ernst. Was für ein beruflichen Hintergrund braucht man um vor Gericht als Sachverständiger für Esoterik auszusagen?
Ich weiss nicht, wer sich da alles als "Sachverständiger" vorstellen würde, wenn man einen sucht, aber ich erinnere mich an meine Studienzeit, da gab es durchaus ernstzunehmende Wissenschaftler, deren Forschungsgebiet Esoterik war, ohne dass sie selbst nun Esoteriker waren. Zum Beispiel gab es im Fachbereich Religionswissenschaften einen, der sich sehr interessiert für dieses Gebiet zeigte und bereits als Sachverständiger ab und zu tätig wurde, damals meist noch "Sektensachverständiger" genannt.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Am Ende vielleicht irgendwelche selbst kreierten "magischen Zeichen" irgendeines ebenfalls selbst ernannten Magiers/Magierin.
Dann ist die Frage, inwieweit irgendein Esoterik Experte bei der Aufklärung behilflich sein kann.

Ich finde diesen Aspekt außerordentlich kurios.
Ich kann mir gut vorstellen, dass irgendjemand ihr ordentlich Geld aus der Tasche gezogen hat und ihr dafür dann ein paar Briefchen mit Krickelkrackel drauf übergeben hat und ihr gesagt hat, dass sie dadurch ihren Ex-Mann zurückbekommt.
Ich kann mir allerdings überhaupt nicht vorstellen, dass ihr irgendjemand den Tipp gegeben haben soll, einen Menschenopfer zu bringen um ihren Ex-Mann zurückzubekommen.
Aber vielleicht wird der Esoterik Experte genau darüber aufklären ob es überhaupt solche Rituale gibt, in denen Menschen geopfert werden müssen.
Ja, in die Richtung denke ich auch.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

18.09.2024 um 07:08
Hier eine Meldung zum gestrigen Prozesstag. Die Schuldfähigkeit wurde durch den psychiatrischen Gutachter erneut festgestellt; der Antrag auf Hinzuziehung eines Sachverständigen, der etwas zu einem möglichen Liebeszauber sagen könnte, wurde zumindest noch nicht abgelehnt.
Im Prozess um den Doppelgängerinnen-Mord von Ingolstadt hat ein Gutachter vor dem Landgericht erneut ausgesagt. Am gestrigen Verhandlungstag ging es um eine wiederholte Feststellung der Schuldfähigkeit der angeklagten Frau. Wie schon beim ersten mal bestätigte der von der Staatsanwaltschaft beauftragte Gutachter, dass er die Angeklagte für schuldfähig hält. Zuvor hatten die Verteidiger der Darstellung widersprochen und ein mögliches Trauma ins Spiel gebracht. Unterdessen geht die Befragung von Gutachtern weiter, die Verteidiger des angeklagten Mannes wollen DNA-Spuren auf seiner Kleidung klären lasen und einen Islam-Experten zu mystischen Zetteln hinzuziehen.
Quelle: https://www.radio-in.de/schuldfaehigkeit-im-doppelgaengerinnen-mordprozess-bestaetigt-533758/

Wie die Verteidigung gerade auf einen Islam-Experten kommt, ist noch nicht ganz deutlich geworden. Allerdings soll die Angeklagte im Juli 2022 auf Instagram nach jemandem gesucht haben, der ihr Rawan mit einem Liebeszauber zurück bringen kann. Vielleicht entstand so der Zusammenhang zu Islam-immanenten magischen Praktiken. Da gibt es wohl beispielsweise "Siḥr", welche ganz explizit mit der Versöhnung von Eheleuten in Verbindung gebracht wird.
Die erste Definition von Siḥr bezeichnet eine Art List. Diese, auch als „weiße Magie“ bekannt, bezieht sich auf Geschehnisse, die den Verstand täuschen und eine Manipulation der betroffenen Person darstellen können.
(...)
Während die Mehrheit der Gelehrten (ʿulamāʾ) die Auffassung vertritt, dass selbst das Erlernen ohne das Praktizieren eine schwerwiegende Sünde darstelle, sind einige, insbesondere Hanafiten, wiederum der Meinung, dass das Erlernen eine Pflicht sei und bei Bedarf zum Einsatz kommen müsse, beispielsweise für die Versöhnung zwischen Eheleuten.
Quelle: https://www.islamportal.at/beitraege/artikel/die-unsichtbare-welt-sihr-und-dschinn-im-islam


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

18.09.2024 um 07:32
Noch kurz zu dem von der Verteidigung vermuteten Zusammenhang zwischen Liebeszauber, Briefchen und Tat bzw. zur Frage ob es überhaupt Rituale gibt, die man rudimentär mit der Tat in Verbindung bringen könnte:

Es gibt beispielsweise ägyptische Liebes- und Bindezauber (die erste Frau, die sie um einen Liebeszauber gebeten hat, kam aus Ägypten), bei dem aufgesagte Zaubersprüche niedergeschrieben und bei einer / einem Ermordeten platziert werden:
In einem großen Zauberpapyrus ist das Ritual festgehalten, das für einen Liebes- und Bindezauber zu vollführen ist: Man forme aus Wachs oder Ton eine kniende Frauenfigur mit auf den Rücken gebundenen Armen und steche unter gemurmelten Beschwörungen dreizehn Bronzenadeln hinein. Den dabei aufgesagten Zauberspruch schreibe man auf einem Bleiplättchen nieder und deponiere
alles zusammen beim Grab eines Frühverstorbenen oder
Ermordeten.
Quelle: https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https://www.uni-heidelberg.de/md/zaw/papy/forschung/broschu__re_a__gyptische_magie_final_bunt.pdf&ved=2ahUKEwjX1InV38uIAxUYVPEDHUQOEZsQFnoECBMQAQ&usg=AOvVaw1FepCiixzO23FC7Zm_hWNF

(Unter dem Link findet ihr ein frei zugängliches PDF der Uni Heidelberg zu dem Thema, es müsste sich direkt auf der relevanten Seite 54 öffnen)

Es wäre sicherlich interessant, einen Experten auf diesem Gebiet zu hören.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

19.09.2024 um 18:34
Ich habe zum heutigen Prozesstag leider keine frei zugänglichen Artikel gefunden.
Ich bin aber beim Suchen nach einem Artikel auf einen Juristen Blog gestoßen, der sich mit diesem Fall beschäftigt und unter anderem mögliche Verteidigungsstrategien vorstellt.
Mögliche Verteidigungsstrategie im Doppelgängerinnen-Mordfall

Bedenken hinsichtlich der Beweisführung: Die Verteidigung könnte die Integrität der Beweiskette infrage stellen und auf mögliche Unzulänglichkeiten bei der Sicherung und Präsentation von Beweismitteln hinweisen. Dabei könnten sie auf die plötzliche Entdeckung der Schreckschusswaffe und mögliche Verfahrensfehler während der Ermittlungen verweisen.
Fehlerhafte Identifizierung des Opfers: Die Anwälte könnten argumentieren, dass die anfängliche falsche Identifizierung des Opfers die Zuverlässigkeit der gesamten Ermittlungsarbeit infrage stellt. Dies könnte Zweifel an der Genauigkeit und Sorgfalt der Untersuchungen wecken.
Vertrauenswürdigkeit von Zeugenaussagen hinterfragen: Die Verteidigung könnte versuchen, die Glaubwürdigkeit von Zeugenaussagen, insbesondere solchen, die in der Gesamtheit der Beweiskette zu der derzeit verhandelten Anklage geführt haben, zu erschüttern. Hierbei könnten mögliche Widersprüche oder Unsicherheiten in den Aussagen betont werden.
Alternative Tätertheorie: Die Anwälte könnten eine alternative Tätertheorie und Motive vorbringen und darauf hinweisen, dass andere Personen für das Verbrechen verantwortlich sein könnten. Dies könnte auf Unstimmigkeiten in den Ermittlungen und mögliche Versäumnisse der Polizei hindeuten.
Unzureichende Beweislage für heimtückischen Mord: Da die Anklage von Totschlag auf heimtückischen Mord erweitert wurde, könnte die Verteidigung auf unzureichende Beweise für das Vorliegen von spezifischen Mordmerkmalen hinweisen. Dies könnte beispielsweise auf die Notwendigkeit eines klaren Beweises für eine gezielte und besonders hinterlistige Tötungsabsicht abzielen.
Quelle: https://kglaw.de/strafrecht-blog/verhangnisvoller-doppelgangerinnen-mord-in-ingolstadt-einblick-in-ein-mysterioses-verbrechen-und-seine-verworrenen-zusammenhange/


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

19.09.2024 um 19:06
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Ich habe zum heutigen Prozesstag leider keine frei zugänglichen Artikel gefunden.
Soweit ich weiß wird nur noch einmal die Woche verhandelt! Immer Dienstags :)


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

19.09.2024 um 21:42
@AudiLady83
Ah okay, danke für die Info
Ich hatte im Donaukurier einen Artikel gesehen, der heute frisch eingestellt war (allerdings hinter Bezahlschranke), daher hatte ich gedacht, dass heute auch verhandelt wurde.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

24.09.2024 um 14:47
Die Chronik im Donaukurier ist wieder aktualisiert worden. Hier eine Übersicht der Meldungen:

35. Prozesstag: So tickt Shahraban K.B (09.07.24)
Nachdem eine Psychiaterin das Gutachten über den Angeklagten Sheqir K. vorgestellt hat, geht am 35. Prozesstag nun über die Psyche von Shahraban K.B. Das Gutachten zeigt: Hinweise auf eine psychische Erkrankung, eine eingeschränkte Steuerungsfähigkeit oder verminderte Schuldfähigkeit liegen nicht vor. Shahraban K.B. hätte bei den Gesprächen mit dem Gutachter positive Eigenschaften eher übertrieben und negative untertrieben dargestellt. Der Gutachter nannte es "manipulative Antworttendenzen".
Für den 36. Prozesstag ist nichts verzeichnet. Weiter geht es mit dem 37.:

37. Prozesstag: Wer warb das Opfer an? Vier Zeugen sagen erneut aus (16.07.24)
Ein IT-Forensiker soll klären, ob die Angeklagte Shahraban K.B. das ihr ähnlich sehende Opfer selbst angeworben hat, oder ob auch jemand anderes auf deren Account zugegriffen haben könnte. Laut K.B. hätte auch der Mitangeklagte Sheqir K. mehrfach Zugang zu ihrem ungesicherten Smartphone gehabt. Vier Männer, deren Namen auf der "Todesliste" standen, mussten erneut vor Gericht aussagen. Das Ergebnis einer biostatistischen Bewertung ausgewählter DNA-Spuren durch das Landeskriminalamt war: Die DNA der Getöteten konnte sowohl auf der Kleidung von Shahraban K. als auch auf der von Sheqir K. nachgewiesen werden. Letzterer ist zudem eindeutig der Verursacher von Spuren am Hals des Opfers.
38. Prozesstag: Hat der Angeklagte eine Morddrohung in die Zelle geschmiert? (25.07.24)
Dieser Frage will das Gericht nachgehen und gibt dem Antrag der Verteidigung der Deutsch-Irakerin Shahraban K.B. statt, den Justizhelfer zu hören, der Sheqir K. an diesem Tag in die Zelle gebracht hatte. Offenbar wurde eine Morddrohung gegen den Zeugen Marcello B. an die Tür einer Haftzellt des Landgerichts Ingostadt geschmiert. Wie sich im weiteren Verlauf der Verhandlung aber herausstellte, hat der Kosovare, wenn überhaupt, lediglich eine auf die JVA-Türe geschmierte Morddrohung durch Buchstaben verändert. Zudem gibt die beste Freundin der ermordeten Khadidja O. zu, versucht zu haben, sich auf dem Instagram-Account, auf ihrem E-Mail- und Snapchat-Account der Getöteten einzuloggen.
39. Prozesstag: Anwälte wollen nachweisen, dass Angeklagte gelogen hat (06.08.24)
Die Angeklagte schiebt nach wie vor dem 25-jährigen Kosovaren die alleinige Schuld für den Mord an Khadidja O. zu. Am Mordabend hätte er sie gezwungen, das Auto zu fahren und dazu mit seiner Hand gegen ihr Knie gedrückt. Die Verteidigung des Angeklagten will nun einen Biomechaniker heranziehen, um zu beweisen, dass Shahraban K.B. gelogen hat und dies nicht dazu führen kann, dass gegen den Willen der Fahrerin die Pedale des Fahrzeugs betätigt werden. Außerdem wurden zwei Briefchen mit Fotos in dem Auto gefunden, die viele Fragen aufwerfen.
40. Prozesstag: Wer hat das Opfer in die Falle gelockt? (03.09.24)
Der psychiatrische Gutachter soll erneut vor Gericht aussagen. Die Verteidiger der Angeklagten spekulieren darauf, eine "erheblich verminderte Schuldfähigkeit" von Shahraban K.B. nachzuweisen. Am 40.Prozesstag geht es auch darum, wer die Anwerbeversuche an das spätere Opfer gesendet hat. Die Angeklagte gibt zwar zu, dass der besagte Instagram-Account ihr gehört und sie diesen erstellt und genutzt hat. Nachrichten an die Geschädigte und Anwerbeversuche will sie aber nicht geschrieben haben. Die Frage bleibt offen: Hatten Dritte Zugang zu den Social Media-Accounts der angeklagten Deutsch-Irakerin?
41. Prozesstag: Gewagte These über Liebeszauber und schwarze Magie (10.09.24)
Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass die Angeklagte durch einen Ritus versucht hat, das Schicksal zu ihren Gunsten beeinflussen zu wollen, heißt es vom Verteidiger Sheqirs. Im Auto, in dem im August 2022 das Mordopfer gefunden wurde, sind zwei "magische Briefchen" mit zerknüllten Fotos von Shahraban K.B. und ihrem Exmann Rawan sichergestellt worden. Letzterer vermutet hinter den Zettelchen "schwarze Magie", er kenne dies aus seiner Heimat. Je nachdem wie groß der Wunsch sei, der mit dem Ritus erfüllt werden soll, müsse das entsprechend große Opfer erbracht werden.
42. Prozesstag: Biomechaniker widerlegt Aussage der Angeklagten (12.09.24)
Der Angeklagte Sheqir K. soll die Deutsch-Irakerin Shahraban K.B. in der Tatnacht gezwungen haben, das Auto zu fahren. Das hat die Mitangeklagte an einem der ersten Prozesstage vor Gericht geschildert. Er soll mit der Hand auf ihr Knie gedrückt haben, um sie zum Drücken des Gaspedals zu bewegen. Ein Biomechaniker, ein Spezialist für Abläufe im Körper durch Krafteinwirkung, hat diese Aussage nun widerlegt. So, wie Shahraban K.B. den Vorgang geschildert hat, könne es nicht passiert sein. Wie sich jedoch die Faktoren Angst oder Aufregung auf die Angeklagte ausgewirkt haben, konnte er nicht beurteilen. Im Verlauf des 41. Verhandlungstages wurde das Auto auf dem Vorplatz des Landgerichts Ingolstadt von mehreren Polizisten, Sachverständigen und den Angeklagten begutachtet.
43. Prozesstag: Angeklagte Shahraban K.B. bleibt schuldfähig (17.09.24)
Der psychiatrische Gutachter bleibt bei seiner ursprünglichen Aussage: Er hält die Angeklagte Shahraban K.B. für schuldfähig. Weil die Verteidigung der Deutsch-Irakerin dem Gutachten des Experten am 35. Prozesstages widersprochen hatten, musste er ein zweites Mal in den Zeugenstand. Doch er sieht keine Hinweise auf eine "schwere akute Belastungsreaktion". Ein Islam-Experte soll klären, was es mit den mysteriösen Briefchen auf sich hat, die im Auto gefunden wurden. Shahraban K.B. soll im Juli 2022 auf Instagram verzweifelt einen Magier gesucht haben, der ihr mit einem Zauber ihren Exmann zurückbringen sollte. Die Verteidigung von Sheqir K. entwickelt daraus ein ganz neues Tatmotiv der Mitangeklagten: In dem Szenario diente die ermordete Khadidja O. als Menschenopfer, um mithilfe schwarzer Magie ihren Exmann zurückzubringen.
Quelle: https://www.donaukurier.de/lokales/ingolstadt/chronik-zum-doppelgaengerinnen-mord-von-ingolstadt-alle-entwicklungen-im-ueberblick-15637864


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

25.09.2024 um 05:37
Da gestern eigentlich das Plädoyer der Staatsanwaltschaft erwartet wurde, war auch der BR mal wieder vor Ort und berichtet recht ausführlich.

Der Prozess verzögert sich, da die Verteidigung weiterhin neue Beweisanträge stellt. Zum einen sollen die "magischen Zettelchen" auf Fingerabdrücke untersucht werden (Verteidigung Sheqir), zum anderen soll die Schuldfähigkeit der Angeklagten nochmal durch einen weiteren Gutachter beurteilt werden (Verteidigung Shahraban).
Eigentlich hätte die Beweisaufnahme abgeschlossen werden sollen. Doch das verzögert sich: Die Verteidiger des Angeklagten Shequir K. hatten in vorangegangenen Verhandlungstagen die These aufgestellt, dass die Angeklagte Sharaban K.B. an "Schwarze Magie" geglaubt haben soll. Sie soll die getötete Frau als Menschenopfer dargebracht haben, um so ihren Ex-Mann zurückzugewinnen.

Nun haben beide Verteidiger-Teams neue Beweisanträge gestellt. Zum einen fordern die Verteidiger des Angeklagten Shequir K., dass Briefe mit einer kryptischen Schrift auf Fingerabdrücke untersucht werden sollen. Zum anderen stellten die Verteidiger der Angeklagten Sharaban K.B. einen neuen Beweisantrag zur Schuldfähigkeit ihrer Mandantin.
Es gibt auch nähere Infos dazu, wie die Theorie der Schwarzen Magie zu Stande kam:
Die These, dass die Angeklagte an "Schwarze Magie" geglaubt haben könnte, stützen WhatsApp-Nachrichten aus der Zeit vor der Tat im Sommer 2022, die der Richter heute im Gericht vorlas. Aus den Nachrichten und Google-Einträgen geht hervor, dass die Angeklagte, eine Deutsch-Irakerin, auf der Suche nach einem Magier war, um mit seiner Hilfe ihren Ex-Mann zurückzugewinnen. Hinweise auf diese These ergaben sich aus den Briefchen, die im Auto der Angeklagten gefunden worden waren. Bislang konnten diese nicht entziffert werden.
Wie von der Verteidigung beantragt, wurde jedoch kein Sachverständiger aus dem religiösen / esoterischen Bereich geladen. Dafür hat sich das Gericht aber vorab per Mail an einschlägige Experten an verschiedenen Universitäten gewandt:
Das Gericht hatte im Vorfeld zum heutigen Verhandlungstag Esoterik-Sachverständige an mehreren Universitäten konsultiert. Die Experten erklärten übereinstimmend, dass die Schrift in den Briefchen keiner echten Schrift entspricht, also weder Arabisch noch Jesidisch ist. Eine Expertin für den iranischen Kulturkreis geht davon aus, dass die Briefe in einer pseudo-arabischen-Schrift verfasst sind. Solche Zeichen seien gebräuchlich bei Magiern, die selbst nicht richtig schreiben könnten.
Das Gericht will bis zum nächsten Termin in einer Woche über die neuen Beweisanträge entscheiden und dann die Beweisaufnahme schließen. Dann könnte die Staatsanwältin ihr Plädoyer halten.
Quelle: https://www.br.de/nachrichten/bayern/doppelgaengerinnen-mord-starb-die-frau-als-menschenopfer,UOpb58I


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

25.09.2024 um 14:33
Hier findet sich noch eine kleine Zusatzinfo vom gestrigen Prozesstag, welche Aufschluss darüber gibt, weshalb F. , der mit dem Opfer nach eigenen Angaben zusammen war, zwischenzeitlich als möglicher Tatverdächtiger gehandelt wurde. Es gab wohl einen aktiven Hinweis auf ihn.
Dagegen wurde aber abgelehnt zu prüfen, ob möglicherweise ein Zeuge aus Eifersucht die junge Frau ermordet hat. Die Hinweisgeberin leidet wohl unter einer psychischen Erkrankung.
Quelle: https://rt1.imsueden.de/ingolstadt-wieder-neue-antraege-im-doppelgaengerinnen-mordprozess-631244/

Für den Prozess und seinen Ausgang ist das aber nicht weiter von Bedeutung, der Vollständigkeit halber und weil die Frage hier auch schon mal kurz aufgekommen ist, stelle ich die Info trotzdem mal ein.


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