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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

2.010 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Dortmund, 2022, Erschossen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

14.12.2024 um 19:51
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Und das ist Teil des Problems: Im postfaktischen Zeitalter zählt nicht die PKS, sondern das Gefühl des Individuums. Politik bedient nicht mehr die Vernunft, sondern die Stimmung. So gibt es keine Überzeugungen, sondern nur die Jagd nach dem richtigen Timing. Inhalt beliebig. D-Day.
Das stimmt teilweise.
Aber das postfaktische Zeitalter adressiert nicht nur Gefühle, sondern genauso die Vernunft – jedoch auf eine Weise, die Zahlen, Daten und Fakten systematisch verfälscht, um eine alternative Realität zu schaffen, die wiederum einer eigenen Vernunftlogik unterliegt. Sicher hast du aber insofern recht, dass die Erzeugung und letztendlich Lenkung starker Emotionen hierbei ein Motor der Manipulation ist.
Ich bin der Meinung, dass dem Gefühl des Individuums genauso viel Bedeutung beigemessen werden muss wie der Vernunft, es muss ausgewogen sein.
Die Überbetonung der Vernunft bzw. die Vernunft als Paradigma führt letztendlich in einer Pendelbewegung wieder zum Irrationalismus. Und genau da sind wir jetzt.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

14.12.2024 um 19:54
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Aber: Dieses Land, seine Institutionen, seine Politik, seine Verwaltung und seine Gesellschaft sind meiner festen Überzeugung nach viel besser, als viele meinen. Positiv betrachtet könnte man stolz sein auf diese Demokratie, in der viele kluge Entscheidungen getroffen werden, diese Gesellschaft, die selbst Millionen von geflüchteten Menschen größtenteils absorbiert hat, die für ein Land dieser Größe und Diversität erstaunlich friedlich und zivil ist, deren Gerichte unabhängig und rechtsstaatlich korrekt agieren, deren Polizei "nur" zwei Dutzend Menschen töten "muss", die gerade mal auf ein paar hundert vollendete vorsätzliche Tötungsdelikte im Jahr kommt.
Finde ich sehr gut, dass du das schreibst, die Haltung bringt einen viel weiter als Pessimismus. Und du hast auch recht, dass wir uns über diese Errungenschaften freuen können und sie hochhalten müssen.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

14.12.2024 um 20:21
Zitat von equinoxxequinoxx schrieb:Die Überbetonung der Vernunft bzw. die Vernunft als Paradigma führt letztendlich in einer Pendelbewegung wieder zum Irrationalismus. Und genau da sind wir jetzt.
Das war vielleicht zu wenig konkret gesagt. Konkret würde ich mit der Überbetonung der Vernunft meinen, dass die Arbeits- und Wirtschaftswelt sowie damit zusammenhängend die Politik jahrzehntelang auf Teufel komm 'raus dem Gedanken der Rationalisierung unterworfen war. Und dass das ganz schön was angerichtet hat.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

14.12.2024 um 20:25
MD ist sicher nicht mit Messer auf eine vorgehaltene Waffe zugelaufen. Vielmehr wurde der ruhig hockende MD frontal von einer gesicherten Position hinter dem Zaun, von wo man auch mit ihm hätte kommunizieren können, ohne Vorwarnung mit Reizgas angegriffen und so zum Ausweichen gezwungen. Hinter ihm eine Wand, frontal der Angriff, da blieb ja nur die Flucht von ihm aus rechts um die Hausecke, wenn er links nicht in der Falle laufen wollte. Hinter die Hausecke und das Auto konnte er nicht oder kaum schauen, aber dort versteckten sich Polizisten mit Taser. Logisch dass er auf diese zulief und als er sie wahrnahm, war er bereits zu nah dran, weshalb er von anderer Stelle erschossen wurde.

Trotz Urteil mE eine völlig ungeeignete Einsatztaktik, wo man eine ruhig hockende, eingezäunte und für die Öffentlichkeit ungefährliche Person dazu zwingt, sich Polizisten zu nähern, die sie nicht sieht. Dass sich MD bei einem überraschenden Angriff am Messer festklammert und versucht den einzig möglichen Fluchtweg zu nehmen, war - neben der Möglichkeit das Messer fallen zu lassen oder sich aufgrund des Angriffs in den Bauch zu rammen - eine von drei voraussehbaren Reaktionen, wovon 2 für MD tödlich enden konnten. Ergo mMn. eine völlig unnötig provozierte Eskalation der Lage.


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14.12.2024 um 20:55
Zitat von equinoxxequinoxx schrieb:Konkret würde ich mit der Überbetonung der Vernunft meinen, dass die Arbeits- und Wirtschaftswelt sowie damit zusammenhängend die Politik jahrzehntelang auf Teufel komm 'raus dem Gedanken der Rationalisierung unterworfen war. Und dass das ganz schön was angerichtet hat.
Jetzt wird es etwas OT. Die scheinbar rationale Ideologie des Neoliberalismus, mit seinen Paradigmen freie Märkte, Geld zu Geld, Konkurrenz, Wettbewerb, Ich-AG und "Selbstverantwortung", die hat die Misere verursacht. Weil das zu Lasten von Solidarität und sozialem Zusammenhalt, insbesondere zu Lasten des emanzipatorischen Sozialstaats ("Agenda 2010") ging. Die Folge: Soziale Selektion, Arme ärmer, Reiche reicher, Aufstieg kaum noch möglich, Perspektivlosigkeit, gesellschaftliches Klima erbarmungsloser.

Weitsichtige Menschen (Habermas & Co.) haben das schon in den 1990er Jahren kommen sehen: Diese Politik wird zur Gefahr für die Demokratie. Auf diese Diktatur des irrationalen ökonomischen Rationalismus wird die Diktatur des Irrationalismus folgen. Bei uns noch verhalten, in den USA oder UK Realität.

Um den Bogen zu schlagen: Das wirkt sich natürlich auch sowohl auf die entwurzelten Täter als auch auf die Repräsentanten des staatlichen Gewaltmonopols aus. Wer nichts zu verlieren hat, der nimmt keine Rücksicht. Wer meint, sich nicht adäquat wehren zu können, der greift zur nächsten Eskalationsstufe. In ganz anderem Maßstab, für die Zunahme an Gewalt in Schweden in den 1960/70er Jahren, aufgegriffen in den 10 Bänden der hervorragenden "Martin-Beck"-Reihe von Sjöwall/Wahlöö.


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14.12.2024 um 20:56
Zitat von OutbackOutback schrieb:wo man eine ruhig hockende, eingezäunte und für die Öffentlichkeit ungefährliche Person dazu zwingt, sich Polizisten zu nähern, die sie nicht sieht.
Also der Presse entnehme ich, das er keinesfalls ruhig in der Ecke hockte, sondern das er mit dem Messer herum fuchtelte irgend etwas sagte oder schrie und mehrfach aufgefordert wurde das Messer abzulegen.
Zitat von OutbackOutback schrieb:bei einem überraschenden Angriff am Messer festklammert und versucht den einzig möglichen Fluchtweg zu nehmen, war - neben der Möglichkeit das Messer fallen zu lassen oder sich aufgrund des Angriffs in den Bauch zu rammen - eine von drei voraussehbaren Reaktionen,
Alles klar, der hat sich nur an dem Messer festgehalten ?
Wie naiv muss man sein um so zu argumentieren.
Das Messer nicht, wie mehrfach aufgefordert, fallen zu lassen, stattdessen damit auf die Polizisten zuzugehen ist nirgends auf der Welt so eine gute Idee.
Man kann auch nicht anführen, man habe keine anderen, milderen Mittel zur Abwehr des Angriffes angewandt. Dann blieb nur noch der Schußwaffengebrauch als letztes Mittel zum Selbstschutz.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

14.12.2024 um 21:22
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Also der Presse entnehme ich, das er keinesfalls ruhig in der Ecke hockte, sondern das er mit dem Messer herum fuchtelte irgend etwas sagte oder schrie und mehrfach aufgefordert wurde das Messer abzulegen.
das stimmt überhaupt nicht. Verlinke das doch mal bitte. Er saß ruhig da und hat nix wahrgenommen, so haben ihn Polizisten beschrieben.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Das Messer nicht, wie mehrfach aufgefordert, fallen zu lassen, stattdessen damit auf die Polizisten zuzugehen ist nirgends auf der Welt so eine gute Idee.
Man kann auch nicht anführen, man habe keine anderen, milderen Mittel zur Abwehr des Angriffes angewandt. Dann blieb nur noch der Schußwaffengebrauch als letztes Mittel zum Selbstschutz.
Du hast ja offenbar nichts zu dem Fall gelesen......er wurde gar nicht aufgefordert, das Messer fallen zu lassen, er ging auch nicht "einfach" auf sie zu, er ging in die einzige Richtung, in die er gehen konnte, wegen dem Reizgas, das auf ihn gesprüht worden war.
Zitat von JustreadingJustreading schrieb:Naja so ganz ohne Grund wurde er halt nicht erschossen, wie schonmal gesagt : niemand Zwingt jemanden mit nem Messer auf eine vorgehaltene Waffe zuzulaufen, und egal ob du Deutsch , Französisch oder in Zeichen sprichst , du weißt in der Regel wer vor die steht wenn es Uniformierte Beamte sind.
es zwingt einen das Reizgas.......so viel dazu
Zitat von JustreadingJustreading schrieb:Und was die Stimmungsmache betrifft: Gerade du bist hier halt massiv aufgefallen mit Texten gegen die eingesetzten Beamten.
ach ja? Was habe ich denn gegen die Beamten geschrieben, was Stimmungsmache wäre? Zitat bitte.
Zitat von JustreadingJustreading schrieb:Diese sind im übrigen ebenfalls Opfer. Opfer des Erschossenen , der sie durch seine Handlungen dazu gezwungen hat zu schießen. Bilder welche nie wieder aus dem Kopf verschwinden.
Das kehrst du bisher gerne unter den Tisch.
nein, sie sind Opfer des Einsatzes, nicht Opfer von Dramé
Zitat von JustreadingJustreading schrieb:Ich bin zutiefst dankbar das dass Gericht sich hier richtig entschieden hat und alle eingesetzten Beamten freigesprochen hat.
das überrascht hier niemanden


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

14.12.2024 um 21:53
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:das stimmt überhaupt nicht. Verlinke das doch mal bitte. Er saß ruhig da und hat nix wahrgenommen, so haben ihn Polizisten beschrieben.
Laut Vorschriften sind die Polizisten angehalten als erstes aufzufordern die Waffe abzulegen.
Gelehrt wird wohl , das in diesem Fall von mehreren Einsatzkräften gleichzeitig "vorgewarnt" wird um einen gewissen Druck zur Aufgabe aufzubauen.
Dies ist Vorschrift.
Wäre das vor Gericht nicht gerügt worden, wenn Vorschriftswidrigkeit gehandelt worden wäre ?
Das Gegenteil war ja der Fall .
Laut Urteil haben sowohl der Schütze wie auch der Einsatzleiter pflichtgemäß gehandelt soweit ich weis


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

14.12.2024 um 22:00
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Alles klar, der hat sich nur an dem Messer festgehalten ?
Festgeklammert, verkrampft .. .. UND versucht vor dem unnötigen Angriff durch die Polizei zu flüchten. Wäre er nicht angegriffen worden, wäre er nicht mal aufgestanden.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Wie naiv muss man sein um so zu argumentieren.
So naiv wie Polizeiwissenschaftler und -Ausbilder, die das bestätigen:
Für den Kriminologen Feltes ist der Einsatz von Pfefferspray ein grundlegender Fehler im Umgang mit Menschen in einer psychischen Ausnahmesituation. Die Personen würden dadurch noch aggressiver oder reagieren, panisch und versuchen zu fliehen. Auch der Polizeiwissenschaftler Martin Thüne der Thüringer Fachhochschule für öffentliche Verwaltung sagt, Pfefferspray führe in der Regel dazu, dass die Situation weiter eskaliere.
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/polizei-ausbildung-101.html


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

14.12.2024 um 22:11
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Laut Vorschriften sind die Polizisten angehalten als erstes aufzufordern die Waffe abzulegen.
Gelehrt wird wohl , das in diesem Fall von mehreren Einsatzkräften gleichzeitig "vorgewarnt" wird um einen gewissen Druck zur Aufgabe aufzubauen.
Dies ist Vorschrift.
Wäre das vor Gericht nicht gerügt worden, wenn Vorschriftswidrigkeit gehandelt worden wäre ?
Das wurde hier im Thread bereits diskutiert und die Info, dass es sich nicht sicher klären liess, ob er aufgefordert wurde das Messer fallen zu lassen, wurde hier auch verlinkt.
Es wäre gut, sich an die Fakten zu halten, statt mit irgendwelchen Schlussfolgerungen anzustellen, die am Ende nicht zutreffend sind.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Also der Presse entnehme ich, das er keinesfalls ruhig in der Ecke hockte, sondern das er mit dem Messer herum fuchtelte irgend etwas sagte oder schrie und mehrfach aufgefordert wurde das Messer abzulegen
Das ist mir neu und ich bitte darum, dass du die entsprechenden Presseartikel einmal hier verlinkst.


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14.12.2024 um 22:12
Zitat von OutbackOutback schrieb:Festgeklammert, verkrampft .. .. UND versucht vor dem unnötigen Angriff durch die Polizei zu flüchten. Wäre er nicht angegriffen worden, wäre er nicht mal aufgestanden.
Wie voreingenommen muß man sein.
Er ist aber aufgestanden und auf die uniformierten zu gelaufen, die dies als Angriff auffassen mussten.
Das alles spielte sich in Sekunden ab.

und
ob irgend ein Theoretiker nun Taser für geeignet Personen zu stoppen oder nicht hält, sei dahin gestellt.
Da gab es vor 20Jahren mal Fachdiskussionen drüber, ob man die Polizei damit ausstatten soll oder nicht.
Die Beamten waren jedenfalls damit ausgerüstet und haben diese Waffe eingesetzt.
Die MP war vielleicht nicht die geeignete Waffe für diese Situation. Aber das war vor dem Einsatz nicht absehbar und auch nicht entgegen irgend welcher Vorschriften.

O.T. (In Amerika und manch anderen Ländern hat der Sicherheitsschütze keine MP. Der hat da eine Pumpgun die stoppt garantiert wenn sie aus kurzer Diistanz trifft.)


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

14.12.2024 um 22:20
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Das Gegenteil war ja der Fall .
Laut Urteil haben sowohl der Schütze wie auch der Einsatzleiter pflichtgemäß gehandelt soweit ich weis
Wo kann man den das Urteil und wie die Beamten zum Tatzeitpunkt gehandelt haben, lesen?
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Wie voreingenommen muß man sein
Leider gibst du weder die geforderten Zitate, noch die Quellen an, die gefordert wurden. Dabei ist das eine der Regeln in der Krimirubrik.


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14.12.2024 um 22:25
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Wie naiv muss man sein um so zu argumentieren.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Wie voreingenommen muß man sein.
Das sind bereits zwei ad hominem Scheinargumente. Wie wäre es zur Abwechslung mal ohne Erfindung von Fakten, die es nie gab und mit sachlichen Argumenten?
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Er ist aber aufgestanden und auf die uniformierten zu gelaufen, die dies als Angriff auffassen mussten.
Das alles spielte sich in Sekunden ab.
Kausale Ursache --> Wirkung. MD hätte da auch noch ne Stunde hocken und mit wirksamen Deeskalationsmaßnahmen beruhigt werden können. Einen Tag zuvor ist das schließlich auch gelungen ..


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

14.12.2024 um 22:26
@Nightrider64
Zusammengefasst: Das ist nicht der festgestellte Sachverhalt. Sondern Deine Spekulation.
Zitat von OutbackOutback schrieb:Trotz Urteil mE eine völlig ungeeignete Einsatztaktik, wo man eine ruhig hockende, eingezäunte und für die Öffentlichkeit ungefährliche Person dazu zwingt, sich Polizisten zu nähern, die sie nicht sieht. Dass sich MD bei einem überraschenden Angriff am Messer festklammert und versucht den einzig möglichen Fluchtweg zu nehmen, war - neben der Möglichkeit das Messer fallen zu lassen oder sich aufgrund des Angriffs in den Bauch zu rammen - eine von drei voraussehbaren Reaktionen, wovon 2 für MD tödlich enden konnten. Ergo mMn. eine völlig unnötig provozierte Eskalation der Lage.
Ja. Völlig daneben - wenn man kapiert hat, dass jemand in einer psychiatrischen Notlage ist. Was bei Suizidverdacht oder hier -drohung (Messer am Bauch) ziemlich klar auf der Hand liegt. Dann ist die militärische Taktik entweder obsolet oder tödlich. Zumal es sich um einen höchst irrational handelnden Gefährder (Täter kann man ihn nicht nennen, Opfer wurde er erst) handelt, also jemand, der sich gerade nicht so verhält, wie es mit der Polizeitaktik (soweit man das noch Taktik nennen will) beabsichtigt ist. Der ergibt sich nicht und der lässt nicht die Waffe fallen.

Der hat Angst, Panik, der will weg, raus, die Suizidabsicht ist zumeist kein Todes- sondern ein Zäsurwunsch, das "Nicht-mehr-Aushalten-Wollen/Können" der momentanen psychischen Qual. Und wer mal Panikattacken oder Angstzustände hatte (oder es bei einem Erkrankten miterlebt hat), der weiß, wie sich das anfühlt, egal ob Psychose oder nicht. Da ist keine Kontrolle über den Körper mehr da, keine gesteuerte Handlungsfähigkeit. Und dann noch eine "volle Ladung Pfefferspray"!!! Ich habe jedes Verständnis für die Beamten vor Ort. Aber kein Verständnis für Jene, die das ok finden.
Und wenn sich ein ganzer Zug Polizisten irrt, dann ist solchen Irrtümern abzuhelfen. Die Grundzüge der Reaktion auf psychiatrische Notfälle sind von Fachärzten allgemeinverständlich auf Youtube-Videos abrufbar. 30 Minuten, die (leider) Leben retten könnten. Und in einem Staat, der sich die Wahrung der Menschenwürde als oberstes Ziel allen staatlichen Handelns auf die Fahnen schreibt, eigentlich selbstverständlich.

Zwei Drittel der in diesem Jahr getöteten Polizeiopfer sollen psychisch krank gewesen sein. Sie waren wohl nicht in der Lage, angemessen mit dem jeweiligen polizeilichen Vorgehen umzugehen. Daraus ergab sich dann aus Sicht der schießenden Beamten eine ganz besonders große Gefährlichkeit, da das Verhalten völlig erratisch und unvorhersehbar erscheint. Und man setzte eben solche "verhängnisvollen Kausalverläufe" in Gang. Die in Summe verhängnisvoll für das Verhältnis Gesellschaft/Bürger - Polizei sein können.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

14.12.2024 um 22:34
Zitat von OriginesOrigines schrieb:. Völlig daneben - wenn man kapiert hat, dass jemand in einer psychiatrischen Notlage ist. Was bei Suizidverdacht oder hier -drohung (Messer am Bauch) ziemlich klar auf der Hand liegt. Dann ist die militärische Taktik entweder obsolet oder tödlich. Zumal es sich um einen höchst irrational handelnden Gefährder (Täter kann man ihn nicht nennen, Opfer wurde er erst) handelt, also jemand, der sich gerade nicht so verhält, wie es mit der Polizeitaktik (soweit man das noch Taktik nennen will) beabsichtigt ist. Der ergibt sich nicht und der lässt nicht die Waffe fallen.

Der hat Angst, Panik, der will weg, raus, die Suizidabsicht ist zumeist kein Todes- sondern ein Zäsurwunsch, das "Nicht-mehr-Aushalten-Wollen/Können" der momentanen psychischen Qual. Und wer mal Panikattacken oder Angstzustände hatte (oder es bei einem Erkrankten miterlebt hat), der weiß, wie sich das anfühlt, egal ob Psychose oder nicht. Da ist keine Kontrolle über den Körper mehr da, keine gesteuerte Handlungsfähigkeit. Und dann noch eine "volle Ladung Pfefferspray"!!! Ich habe jedes Verständnis für die Beamten vor Ort. Aber kein Verständnis für Jene, die das ok finden
Jeder Mensch, der emotionale Intelligenz besitzt, sollte das auch so nachempfinden können.
Leider gibt es viele Menschen, die es immer noch so formulieren, dass MD es selbst "schuld" gewesen wäre, dass er tot geschossen wurde.
Man kann nur hoffen, dass Freunde und Familie das nicht lesen!


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14.12.2024 um 22:35
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Der hat da eine Pumpgun die stoppt garantiert wenn sie aus kurzer Diistanz trifft.)
sollen wir uns daran etwa ein Beispiel nehmen?
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Er ist aber aufgestanden und auf die uniformierten zu gelaufen, die dies als Angriff auffassen mussten.
wieso "mussten" sie das?
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:ob irgend ein Theoretiker
Du hast also keine Ahnung, wer die sind und was die machen, alles klar
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Verlinke das doch mal bitte.
da steht noch was aus.....


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

14.12.2024 um 22:46
[
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:sollen wir uns daran etwa ein Beispiel nehmen?
Nein, ich bin gegen den Einsatz von Pumpguns gegen Menschen.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:wieso "mussten" sie das?
aufgrund der Dienstvorschriften
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Du hast also keine Ahnung, wer die sind und was die machen, alles klar
Spielt doch keine Rolle, was der Mann vom Scheibtisch aus für eine Meinung hat.
Das Thema Ausstattung der Polizei mit Teaser und deren Einsatz wurde vor ca 20 Jahren von Fachleuten und auch politisch diskutiert mit allen Vor und Nachteilen.

Die Beamten vor Ort waren damit ausgestattet und haben diese Waffe benutzt.
Das ist es für diesen Fall unerheblich was der Mann, wer das auch immer ist, grundsätzlich von Teasern als Einsatzmittel hält.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

14.12.2024 um 23:21
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:aufgrund der Dienstvorschriften
zitiere doch bitte mal diese Dienstvorschrift.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Spielt doch keine Rolle, was der Mann vom Scheibtisch aus für eine Meinung hat.
doch, spielt es sehr wohl

hier steht, warum:
Feltes
Wikipedia: Thomas Feltes
und Thüne
Prof. Dr. iur. Martin Thüne M.A.


ist Kriminologe und Polizeiwissenschaftler sowie ausgebildeter Polizist (Kriminalhauptkommissar a.D.).
Quelle: https://www.makrim.de/index.php/team?view=article&id=121:team-dr-martin-thuene&catid=11:team
aber so als Kriminalhauptkommissar hat man ja eh keine Ahnung,nicht wahr?


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14.12.2024 um 23:32
@Nightrider64

Lies einfach mal die Ansichten des Professor für Kriminologie und Polizeiwissenschaft Thomas Feltes, den @Origines schonmal hier verlinkt hatte.

https://taz.de/Kriminologe-ueber-Polizeischuesse/!6000538/

Polizisten sind offenbar selten in der Lage wirklich eine solche Situation richtig einzuschätzen. Sie gehen nach einem Standard-Plan vor und glauben das richtige zu tun. Aber das ist nach der Erfahrung eines Fachmanns genau das Falsche. Wenn man das wirklich vermeiden will, müssten Schulungen, Schulungen und Schulungen her. Der vorliegende Fall ist offensichtlich kein Einzelfall.


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14.12.2024 um 23:46
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Klar. Messer = MP5. Angemessene Antwort..
So ist es. Ich weiß nicht, wie du dir das so vorstellst, deshalb mein Hinweis noch mal auf den Beitrag von Spiegel TV. Messerangreifer sind extrem gefährlich und mit Handfeuerwaffen im Eifer des Gefechts nur schwer auszuschalten, bevor sie Schaden anrichten. Man wollte ja die Polizei mit spezieller Munition ausstatten, die eine größere Mannstopwirkung haben (und auch weniger riskant für die Umstehenden sind, weil sie eher im Körper verbleiben) aber das war politisch nicht durchsetzbar.

Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich überhaupt nicht verstehe, warum du dich hier an Bewaffnung so aufhängst. Geht deine Logik so, dass Polizisten immer nur "eine Stufe" besser bewaffnet sein dürfen als die von ihnen zu händelnden Personen? Also unbewaffneter Zivilist vs Schlagstock, Messer vs Pistole, Pistole vs MP? Das mag ja bei unbewaffneten Zivilisten noch irgendwie logisch sein aber spätestens bei potenziell tödlichen Waffen hört das doch auf. Zumal - ich weiß, ich wiederhole mich, aber dieser Punkt scheint bei manchen nicht durchzudringen - Messer extrem gefährlich sind. Auf kurze Distanz bisweilen noch mehr als Handfeuerwaffen.

Der Schütze war übrig ns nicht dazu da, MD einzuschüchtern oder mit ihm zu kommunizieren, sondern zur Deckung seiner Kollegen. Dafür muss er entsprechend bewaffnet sein. Und natürlich feuert der dann im Dauerfeuer bis die Person das Messer fallen lässt oder zu Boden geht.


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