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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

2.049 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Dortmund, 2022, Erschossen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

20.02.2023 um 23:00
Zitat von Miami-weißMiami-weiß schrieb:Bin nicht mehr so ganz informiert, was den Fall angeht
Oh ha, das hättest du nicht schreiben sollen, somit bist du mindestens als Nebochant überführt 😂
Zitat von Miami-weißMiami-weiß schrieb:Ich hoffe jedoch, dass dieses nun eine Lehre gewesen ist und von nun an keine Polizei mehr zu solchen Einsätzen gerufen wird, wenn jemand lediglich ein Messer in der Hand hält. Sondern Menschen wie du und ich auf ihn zugehen, und es ausdiskutieren, Tee trinken und psychologische Hilfe leisten.
Ich mache es nächstes Mal so, wenn es die Gelegenheit gibt. Zur Not opfere ich mich auch, Hauptsache, ich bin ein guter Mensch.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

20.02.2023 um 23:02
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:die Polemik kannste Dir sparen, ist total unangebracht, es geht hier um einen Menschen, der getötet wurde
deshalb habe ich es ja auch geschrieben. Da ich verständlicherweise kein Vertrauen mehr in unsere Polizei habe, und hier ja nun wirklich einige einen viel kompeteneren Eindruck machen, wie man hätte anders reagieren sollen, fände ich das wirklich angebracht, dass eben auch diese Menschen zu ähnlichen Einsätzen gerufen werden.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

20.02.2023 um 23:21
Zitat von Miami-weißMiami-weiß schrieb:Da ich verständlicherweise kein Vertrauen mehr in unsere Polizei habe, und hier ja nun wirklich einige einen viel kompeteneren Eindruck machen, wie man hätte anders reagieren sollen, fände ich das wirklich angebracht, dass eben auch diese Menschen zu ähnlichen Einsätzen gerufen werden.
es geht um diesen Einsatz und da ist was schief gelaufen. Das Mindeste ist zu wissen, was schief gelaufen ist, so dass ein Jugendlicher zu Tode kam. Um es zukünftig besser zu machen zum Beispiel. Um die zur Verantwortung zu ziehen, die nicht richtig gehandelt haben, falls das Gericht zu diesem Schluss kommt. Die Polizisten sind für so etwas ausgebildet. Nennt sich Deeskalation. Das Dümmste was man machen kann, mMn, ist es als "na ja, ging eben nicht anders, kann passieren" hinzunehmen, "nur" weil es die Polizei war. Jeder muss sich auf die Polizei verlassen können. Auch Menschen, die sich umbringen wollen und nicht deren Sprache sprechen.

Du hast das geschrieben, weil Du aus meiner Sicht, kein Fehlverhalten bei der Polizei siehst und denkst, wir labern hier, weil wir denken, wir hätten es besser machen können. Es geht aber nicht darum, ob wer anders das hätte besser machen können, es geht darum, was die Einsatzkräfte vor Ort falsch gemacht haben, denn die haben Tränengas, Taser und Schusswaffe eingesetzt.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

20.02.2023 um 23:36
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:s geht um diesen Einsatz und da ist was schief gelaufen. Das Mindeste ist zu wissen, was schief gelaufen ist, so dass ein Jugendlicher zu Tode kam. Um es zukünftig besser zu machen zum Beispiel. Um die zur Verantwortung zu ziehen, die nicht richtig gehandelt haben, falls das Gericht zu diesem Schluss kommt
das wird ja nun auch gemacht und wird sich höchstwahrscheinlich aufklären lassen.

Ganz unabhängig von diesem Fall hier, ist der Beruf des Polizisten in Deutschland doch sehr unattraktiv geworden. Die Buhmänner der Nation. Schade eigentlich, weil sie sehr viel leisten, aber dafür keinerlei Anerkennung bekommen.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

21.02.2023 um 00:34
Zitat von Miami-weißMiami-weiß schrieb:Ganz unabhängig von diesem Fall hier, ist der Beruf des Polizisten in Deutschland doch sehr unattraktiv geworden. Die Buhmänner der Nation. Schade eigentlich, weil sie sehr viel leisten, aber dafür keinerlei Anerkennung bekommen.
Das ist das, was hier keiner hören will. Egal was die Polizei tut, Sie sind die Bösen

Klar ist, es ist hier etwas falsch gelaufen. Die Schüsse waren wohl zumindest übereilt.

Klar ist aber auch. Da stand, saß irgendeine Person mit einem Brotmesser herum.

Sah er nicht die Polizisten, die ja wohl alle Uniformen trugen? Oder dachte er das wäre die Showtanzgruppe des Trachtenvereins, die hier nun auftreten will.

Ich jedenfalls bin mir recht sicher, dass ich uniformierte Polizisten erkenne, egal in welchem Land, egal ob ich ein Wort dort verstehe und mir ist klar, dass diese wohl kaum
begeistert sind, wenn ich ein Messer in den Fingern habe. Das sagt mir zumindest der logische Menschenverstand

Dazu frage ich mich noch immer, warum lässt man dann ein Messer nicht fallen? Ich glaube in keinem Land auf dieser Erde, werden Polizisten nichts unternehmen, wenn da einer mit einem langen Messer unterwegs ist.

Dazu kommt für mich, dass ich eben in einem fremden Land nicht erwarten kann, dass ich in der Sprache angesprochen werde, die ich verstehe, sondern in der, die in diesem Land gesprochen wird. Mit ein bisschen Glück vielleicht noch in Englisch.

Wenn ich in Frankreich von der Polizei angehalten werde verstehe ich auch kein Wort. Da redet in aller Regel auch keiner Deutsch, nicht einmal Englisch mit mir aber ich weis, dass ich, habe ich ein Messer in der Hand, dieses eben ablegen muss.

Denn genau diese Situation ist mir dort schon passiert.

Ich saß im Auto, wollte gerade frühstücken, sah die Polizisten auch nicht kommen und als die an die Scheibe klopften, hatte ich ein Messer in der Hand. Es zwar "nur ein Frühstücksnesser", dennoch mit einer ca 12 cm langen Klinge.

Ich verstand kein Wort, sah natürlich den scharfen Blick auf das Messer, aber erschossen wurde ich dennoch nicht. Zum einen zeigte ich Ihnen, dass ich gerade etwas essen wollte, zum andern legte ich das Messer gut sichtbar auf den leeren Beifahrersitz zum Brot und legte die Hände aufs Lenkrad. Wartete so ab, was Sie nun wollen.

Schon war das Messerproblrm gelöst, ich verstand, mit Händen und Füßen, dass Sie den Führerschein sehen wollten, dazu die Fahrzeugpapiere und mit einem beidseitigen Lachen und einem "Bon appetit" von Seiten der Polizisten, wurde diese am Anfang auch nicht gerade schöne Situation beendet.

Ich weiß nicht, wie diese Situation geendet hätte, hätte ich weiter mit dem Messer hantiert.

Daher kann ich nicht verstehen, warum hier bereits seit dem ersten Tag nur auf der Polizei herum hackt wird, die "alles falsch gemacht hat".

Wieso will keiner zur Kenntnis nehmen, dass der Auslöser eben nicht die Polizei, sondern dieser Jugendlicher mit einem großen Messer war.
Warum will keiner sehen, dass man eine solche Waffe eben nicht als ungefährlich ansehen kann, auch wenn einer das Teil "nur in der Hand hat, Spitze nach unten". Es ist eine latente Bedrohung des Gegenübers, da niemand wissen kann, was die nächsten Sekunden passiert. So eine Situation ist alles andere als harmlos.

Warum kommt keiner auf die Idee, dass es da zumindest logisch gewesen wäre, das Messer abzulegen, was der Herr aber nicht tat?

Nein, Fehler macht nur die Polizei. Der größte war wohl schon hier überhaupt auf zu tauchen.

Dass dann die Sache eskalierte, wohl nicht richtig vorgegangen wurde, da besteht kein Zweifel. Dafür findet jetzt auch eine Verhandlung statt.

Dennoch ist es irgendwo recht kurz gedacht, nur der Polizei alle Schuld an der Situation alleine zuschieben zu wollen.

Zumal, auch das muss man sehen, gerade in den letzten 4 - 5 Jahren etliche schwere Straftaten gerade mit Messern ausgeführt wurden, da muss ich als Polizei zumindest von einer möglichen Gefahr ausgehen und entsprechend vorsichtig agieren. Der Selbst-/Eigenschutz ist da keinesfalls zu vernachlässigen.

Zu guter letzt hoffe auch ich, dass hier eine faire gerichtliche Prüfung der Situation erfolgt und der, für die zugegebener maßen Überreaktion Verantwortliche nun auch zur Verantwortung gezogen werden wird.

Dennoch muss aber auch ich klar sagen, dass von Kreisen der Bevölkerung die Polizei immer nur als "das Böse" gesehen wird, tun kann was Sie will, immer kritisiert wird.

Wenn ich sehe, was gerade zum Jahreswechsel in Berlin oder auch anderen Städten abging, mit welcher Brutalität hier völlig unschuldige Polizisten und auch Feuerwehrleute vom Mopp der Strasse attackiert wurden, frage ich mich heute noch, wo hier der gleiche Aufschrei in den Medien und den Internetforen bleibt, die gleiche Aufregung und das gleiche Entsetzen, wie er in Fällen wie diesem durchs Netz rauscht?

Ist das Leben von Polizisten und Feuerwehrleuten weniger oder gar nichts mehr wert?


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

21.02.2023 um 07:40
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:Sah er nicht die Polizisten, die ja wohl alle Uniformen trugen? Oder dachte er das wäre die Showtanzgruppe des Trachtenvereins, die hier nun auftreten will.
er hat sie offensichtlich nicht wahrgenommen, er reagierte gar nicht auf sie, bis sie ihn mit Tränengas quasi übergossen.
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:Ich jedenfalls bin mir recht sicher, dass ich uniformierte Polizisten erkenne, egal in welchem Land, egal ob ich ein Wort dort verstehe und mir ist klar, dass diese wohl kaum
begeistert sind, wenn ich ein Messer in den Fingern habe. Das sagt mir zumindest der logische Menschenverstand
auch in einer psychischen Ausnahmesituation, wegen der die Polizisten ja gerufen wurden, nämlich Suizidgefahr?
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:Daher kann ich nicht verstehen, warum hier bereits seit dem ersten Tag nur auf der Polizei herum hackt wird, die "alles falsch gemacht hat".
weil ein Jugendlicher, den sie retten sollten, tot ist
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:Wenn ich sehe, was gerade zum Jahreswechsel in Berlin oder auch anderen Städten abging, mit welcher Brutalität hier völlig unschuldige Polizisten und auch Feuerwehrleute vom Mopp der Strasse attackiert wurden, frage ich mich heute noch, wo hier der gleiche Aufschrei in den Medien und den Internetforen bleibt, die gleiche Aufregung und das gleiche Entsetzen, wie er in Fällen wie diesem durchs Netz rauscht?
den Aufschrei gab und gibt es, sogar hier im Forum. Hier in diesem thread geht es allerdings um einen bestimmten Fall.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

21.02.2023 um 08:06
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Es wird immerhin massiver Druck gegen die angeklagten Polizisten erzeugt, von "der Straße", aber auch von einem in die Jahre gekommenen aktiven oder ehemaligen Rechtsprofessor, der von Mord gesprochen hat. Diesem Druck zu widerstehen wird für den Richter meiner Meinung nach nicht einfach sein.
Und wenn es Verurteilungen geben sollte, dann hat sich der Richter dem Druck gebeugt?
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:Wenn ich sehe, was gerade zum Jahreswechsel in Berlin oder auch anderen Städten abging, mit welcher Brutalität hier völlig unschuldige Polizisten und auch Feuerwehrleute vom Mopp der Strasse attackiert wurden, frage ich mich heute noch, wo hier der gleiche Aufschrei in den Medien und den Internetforen bleibt, die gleiche Aufregung und das gleiche Entsetzen, wie er in Fällen wie diesem durchs Netz rauscht?

Ist das Leben von Polizisten und Feuerwehrleuten weniger oder gar nichts mehr wert?
So ein Unsinn. Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Die Brutalität, die teilweise Polizeibeamten, Rettungskräften etc entgegengebracht wird, ist das Allerletzte und ich hoffe, dass jeder einzelne, der so agiert, ausfindig gemacht wird und lange in den Knast geht. Das ändert aber nichts daran, dass es im vorliegenden Fall keine Bedrohungslage gab und der Jugendliche dennoch tot ist, weil die Verhältnismäßigkeit beim Einsatz nicht gewahrt wurde. Niemand hier macht Polizisten generell zu "Buhmännern", nur weil er/sie den besagten Einsatz kritisiert oder hinterfragt.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

21.02.2023 um 09:59
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Und wenn es Verurteilungen geben sollte, dann hat sich der Richter dem Druck gebeugt?
Das ist möglich, aber nicht notwendig.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

21.02.2023 um 10:13
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Das ist möglich, aber nicht notwendig.
ernsthaft? Da wird schon vorgebaut, falls es eine Verurteilung gibt, dass die dann nur aufgrund des "Drucks" zustande kam? Statistisch gesehen wäre wohl eher das Gegenteil der Fall.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

21.02.2023 um 10:31
Eine ganz andere Überlegung:

Die Polizei wurde ja gerufen, um die Situation zu entschärfen, also mögliche Gefahren für den Jugendlichen (Selbstgefährdung) und/oder andere Personen zu beseitigen. Dies geschieht dadurch, dass man dem Jugendlichen den Zugriff auf seine gefährliche Waffe unmöglich macht. Wenn dieses Ziel nicht durch Freiwilligkeit des jugendlichen erreicht werden kann, ist die Anwendung von Gewalt durch die Polizei notwendig und geboten, auch, um die öffentliche Ordnung wiederherzustellen. Das ist eine der Aufgaben der Polizei. Die Polizei ist das Instrument, mit dem der Staat sein Gewaltmonopol im Inland durchsetzt. Dass der Staat über das Gewaltmonopol verfügt und es in der Praxis (natürlich im Anklang mit den geltenden Gesetzen) anwendet, ist in unserer Gesellschaft weit überwiegend akzeptiert.

Nehmen wir jetzt mal an, die Polizei hätte nach den ersten erfolglosen Versuchen der Ansprache des Jugendlichen keinen Versuch unternommen, den Jugendlichen zu entwaffnen, und der Jugendliche hätte sich selbst mit dem Messer getötet. Dann wäre der Aufschrei sicher groß gewesen und und die Empörung darüber, wieso so viele Polizisten den Selbstmord nicht verhindert hätten! Ich nehme an, dann hätte die gleichen Leute, die heute so vehement den Einsatz von Pfefferspray und Taser urteilen, gefragt, warum die Polizisten denn nicht Pfefferspray und Taser eingesetz hätten, um den Jugendlichen handlungsunfähig zu machen und dadurch den Selbstmord zu verhindern.

Einige Organisationen hätten wahrscheinlich wieder Demonstrationen mit "Rassismus"-Plakaten organisiert und irgendein Rechtsprofessor hätte vielleicht von "Mord durch unterlassene Hilfeleistung" gefaselt (ich weiss, diesen Tatbestand gibt es nicht im StGB, aber weiss das auch jeder Rechtsprofessor?(Achtung: Ironie!)).

Und die Polizisten wären wieder die Dummen gewesen...


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

21.02.2023 um 10:57
Korrekturen: in meinem Beitrag von 10:31 Uhr muss es heißen:

... (natürlich im Einklang mit den geltenden Gesetzen)

... die gleichen Leute, die heute so vehement den Einsatz von Pfefferspray und Taser verurteilen ...


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

21.02.2023 um 11:05
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Das ist möglich, aber nicht notwendig.
Klingt ein bisschen nach VT, um evt Verurteilungen später als falsch darzustellen zu können.
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Eine ganz andere Überlegung:
Und diese Gedankenspiele bringen was genau? So ist es nicht gewesen. Also warum nicht mal bei den bestehenden Fakten bleiben, anstatt irgendwelche konstruierten Szenarien zu bemühen? Ich wüsste auch nicht, wer hier generell den Einsatz von Reizgas und/oder Taser verurteilen würde. Darum geht es gar nicht, sondern um die Verhältnismäßigkeit, um die Frage, warum der Einsatz völlig eskalierte und innerhalb von wenigen Sekunden gepfeffert, 2 Mal getasert und geschossen wurde.


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21.02.2023 um 11:08
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Die Polizei wurde ja gerufen, um die Situation zu entschärfen, also mögliche Gefahren für den Jugendlichen (Selbstgefährdung) und/oder andere Personen zu beseitigen. Dies geschieht dadurch, dass man dem Jugendlichen den Zugriff auf seine gefährliche Waffe unmöglich macht.
erst einmal geschieht es dadurch, dass man die Situation nicht eskaliert, würde ich meinen. Es gab - laut Ermittlungen - keine Bedrohungslage. Dann würde ich auch mal an den zeitlichen Ablauf denken......da wurde zeitlich gesehen nicht lange gefackelt, mMn.
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Nehmen wir jetzt mal an, die Polizei hätte nach den ersten erfolglosen Versuchen der Ansprache des Jugendlichen keinen Versuch unternommen, den Jugendlichen zu entwaffnen, und der Jugendliche hätte sich selbst mit dem Messer getötet. Dann wäre der Aufschrei sicher groß gewesen und und die Empörung darüber, wieso so viele Polizisten den Selbstmord nicht verhindert hätten! Ich nehme an, dann hätte die gleichen Leute, die heute so vehement den Einsatz von Pfefferspray und Taser urteilen, gefragt, warum die Polizisten denn nicht Pfefferspray und Taser eingesetz hätten, um den Jugendlichen handlungsunfähig zu machen und dadurch den Selbstmord zu verhindern.
wieso sollten wir das annehmen? Wir haben eine bestimmte Situation, einen bestimmten Ablauf. Und nur um den geht es hier.
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Einige Organisationen hätten wahrscheinlich wieder Demonstrationen mit "Rassismus"-Plakaten organisiert und irgendein Rechtsprofessor hätte vielleicht von "Mord durch unterlassene Hilfeleistung" gefaselt (ich weiss, diesen Tatbestand gibt es nicht im StGB, aber weiss das auch jeder Rechtsprofessor?(Achtung: Ironie!)).

Und die Polizisten wären wieder die Dummen gewesen...
ich möchte noch einmal daran erinnern, das Opfer ist hier der Jugendliche.


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21.02.2023 um 12:36
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Es gab - laut Ermittlungen - keine Bedrohungslage. Dann würde ich auch mal an den zeitlichen Ablauf denken......da wurde zeitlich gesehen nicht lange gefackelt, mMn.
Ich halte es auch für möglich, dass zu schnell zu Zwangsmaßnahmen gegriffen wurde, aber das kann ich nicht beurteilen. Unter anderem diesen Punkt soll ja ein vorurteilsfreies Gerichtsverfahren klären. Natürlich kann darüber hier spekuliert werden.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:wieso sollten wir das annehmen? Wir haben eine bestimmte Situation, einen bestimmten Ablauf. Und nur um den geht es hier.
Nein! Genau diese Sichtweise ist problematisch und führt zu der Einseitigkeit, gegen die ich mich hier wende. Du und viele andere beurteilen die Reaktion des Einsatzleiters und der übrigens Polizisten aus einer "ex-post"-Position, also nachdem das Ereignis geschehen ist. Die Polizisten waren aber in einer "ex-ante"-Situation, sie wussten also nicht, wie sich das Geschehen entwickeln würde, und mussten deshalb alle möglichen Fortsetzungen der Situation in Betracht ziehen. Bei ihrer Beurteilung mussten sie sehr wohl berücksichtigen, dass der ihnen unbekannte Jugendliche, der sich in einer psychischen Ausnahmesituation befand, eine spontane und unerwartete Gewaltaktion gegen sich oder andere verüben könnte.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ich möchte noch einmal daran erinnern, das Opfer ist hier der Jugendliche.
Ja, der Jugendliche ist jetzt tot, ihn hat es am schlimmsten getroffen. Aber er ist nicht das einzige Opfer: ich sehe auch die angeklagten Polizisten als Opfer und sollte einer oder sollten mehrere von ihnen aus dem Polizeidienst entlassen werden, ist wahrscheinlich die ganze berufliche Existenz ruiniert, von den Schuldgefühlen wegen des Todes des Jugendlichen ganz zu schweigen.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

21.02.2023 um 12:46
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Bei ihrer Beurteilung mussten sie sehr wohl berücksichtigen, dass der ihnen unbekannte Jugendliche, der sich in einer psychischen Ausnahmesituation befand, eine spontane und unerwartete Gewaltaktion gegen sich oder andere verüben könnte.
hat er aber nicht. Er saß da und machte nix. Bis zum Tränengas und auch da - laut den Ermittlungsergebnissen - hat er sich nicht bedrohlich auf die Beamten zu bewegt.
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Bei ihrer Beurteilung mussten sie sehr wohl berücksichtigen, dass der ihnen unbekannte Jugendliche, der sich in einer psychischen Ausnahmesituation befand, eine spontane und unerwartete Gewaltaktion gegen sich oder andere verüben könnte.
das ist aber eben ihr Job und da gibt es auch gewisse Regeln. Das wurde hier ja verlinkt.
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:ich sehe auch die angeklagten Polizisten als Opfer und sollte einer oder sollten mehrere von ihnen aus dem Polizeidienst entlassen werden, ist wahrscheinlich die ganze berufliche Existenz ruiniert, von den Schuldgefühlen wegen des Todes des Jugendlichen ganz zu schweigen.
ich bin überzeugt, dass sie Schuldgefühle haben, ich hätte mir aber erhofft, dass sie sich alle äußern, um das ganze eben vollkommen aufzuklären. Das wäre aus meiner Sicht der richtige Weg, um weiterhin auch Vertrauen in diese Beamten haben zu können. Aber das ist meine persönliche Sicht, ich verstehe natürlich, dass ihnen sicherlich geraten wurde, nichts zu sagen und das ist selbstverständlich auch ihr gutes Recht.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

21.02.2023 um 13:31
Der Notruf des Betreuers bei der Polizei ist uns nicht bekannt.

Wir wissen nicht was im Vorfeld passiert ist.

Auch wie das Messer nach unten gehalten wurde wissen wir nicht genau. Mit einer Hand oder mit beiden Händen. Wie haben die Polizisten es wahrgenommen?

Da wir alle nicht dabei waren können wir nicht beurteilen was die Polizisten in dieser Situation empfunden haben und was sie veranlasst hat so zu handeln.

Wer weiß wie wir reagiert hätten wenn wir in dieser Situation gewesen wären?


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

21.02.2023 um 13:52
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Das ist möglich,
Denkst du dir das aus?
Oder gab es sowas schon mal?
Dann bitte mal belegen, wann und in welchem Kontext sich Richter:innen dem "Druck" von ein paar Demonstrant:innen (in diesem Fall wohl überwiegend lokal und mit Teilnemehr:innenzahl im 3 stelligen bis niedrigen 4stellugen Bereich) "gebeugt" haben.
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Nehmen wir jetzt mal an, die Polizei hätte nach den ersten erfolglosen Versuchen der Ansprache des Jugendlichen keinen Versuch unternommen,
Wozu?
Der Verlauf ist bekannt und nur um den geht es.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

21.02.2023 um 15:56
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Der Verlauf ist bekannt und nur um den geht es.
Das ist eben nicht ganz richtig.

Ich sage vorab, dass bei dem Einsatz was falsch lief, steht auch für mich außer Zweifel. Auch gehe ich davon aus, dass zumindest der Schusswaffengebrauch, nach dem was bekannt ist, zu früh, also ohne Dringlichkeit, damit eben unberechtigt erfolgte. Das dürfte außer Zweifel stehen. Dafür kommt es nun ja auch zu einem Prozess.

Dennoch darf man niemals vergessen, dass bei Beginn des Einsatzes eben nicht klar war, was nun hier geschehen wird/geschehen kann.

Zu diesem Zeitpunkt waren eben andere Vorrausetzungen gegeben, als dies nach Beendigung eines Einsatzes der Fall ist, die eben auch berücksichtigt werden müssen.

Klar dürfte sein, eigentlich auch unbestritten, dass die Polizei einer bewaffneten Person gegenüber stand, die soweit bekannt auf nichts reagierte.

Klar dürfte auch sein, dass niemand wissen konnte, auch wenn diese Person zu diesem Zeitpunkt in einer Ecke saß, wie diese reagiert. Ein Messer, dazu noch in dieser Größenordnung ist und bleibt eine Bedrohung für die Einsatzkräfte.

Dazu kommt, niemand konnte wirklich vorher sehen, ob bzw wann diese zunächst nicht wirklich akut bedrohliche Lage kippen könnte.

Daher ist für mich zumindest die Vorbereitung des Schusswaffeneinsatzes noch völlig legitim. Wie soll man sonst einen möglichen Angriff gegen die eigenen Leute verhindern.

Dass es in letzter Zeit vor dieser Aktion in Deutschland immer wieder zu Messerattaken kam, darf man dabei auch nicht völlig außer acht lassen.

Auch nicht, dass es immer wieder zu Angriffen gegen Einsatzkräfte in scheinbar völlig harmlosen Einsatzsituationen kommt.

Somit bestand neben der Eigenbedrohung des Opfers auch eine latende Bedrohungssituation für die Einsatzkräfte.

Das alles dürfte die Ausgangslage dargestellt haben und natürlich auch die Entscheidung des Einsatzleiters beeinflusst haben.

Was dann geschah, warum er sofort reagierte, den Einsatz von Pfefferspray, Taser bereits "jetzt" und dazu in Sekundenabstand anordnete, wird wohl nur er beantworten können. Mal völlig unabhängig davon, ob er richtig oder falsch war.

Wie es dann zur Schussabgabe kam, ob "eigenmächtig" durch den Schützen, ob ebenfalls angeordnet durch den Einsatzleiter, muss genauso geklärt werden wie das warum. Dafür fehlen uns eventuell Informationen, oder es kam zu einer Kurzschlussreaktion bei einem der beiden Protagonisten.

Wie gesagt, dass spätestens hier was schief lief, steht ausser Frage, genauso wie es außer Frage steht, dass hier nun diese Verhandlung Licht in dieses Dunkel bringen muss und es hoffentlich eine lückenlose Aufklärung geben wird. Am Ende muss eine klare angemessene Verurteilung derer stehen, die hier Schuld tragen. Auch das ist für mich klar.

Mir jedenfalls tun diese Polizisten dennoch leid. Eine solche Einsatzlage ist nicht einfach, eine Extremsituation für alle Beteiligten, die man so nie trainieren kann. Dazu dann noch dieser Ausgang. Da dürfte keiner der Beteiligten, egal wieviel Mitschuld er nun trägt, unbeschadet heraus kommen. Es wäre schade, aber es würde mich nicht wundern, wenn hier die gerade begonnene Berufliche Laufbahn einiger bereits zu Ende geht, nicht weil er schuldig ist und verurteilt wurde, sondern weil er diesen Beruf nicht mehr ausüben kann.

Ein Fall, ein Einsatz der nur Verlierer kennt.


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