@FriedrichA.III der Ablauf ist nicht ganz so, nach aktuellem Stand der Ermittlungen.
Der Jugendliche soll sich gar nicht bewegt haben, soll auch nicht aggressiv gewesen sein, um nur mal diese Punkte zu nennen.
Es gab offenbar keine Bedrohungslage für die Polizisten, warum sie trotzdem Pfefferspray einsetzten und ob dies regelkonform war, wird sich wohl zeigen, falls aufgrund der Ermittlungsergebnisse Anklage erhoben wird und dies vor Gericht erörtert wird.
zwischen Ansprache und dem Einsatz von Pfefferspray lagen nicht einmal 2min, zwischen Reizgas und Schüssen nicht einmal 16sec. Zwischen Taser und Schüssen 0,7sec.
Aus dem Mitschnitt des Funkverkehrs vom 8. August geht hervor, dass keine zwei Minuten nach dem erfolglosen Versuch der Kontaktaufnahme zu Mouhamed der Einsatzbefehl kommt. Die Beamten sollten Pfefferspray einsetzen und zwar die ganze Flasche. Den Befehl soll der Einsatzleiter noch einmal wiederholt haben, weil er beim ersten Mal nicht verstanden wurde. Die Beamten sollten an den Zaun gehen und von da mit dem Reizgas sprühen. Das wird dem Einsatzleiter noch bestätigt, 16 Sekunden später fallen die tödlichen Schüsse.
Quelle:
https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/neue-erkenntnisse-mouhamed-nicht-gewarnt-100.htmlEin Polizist sagt aus, dass er kein aggressives Verhalten von Mouhamed wahrgenommen habe. Ein anderer glaubt, dass der 16-jährige die Polizei vor dem Einsatz des Pfeffersprays gar nicht bemerkt hat, weil er die ganze Zeit nach unten geschaut habe.
Quelle: s.o.
curt schrieb:Hätte keiner der Polzisten geschossen, und man hätte sich dem 16j. genähert und der hätte mit dem Messer 1-2 Polizisten verletzt oder gar getötet
die Frage ist ja unter anderem, hätte man sich zu dem Zeitpunkt nähern müssen. Hätte man einen Dolmetscher oder Psychologen anfordern können/sollen
FriedrichA.III schrieb:Interessant, dass hier der Tenor recht einhellig oder zumindest überwiegend dahin geht, den Einsatzkräften eklatante Fehler bzw. Überreaktion vorzuwerfen
naja, die Möglichkeit von fehlern oder Überreaktion sieht der Oberstaatsanwalt und der hat vollen Einblick in die Ermittlungsakten. Ich finde es viel interessanter, dass es nach meinem Empfinden hier mehr darum geht herauszustellen, das die Polizei richtig gehandelt hätte, als darum, dass bei diesem Einsatz ein 16 Jähriger zu Tode kam.
Ich finde, es bedarf der Aufklärung, es müssen Fragen gestellt werden.
Das Mindeste, was passieren muss, ist das die Vorgehensweise bei Einsätzen mit Menschen in psychischen Ausnahmesituationen besser ausgearbeitet werden muss. Beamte besser vorbereitet sein müssen. Und da sind sie ja in NRW gerade dabei, auch aufgrund dieses Falls.
ob gegen Dienstvorschriften etc. verstoßen wurde und wenn vom wem und wie, werden die Ermittlungsergebnisse zeigen.
Das Opfer hier ist meiner Ansicht nach der Jugendliche. Er ist tot. Und wenn bei einem Einsatz der Polizei ein Mensch zu Tode kommt, dann muss man nicht automatisch davon ausgehen, dass keine Fehler passiert sein können. ich finde es unmöglich, dass erwartet wird, dass Vorgehen der Polizei - soweit offiziell bekannt - nicht in Frage stellen zu dürfen und das tatsächlich das Einzige ist, was manche umtreibt, nämlich jede mögliche Kritik im Keime zu ersticken. So wirkt es auf mich. Und dies trotz der Äusserungen des Oberstaatsanwalts, trotz allem, was bisher offiziell bekannt ist. Ich frage mich, warum dies so ist.
Sherlock_H schrieb:Wie meinst du wohl, dass eine Gewahrsamsnahme vor sich geht?
ich denke tatsächlich nicht, dass die Polizei bei einer Gewahrsamsnahme jemanden töten wollen würde. Somit denke ich, dass hier etwas falsch gelaufen sein muss. Ich finde es ist durchaus möglich, dass überreagiert wurde, auch Polizisten sind nur Menschen.