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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

1.681 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Dortmund, 2022, Erschossen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

22.11.2022 um 13:41
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:schnüffelnase schrieb:
Gibt es irgendwo eine Info, ob das der erste oder zweite Taserschuss war und wie groß der Abstand zwischen den Taserschüssen war.
Ich bin ziemlich sicher, dass der zweite Taserschuss bereits zur Abwehr einer konkreten Gefahr für die Beamten erfolgte.
Begründung: die kurze Zeitdauer bis zu den Schüssen aus der Maschinenpistole.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

22.11.2022 um 14:02
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Zu der Frage, ob die Polizeibeamten nach ihrem Eintreffen und nach der erfolglosen Ansprache des Jugendlichen einfach hätten abwarten können:
Und weiter? Steht da irgendwo, dass das alles innerhalb von 3 Minuten passieren muss, selbst dann, wenn die Person nur da sitzt und nichts macht?

3 Minuten (lt Einsatzprotokoll) zwischen erstem Kontakt und den tödlichen Schüssen. In diesen 3 Minuten erfolgte eine Ansprache, der Teenager wurde gepfeffert, mit Tasern beschossen und starb dann nach 6 Schüssen aus der MP.

Lt Oberstaatsanwalt Dombert gab es keine Notwendigkeit sofort einzugreifen, weil der Junge nichts machte, außer apathisch an einer Mauer zu hocken.
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Ich bin ziemlich sicher, dass der zweite Taserschuss bereits zur Abwehr einer konkreten Gefahr für die Beamten erfolgte.
Begründung: die kurze Zeitdauer bis zu den Schüssen aus der Maschinenpistole.
Das ergibt aber keinen Sinn, da zwischen Pfefferspray und Taser Einsatz nur 16 Sekunden lagen. Und es widerspricht den bisherigen Ermittlungen. Und wozu überhaupt der Taser, wenn nicht mal die Wirkung dessen abgewartet wird, sondern gleich geschossen wird? Nochmal - laut Ermittlungstand krümmte sich der Junge nach dem zweiten Taserschuss vor Schmerzen. Wo ist da die Bedrohungslage, die 6 Schüsse rechtfertigt?


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

22.11.2022 um 14:32
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Und weiter? Steht da irgendwo, dass das alles innerhalb von 3 Minuten passieren muss, selbst dann, wenn die Person nur da sitzt und nichts macht?
Nichts weiter! Einfach mal selbst lesen. Als vernunftbegabter Mensch sollte man seine eigenen Schlüsse ziehen können.
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Sherlock_H schrieb:
Ich bin ziemlich sicher, dass der zweite Taserschuss bereits zur Abwehr einer konkreten Gefahr für die Beamten erfolgte.
Begründung: die kurze Zeitdauer bis zu den Schüssen aus der Maschinenpistole.

Das ergibt aber keinen Sinn, da zwischen Pfefferspray und Taser Einsatz nur 16 Sekunden lagen. Und es widerspricht den bisherigen Ermittlungen. Und wozu überhaupt der Taser, wenn nicht mal die Wirkung dessen abgewartet wird, sondern gleich geschossen wird? Nochmal - laut Ermittlungstand krümmte sich der Junge nach dem zweiten Taserschuss vor Schmerzen. Wo ist da die Bedrohungslage, die 6 Schüsse rechtfertigt?
@Photographer73
Für dich ergibt es keinen Sinn. Und es widerspricht überhaupt nicht den bisherigen Ermittlungen, soweit diese bekannt sind.
Nochmal: einfach lesen und drüber nachdenken. Was die Bemerkung:
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:laut Ermittlungstand krümmte sich der Junge nach dem zweiten Taserschuss vor Schmerzen. Wo ist da die Bedrohungslage, die 6 Schüsse rechtfertigt?
hier in diesem Zusammenhang soll, erschließt sich wohl nur dir selbst.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

22.11.2022 um 14:35
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Lt Oberstaatsanwalt Dombert gab es keine Notwendigkeit sofort einzugreifen, weil der Junge nichts machte, außer apathisch an einer Mauer zu hocken.
Du hast mal wieder den wichtigsten Teil unterschlagen, vielleicht weisst du es bisher noch nicht: der Jugendliche hielt sich ein großes Messer an seinen Bauch und die Beamten wurden gerufen, weil er drohte, sich umzubringen.


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22.11.2022 um 18:15
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Zu der Frage, ob die Polizeibeamten nach ihrem Eintreffen und nach der erfolglosen Ansprache des Jugendlichen einfach hätten abwarten können:
ich hatte den link gepostet, um aufzuzeigen, wie ein mögliches Vorgehen aussehen könnte, am Beispiel Berlin. Allerdings steht dort nichts von den hier angewendeten Maßnahmen.
Was dort aber steht und Du offenbar "unterschlagen" hast
Bei Bekanntwerden einer Suizidabsicht sammeln Polizeibeamte/innen vor der
Kontaktaufnahme mit dem Suizidgefährdeten zunächst Informationen über ihn:
• „Kennt jemand die Person? Kennt jemand den Grund für den Suizid?
• Steht der Suizidgefährdete unter Alkohol- oder Drogeneinfluss, ist er
verwirrt oder geisteskrank oder könnte es eine religiöse Ursache geben?
• Wer sollte bzw. kann noch zur Unterstützung angefordert werden?“ (a.a.O.,
S. 30)
Der „zweite Schritt [besteht] in der Kontakteröffnung [...], der dritte im
Beginn und der Führung des Gesprächs, jeweils unter Berücksichtigung der
für diese Situation besonders sensiblen Gesprächsführung.“ (ebd.)2
Ist externe psychosoziale Unterstützung angefordert worden, so bleiben die
Polizeibeamten/innen „vor Ort [...], bis [diese] übernommen hat. Gegebenenfalls
hinterlassen die Beamten ihre Telefonnummern.“ (ebd.)
Quelle: https://www.stiftung-spi.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/veroeffentlichungen/srup_lebenslagen/clearingstelle_infoblatt_21.pdf


die Polizei hat übrigens reagiert, sie kam ja sofort aufgrund des Notrufs.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

22.11.2022 um 18:31
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Als vernunftbegabter Mensch sollte man seine eigenen Schlüsse ziehen können.
Wie gut, dass ich das getan habe. Und schön, dass wir hiermit festhalten können, dass nichts von dem, was du hier suggerieren willst, in den Vorgaben zu finden ist. :Y:
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Du hast mal wieder den wichtigsten Teil unterschlagen, vielleicht weisst du es bisher noch nicht: der Jugendliche hielt sich ein großes Messer an seinen Bauch und die Beamten wurden gerufen, weil er drohte, sich umzubringen.
Hmhm, vielleicht weiß der Staatsanwalt das auch nicht! Denn der bezieht sich ja bei seiner Aussage genau auf die Situation. ..


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22.11.2022 um 20:35
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ich hatte den link gepostet, um aufzuzeigen, wie ein mögliches Vorgehen aussehen könnte, am Beispiel Berlin. Allerdings steht dort nichts von den hier angewendeten Maßnahmen.
Was dort aber steht und Du offenbar "unterschlagen" hast
Die von mir zitierten Stellen waren ohnehin schon ziemlich lang, deshalb habe ich die weniger wichtigen Stellen weggelassen. Mir kam es vor allem auf die Pflicht der Polizisten zum Eingreifen und auf die beiden Praxisbeispiele an.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Allerdings steht dort nichts von den hier angewendeten Maßnahmen.
In dem von mir zitierten Text steht:
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Die Polizeibeamten/innen werden nun versuchen, den
Jugendlichen zunächst durch ein Gespräch von seinem Vorhaben
abzubringen. Sollte dies nicht möglich sein und der Jugendliche nicht von
seinem Vorhaben ablassen, werden ihn die Beamten/innen in Gewahrsam und
mit zur Dienststelle oder zur Gefangenensammelstelle nehmen
.
Hervorhebung durch mich.

Wie meinst du wohl, dass eine Gewahrsamsnahme vor sich geht? Vor allem, wenn der Suizidgefährdete ein langes Messer in der Hand hält? Du kennst gerne entsprechende Quellen hier nennen, ein lapidares "Allerdings steht dort nichts von den hier angewendeten Maßnahmen.[/quote] ist zu wenig.

Ich würde es begrüßen, wenn du dich inhaltlich mit der Pflicht der Polizisten zum Eingreifen und mit den beiden Praxisbeispielen auseinandersetzen würdest. Dass die Polizisten zum Einsatzort gefahren sind, ist auch wohl etwas zu wenig, um dieser Pflicht zum Eingreifen zu genügen.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

22.11.2022 um 20:50
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Dass die Polizisten zum Einsatzort gefahren sind, ist auch wohl etwas zu wenig, um dieser Pflicht zum Eingreifen zu genügen.
2 Minuten zwischen erstem Kontakt und erstem Schuss sind auch etwas wenig, um ernsthaft von
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Die Polizeibeamten/innen werden nun versuchen, den
Jugendlichen zunächst durch ein Gespräch von seinem Vorhaben
abzubringen
sprechen zu können.

Dass es , unter ähnlichen Bedingungen besser und ohne Verletzte oder tödliche Schüsse geht, zeigt das Vorgehen einer anderen Polizei-Einheit.
Hatte ich hier schon verlinkt bzw. hatte ursprünglich eine andere Userin verlinkt
MelleEin Vergleich mit dem tödlich verlaufenen Zugriff in Dortmund drängt sich aufgrund der Parallelen geradezu auf: In Wellingholzhausen, einem Stadtteil von Melle im Landkreis Osnabrück, sah sich die Polizei jetzt einem Jugendlichen mit Stichwaffen gegenüber. Spezialkräfte wurden hinzugezogen.
....
Um eine Gefährdung für den Jungen und die Einsatzkräfte möglichst gering zu halten, habe ein Spezialeinsatzkommando aus Hannover eingegriffen. Die Polizei: „Bei günstiger Gelegenheit, diese hatte die Verhandlungsgruppe herbeigeführt, konnte der Junge durch das SEK ergriffen werden.“ Der 13-Jährige habe zwei Stichwaffen zugriffsbereit am Körper getragen.
https://www.westfalen-blatt.de/ueberregional/vermischtes/jugendlicher-mit-stichwaffen-mehrstundiger-polizeieinsatz-in-wellingholzhausen-2612888?npg=


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

22.11.2022 um 21:42
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Dass es , unter ähnlichen Bedingungen besser und ohne Verletzte oder tödliche Schüsse geht, zeigt das Vorgehen einer anderen Polizei-Einheit.
Hatte ich hier schon verlinkt bzw. hatte ursprünglich eine andere Userin verlinkt
Also, ich bin noch am Lesen aller Artikel zu diesem Fall…

Aber diese Aussage von Dir ist sehr vermessen, um es mal gelinde auszudrücken. Dir ist anscheinend noch nicht einmal im Ansatz klar bzw. bewusst, wieviel Adrenalin bei einem solchen Einsatz im Spiel ist… Da können durchaus auch mal Fehler passieren. Glaubst Du dem Polizisten, der geschossen hat, geht es gut und glaubst Du er hat gerne geschossen?!?


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

22.11.2022 um 21:51
Zitat von schnüffelnaseschnüffelnase schrieb:Aber diese Aussage von Dir ist sehr vermessen, um es mal gelinde auszudrücken
Ich habe zwei Fälle, die ziemlich ähnlich liegen, miteinander verglichen.
Ich finde das nicht vermessen.
Zitat von schnüffelnaseschnüffelnase schrieb:Da können durchaus auch mal Fehler passieren.
Was meinst du damit?
Den Tod des 16jährigen wirst du ja vermutlich nicht lapidar mit "Fehler passieren halt" erklären.
Daher meine Frage, was willst du damit sagen?
Zitat von schnüffelnaseschnüffelnase schrieb:Glaubst Du dem Polizisten, der geschossen hat, geht es gut
Nein.
Ich glaube, dem geht es gerade schlecht.
Ich weiss nicht, warum du mir die Frage stellst und was du damit nahe legen willst. Ich habe hier zu keinem Zeitpunkt nahegelegt, der Polizist hätte aus Spass geschossen.
Es wäre schön, wenn du solche subtilen Andeutungen unterlassen würdest. Das gesamte Thema ist schwierig genug.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

22.11.2022 um 22:03
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Was meinst du damit?
Den Tod des 16jährigen wirst du ja vermutlich nicht lapidar mit "Fehler passieren halt" erklären.
Daher meine Frage, was willst du damit sagen?
Ich will damit sagen, dass Du keinerlei Erfahrungswerte mit einer solchen Situation hast, ansonsten würdest Du Dir nicht anmaßen über eine solche Situation zu urteilen.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

22.11.2022 um 22:07
Zitat von schnüffelnaseschnüffelnase schrieb:Ich will damit sagen, dass Du keinerlei Erfahrungswerte mit einer solchen Situation hast, ansonsten würdest Du Dir nicht anmaßen über eine solche Situation zu urteilen.
Du kennst meine Erfahrungswerte nicht, also spar dir deine Spekulationen darüber.


Ich empfinde deine Aussage
Zitat von schnüffelnaseschnüffelnase schrieb:wieviel Adrenalin bei einem solchen Einsatz im Spiel ist… Da können durchaus auch mal Fehler passieren.
angesichts des Todes eines 16jährigen als denkbar unangebracht.
Solche "Fehler" dürfen nicht passieren. Und genau deshalb wird ermittelt.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

22.11.2022 um 23:09
Interessant, dass hier der Tenor recht einhellig oder zumindest überwiegend dahin geht, den Einsatzkräften eklatante Fehler bzw. Überreaktion vorzuwerfen. Da hätte ich mal eine Frage. Der Ablauf soll ja folgendermaßen gewesen sein:
Das Reizgas soll helfen, dass der Teenager sich in die Augen greifen muss und sein Messer fallen lässt. Auf Mohammed D. zeigt es keine Wirkung. Vielmehr springt er auf und läuft auf die Beamten mit vorgehaltenem Klinge zu. [...] Erfolglos sucht ein Polizist den Angreifer mit einem Taser zu stoppen, auch eine zweiter Entwaffnungsversuch durch einen Kollegen scheitert. Mohammed D., so die Dortmunder Polizei, rennt mit gezücktem Messer weiter auf die Uniformierten zu. Kurz bevor er einen der Taser-Angreifer erreicht, treffen ihn fünf Kugeln aus der MP 5 in Schulter, Brust und Bauch.
Quelle: https://www.focus.de/panorama/welt/16-jaehriger-in-dortmund-erschossen-als-mohammed-d-mit-einem-messer-auf-sie-zurennt-drueckt-ein-polizist-ab_id_133247475.html

Dieser Ablauf wird im Wesentlichen (was den Abstand der Beteiligten betrifft) gestützt durch den folgenden, aktuelleren Artikel im Spiegel (vom 9.11.2022):
Laut einem Bericht für den Rechtsausschuss des Landtags fiel der erste Schuss aus der Maschinenpistole nur 0,717 Sekunden nach einem »wahrnehmbaren Tasergeräusch«.
Quelle: https://www.spiegel.de/panorama/justiz/dortmund-getoeteter-16-jaehriger-erster-schuss-fiel-keine-sekunde-nach-taser-einsatz-a-be06014b-3f6e-4fe1-8042-42d842c7790d

Es wurden hier im Thread einige Videos zum Thema Messerangriff verlinkt, in denen zu erkennen ist, wieviel Zeit einem Angegriffenen bei einem Abstand x ungefähr bleibt. Und nun also meine Frage: Welche neuen Erkenntnisse gibt es seit dem zitierten Spiegel-Artikel, die nahelegen, dass der Einsatz der Schusswaffe nicht gerechtfertigt war?


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

22.11.2022 um 23:27
Hätte keiner der Polzisten geschossen, und man hätte sich dem 16j. genähert und der hätte mit dem Messer 1-2 Polizisten verletzt oder gar getötet, dann hätte man doch auch wieder geschrieben, wie es angehen kann, das ein 16j. der sich selbst töten wollte 2 Polizisten verletzt oder gar mi einem Messer töten konnte und die Polizei machtlos war und nicht eingeschritten ist. So ist es schon richtig. Eigensicherung geht vor. Da kann es dann schonmal vorkommen das der Täter auf der Strecke bleibt, weil er das Messer nicht ablegt obwohl er aufgefordert wurde.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

23.11.2022 um 00:46
@FriedrichA.III
der Ablauf ist nicht ganz so, nach aktuellem Stand der Ermittlungen.
Der Jugendliche soll sich gar nicht bewegt haben, soll auch nicht aggressiv gewesen sein, um nur mal diese Punkte zu nennen.
Es gab offenbar keine Bedrohungslage für die Polizisten, warum sie trotzdem Pfefferspray einsetzten und ob dies regelkonform war, wird sich wohl zeigen, falls aufgrund der Ermittlungsergebnisse Anklage erhoben wird und dies vor Gericht erörtert wird.

zwischen Ansprache und dem Einsatz von Pfefferspray lagen nicht einmal 2min, zwischen Reizgas und Schüssen nicht einmal 16sec. Zwischen Taser und Schüssen 0,7sec.
Aus dem Mitschnitt des Funkverkehrs vom 8. August geht hervor, dass keine zwei Minuten nach dem erfolglosen Versuch der Kontaktaufnahme zu Mouhamed der Einsatzbefehl kommt. Die Beamten sollten Pfefferspray einsetzen und zwar die ganze Flasche. Den Befehl soll der Einsatzleiter noch einmal wiederholt haben, weil er beim ersten Mal nicht verstanden wurde. Die Beamten sollten an den Zaun gehen und von da mit dem Reizgas sprühen. Das wird dem Einsatzleiter noch bestätigt, 16 Sekunden später fallen die tödlichen Schüsse.
Quelle: https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/neue-erkenntnisse-mouhamed-nicht-gewarnt-100.html
Ein Polizist sagt aus, dass er kein aggressives Verhalten von Mouhamed wahrgenommen habe. Ein anderer glaubt, dass der 16-jährige die Polizei vor dem Einsatz des Pfeffersprays gar nicht bemerkt hat, weil er die ganze Zeit nach unten geschaut habe.
Quelle: s.o.
Zitat von curtcurt schrieb:Hätte keiner der Polzisten geschossen, und man hätte sich dem 16j. genähert und der hätte mit dem Messer 1-2 Polizisten verletzt oder gar getötet
die Frage ist ja unter anderem, hätte man sich zu dem Zeitpunkt nähern müssen. Hätte man einen Dolmetscher oder Psychologen anfordern können/sollen
Zitat von FriedrichA.IIIFriedrichA.III schrieb:Interessant, dass hier der Tenor recht einhellig oder zumindest überwiegend dahin geht, den Einsatzkräften eklatante Fehler bzw. Überreaktion vorzuwerfen
naja, die Möglichkeit von fehlern oder Überreaktion sieht der Oberstaatsanwalt und der hat vollen Einblick in die Ermittlungsakten. Ich finde es viel interessanter, dass es nach meinem Empfinden hier mehr darum geht herauszustellen, das die Polizei richtig gehandelt hätte, als darum, dass bei diesem Einsatz ein 16 Jähriger zu Tode kam.
Ich finde, es bedarf der Aufklärung, es müssen Fragen gestellt werden.
Das Mindeste, was passieren muss, ist das die Vorgehensweise bei Einsätzen mit Menschen in psychischen Ausnahmesituationen besser ausgearbeitet werden muss. Beamte besser vorbereitet sein müssen. Und da sind sie ja in NRW gerade dabei, auch aufgrund dieses Falls.
ob gegen Dienstvorschriften etc. verstoßen wurde und wenn vom wem und wie, werden die Ermittlungsergebnisse zeigen.

Das Opfer hier ist meiner Ansicht nach der Jugendliche. Er ist tot. Und wenn bei einem Einsatz der Polizei ein Mensch zu Tode kommt, dann muss man nicht automatisch davon ausgehen, dass keine Fehler passiert sein können. ich finde es unmöglich, dass erwartet wird, dass Vorgehen der Polizei - soweit offiziell bekannt - nicht in Frage stellen zu dürfen und das tatsächlich das Einzige ist, was manche umtreibt, nämlich jede mögliche Kritik im Keime zu ersticken. So wirkt es auf mich. Und dies trotz der Äusserungen des Oberstaatsanwalts, trotz allem, was bisher offiziell bekannt ist. Ich frage mich, warum dies so ist.
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Wie meinst du wohl, dass eine Gewahrsamsnahme vor sich geht?
ich denke tatsächlich nicht, dass die Polizei bei einer Gewahrsamsnahme jemanden töten wollen würde. Somit denke ich, dass hier etwas falsch gelaufen sein muss. Ich finde es ist durchaus möglich, dass überreagiert wurde, auch Polizisten sind nur Menschen.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

23.11.2022 um 08:55
@Tussinelda

Genau das ist auch meine Meinung, das Opfer ist der 16-Jährige. Nur wenn die Polizisten wirklich in Notwehr gehandelt hätten, wäre die Tötung legithim gewesen. Ob das so war, wird die Untersuchung ergeben.

Das ist für mich jedoch nicht der einzige Punkt der hier unbedingt zun klären ist. Mittlerweile unterscheidet sich der Einsatzbericht eklatant von den bisherigen Untersuchungen. Und das ist ein für mich ebenfalls eine sehr schwerwiegende Sache. Hat derjenige, der diesen Bericht geschrieben hat, den Einsatz nicht sehen können, wie wurde er informiert? Hier steht auch ein Verdacht der Vertuschung im Raum, die gerade in der Polizei aus meiner Sicht sehr schwerwiegend wäre und bei einer Bestätigung zu harten Konsequenzen führen muss. Aus meiner Sicht - bei Bestätigung - haben die dafür Verantwortlichen im Polizeidienst grundsätzlcih nichts mehr zu suchen.

Das ein Einsatz aus dem Ruder laufen kann, dass ist leider manchmal nicht vermeidbar, weil Politzisten eben auch nur Menschen sind und Situationen fehlerhaft einschätzen können. Vertuschung - wenn diese sich erhärtet - ist jedoch ein ganz klares NoGo. Damit untergräbt die Polizei ihre Stellung in der Gesellschaft selber.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

23.11.2022 um 08:57
@Tussinelda
Der WDR-Artikel enthält mehr Hintergrundinfos, widerspricht aber bezügl. des unmittelbaren Ablaufs vor den Schüssen nicht dem des Fokus (nur werden beim WDR eben jene Sekunden weggelassen, da es nicht ins Bild passt). Es wird lediglich herausgestellt, dass der Pfefferspray-Einsatz nach ansicht diverser Leute eine Scheißidee war. (Wie gut, dass diese Leute die Situation nicht selbst zu bewältigen hatten.)
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:zwischen Ansprache und dem Einsatz von Pfefferspray lagen nicht einmal 2min, zwischen Reizgas und Schüssen nicht einmal 16sec. Zwischen Taser und Schüssen 0,7sec.
Bestreitet niemand, nur: Wieviel Zeit sind denn 16 bzw. 0.7 sec. bei dem entscheidenden Finale? Während der Mann mit dem Messer auf die Beamten zurennt? Das ist ausgesprochen viel. Sieh dir doch mal die hier verlinkten Kurzvideos dazu an. Mit den 16 Sekunden wird immer ein 'offensichtlich' verfrühter Einsatz der Schusswaffe impliziert, als ob man hier noch irgendwelchen Spielraum gehabt hätte. Das war zu diesem Zeitpunkt aber nicht mehr der Fall.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:die Frage ist ja unter anderem, hätte man sich zu dem Zeitpunkt nähern müssen. Hätte man einen Dolmetscher oder Psychologen anfordern können/sollen
Nun ja, das ist eine typische Hinterher-ist-man-immer-schlauer-Frage. Ich weiß nicht, ob es das typische Vorgehen ist, einer bewaffneten Person erstmal einen Psychologen zur Seite zu stellen. Auch glaube ich nicht, dass es einen Dolmetscher gebraucht hätte für den Befehl, das Messer wegzulegen. Das ergibt sich auch für einen Senegalesen hier aus der Gesamtsituation. Hat er aber nicht getan. Der Pfefferspray-Einsatz sollte dazu führen, dass er das Messer fallen lässt, hat aber das Gegenteil bewirkt. Gegenfrage: Was hätte denn die Presse geschrieben, wenn der Mann bis zum Eintreffen der hier geforderten 'Fachleute' sich getötet hätte?
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Und wenn bei einem Einsatz der Polizei ein Mensch zu Tode kommt, dann muss man nicht automatisch davon ausgehen, dass keine Fehler passiert sein können. ich finde es unmöglich, dass erwartet wird, dass Vorgehen der Polizei - soweit offiziell bekannt - nicht in Frage stellen zu dürfen
Wer erwartet denn das? Man kann immer Fragen stellen, aber machen wir uns doch nichts vor: Die Tatsache, dass hier ein Schwarzer von deutschen Polizisten erschossen wurde, hat politischen Sprengstoff, und niemand will sich mangelnde Aufklärung nachsagen lassen. Ich bin recht sicher, wäre ein Deutscher gleichen Alters (was hat hier eigentlich die Obduktion ergeben?) auf die Weise umgekommen, hätte es geheißen: Bewaffneter Mann bei Polizeieinsatz getötet.

Und was die Herren Staatsanwalt und Ausschussmitglieder betrifft: Die sitzen warm und trocken, verdienen vermutlich ein Vielfaches und dürfen dann die Polizeibeamten, die für sie und uns alle vor Ort die Drecksarbeit machen, öffentlich kritisieren. Das ist keine Leistung. Man könnte es auch andersherum sehen und sagen: 'Danke, dass ein potentieller Gewalttäter niemanden verletzt oder getötet hat'.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

23.11.2022 um 09:02
Zitat von LentoLento schrieb:Nur wenn die Polizisten wirklich in Notwehr gehandelt hätten, wäre die Tötung legithim gewesen.
Ab welchem Zeitpunkt hätte denn der sichernde Beamte deiner Meinung nach in Notwehr gehandelt? Wenn sein Kollege das Messer schon im Bauch hatte?


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

23.11.2022 um 09:06
Zitat von FriedrichA.IIIFriedrichA.III schrieb:Während der Mann mit dem Messer auf die Beamten zurennt?
er soll doch gar nicht gerannt sein. Das ist doch einer der Punkte.
Zitat von FriedrichA.IIIFriedrichA.III schrieb:für den Befehl, das Messer wegzulegen.
den gab es nicht, was auch mittlerweile Sachstand ist.
Zitat von FriedrichA.IIIFriedrichA.III schrieb:Was hätte denn die Presse geschrieben, wenn der Mann bis zum Eintreffen der hier geforderten 'Fachleute' sich getötet hätte?
ich habe keine Kristallkugel, ich weiß aber, dass es mehr gibt als nur - entweder sofort los oder Suizid - insbesondere, wenn das Opfer apathisch ist und sich gar nicht bewegt. Ist ja nicht so, dass man auch später nicht womöglich noch hätte eingreifen können
Zitat von FriedrichA.IIIFriedrichA.III schrieb:Die Tatsache, dass hier ein Schwarzer von deutschen Polizisten erschossen wurde, hat politischen Sprengstoff, und niemand will sich mangelnde Aufklärung nachsagen lassen. Ich bin recht sicher, wäre ein Deutscher gleichen Alters (was hat hier eigentlich die Obduktion ergeben?) auf die Weise umgekommen, hätte es geheißen: Bewaffneter Mann bei Polizeieinsatz getötet.
es wäre immer noch ein Jugendlicher. Die Obduktion hat ergeben, dass er von 4 Schüssen getroffen wurde.
Zitat von FriedrichA.IIIFriedrichA.III schrieb:'Danke, dass ein potentieller Gewalttäter niemanden verletzt oder getötet hat'.
nein, so könnte man es ganz sicher nicht sagen. Der Jugendliche hat niemandem etwas getan und war nicht aggressiv. Aber das Opfer als potentiellen Gewalttäter zu beschreiben ist offenbar viel besser, als dass die Polizei Fehler gemacht haben könnte
Zitat von FriedrichA.IIIFriedrichA.III schrieb:Ab welchem Zeitpunkt hätte denn der sichernde Beamte deiner Meinung nach in Notwehr gehandelt? Wenn sein Kollege das Messer schon im Bauch hatte?
wenn feststeht, dass ein Angriff stattgefunden hat. Das liest sich in den Berichten aber eben ganz anders.


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Polizei erschießt 16-Jährigen mit Maschinenpistole

23.11.2022 um 09:36
Zitat von FriedrichA.IIIFriedrichA.III schrieb:Danke, dass ein potentieller Gewalttäter niemanden verletzt oder getötet hat'.
Woraus entnimmst du, dass der Jugendliche ein potentieller Gewalttäter war.
Das ist eine ziemlich bösartige Unterstellung
Zitat von FriedrichA.IIIFriedrichA.III schrieb:Während der Mann mit dem Messer auf die Beamten zurennt?
Er rannte aber nicht
Zitat von FriedrichA.IIIFriedrichA.III schrieb:Ich weiß nicht, ob es das typische Vorgehen ist, einer bewaffneten Person erstmal einen Psychologen zur Seite zu stellen
Ich weiss auch nicht, ob das üblich ist, aber in dem anderen Fall, den ich weiter oben verlinkt hatte, hat man das getan und der Vorfall konnte ohne Verletzte und Tote beendet werden.


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