Bitte zurück zum Thema und übertreibt es nicht mit den Spekulationen in teilweise abenteuerliche Richtungen. Das soll hier kein Wettbewerb werden, wer die anonymste Tarnexistenz zurechtbasteln kann. Weiterhin ist folgender Warnbeitrag zu beachten.
Till R. seit 2017 vermisst und wieder aufgefunden
univerzal
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03.07.2022 um 19:38cododerdritte schrieb:ch kann mir einfach nicht vorstellen, dass es ihm gelungen sein soll, die 3 bis 4 Jahre bis zur Volljährigkeit kein einziges Mal kontrolliert worden zu sein, wenn er auf der Straße gelebt hätte.Kommt drauf an, wie schnell er gelernt hat, schlagfertig zu sein. Wenn einer immer ein paar Ausreden parat hat, Ausweis vergessen, usw., dann kann man sich schon echt gut durchmogeln. Die Straßenkids von Berlin und anderen Großstädten sind doch nicht alle Ü18. Da gibts viele Teenager. Die Polizei hat bestimmt nur deshalb Erkenntnisse über seine Aufenthaltsorte erlangt, weil sich Zeugen an Till erinnert haben. Sobald man 18 ist, lässt man sich einen Ausweis ausstellen, kann offiziell was arbeiten und kann so an eine eigene Wohnung gelangen. Eine Geburtsurkunde rückwirkend zu beschaffen dürfte auch kein Problem sein. Bundesländerübergreifend ist es z.B. extrem schwierig, jemanden ausfindig zu machen über ein EMA, eigentlich unmöglich. Viele sind doch gar nicht beim EMA gemeldet. Trotzdem kann so jemand ein Bankkonto eröffnen.
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03.07.2022 um 19:59xoxalb schrieb:Sobald man 18 ist, lässt man sich einen Ausweis ausstellen, kann offiziell was arbeiten und kann so an eine eigene Wohnung gelangen. Eine Geburtsurkunde rückwirkend zu beschaffen dürfte auch kein Problem sein.Naja, aber einen Ausweis bekommt man doch nicht, wenn man sich nicht legitimieren kann - dann wäre es ja sehr leicht, sich einfach eine neue Identität zu beschaffen und würde ständig geschehen. Dann gäbe es doch praktisch keine gefassten Verbrecher, weil jeder per Besuch beim Bürgeramt eine neue Identität bekommen könnte.
Dann müsste man ja nur ins Bürgeramt gehen und sagen: "Hallo, ich bin der Peter Müller, geboren dann und dann, da und da" und hätte schon einen neuen Ausweis auf diesen Namen....
Ich meine: Ich habe keine Ahnung, von den verwaltungstechnischen Details, aber irgendwelche Sicherungen wird es da ja geben. Und ebenso, wenn Till bei seinem heimatlichen Standesamt eine Geburtsurkunde anfordert.
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03.07.2022 um 20:04Kann mir auch nicht vorstellen, dass man sich einfach einen neuen Perso beantragen kann, denn ich musste das vor wenigen Wochen erst und da reichte es nicht mal, dass ich meinen alten Perso mitbrachte, sondern sie wollten zusätzlich die Geburtsurkunde zum Namensabgleich.
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03.07.2022 um 23:24Ich weiß nicht, irgendwie kann ich mir trotzdem nur schwer vorstellen, dass sich ein 15 jähriger, der bisher eher ein Stubenhocker war, sich plötzlich allein in der Berliner Obdachlosenszene durchschlägt. Was kann passiert sein? Er sitzt also im Zug, zurück an einem Ort, wo er nicht hin will. Dass ihn da gleich jemand angesprochen hat, scheint mir doch ein zu großer Zufall zu sein.
Ich denke, er dachte trotzig: „Die können mich mal“ und ist einfach bei der nächsten größeren Haltstelle ausgestiegen. Auf die Idee mit Berlin wird er selber gekommen sein und dass er da schwarz hingefahren ist, eingesperrt im Zugklo, das wird er hinbekommen haben.
Ab dann wird es spannend, denn so abgebrüht wird er nicht gewesen sein, dass er da nicht nach ein paar Tagen irgendwo heulend rumgesessen wäre. Er wäre einem Sozialarbeiter aufgefallen. Drum kam es gar nicht so weit, denke ich. Jemand muss ihn aufgenommen haben und ihm geholfen haben. Hoffentlich nicht mit bösen Hintergedanken. Davon wird es abhängen, ob er noch am Leben ist. Wenn ja, dann hätte er nach so einer langen Zeit, in der er es geschafft hat, sich über Wasser zu halten, gar keinen Grund, sich bei den Eltern zu melden. Das Verhältnis muss ja schlecht gewesen sein, wenn er den Kontakt so drastisch abbricht. Aber es besteht Hoffnung, dass er sich bei der Polizei meldet, damit nicht mehr nach ihm gefahndet wird.
Oder er ist halt leider an die Falschen gekommen und seine Knochen liegen irgendwo unentdeckt. Obwohl er da wahrscheinlich gefunden worden wäre. Als xter Drogentoter oder so.
Mir fällt immer der Fall von dem anderen Jungen ein, ich weiß nicht mehr, wie der hieß, war auch in Aktenzeichen, den man im Schrank bei einem Pädophilen fand.
Ich denke, er dachte trotzig: „Die können mich mal“ und ist einfach bei der nächsten größeren Haltstelle ausgestiegen. Auf die Idee mit Berlin wird er selber gekommen sein und dass er da schwarz hingefahren ist, eingesperrt im Zugklo, das wird er hinbekommen haben.
Ab dann wird es spannend, denn so abgebrüht wird er nicht gewesen sein, dass er da nicht nach ein paar Tagen irgendwo heulend rumgesessen wäre. Er wäre einem Sozialarbeiter aufgefallen. Drum kam es gar nicht so weit, denke ich. Jemand muss ihn aufgenommen haben und ihm geholfen haben. Hoffentlich nicht mit bösen Hintergedanken. Davon wird es abhängen, ob er noch am Leben ist. Wenn ja, dann hätte er nach so einer langen Zeit, in der er es geschafft hat, sich über Wasser zu halten, gar keinen Grund, sich bei den Eltern zu melden. Das Verhältnis muss ja schlecht gewesen sein, wenn er den Kontakt so drastisch abbricht. Aber es besteht Hoffnung, dass er sich bei der Polizei meldet, damit nicht mehr nach ihm gefahndet wird.
Oder er ist halt leider an die Falschen gekommen und seine Knochen liegen irgendwo unentdeckt. Obwohl er da wahrscheinlich gefunden worden wäre. Als xter Drogentoter oder so.
Mir fällt immer der Fall von dem anderen Jungen ein, ich weiß nicht mehr, wie der hieß, war auch in Aktenzeichen, den man im Schrank bei einem Pädophilen fand.
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03.07.2022 um 23:40FritzPhantom schrieb:Mir fällt immer der Fall von dem anderen Jungen ein, ich weiß nicht mehr, wie der hieß, war auch in Aktenzeichen, den man im Schrank bei einem Pädophilen fand.Das war der Fall Marvin K.. Leider ein wirklich schlimmer Fall und ein schreckliches Verbrechen.
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04.07.2022 um 00:12FritzPhantom schrieb:Ich weiß nicht, irgendwie kann ich mir trotzdem nur schwer vorstellen, dass sich ein 15 jähriger, der bisher eher ein Stubenhocker war, sich plötzlich allein in der Berliner Obdachlosenszene durchschlägt. Was kann passiert sein? Er sitzt also im Zug, zurück an einem Ort, wo er nicht hin will. Dass ihn da gleich jemand angesprochen hat, scheint mir doch ein zu großer Zufall zu sein.Es könnte ihn auch jemand als Schwarzarbeiter eingestellt haben und in einer Monteurunterkunft wohnen lassen. Als Erntehelfer oder Küchenhelfer oder Möbelpacker usw. Der Junge hatte ja kein Suchtleiden, also im Grunde wäre es möglich ihn durch Arbeit auszunutzen. Er war mit 1,80 m schon kräftig und sicher auch in der Lage hart zu arbeiten.
Wenn er darüber an eigenes Geld kommt, hat er auch nicht den Druck sich bei den Eltern zu melden. Und so schnell läuft man nicht in eine Kontrolle, 2020 und 2021 sind die Behörden eh kaum unterwegs gewesen.
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04.07.2022 um 03:00Emsig schrieb:Es könnte ihn auch jemand als Schwarzarbeiter eingestellt haben und in einer Monteurunterkunft wohnen lassen. Als Erntehelfer oder Küchenhelfer oder Möbelpacker usw. Der Junge hatte ja kein Suchtleiden, also im Grunde wäre es möglich ihn durch Arbeit auszunutzen. Er war mit 1,80 m schon kräftig und sicher auch in der Lage hart zu arbeiten.Ich bin da hin- und hergerissen: Einerseits halte ich es für möglich, andererseits weiß ich nicht, ob ein Jugendlicher in der "keinen Bock Phase" so etwas längere Zeit mitmacht.
Immer ausgehend von der Darstellung bei XY hatte er jetzt nicht unbedingt so große Lust auf viel anderes als Feuerwehr und Playstation.
Wenn er da erst einmal irgendwo als Möbelpacker (um bei Deinem Beispiel zu bleiben) eine Waschmaschine in den fünften Stock schleppen oder den ganzen Tag auf dem Feld in der prallen Sonne Erdbeeren pflücken soll, dazu angetrieben von etwas, sagen wir mal, rabiaten Vorarbeitern, kommt ihm in meiner Vorstellung das Leben daheim oder zumindest in einer Pflegefamilie/Wohngruppe vielleicht doch angenehmer vor. Und auch Schule ist dann vielleicht nicht mehr ganz so ätzend.
Er war ja trotz dem Ärger mit seinen Eltern in einer verhältnismäßig komfortablen Situation: Im Gegensatz zu z. B. illegalen Migranten konnte er auch aus dem System der Ausbeutung aussteigen: Er musste sich nur beim nächsten Jugendamt melden.
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04.07.2022 um 07:54@brigittsche
Es könnte falscher Stolz gewesen sein, dass er sich nicht wieder meldete. Vielleicht traf er andere Aussteiger, die ihn bestärkten standhaft zu bleiben.
Auch jetzt finde ich es schwierig. Die Mutter sagte, sie wolle nur wissen, dass es ihm gut geht. Ja, aber was wenn es das nicht tut? Vielleicht hätte man noch den Zusatz hinzufügen sollen, dass es für alles Lösungen gibt und Leute, die ihm helfen können. Denn wenn es ihm richtig schlecht geht und er befürchtet, dann als Looser dazustehen, warum soll er sich melden?
Es könnte falscher Stolz gewesen sein, dass er sich nicht wieder meldete. Vielleicht traf er andere Aussteiger, die ihn bestärkten standhaft zu bleiben.
Auch jetzt finde ich es schwierig. Die Mutter sagte, sie wolle nur wissen, dass es ihm gut geht. Ja, aber was wenn es das nicht tut? Vielleicht hätte man noch den Zusatz hinzufügen sollen, dass es für alles Lösungen gibt und Leute, die ihm helfen können. Denn wenn es ihm richtig schlecht geht und er befürchtet, dann als Looser dazustehen, warum soll er sich melden?
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04.07.2022 um 08:08Ich bitte darum, nicht zu vergessen, dass eine hohe Belohnung ausgelobt wurde:
Das allein lässt doch darauf schließen, dass sich die Sachlage als nicht ganz so einfach herausstellen dürfte, wie hier teils gemutmaßt wird. Ginge es nur darum, einen inzwischen Volljährigen zum Anruf daheim aufzufordern, würde man anders vorgehen. Allein die Darstellung des Falles in der Sondersendung von Aktenzeichen XY sowie die Auslobung einer hohen Belohnung deutet für mich auf einen anderen Zusammenhang hin.
Eine hohe Belohnung kann auch für Menschen attraktiv sein, denen die betroffenen Menschen zwar egal, der Geldbetrag aber wichtig ist, und die Einblick in Kreise haben, die sich, warum auch immer, für männliche jugendliche Ausreißer interessieren.
Für Hinweise, die zum Auffinden von Till Ramming führen, ist eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro ausgelobt.Quelle: https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/xyv01-fall2-er-kehrte-nicht-nach-hause-zurueck-100.html (Archiv-Version vom 01.07.2022)
Das allein lässt doch darauf schließen, dass sich die Sachlage als nicht ganz so einfach herausstellen dürfte, wie hier teils gemutmaßt wird. Ginge es nur darum, einen inzwischen Volljährigen zum Anruf daheim aufzufordern, würde man anders vorgehen. Allein die Darstellung des Falles in der Sondersendung von Aktenzeichen XY sowie die Auslobung einer hohen Belohnung deutet für mich auf einen anderen Zusammenhang hin.
Eine hohe Belohnung kann auch für Menschen attraktiv sein, denen die betroffenen Menschen zwar egal, der Geldbetrag aber wichtig ist, und die Einblick in Kreise haben, die sich, warum auch immer, für männliche jugendliche Ausreißer interessieren.
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04.07.2022 um 08:52sallomaeander schrieb:Eine hohe Belohnung kann auch für Menschen attraktiv sein, denen die betroffenen Menschen zwar egal, der Geldbetrag aber wichtig ist, und die Einblick in Kreise haben, die sich, warum auch immer, für männliche jugendliche Ausreißer interessieren.Gut, dass du auf die Belohnung hinweist, das hatte ich gar nicht mehr in Erinnerung.
Ich möchte mal behaupten, eine Belohnung von 5.000 Euro ist vor allem für Personen interessant, die ohne Belohnung schwer zu motivieren wären, Angaben zu seinem Aufenthalt zu machen.
In erster Linie würde ich da mal Obdachlose zu zählen oder Menschen in prekären Wohn-/Arbeitsverhältnissen, die Kontakt mit Till haben oder hatten. Und die mit der Polizei vielleicht ungerne freiwillig sprechen, vielleicht auch, weil sie schon mal mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind. 5.000 Euro sind durchaus geeignet, diese Menschen zu motivieren, die Polizei an ihrem Wissen teilhaben zu lassen.
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04.07.2022 um 08:58sören42 schrieb:In erster Linie würde ich da mal Obdachlose zu zählen oder Menschen in prekären Wohn-/Arbeitsverhältnissen, die Kontakt mit Till haben oder hatten.Da gebe ich Dir recht. Allerdings bezweifle ich, dass die Aktenzeichen gesehen haben. Deshalb befürchte ich, dass sich wieder eine Menge Leute melden, die meinen, im Vorbeigehen einen Obdachlosen gesehen zu haben, der aussah wie Till. Man darf gespannt sein, im besten Fall meldet er sich selbst.
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04.07.2022 um 09:15FritzPhantom schrieb:Deshalb befürchte ich, dass sich wieder eine Menge Leute melden, die meinen, im Vorbeigehen einen Obdachlosen gesehen zu haben, der aussah wie Till.Was ist daran zu befürchten?
Vielleicht ist der richtige Hinweis dabei. Selbst wenn hundert Hinweisgeber sich geirrt haben und nur einer den "Obdachlosen TR" erkannt hat, wäre das doch ein großer Erfolg.
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04.07.2022 um 09:20Ich finde es interessant, dass viele hier denken, er lebt irgendwo unerkannt. Er hat ein sehr markantes, einprägsames Gesicht, finde ich, und mit 15 war er schon sehr groß und normalerweise wächst man in dem Alter noch ein bisschen. Jemand mit seinem Gesicht und der Größe dürfte auch unter Obdachlosen schon auffallen und auch jemanden, der nur vorbei geht dürfte das bemerken. Darum kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass er unerkannt irgendwo lebt.
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04.07.2022 um 09:43xolacoh295 schrieb:Also ein bisschen differenzieren wäre schon angebracht.Danke für deinen Text, das bringt es für mich sehr präzise auf den Punkt. Till wird hier immer als Tollpatsch dargestellt der keinen Plan vom Leben hat und nur am Zocken ist.
Ich möchte hier außerdem noch anmerken, dass doch erwähnt wurde, dass sein Vater passionierter Jäger ist. Ist es nicht wahrscheinlich, dass Till und seine Geschwister (warum kommen die außerdem nie zum Wort? Haben sie nichts über den Bruder zu sagen?) mal mit auf die Jagd genommen worden sind. Oder dass mal ein Camping Ausflug gemacht wurde, Naturerfahrung gesammelt wurde usw.?
Auch wenn er in der letzten Zeit als Stubenhocker beschrieben wurde, muss das nicht heißen, dass er das immer war.
Außerdem, und das ist für mich der wichtigste Punkt, haben bestimmt seine Eltern intensiv mit Aktenzeichen XY zusammengearbeitet und wahrscheinlich auch dazu beigetragen, dass das Bild von Till so verzogen wurde. Der Feuerwehrkollege und Vertraute schildert sein enormes Engagement und gerade bei der Feuerwehr muss man doch bereit sein für schnelle Notfalllösungen. Ich halte es für durchaus wahrscheinlich, dass er gar nicht so ungeschickt ist wie er dargestellt wurde.
Emsig schrieb:Dir dürften doch selbst deutliche Unterschiede aufgefallen sein zwischen dem Vermisstenfall Till und Scarlett zum Beispiel.Gerade das ist mir auch extrem aufgefallen! Warum gibt es denn nicht mehr Fotos von Till? Das geht mir gar nicht ein.
Bei Scarlett: jedes kleinste Detail der Kleidung wird beschrieben, Sprachproben werden abgespielt, Videos und dazu mindestens 5 Original Ganzkörperfotos. Bei Till gab es ein aktuelles Portrait (!), keine Beschreibung der Kleidung oder Tasche.
Bei Scarlett werden Zeugen gebeten sich zu melden, bei Till werden keine Zeugenaufrufe gemacht.
Das veröffentlichte Foto zeigt ihn übrigens mit 14 Jahren. Da kann sich einiges tun in dem Alter.
Maifalter schrieb:Aber gerade wenn er bettelt, kommen doch täglich hunderte oder tausende Menschen an ihm vorbei. Auch gibt es ja viele Anlaufstellen für Obdachlose, sei es um Lebensmittel und warmes Essen zu verteilen, Wäsche zu waschen, sauberes Drogenbesteck auszuteilen usw. Den Mitarbeitern dort wäre er doch bestimmt bekannt bzw man könnte sich an ihn erinnern.Merkst du dir jeden Obdachlosen an dem du vorbei läufst?
Ich kann nur für mich sprechen, aber bei unseren Supermärkten (in Ö, am Land) stehen immer sehr jugendlich aussehende Menschen und ich wüsste auch nicht wie alt sie genau sind oder wie sie genau aussehen. Das geht bei uns in Richtung Drückerkolonne, die Menschen werden am Abend mit dem Bus abgeholt und wollen zB auch kein Essen haben sondern nur Geld.
Gerade Obdachlose stehen am Rande der Gesellschaft und werde nicht beachtet.
Calathea schrieb:Hier wird immer mal wieder das Thema "Drückerkolonne" angesprochen. Ich lese davon zum ersten Mal, ist das - im Jahr 2020 - ein reales Phänomen? Internetsuche hat mich kaum weiter gebracht, mir ist das weder privat noch beruflich jemals begegnet.Sowas in die Richtung gibt's nach wie vor.
Siehe
https://www.marler-zeitung.de/marl/vertreter-droht-mit-toter-internetleitung-w1658275-9000039388/
https://verbraucherschutzforum.berlin/2020-06-12/urteil-gegen-vodafone-und-seine-drueckerkolonnen-214332/
Bei uns klingeln auch hin und wieder irgendwelche Vertreter, die uns was andrehen wollen. Würde ich auch der Drückerkolonne zuordnen.
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04.07.2022 um 09:46Galadria schrieb:Jemand mit seinem Gesicht und der Größe dürfte auch unter Obdachlosen schon auffallen und auch jemanden, der nur vorbei geht dürfte das bemerken.Das wiederum glaube ich nicht.
Sobald Till den obligatorischen Obdachlosen-Vollbart trägt und seine Haare zu einem riesigen Wuschelkopf gewachsen sind, dürfte er nur noch sehr schwer anhand des Fahndungsfotos aus seiner Jugendzeit zu erkennen sein.
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04.07.2022 um 11:13Kielius schrieb:Das wiederum glaube ich nicht.Der Dialekt ist ziemlich markant. Dieser dürfte in Norddeutschland, wo man ihn ja vermutet bzw. auch Sichtungen berichtet wurden, auffallen.
Sobald Till den obligatorischen Obdachlosen-Vollbart trägt und seine Haare zu einem riesigen Wuschelkopf gewachsen sind, dürfte er nur noch sehr schwer anhand des Fahndungsfotos aus seiner Jugendzeit zu erkennen sein.
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04.07.2022 um 11:28sören42 schrieb:Der Dialekt ist ziemlich markant. Dieser dürfte in Norddeutschland, wo man ihn ja vermutet bzw. auch Sichtungen berichtet wurden, auffallen.
Galadria schrieb:Jemand mit seinem Gesicht und der Größe dürfte auch unter Obdachlosen schon auffallen und auch jemanden, der nur vorbei geht dürfte das bemerken.Wie ein Obdachloser spricht, bekommen Passanten in der Regel ja nicht mit. Sie erhaschen nur einen flüchtigen Blick des Äußeren. Und da bezweifle ich, dass man Till anhand seines Jugendfotos noch erkennen würde.
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04.07.2022 um 11:38Kielius schrieb:Wie ein Obdachloser spricht, bekommen Passanten in der Regel ja nicht mit.Na ja, ganz ohne Sozialkontakt sind auch Obdachlose nicht, sie werden von Streetworkern angesprochen oder sprechen Passanten an, kaufen sich hin und wieder eine Mahlzeit im Einzelhandel oder fragen, ob etwas übrig geblieben ist, usw. Auch wenn sich das Aussehen verändert, bleiben doch Stimme und Dialekt ziemlich erhalten.
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04.07.2022 um 11:40Emsig schrieb:Ja, aber was wenn es das nicht tut? Vielleicht hätte man noch den Zusatz hinzufügen sollen, dass es für alles Lösungen gibt und Leute, die ihm helfen können. Denn wenn es ihm richtig schlecht geht und er befürchtet, dann als Looser dazustehen, warum soll er sich melden?Wir hatten ja weiter oben schon einmal das Szenario, dass er sich zwar bei der Polizei meldet, dieser aber untersagt, seinen Eltern mitzuteilen wo er sich aufhält - da er volljährig ist, dürfte sie das auch nicht ohne seine Zustimmung.
Das würde für ihn aber den Vorteil bringen, dass er Hilfsangebote, Sozialleistungen etc. in Anspruch nehmen könnte, mit seinen Eltern aber müsste er nicht in Kontakt treten und auch nicht wieder in seinen Heimatort zurückkehren. Daher würde er auch gegenüber diesen Leuten dort nicht als Looser dastehen.
Aber es kann natürlich sein, dass er schon soweit in die Obdachlosigkeit abgerutscht ist, dass er einfach nicht mehr die Kraft hat, die nötigen Schritte zu tun.
janedoe95 schrieb:Ich möchte hier außerdem noch anmerken, dass doch erwähnt wurde, dass sein Vater passionierter Jäger ist. Ist es nicht wahrscheinlich, dass Till und seine Geschwister (warum kommen die außerdem nie zum Wort? Haben sie nichts über den Bruder zu sagen?) mal mit auf die Jagd genommen worden sind. Oder dass mal ein Camping Ausflug gemacht wurde, Naturerfahrung gesammelt wurde usw.?Der Vater ist Berufsjäger, ob er das auch in seiner Freizeit macht, ist eine andere Frage - möglich wäre es natürlich. Interessant ist natürlich der Ansatz (so verstehe ich Dich jedenfalls), dass man bei der Suche nicht unbedingt nur auf Städte schaut, sondern eher auch mal ans Land denkt. Allerdings ist das "Überleben" im Wald nun keineswegs einfacher als in der Stadt. Und, was noch hinzu kommt: In D. wird sehr intensiv Jagd- und Forstwirtschaft betrieben. Irgendwelche unzugänglichen Urwälder gibt es hier praktisch nicht. Und wenn man sich da irgendwo eine Hütte baut, steht relativ bald jemand davor und erklärt, dass man sich gefälligst zu verdrücken hat.
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