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Till R. seit 2017 vermisst und wieder aufgefunden

741 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Bayern, 2017 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Till R. seit 2017 vermisst und wieder aufgefunden

07.07.2022 um 11:20
Zitat von Comtess1702Comtess1702 schrieb:Zunächst müsste er sich in seinem Heimatdorf abmelden
Abmelden ist schon lange nicht mehr erforderlich. Wer umzieht braucht sich nur an neuer Stelle wieder anmelden.

Ich sag mal so. Mit ein bisschen Einfallsreichtum erlangt man einen Ausweis. Als Erwachsener kann man in einer ausländischen Botschaft auftauchen und sagen, dass einem der Ausweis abhanden gekommen ist. Die sind verpflichtet ein vorläufiges Dokument auszustellen. Dann könnte man sich in einem deutschen Bundesland einen regulären Ausweis ausstellen lassen. Möglichst nicht in dem Bundesland, aus dem man stammt und ich denke, dass das klappt.

In Hamburg bekommen Obdachlose sogar kostenfrei einen Ausweis ausgestellt. Also ich denke, das Thema Ausweis wäre auch für unseren Till händelbar gewesen, damit er sich ein neues Leben aufbauen kann. Hab ich erstmal Papiere und Arbeit, ist eine Wohnung in greifbarer Nähe. Auch ein Führerschein kann dann gemacht werden.


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07.07.2022 um 11:25
Zitat von xoxalbxoxalb schrieb:Als Erwachsener kann man in einer ausländischen Botschaft auftauchen und sagen, dass einem der Ausweis abhanden gekommen ist.
Nur muss man erst ins Ausland um in eine Ausländische Botschaft zu gelangen.
Und wenn es eine Deutsche Botschaft gibt wird man dahin verwiesen.
Auch Obdachlose bekommen nicht so einfach einen Ausweis.
Die Brauchen nämlich eine Geburtsurkunde um vorzuweisen wer sie sind und die bekommt man nur mit einem Personalausweis.
Deswegen haben viele Obdachlose keinen Perso mehr weil es sehr schwer ist so was zu bekommen wenn man nicht beweisen kann wer man ist.


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07.07.2022 um 11:36
Zitat von DerDoctor11DerDoctor11 schrieb:wenn man nicht beweisen kann wer man ist.
Der Beweis erfolgt durch die Geburtsurkunde, deren Kopie man sich leicht besorgen kann. Das ist schon mal die erste Grundlage. Eine deutsche Botschaft in einem anderen Land würde das in Deutschland anfragen und bekommen. Ein Ausflug nach Österreich/Wien und die Sache ist geritzt m.M. nach. Wäre eine Möglichkeit.


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07.07.2022 um 11:46
@xoxalb

Wenn sich Till an einem anderen Ort anmeldet, erhält seine Heimatgemeinde automatisch eine Benachrichtigung darüber, damit seine Heimatgemeinde ihn aus dem Einwohnerregister streichen kann. Spätestens dann sollte auch die Polizei davon erfahren. lnsofern halte ich die ganzen Überlegungen für zwecklos.


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07.07.2022 um 11:55
Zitat von LichtgestähltLichtgestählt schrieb:Spätestens dann sollte auch die Polizei davon erfahren
Das ist die Frage. Erfährt es die Polizei, wenn Till bereits Ü18 ist und zudem sein Recht auf Verweigerung der Datenweitergabe wahrnimmt? Das kann er beim EMA beantragen. Wenn er sich bis dahin nichts hat zu Schulden kommen lassen, kann auch keiner ein berechtigtes Interesse an der Datenfreigabe beanspruchen.
Ich glaube, dass die Polizei nicht einmal mehr Stichproben bei den EMA´s macht, wenn er Ü18 ist. Das dürften die nur, wenn es Indizien auf ein mögliches Verbrechen gibt. Ob sie sowas haben, wissen wir nicht.


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07.07.2022 um 12:36
Das Recht, die Weitergabe der Daten zu verweigern, bezieht sich wohl kaum auf behördliche Zwecke, sondern auf Privatauskünfte (auch Parteien oder Unternehmen).

Die Ermittlungsbehörden haben entschieden, den Fall Till Ramming auch über seinen 18. Geburtstag hinaus als Vermisstenfall zu führen - mit allen Konsequenzen.

Das bedeutet, es läuft eine Fahndung nach ihm - vergleichbar der Fahndung nach Straftätern (nur dass natürlich die Konsequenzen im Falle eines Auffindens andere wären).

Sobald die Behörden erfahren, dass und wo er lebt, dass er wohlauf ist und aus freien Stücken unterwegs, ist der “Spuk“ vorüber.

Aber bis dahin dürfte der Bildschirm im Einwohnermeldeamt “Alarm“ anzeigen.


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07.07.2022 um 12:43
@xoxalb
stimmt nicht ganz, ich arbeite in einem Meldeamt und da muss man sich selbstständig abmelden und anmelden.

Da geht nix automatisch. Wir haben täglich von Amts wegen Abmeldungen, weil Personen sich nicht abmelden.

Und sobald man sich woanders meldet, muss man sich selbst um sowas kümmern.

Zumindest bei uns.


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07.07.2022 um 13:39
Ich habe 15 Jahre im Ausland gelebt und mich hier nie abgemeldet und war trotzdem im Ausland offiziell gemeldet.


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07.07.2022 um 13:45
Zitat von janedoe95janedoe95 schrieb:Ich glaube, dass er den Berufswunsch verworfen hat. Er musste sicher abwägen was ihm wichtiger ist: von seinen Eltern wegkommen oder doch bleiben und zur Feuerwehr gehen (nach weiteren 3 Jahren). Außerdem wollte seine Mutter, dass er eine Ausbildung macht, weil er erst mit 18 zur Berufsfeuerwehr kann.
Man muss sich natürlich auch fragen, wie realistisch der Berufswunsch überhaupt war. Die Ausbildung ist bundesweit einheitlich, sie setzt neben körperlicher Fitness, Belastbarkeit, Teamgeist und so weiter auch den mittleren Bildungsabschluss voraus:
Allgemeine Voraussetzung für die Zulassung zur Ausbildung zur Berufsfeuerwehr in Bayern ist der Realschulabschluss. Das ist in anderen Bundesländern ebenfalls der Fall. Wichtig ist eine sehr gute Note in Deutsch sowie Interesse an Technik und dem Umgang mit dem Computer. PC-Kenntnisse und ein grundsätzliches technisches Verständnis sind ausdrücklich erwünscht. Denn hier liegen die Schwerpunkte der Ausbildung.
Quelle: https://einstellungstest-feuerwehr.de/berufsfeuerwehren-deutschland/feuerwehr-bayern/

Wer sich schon über ein Zeugnis ohne Fünfen freuen kann, wie im FF dargestellt, wird sich vermutlich sowohl mit dem mittleren Bildungsabschluss bzw. Realschulabschluss als auch mit den sehr guten Leistungen in Deutsch schwer tun.

Gerade der Deutschunterricht geht heute inhaltlich, thematisch und von den Texten her oft nicht auf die Interessen und Bedürfnisse von Jungen ein. Ich schätze ihn als jemanden ein, den die Freude an der technischen Praxis für Dinge wie Lesen, Schreiben und Rechnen öffnet - nicht umgekehrt.

Für Jungen wie ihn scheinen sich dauernd Türen zu verschließen und Chancen zu zerplatzen. Die Anforderungen heutiger Ausbildungsberufe sind oft schon so konzipiert, dass sie eigentlich nur mit Abitur zu schaffen sind. Dass die Ausbildungspraxis manchen erst zu ungeahnten Leistungen motiviert, wird in den Eingangsvoraussetzungen leider nicht berücksichtigt.

Für Jungen wie Till wird es eng, wenn neben den eigenen Ansprüchen vielleicht auch die der Eltern nicht erreichbar scheinen.


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07.07.2022 um 14:15
Zitat von coco94coco94 schrieb:stimmt nicht ganz, ich arbeite in einem Meldeamt und da muss man sich selbstständig abmelden und anmelden.

Da geht nix automatisch. Wir haben täglich von Amts wegen Abmeldungen, weil Personen sich nicht abmelden.

Und sobald man sich woanders meldet, muss man sich selbst um sowas kümmern.
In Bayern ist es so, dass man sich nur dann abmelden muss, wenn man eine Nebenwohnung aufgibt oder man vom Hauptwohnsitz ins Ausland zieht. In den meisten Fällen meldet man sich also einfach am neuen Wohnort an.


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07.07.2022 um 14:19
Hallo zusammen,
Sollte sich TR innerhalb der BRD an einem neuen Wohnsitz angemeldet haben, dann erfolgt die Abmeldung in der Heimatgemeinde (in diesem Falle Neustadt/Aisch) automatisch.
Eine Abmeldung ist nur dann erforderlich, wenn die BRD verlassen wird.
Die Abmeldung einer Wohnung bei der Meldebehörde ist nur erforderlich, wenn nach dem Auszug aus einer Wohnung keine neue Wohnung in Deutschland bezogen wird.
Quelle:

https://www.neustadt-aisch.de/seite/de/aischtal/4128/tn_2/Bekanntmachung_zum_Melderecht.html

Würde auch den Wortlaut so des § 17 II BMG so verstehen.
(2) Wer aus einer Wohnung auszieht und keine neue Wohnung im Inland bezieht, hat sich innerhalb von zwei Wochen nach dem Auszug bei der Meldebehörde abzumelden. Eine Abmeldung ist frühestens eine Woche vor Auszug möglich; die Fortschreibung des Melderegisters erfolgt zum Datum des Auszugs.
Quelle:
https://www.gesetze-im-internet.de/bmg/__17.html

Es heißt ja, wer auszieht und keine neue Wohnung im Inland bezieht, muss sich abmelden. Es wird nur der Umzug ins Ausland genannt. Es heißt gerade nicht, dass dies auch bei einem Umzug im Inland geschehen muss.

Allgemein kann ich mir ähnlich wie @Lichtgestählt schwer vorstellen, dass TR egal, ob Anmeldung/Ummeldung oder Abmeldung, nicht aufgefallen wäre. Für den Fall, dass TR noch lebt, wird er jede Bürokratie seit Jahren vermeiden oder eine fremde Identität nutzen.


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07.07.2022 um 17:28
Zitat von Eos123Eos123 schrieb am 04.07.2022:Zumal Menschen ja auch die Möglichkeit offensteht, einen ambivalenten Charakter zu haben :) Man kann stundenlang drinnen zocken UND draußen bei der Feuerwehr rumturnen.
Das kann ich nur genauso von meinem Sohn im gleichen Alter bestätigen.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Aber Timm hatte keinen abgelaufenen Perso. Wenn überhaupt, dann einen Kinderpass und das ist eben fraglich, ob das reicht
Till, nicht Timm. Und wie bereits ausgeführt, kann der Perso gar noch gültig sein, da er für 6 Jahre ausgestellt wird.
Zitat von Comtess1702Comtess1702 schrieb:Zunächst müsste er sich in seinem Heimatdorf abmelden, das heißt, er müsste dort zum Einwohnermeldeamt gehen, um sich umzumelden und dann auch dort eine neue Adresse angeben.
Zitat von xoxalbxoxalb schrieb:Abmelden ist schon lange nicht mehr erforderlich. Wer umzieht braucht sich nur an neuer Stelle wieder anmelden.
Zitat von coco94coco94 schrieb:stimmt nicht ganz, ich arbeite in einem Meldeamt und da muss man sich selbstständig abmelden und anmelden.

Da geht nix automatisch. Wir haben täglich von Amts wegen Abmeldungen, weil Personen sich nicht abmelden.
Stimmt nicht ganz, schon Jahre benötigt es keine An-und Abmeldung mehr, sondern nur ne Anmeldung am neuen Wohnort. (Ich glaub seit 2007!) Die Datenübermittlung sollte dann automatisch laufen, aber dafür müsste er die Wahrheit gesagt haben.
Abmeldungen von Amts wegen kommen anders zu stande, z.b. durch mich, weil ich bei ner bösen Behörde arbeite. I.d.R. schicken wir 2x Post und wenn die zurückkommt beim 3.x den Ermittlungsdienst. Und die Befragen dann den Eigentümer und die Nachbarn, schauen nach Briefkasten und Klingel.
Wohnt die Person da nicht, kommt die A.v.a.w. zur Meldebehörde.

Bei uns ist es aber z.b. so, dass ich Ausschreibungen nicht automatisch sehe, d.h. ich muss sie gezielt abfragen.

Für mich ist es gut denkbar, dass Till in Besitz seines Persos ist, sich möglicherweise gar angemeldet hat " vorherige Adresse: Musterstraße 7, 00000 Niemandsdorf" angegeben hat und damit durch kam. Meldebestätigung in der Hand, kommt erst ein paar Tage später die Nachricht, dass er bei der vorherig angegebenen Adresse nicht bekannt war. @coco94 das siehst du doch auch nicht "live" oder?

Und er muss ja auch gar nicht gemeldet sein, bei uns in der Behörde tauchen tagtäglich Menschen auf, für die wir örtlich nicht zuständig sind, bzw. die den tatsächlichen Aufenthaltsort bei uns haben, aber seit Jahren wo anders gemeldet sind.

Obdachlose haben z.b. oft nur eine Postadresse bei einer Einrichtung.

Ich denke, der Junge kann sehr sehr gut in irgendeiner Stadt leben. Vielleicht heute mit lila-blauen Haaren, dann erkennt ihn niemand mehr.
Er war so groß und kräftig, dass er vielleicht auch nicht unbedingt als Minderjähriger auffallen musste, da wäre ihm die Maskenpflicht sogar entgegen gekommen.

Und das sogar ein illegales Leben in D möglich ist, ist ebenfalls etwas, was man häufig genug, auch in den Medien, verfolgen kann.

Ein älterer Freund, welcher ein Handy auf seinen Namen kaufte, ne Wohnung welche durch wen anderes (WG) gemietet ist, selbst ein Konto ließe sich über eine andere Person theoretisch einrichten. So hatte ich mit 18 Zugriff auf das Konto meines Freundes, weil ich ne Vollmacht hatte. Gebraucht wurde nur der Perso dafür.
Aber das Konto braucht es auch gar nicht, lebt er auf der Straße, wird er durch Unterkünfte mitversorgt, bettelt vielleicht ein bisschen und schlägt sich so durch.
Und die Arbeiterstriche gibt's in vielen Städten:

Wikipedia: Arbeiterstrich

Wenn man wirklich will, kann man auch ohne alles überleben.

Das ist was mir mehr Sorge macht: ich hoffe sehr, dass Till noch lebt und nicht auf Grund der Enttäuschung zurückgeschickt zu werden, eine dramatische Entscheidung getroffen hat. Dies halte ich leider nämlich für wahrscheinlicher, als das er auf der Wegstrecke einen Entführer/Mörder/sonstwas böses traf.


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07.07.2022 um 18:18
Zitat von IvaIva schrieb:Das ist was mir mehr Sorge macht: ich hoffe sehr, dass Till noch lebt und nicht auf Grund der Enttäuschung zurückgeschickt zu werden, eine dramatische Entscheidung getroffen hat. Dies halte ich leider nämlich für wahrscheinlicher, als das er auf der Wegstrecke einen Entführer/Mörder/sonstwas böses traf.
Der Gedanke ist mir leider auch schon gekommen.
Dass er von zu Hause weggegangen ist, zu jemandem, dem er vertraut hat (oder von dem er dachte, ihm vertrauen zu können), bei dem er die Hoffnung hatte, bleiben zu können...und von dem er dann maßlos enttäuscht wurde, als derjenige mit ihm zum Jugendamt ging. Dazu das Jugendamt, das nicht verantwortlich war oder sich dementsprechend zeigte und ihn einfach in einen Zug nach Hause setzte. In das Zuhause, in das er nicht mehr zurückwollte, weil es ihm unerträglich erschien.

Wie muss sich Till nur gefühlt haben? Verlassen, allein, weggestossen, ungeliebt...überflüssig usw. Das Gefühl allein zu sein, keinen Anschluss zu finden, weder in der eigenen Familie noch in der Schule...das hatte er ja schon, so wie es sich in XY darstellt. Und dann noch die Enttäuschung/der Verrat durch jemandem, möglicherweise der Einzige, dem er vertraut hat?
Die Kerben in seinem Herzen kann man sich kaum vorstellen.

Ich hoffe hier wirklich sehr, dass es zu keiner Kurzschlusshandlung gekommen ist und dass er irgendwo, hoffentlich zufrieden, lebt. Das würde ich ihm sehr wünschen.

Allerdings sehe ich auch seinen Mut und seinen Willen hinter der Aktion. Es wäre zwar sicher einfacher gewesen zum Jugendamt zu gehen, aber die ganzen Stories, die überall und im Internet kursieren können ihn schon davon abgehalten haben.
Dass er dann allein entscheidet "ich gehe", ein paar Dinge zusammenpackt und verschwindet, das zeugt schon von dem Willen, eine Veränderung herbeizuführen. Natürlich aus der jugendlichen Sicht gefärbt, mit 15 schon so "erwachsen" zu sein, um das zu schaffen.
Allerdings musste ich echt überlegen, wie ich gehandelt hätte, wäre ich seine Spielebekanntschaft gewesen und wäre er vor meiner Tür gestanden.

Wie ist denn das eigentlich im Ausland? Gesetzt im Falle er hat seinen Kinderausweis damals dabeigehabt.
Die Grenzen sind ja weitestgehend frei passierbar. Könnte er mit 18 in einem anderen Land, bspw. über die deutsche Botschaft Dokumente beantragen, ohne dass man dort erfährt, dass er in Deutschland als vermisst gilt? Oder bekommen die Botschaften mit, wenn sich bei ihnen jemand meldet, der vermisst wird?


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07.07.2022 um 19:45
Zitat von IvaIva schrieb:Das
Zitat von IvaIva schrieb:Das ist was mir mehr Sorge macht: ich hoffe sehr, dass Till noch lebt und nicht auf Grund der Enttäuschung zurückgeschickt zu werden, eine dramatische Entscheidung getroffen hat. Dies halte ich leider nämlich für wahrscheinlicher, als das er auf der Wegstrecke einen Entführer/Mörder/sonstwas böses traf.
Der Junge war 15 und ist tagsüber mit einem Regionalexpress durch Deutschland gefahren. Das machen täglich Abertausende Jugendliche, die vom Dorf in ihre Schule fahren. Zum Teil sind sie viel jünger als Till.
Er wird schon nicht im Zug einem Mörder in die Arme gelaufen sein.
Wahrscheinlich ist er einfach irgendwo umgestiegen und schwarz in die nächste Großstadt gefahren.


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07.07.2022 um 20:08
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Dass er von zu Hause weggegangen ist, zu jemandem, dem er vertraut hat (oder von dem er dachte, ihm vertrauen zu können), bei dem er die Hoffnung hatte, bleiben zu können...und von dem er dann maßlos enttäuscht wurde, als derjenige mit ihm zum Jugendamt ging. Dazu das Jugendamt, das nicht verantwortlich war oder sich dementsprechend zeigte und ihn einfach in einen Zug nach Hause setzte. In das Zuhause, in das er nicht mehr zurückwollte, weil es ihm unerträglich erschien.
Von dem angeblich oder tatsächlich unerträglichen Zuhause war nicht die Rede, er sollte in einer Pflegefamilie unterkommen, aber man hätte ihn nicht einfach seinen Eltern "ausgehändigt".

Ich weiß nicht, wie Du Deinen Kommentar bezüglich des "Gastgebers" meinst, aber ich sehe halt auch nicht, was er anders hätte machen können. Nicht jeder hat die Möglichkeit (und auch die Motivation) einfach mal so spontan ein 15jähriges Pflegekind bei sich aufzunehmen, mal ganz abgesehen von der rechtlichen Seite.

Recht hast Du natürlich damit, dass Till sowohl das Eine ("Abschiebung") als auch das Andere ("Vertrauensbruch" durch den Gastgeber) so empfunden haben mag und deshalb zu einer Kurzschlusshandlung kam.


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07.07.2022 um 21:55
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:das Jugendamt, das nicht verantwortlich war oder sich dementsprechend zeigte und ihn einfach in einen Zug nach Hause setzte. In das Zuhause, in das er nicht mehr zurückwollte
Nun ja, sie hatten ihn ja (zumindest dem Filmbeitrag nach) versprochen, dass er nicht wieder zu seinen Eltern müsste, sondern in eine Art Wohngruppe könnte, und in seiner Heimatstadt sollte er ja gleich erst mal in eine Pflegefamilie. Aber ich muss zugeben, dass ich mich an seiner Stelle nicht darauf hätte verlassen wollen. Vielleicht traute er dem Ganzen nicht.


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07.07.2022 um 21:55
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Von dem angeblich oder tatsächlich unerträglichen Zuhause war nicht die Rede, er sollte in einer Pflegefamilie unterkommen, aber man hätte ihn nicht einfach seinen Eltern "ausgehändigt".

Ich weiß nicht, wie Du Deinen Kommentar bezüglich des "Gastgebers" meinst, aber ich sehe halt auch nicht, was er anders hätte machen können. Nicht jeder hat die Möglichkeit (und auch die Motivation) einfach mal so spontan ein 15jähriges Pflegekind bei sich aufzunehmen, mal ganz abgesehen von der rechtlichen Seite.
Natürlich hat der *Gastgeber* vollkommen richtig gehandelt. Aber genauso natürlich hätte er anders handeln können...wenn er durch die Geschichte so beeindruckt war, sie vielleicht sogar "nachvollziehen" konnte (oder eben unlautere Motive hatte), dann hätte er sich genauso dafür entscheiden können, Till Obdach zu gewähren und ihn eben bis zur Volljährigkeit (oder darüber hinaus) zu verstecken. Man erinnere sich an Marvin, der ja auch von einem Erwachsenen in der Wohnung "versteckt" wurde und das für einige Jahre.
Dass die Spielbekanntschaft Tills das eben nicht gemacht hat und das Jugendamt einschaltete, spricht für ihn und für sich.
Aber dass er nur so hätte handeln können, das ist eben nicht so und einigen ist die rechtliche Lage auch erst einmal vollkommen egal, siehe Marvin. Das spielt man so lange weiter, bis eben die Polizei vor der Tür steht.

Ja, man hat ihn in den Zug gesetzt, damit er am Zielort von MA des JA in Empfang, die ihn in eine Pflegefamilie bringen, damit hast du natürlich Recht. Das war mein Fehler.
Und natürlich weiß ich auch nicht, was ihm im Kopf herumgegangen ist; kann es mir aber vorstellen. Ich selbst wollte mit 14/15 von zu Hause weg, weil es mir unerträglich erschien - aber zum Jugendamt? Niemals!
Die ganzen Horrorstories, die damals und auch heute noch grassieren...Heime, Pflegefamilien, die die Kinder misshandeln, in denen es (sexualisierte) Gewalt gab usw. Oder Jugendämter, die die Kinder wieder zurück in die desolaten Zustände zu Hause schickten. Ganz egal, ob die Geschichten wahr waren oder nicht, damals habe ich sie geglaubt.
Aber man soll ja nicht von sich auf andere schließen. War auch 20 Jahre vor Till und ich hatte kein Geld, um abzuhauen.

Außerdem kann ich mir vorstellen, dass er möglicherweise Angst vor Sanktionen hatte. Dass man ihn dafür bestraft, dass er einfach abgehauen ist; ggf. auch, dass er in einer Pflegefamilie jetzt eben wieder jemandem "untersteht", wie zu Hause den Eltern, dass da wieder jemand ist, der auf die Noten schaut, dass er wieder bei Leuten ist, die ihn mglw. nicht verstehen, wie zu Hause...usw.
Man fühlt sich in der Pubertät sowieso schon oft unverstanden, gegängelt etc. Und dann noch so eine Situation dazu. Hm...

Naja, waren eh nur Gedanken, weil ich Tills Ausbruch irgendwo nachvollziehen kann. Werde wohl zukünftig wieder nur still mitlesen.


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07.07.2022 um 22:01
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Recht hast Du natürlich damit, dass Till sowohl das Eine ("Abschiebung") als auch das Andere ("Vertrauensbruch" durch den Gastgeber) so empfunden haben mag und deshalb zu einer Kurzschlusshandlung kam.
Das ist zwar nicht ganz auszuschließen, aber prinzipiell gehe ich davon aus, dass beim Jugendamt Menschen arbeiten, die mit Jugendlichen umzugehen wissen. Die auch deren Verhalten einschätzen können. Ganz bestimmt wird man Till dort Verständnis entgegengebracht haben und ihm die rechtlichen und tatsächlichen Verhältnisse altersgemäß erklärt haben.

Ich gehe sogar davon aus, dass man von Seiten des Jugendamtes den Eindruck hatte, dass Till die Situation und die sich daraus für ihn ergebenden Möglichkeiten verstanden und auch akzeptiert hatte. Im Filmfall wurde es ja auch so dargestellt, dass er sich von dem erwachsenen PlayStation-Freund einvernehmlich verabschiedete. Es war ja, wenn ich es richtig vestanden habe, auch nicht die Rede davon, dass er in sein Elternhaus würde zurückkehren müssen.

Was den erwachsenen Freund angeht, so hat er sich ja, zumindest im Filmfall, völlig untadelig verhalten. Dennoch war er danach auch von polizeilichen Maßnahmen betroffen, die aber nichts gegen ihn erbrachten.

Es kann im Grunde jedem Erwachsenen passieren, dass er für Jugendliche zur Projektionsfläche ihrer Wünsche wird, die im Elternhaus nicht erfüllt werden, etwa, weil man dort für die Interessen und Hobbys der Jugendlichen kein Verständnis aufbringt. Solche Idealisierungen zerbrechen dann normalerweise irgendwann an der Realität - ein ganz normaler Teil des Erwachsenwerdens. In Einzelfällen kann das natürlich eine große Enttäuschung bedeuten - aber ob man sich deshalb etwas antut? Leider schaut man da in niemanden hinein, ob es zu so etwas kommen kann.

Die Zugreise könnte mMn eine neue Bekanntschaft mit sich gebracht haben. die zu einer spontanen Änderung der Pläne führte. Ich hatte auch zunächst den Gedanken, dass man Till von Seiten des Jugendamtes hätte begleiten sollen. Aber wenn der Wille worhanden gewesen wäre, hätte man auch einen Jugendamtsmitarbeiter austricksen und beispielsweise unterwegs den Zug verlassen können.

Eigentlich hätte man in der Fernsehfahndung nach Leuten fragen müssen, denen Till im Zug nach Hause aufgefallen ist. Ob er dort mit jemandem im Gespräch war oder ob jemand gesehen hat, wo er womöglich ausgestiegen ist. Sicher wird es ja auch keinen direkten Zug zwischen den beiden Orten gegeben haben. Vielleicht ist auch beim Umsteigen etwas schief gelaufen?


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07.07.2022 um 22:14
@sallomaeander
Ein Zeugnis ohne 5 ist ein gutes Zeugnis und Anlass zur Freude. Umso mehr wenn der Schüler sich mit einigen Fächern schwer tut und durch Lernen in der Lage war sich zu verbessern ist es eine sehr gute Leistung.


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07.07.2022 um 22:16
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Es war ja, wenn ich es richtig vestanden habe, auch nicht die Rede davon, dass er in sein Elternhaus würde zurückkehren müssen.
Zumindest im Film war sogar die Rede davon, dass er das nicht müsste.


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