Till R. seit 2017 vermisst und wieder aufgefunden

fischersfritzi schrieb:Aber Timm hatte keinen abgelaufenen Perso. Wenn überhaupt, dann einen Kinderpass und das ist eben fraglich, ob das reicht.

Wurde das in der Sendung gesagt?
Einen Perso kann man schon mit 12 Jahren beantragen, die Gültigkeitsdauer beträgt dann 6 Jahre. Theoretisch kann er seinen ersten Perso auch erst mit 15 Jahren beantragt haben, also kurz vor dem Verschwinden, dann wäre er bis zum 21. Lebensjahr gültig. Er ist 2017 verschwunden, ein Personalausweis könnte also sogar noch bis zum nächsten Jahr gültig sein.

Ich bin aber nicht sicher, ob in dem Film überhaupt erwähnt wurde, ob er einen Personalausweis oder überhaupt irgendwelche Ausweispapiere dabei hatte.

P.S.: Außerdem heißt der verschwundene Junge Till und nicht Timm.

cododerdritte schrieb:Einen Perso kann man schon mit 12 Jahren beantragen, die Gültigkeitsdauer beträgt dann 6 Jahre. T

Wo kann ich das nachlesen?
Ist mir so nicht bekannt.

fischersfritzi schrieb:Wo kann ich das nachlesen?
Ist mir so nicht bekannt.

Was willst Du nachlesen?

cododerdritte schrieb:Was willst Du nachlesen?

Dass man einen Personalausweis schon mit 12 beantragen kann. Ich hatte die entsprechende Aussage mit zitiert.

Personalausweise können auch für Kinder (ab Geburt) ausgestellt werden. Für Kinder unter 16 Jahren muss die Beantragung durch die Sorgeberechtigten erfolgen. Das Kind muss bei Beantragung persönlich anwesend sein.

Quelle: https://www.germany.info/us-de/service/reisepass-und-personalausweis/personalausweis-kinder/1216042

Ich hab mich sogar vertan, man kann einen Personalausweis sogar schon ab der Geburt beantragen, also nicht erst an 12 Jahren:

https://www.bmi.bund.de/DE/themen/moderne-verwaltung/ausweise-und-paesse/kinderreisepass/kinderreisepass-node.html

cododerdritte schrieb:man kann einen Personalausweis sogar schon ab der Geburt beantragen, also nicht erst an 12 Jahren:

Dein link führt nur zu den Kinderreisepässen.
Aber @osttimor hat eine entsprechende Infoseite verlinkt, thx
Hatte es grad selbst nochmal recherchiert und es ist tatsöchlich schon seit 2007 so, wußte ich bisher nicht.
Dann wäre es theoretisch natürlich möglich, dass er einen gültigen Perso hatte. (Wobei ich das dennoch für unwahrscheinlich halte, wofür benötigt man den? Für Reisen reicht meist der Kinderpass)
Ob er damit einen aktuellen hätte beantragen können, scheint nun wohl vom Bundesland abzuhängen.

@fischersfritzi
Benötigt man z.B. bei Eintritt. Manches ist für Kinder bis 12, manches über 12 usw.

fischersfritzi schrieb:Dein link führt nur zu den Kinderreisepässen.

Ja, aber auf der Seite steht zum Thema Personalausweis:

Ab einem Alter von 12 Jahren benötigen Kinder je nach Reiseziel einen Personalausweis oder einen Reisepass. Soll für das Kind unter 12 Jahren ein Reisedokument mit mehrjähriger Gültigkeit ausgestellt werden, kann – in Abhängigkeit vom Reiseziel – ein regulärer Personalausweis oder Reisepass beantragt werden.

fischersfritzi schrieb:Aber Timm hatte keinen abgelaufenen Perso. Wenn überhaupt, dann einen Kinderpass und das ist eben fraglich, ob das reicht.

Das wissen wir halt nicht. Möglich wäre es, dass er bereits einen

Wie hier bereits geschrieben wurde, benötigen Kinder für Reisen ins Ausland einen Perso ab 12 Jahren. Ab 16 ist er verpflichtend

Laut Personalausweisgesetz muss jeder deutsche Staatsbürger ab 16 Jahren einen gültigen Personalausweis und/oder Reisepass besitzen. Seit 2007 stellen Städte und Kommunen für Kinder ab der Geburt auch Personalausweise aus.

Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/personalausweis-kinder-jugendliche-regelungen-100.html (Archiv-Version vom 08.11.2021)

Ich könnte mir schon vorstellen, dass er einen Ausweis besaß, nachdem seine Eltern ein Jagdreiseunternehmen haben. Er könnte doch seine Eltern auf solchen Reisen begleitet haben. Explizit erwähnt wurde jedoch bei XY nicht, dass er so ein Papier bei sich hat. Wenn ja, wäre es jedenfalls für ihn sehr einfach gewesen, im Anschluss als Erwachsener einen neuen Ausweis zu erhalten.

Wenn er einen neuen Ausweis bei einem Einwohnermeldeamt außerhalb seines damaligen Dörfchens in Bayern beantragen würde, würde er damit nicht durchkommen.

Zunächst müsste er sich in seinem Heimatdorf abmelden, das heißt, er müsste dort zum Einwohnermeldeamt gehen, um sich umzumelden und dann auch dort eine neue Adresse angeben.

Dann wieder zurück zu der Stadt, wo er leben will und dort braucht er auch einen Wohnsitz, um sich dort anzumelden.

Ich glaube nicht, dass Till das machen wird, da er ja seinen tatsächlichen Aufenthaltsort nicht preisgeben will, sofern er irgendwo untergetaucht ist. Viel zu viel Bürokratie und die Gefahr, dass er beim Einwohnermeldeamt in seinem Heimatdorf auffällt. (Uups, das ist ja der Till, der vor Jahren abgehauen ist ... und schon macht das die Runde).

Eine Wohnung kann man auch nicht so ohne Weiteres mieten; der Vermieter verlangt immer innerhalb einer Woche ein Dokument, auf dem steht, dass man sich umgemeldet hat.

So war der Ablauf jedenfalls bei mir, als ich damals von Bochum nach Berlin gezogen bin und 4 Jahre später wieder zurück.

Der Führerschein scheint zwar in der Bedeutung bei jungen Menschen abzunehmen, wie man an der Statistik ablesen kann:

Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass die Zahl junger Menschen zwischen 18 und 24 Jahren von 2010 bis 2018 deutlich sank. Gleichzeitig nahm jedoch zumindest leicht auch der Anteil derer ab, die in dieser Altersgruppe einen Führerschein haben. Waren es 2010 noch 85,8, Prozent der 18- bis 24-Jährigen, waren es 2016 nur noch 81,9 Prozent und im vergangenen Jahr 79,2 Prozent, wobei die Bevölkerungszahl für das Jahr 2018 auf einer Vorausberechnung des Statistischen Bundesamtes basiert.

Quelle: https://rp-online.de/leben/auto/news/fuehrerschein-immer-weniger-junge-leute-besitzen-eine-fahrerlaubnis_aid-38535651

Für junge Menschen, die in ländlichen Gegenden leben, wo einmal am Tag der Bus kommt, hat die Fahrerlaubnis aber wohl immer noch einen sehr hohen Stellenwert.

Man muss im vorliegenden Fall auch davon ausgehen, dass der Vermisste auch aufs Autofahren verzichten muss, wenn er irgendwo untergetaucht sein sollte. Wahrscheinlich hat er keinen Personalausweis, auch keinen Führerschein - da muss man schon auf vieles verzichten, was man normalerweise in diesem Alter erleben will.

Und für die Feuerwehr (ob Freiwillige Fw. oder Berufsfeuerwehr) ist ein Führerschein natürlich elementar.

Ich fürchte, dass Till heute entweder nicht mehr lebt oder seine Zeit in sehr prekären Lebensverhältnissen verbringt.

sallomaeander schrieb:Ich fürchte, dass Till heute entweder nicht mehr lebt oder seine Zeit in sehr prekären Lebensverhältnissen verbringt.

Das vermute ich auch. Dass er vermutlich keinen Führerschein hat würde ich allerdings nicht als Beleg dafür gelten lassen wollen. Da haben sich die Verhältnisse schon verändert. Vieles, was früher durch Mobilität erfolgte, erfolgt heute durch Kommunikation, zum Beispiel in sozialen Netzwerken. Was früher ein (möglichst schnelles) Auto war, ist heute das neueste Smartphone. Was man früher irgendwo besorgen musste, kann man heute bestellen, usw.

sallomaeander schrieb:Und für die Feuerwehr (ob Freiwillige Fw. oder Berufsfeuerwehr) ist ein Führerschein natürlich elementar.

Ich kenne mich dahingehend nicht aus, aber das sind doch sicher Spezialführerscheine, die man da erwerben muss, denn für die schweren Fahrzeuge reicht kaum ein normaler PKW-Führerschein aus.

sören42 schrieb:Ich kenne mich dahingehend nicht aus, aber das sind doch sicher Spezialführerscheine, die man da erwerben muss, denn für die schweren Fahrzeuge reicht kaum ein normaler PKW-Führerschein aus.

Gerade wenn man bei der Feuerwehr ist, darf man schon früher den Führerschein für schwere Fahrzeuge erwerben. Da alle Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, die eine gewisse Konstanz in der Teilnahme erfordern, im Wettbewerb um junge Leute sind, wird der Erwerb der entsprechenden Fahrerlaubnis auch als Anreiz verstanden. Zumal die Schulen durch ihre Ganztagsangebote natürlich heute auch im Wettbewerb mit Feuerwehren, Vereinen usw. stehen.

Berlin – Alle Feuerwehrangehörige dürfen künftig mit 18 Jahren den Führerschein der Klasse C erwerben. Dies habe der Deutsche Bundesrat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, teilte der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) mit. Damit sind sie von der angehobenen Altersgrenze für den Führerschein der Klassen C (Altersgrenze 21 Jahre) und D (24 Jahre) ausgenommen.

Die Sonderregelung gilt für Angehörige der Feuerwehren, der Polizei, der nach Landesrecht anerkannten Rettungsdienste, des Technischen Hilfswerks und sonstiger Einheiten des Katastrophenschutzes bei Einsatzfahrten und vom Vorgesetzten angeordneten Übungsfahrten.

Quelle: https://www.feuerwehrmagazin.de/wissen/ausbildung/feuerwehr-fuehrerschein-klasse-c-42589

Für mich schwer vorstellbar, dass ein junger Mann, der sich für die Feuerwehr begeistert, freiwillig auf die Möglichkeit verzichtet, schon mit 18 Jahren schwere Fahrzeuge zu führen.

sallomaeander schrieb:Für mich schwer vorstellbar, dass ein junger Mann, der sich für die Feuerwehr begeistert, freiwillig auf die Möglichkeit verzichtet, schon mit 18 Jahren schwere Fahrzeuge zu führen.

Ah so, du meinst das, mit Blick auf seinen Berufswunsch, es hatte sich für mich zuerst mehr danach angehört, als ginge es um einen PKW Führerschein, das hatte ich falsch verstanden.

Sein Berufswunsch kann sich auch noch geändert haben. Man macht bestimmt selten später das, was man sich mit 15 Jahren so vorstellt. Vorausgesetzt, er hatte in der Situation überhaupt den Freiraum, solche Wünsche zu entwickeln. Wer denkt in so einer Situation schon über seinen künftigen Beruf nach, wenn man erst mal zusehen muss, wie man über den nächsten Tag kommt.

sören42 schrieb:Sein Berufswunsch kann sich auch noch geändert haben. Man macht bestimmt selten später das, was man sich mit 15 Jahren so vorstellt. Vorausgesetzt, er hatte in der Situation überhaupt den Freiraum, solche Wünsche zu entwickeln. Wer denkt in so einer Situation schon über seinen künftigen Beruf nach, wenn man erst mal zusehen muss, wie man über den nächsten Tag kommt.

Das ist auch ein interessanter Punkt: Wenn er doch so Feuerwerbegeistert war, bedeutet ein prekäres Leben, dass er darauf verzichten muss. Einerseits wird er den Beruf nicht ergreifen können, weil man ohne Papiere keine Ausbildung machen kann, geschweige denn eine Stelle erhält, und auch eine weitere ehrenamtliche Mitarbeit ist doch kaum möglich. Alleine aus versicherungsgründen kann man doch nicht irgendwo bei der Freiwilligen Feuerwehr aufschlagen und sagen: "Hall, ich bin der XY, ich würde gerne mitmachen, Adresse habe ich keine, Ausweis auch nicht, aber darf ich trotzdem?" Klar sind sie froh über jeden Mitstreiter, aber so ganz ohne jegliche Angaben und Papiere wird es auch nicht gehen auf die Dauer.

Ich glaube, dass er den Berufswunsch verworfen hat. Er musste sicher abwägen was ihm wichtiger ist: von seinen Eltern wegkommen oder doch bleiben und zur Feuerwehr gehen (nach weiteren 3 Jahren). Außerdem wollte seine Mutter, dass er eine Ausbildung macht, weil er erst mit 18 zur Berufsfeuerwehr kann. Also muss ihm irgendwie bewusst gewesen sein, dass er so oder so über längere Zeit nicht zur Feuerwehr kann.

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Bitte darauf achten, dass der Vermisste Till heißt und nicht Tim oder Timm wie ich schon ein paar mal hier gelesen habe.

Jade_green schrieb:Was könnte mit ihm passiert sein, was denken Sie?

Was weiß ich es kann alles möglich sein.
Von überfahren bis hin zu Drogen nehmen und ermordet werden.

Comtess1702 schrieb:Eine Wohnung kann man auch nicht so ohne Weiteres mieten; der Vermieter verlangt immer innerhalb einer Woche ein Dokument, auf dem steht, dass man sich umgemeldet hat.

Ob das immer so ist?

Ich glaube dir, dass du es 2x so erlebt hast, aber bei all meinen Unzügen haben Vermieter noch nie etwas in diese Richtung von mir verlangt