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Till R. seit 2017 vermisst und wieder aufgefunden

741 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Bayern, 2017 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Till R. seit 2017 vermisst und wieder aufgefunden

05.07.2022 um 13:58
@sallomaeander
@Karajana


Da der weitaus größere Teil der Bevölkerung keinerlei pädophilen Neigungen verspürt, halte ich es für wahrscheinlich, dass Till einfach eine normale Person kennengelernt hat, die seine familiäre Situation versteht und bereit ist, ihn vorübergehend bei sich aufzunehmen.

Vielleicht gab es am Bahnhof ein nettes Gespräch mit einer Seniorin, deren Angehörige weit entfernt wohnen, die ein kleines Häuschen mit leerstehendem Gästezimmer bewohnt und sich über etwas Gesellschaft freut.

Ganz legal und ohne sexuelle Hintergedanken.

Und weil man sich so gut versteht, werden aus wenigen Tagen mehrere Jahre? Was spricht dagegen?


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Till R. seit 2017 vermisst und wieder aufgefunden

05.07.2022 um 14:05
Zitat von LichtgestähltLichtgestählt schrieb:Und weil man sich so gut versteht, werden aus wenigen Tagen mehrere Jahre? Was spricht dagegen?
Die allgemeine Lebeneserfahrung. Zwar mag die von dir ins Feld geführte einsame alte Dame ein verständliches und nachvollziehbares Motiv haben, sich jenseits sexueller Motivation um einen netten Ausreißer zu kümmern; dieser wird aber, wie alle jungen Menschen, auch das Bedürfnis nach der Gesellschaft Gleichaltriger, Erlebnis, Bestätigung, Freundschaft und, ja, auch nach Liebesbeziehungen haben.

Mithin wird ihm bei der alten Dame recht bald die Decke auf den Kopf fallen, mögen ihre Plätzchen und Kohlrouladen auch noch so lecker sein.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:1/2 Jahr oder etwas länger wäre er vielleicht noch interessant gewesen, dann nicht mehr. Und wo hat er dann die weiteren Jahre, die er immer noch verschwunden ist, verbracht?
Ich fürchte, die Antwort liegt in deiner Fragestellung versteckt. Ich weiß nicht, was mit jungen Männern geschieht, die im Päderastenmilieu als "zu alt" aus dem Interesse dieser Personengruppe herausfallen. Die zudem über allerhand Wissen verfügen, das einige Menschen für lange Zeit hinter Gitter bringen kann. Finde die Antwort.


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Till R. seit 2017 vermisst und wieder aufgefunden

05.07.2022 um 14:33
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Die allgemeine Lebeneserfahrung.
Die Lebenserfahrung mag den Regelfall und das Erwartbare hervorragend abdecken. Untypische und seltene Fälle bleiben aber möglich. Sie machen das Leben vielseitig und unvorhersehbar.

Die allgemeine Lebenserfahrung legt bereits ein Veto dagegen ein, dass gefrustete Jugendliche unangekündigt das eigene Elternhaus verlassen, um eine Zockbekanntschaft am anderen Ende der Republik persönlich aufzusuchen. Man weiß doch, dass virtuelle Kontakte nicht zu realen Kontakten werden, außer vielleicht auf Dating-Plattformen. Sehr strange.

Mit anderen Worten: Hier liegt schon eine recht atypische Situation vor.

Sich die weiteren Ereignisse nur mit Hilfe der “allgemeinen Lebenserfahrung“ herleiten zu wollen, greift zu kurz.


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05.07.2022 um 15:08
Zitat von LichtgestähltLichtgestählt schrieb:Mit anderen Worten: Hier liegt schon eine recht atypische Situation vor.
Da gebe ich dir insofern recht, als ausgerissene Jugendliche in aller Regel recht bald von sich aus zurückkehren, aufgegriffen werden oder jedenfalls sonst wieder in Erscheinung treten.

Hier liegt der Sonderfall vor, dass TR inzwischen 20 Jahre alt wäre und gefahrlos ein Lebenszeichen von sich geben könnte, ohne befürchten zu müssen, zu seiner Familie zurückkehren zu müssen, falls er dies nicht wünscht. Und, wie auch in XY gesagt wurde, auch nicht für die Suchmaßnahmen der Polizei finanziell in Anspruch genommen würde.

Mangels genauerer Kenntnis seiner Person und seiner evtl. heutigen Lebensumstände bleibt uns aber nicht viel mehr übrig, als auf den Erfahrungsschatz ähnlich gelagerter Fälle zurückzugreifen.

Was das Verschwinden von Menschen angeht, ist es immer ein schlechtes Zeichen, wenn diese nicht mehr durch Geldbewegungen, Arztbesuche, Personalausweis-Angelegenheiten, Anträge auf Hilfe zum Lebensunterhalt und so weiter in Erscheinung treten. Innerhalb Deutschlands ist es schwierig, komplett unterhalb des staatlichen Radars zu leben.

Bei Jugendlichen wiederum trifft das in noch stärkerem Maße zu, weil diese schon nicht autonom über ihren Aufenthaltsort bestimmen dürfen, wie das bei Erwachsenen der Fall ist. Hier geht auch die Polizei schneller von einem Verbrechen aus.

Und man wird bei einem jungen Menschen schon davon ausgehen dürfen, dass er bestimmte Ansprüche und Erwartungen an das Leben stellt. Gerade in der Lebensspanne zwischen dem fünfzehnten und dem zwanzigsten Lebensjahr spielt sich doch ein ganz eigenes Universum von Erlebnissen, Entwicklungsschritten, Neuigkeiten usw. ab, die mit einer Lebensspanne von fünf Jahren in einem späteren Lebensabschnitt überhaupt nicht vergleichbar ist.

An all dem, was junge Menschen in dieser Zeit erleben, nicht teilzuhaben, jedenfalls nicht offiziell, nur um dem Zugriff der Herkunftsfamilie zu entgehen, hört sich für mich schon sehr realitätsfremd an. Da muss mehr dahinter stecken, meiner Meinung nach.


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05.07.2022 um 15:21
@sallomaeander
Ich gebe Dir recht. Mit dem Anruf an den Freund hat er ja angedeutet, dass er eigentlich zurückwollte, sich aber nicht traute. Also wird er nicht so gut zurecht gekommen sein. Andererseits, wenn er ins Drogenmilieu abgerutscht ist und da verstorben wäre, hätte man ihn gefunden und identifiziert. Echt schwer zu sagen, was passiert ist. Ich kann mir auch schwer vorstellen, dass er sich alleine durchgeschlagen hat und dabei unentdeckt blieb. Ein Erwachsener muss ihm geholfen haben oder im schlechteren Fall, ihn für seine Zwecke benutzt haben.


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05.07.2022 um 16:18
Zitat von LichtgestähltLichtgestählt schrieb:Vielleicht gab es am Bahnhof ein nettes Gespräch mit einer Seniorin, deren Angehörige weit entfernt wohnen, die ein kleines Häuschen mit leerstehendem Gästezimmer bewohnt und sich über etwas Gesellschaft freut.

Ganz legal und ohne sexuelle Hintergedanken.
Natürlich gehen die ersten Gedanken immer ins Negative, weil man denkt, derjenige könnte in Großstädten ins Milieu abrutschen. Ich pflichte dir aber bei, es könnte durchaus auch diese positive Möglichkeit der Begegnung geben, egal ob Frau oder Mann. Vielleicht ein anderer Zockerfreund? Allerdings wäre dann wohl die PS weitergelaufen. Mal angenommen er kommt auf seinen Reisen auf eine Art Bauernhof. Es gibt viele Bauern, die alleine irgendwo im Nirgendwo Höfe bewirtschaften. Till kommt dort als Helfer unter, findet Gehör und Unterstützung. Dann kann er locker die drei Jahre bis zum Erwachsenenalter überbrücken. Wenn der Bauer ihn als weitläufigen Verwandten ausgibt, wird es niemandem auffallen. Anschließend Einstieg in ein ganz normales Leben.
Das wäre auch möglich, um nicht immer nur an diese schlimmen, bösen Szenarien zu denken. Ab und zu gibt es auch freundliche Menschen, die nur helfen, auch wenn es nicht in den Bahnen läuft, die sich Behörden vorstellen.


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05.07.2022 um 16:39
@xoxalb
Aber in ein normales Leben einsteigen heisst doch eigene Wohnung oder WG. Da muss man dann auch gemeldet sein...auch für einen regulären Job braucht es dann Papiere. Und er wurde doch nirgends registriert, das wüsste die Polizei doch, oder?


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05.07.2022 um 19:17
Sicher könnte er jetzt, wo er volljährig ist, alle möglichen Behördengänge erledigen, ohne befürchten zu müssen, wieder zurück nach Hause geschickt zu werden. Er könnte einen Personalausweis oder Sozialhilfe beantragen. Die Frage ist nur, ob er überhaupt weiß, dass er das könnte. Als er verschwand, war er 15. Da interessiert man sich nicht so besonders für Papierkram und kennt sich damit auch noch nicht aus. Außerdem wird in dem Alter das ja noch alles von den Eltern erledigt.
Also, vielleicht hat Till tatsächlich noch nichts beantragt, und vielleicht sogar nur deshalb nicht, weil er es nicht weiß.

Und ob er die Sendung gesehen hat, ist auch fraglich. Wenn er auf der Straße leben sollte, sicher nicht.
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Mit dem Anruf an den Freund hat er ja angedeutet, dass er eigentlich zurückwollte, sich aber nicht traute.
Hat er das? Für mich wirkte das eher so, als ob er vor seinem Kumpel damit angeben wollte, dass er es allein bis nach Berlin geschafft hat.
Zitat von xoxalbxoxalb schrieb:Es gibt viele Bauern, die alleine irgendwo im Nirgendwo Höfe bewirtschaften. Till kommt dort als Helfer unter, findet Gehör und Unterstützung. Dann kann er locker die drei Jahre bis zum Erwachsenenalter überbrücken. Wenn der Bauer ihn als weitläufigen Verwandten ausgibt, wird es niemandem auffallen.
So im Nirgendwo sind selbst abgelegene Bauernhöfe nicht mehr, dass der Bauer damit durchkommen könnte. Zumindest nicht in Deutschland (es wäre natürlich möglich, dass Till sich in ein anderes EU-Land geschlagen hat). Und wer sollte einen streunenden Jugendlichen über Jahre bei sich aufnehmen und damit riskieren, der Kindesentführung bezichtigt zu werden? Der Zockerfreund wollte es zum Beispiel nicht, und so wie er, hätten sicher auch die meisten anderen Leute reagiert. Auch Bauern im Nirgendwo.


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05.07.2022 um 19:45
Zitat von KoernchenKoernchen schrieb:Was hier und auch in den meisten anderen Vermisstenfällen hier immer vergessen wird, wir haben zwei Jahre mit Corona hinter uns. Wenn sich die Personen nicht komplett zuhause eingeschlossen haben, mussten sie vielerorts Kontaktdaten angeben, Apps installieren, Tests vorlegen usw. Vom Unstand einer Infektion, insbesondere in diesem Jahr, ganz abgesehen. Klar, kriegt man alles irgendwie mit gefakten Namen und falschen Angaben hin, aber das ist doch sehr aufwendig und risikobehaftet. Für Obdachlose gab es besondere Impfangebote, die Streetworker haben auf sie eingewirkt, auch da konnte man sicher nicht als Max Mustermann durch. Masken mussten angeschafft werden usw. usf.
Das ist ein sehr guter Punkt. In den letzten 2 Jahren sind wir Bürger doch alle in die Situation gekommen, uns testen lassen zu müssen. Weil jeder mal Symptome hatte, selbst wenn es am Ende nur eine Erkältung war.

Insbesondere wenn man auf der Straße unter schwierigen hygienischen Bedingungen lebt denke ich, dass das Ansteckungsrisiko für Corona nicht gerade gering ist. Z.B. weil man im Winter bei Minusgraden mal irgendwo drinnen übernachten muss. Und wenn er irgendwo untergekommen ist in einer Gruppe, auch da wäre das Ansteckungsrisiko doch sehr hoch.
Keine Testung, kein Arztbesuch, keine Impfung trotz Pandemie? Kein Kontakt mit Streetworkern die sich jetzt durch Aktenzeichen an ihn erinnern konnten?

Ich meine wir müssen mal an die Zeit denken als Corona gerade begann und keiner genaue Infos hatte, wie gefährlich dieses Virus ist und wen es als nächsten trifft. Niemand konnte die Situation richtig einordnen aber in Deutschland herrschte insoweit Panik, dass Veranstaltungen alle abgesagt wurden, keine Menschenansammlungen mehr erlaubt waren. Kontaktbeschränkungen, dann ab November 2020 sogar Schließung der komplettten Gastro, Polizeikontrollen in Parks etc. Das war heftig für alle!
Emotional gesehen war die Pandemie weltweit eine Ausnahmesituation, alles blieb kurzzeitig stehen. Und in so einer besonderen Situation hat Till sich dennoch bei niemandem mehr gemeldet oder ist an irgendeiner Stelle öffentlich registriert worden mit seinen Daten?! Das ist doch schon sehr beunruhigend und ungewöhnlich finde ich.
Auch wenn er sehr wütend war auf seine Familie, er hatte nicht das Bedürfnis zu erfahren, wie es seinen Freunden/Kollegen/Umfeld geht mit der Pandemie? Irgendwie spricht das für mich nicht dafür, dass es ihm gut geht und er immer noch freiwillig untergetaucht ist. Mein Empfinden.


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05.07.2022 um 20:18
Zitat von MaifalterMaifalter schrieb:Und er wurde doch nirgends registriert, das wüsste die Polizei doch, oder?
So denkt man landläufig. Die Realität sieht doch anders aus. Man erinnere sich an die anfangs zahlreichen Mehrfachregistrierungen von Flüchtlingen. Auch heute noch ist die bundesländerübergreifende Vernetzung eine Illusion und Katastrophe. D.h., wenn ein Vermisster wie Till aus Bayern irgendwann in Norddeutschland über ein EMA angemeldet ist, leuchtet bei der bayerischen Polizei kein rotes Lämpchen auf. Wir haben kein zentrales Melderegister. Deshalb haben ja Privatdetektive oft meist mehr Erfolg im Finden von Personen als die Polizei selbst. Sie wenden ganz andere Methoden zur Personenfindung an. Nur wer hat das Geld und kann sich so eine teure Recherche leisten?


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05.07.2022 um 20:22
@xoxalb
Danke für die Erklärung! Ohje... aber so recht will mir das nicht in den Kopf, dass er vielleicht in einem anderen Bundesland gemeldet ist, dort ein normales Leben führt und man ihn dann durch eine Sendung wie AZ XY suchen muss, weil er für Polizei und sonstige Ermittler 5 Jahre unauffindbar ist...


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05.07.2022 um 20:32
Die Hoffnung besteht darin, dass ihn jemand erkennt. Sein Gesicht, seine Statur und seine Sprache/Dialekt sind einigermaßen markant, so dass ich mir das vorstellen könnte. Er ist auch nicht der Typ, der sich ins Ausland absetzen würde. Die fränkische Gegend, wo er herkommt, ist doch sehr bodenständig geprägt.


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05.07.2022 um 20:33
Zitat von xoxalbxoxalb schrieb:D.h., wenn ein Vermisster wie Till aus Bayern irgendwann in Norddeutschland über ein EMA angemeldet ist, leuchtet bei der bayerischen Polizei kein rotes Lämpchen auf. Wir haben kein zentrales Melderegister. Deshalb haben ja Privatdetektive oft meist mehr Erfolg im Finden von Personen als die Polizei selbst.
Nun, wenn er aber auf dem Meldeamt erscheint, dann muss er dort doch auch einen Ausweis vorlegen, oder? Den hat er aber sicher nicht mehr, weil abgelaufen. Also muss er einen neuen Ausweis beantragen. Und als ich meinen letzten Ausweis beantragt hatte, wollte man meine Geburtsurkunde sehen.
Die müsste Till dann aber beim Standesamt zu Hause anfordern.

Was geschieht dann?


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05.07.2022 um 20:36
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Die müsste Till dann aber beim Standesamt zu Hause anfordern.
Das ist kein Problem, geht schon bei einigen Behörden online. Wenn du die Urkunde anforderst, wird das ja nicht deinen Eltern oder deiner Familie mitgeteilt. Also ich gehe jetzt natürlich von dem Fall aus, er beantragt das als bereits Erwachsener, logisch.


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05.07.2022 um 20:40
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass einfach jeder so seine Geburtsurkunde online beantragen kann ohne irgendeinen Nachweis, dass man auch wirklich der ist. Und ich fände auch sehr beängstigend, wenn das ginge.
Und es macht für mich auch noch weniger Sinn, dass ihnen dann beim Beantragen meines neuen Persos nicht mal der Alte reichte, sondern sie zusätzlich die Geburtsurkunde brauchten.


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05.07.2022 um 20:46
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Und wer sollte einen streunenden Jugendlichen über Jahre bei sich aufnehmen und damit riskieren, der Kindesentführung bezichtigt zu werden?
Rechtlich betrachtet, hat die aufnehmende Seite nichts zu befürchten, sofern Till aus freien Stücken eingezogen ist. Das Gesetz unterscheidet deutlich zwischen Kindern und Jugendlichen.
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Der Zockerfreund wollte es zum Beispiel nicht, und so wie er, hätten sicher auch die meisten anderen Leute reagiert.
Die meisten Leute sind eben nicht alle Leute. Es reicht ja, wenn ein Mensch sich anders entscheidet.


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Till R. seit 2017 vermisst und wieder aufgefunden

05.07.2022 um 20:46
Überprüfbar seitens der Polizei sind wie erwähnt seine Krankenversicherung und seine Sozialversicherung. Das hat er beides nicht genutzt

Er hätte sich aber durchaus mit 18 Jahren einem neuen Ausweis in einem anderen Bundesland ausstellen lassen können, wenn er seinen Kinderausweis vorzeigen könnte. Dafür hatte er eine Meldeadresse gebraucht, aber wenn er sich nie im Melderegister offiziell umgemeldet hat, kann die Polizei das auch nicht überprüfen. Soweit ich weiss, ist das aber auch nicht nötig um an einen neuen Ausweis zu kommen.

Abgesehen davon ist es doch ein Leichtes sich einen gefälschten Pass auf anderen Namen zu besorgen. Kostet eine nur eine gewisse Summe. Die Frage ist, ob er sich das leisten konnte.


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Till R. seit 2017 vermisst und wieder aufgefunden

05.07.2022 um 20:59
Das Nichtnutzen der PS sagte mir eigentlich, dass er vielleicht von seinem Zockerkumpel gesteckt bekommen hat, dass eine PS bei Benutzung ausfindig gemacht werden kann. Von selbst wäre er in seinem Alter bestimmt nicht drauf gekommen. Und man weiß auch gar nicht, was er ihm vielleicht sonst noch für Tipps gegeben hat. Die Polizei hatte nur diesen einen Mann aus Lingen auf dem Schirm und hat diesen sporadisch überprüft. In diesen Zockerkreisen hat man nicht nur einen einzigen Spielpartner, sondere man lernt viele kennen, mit denen man regelmäßig spielt. Von daher kann es rein theoretisch noch andere, ähnliche Ansprechpartner gegeben haben, von denen möglicherweise einer Till geholfen hat.


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Till R. seit 2017 vermisst und wieder aufgefunden

05.07.2022 um 21:06
Was ich mich auch frage und mir eigentlich sicher bin: selbst wenn Till unter einem anderen Account seine PlayStation nochmal genutzt hätte, so denke ich, dass jeder PlayStation auch eine bestimmte Kennung zugewiesen wird und diese auch gesendet wird, wenn mit dieser PlayStation online gegangen wird.

So wie jedes Handy beispielsweise eine eigene IMEI Nummer hat.

Und das lässt mich vermuten, dass diese PlayStation niemals mehr online ging.


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Till R. seit 2017 vermisst und wieder aufgefunden

05.07.2022 um 21:38
Wer intensiv zockt, bei dem besteht doch so eine Art Spielsucht. Von daher glaube ich nicht, dass Till das so von hier auf jetzt aufgegeben hat. Entweder hat man ihm die Konsole abgenommen oder er hat sie verkauft. Normal setzt man sie dann auf Betriebseinstellungen zurück und das kann m.M.n. nur der aktuelle Eigentümer. Hätte er das getan, hätte er sie online gehen lassen müssen und das wäre bei der Polizei aufgelaufen. Das ist nicht erfolgt, somit ging sie nicht online. Nur ist mir nicht logisch: Wäre die PS in fremde Hände gelangt, könnte man doch nichts mit dem Teil anfangen oder vielleicht doch? Dann wäre es aber auch online gewesen. Wie auch immer, das ist ein wenig mysteriös. Natürlich kann Till jederzeit Konsolen von Bekannten genutzt haben, um unerkannt zu bleiben. Außerdem ist ein Internetanschluss nötig und so einen Zugang konnte er auch nur über andere Leute bekommen. Habe gerade gelesen, in abgespeckter Form ist eine Konsole auch offline nutzbar. Nur die Multiplayerspiele erfolgen übers Netz.


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