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Till R. seit 2017 vermisst und wieder aufgefunden

741 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Bayern, 2017 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Till R. seit 2017 vermisst und wieder aufgefunden

05.07.2022 um 11:33
Zitat von swinedogswinedog schrieb:Welche Beweggründe der viel ältere Mann hatte sei dahingestellt. Die Polizei meinte ja, sie würden eigentlich davon ausgehen, dass er wirklich nur helfen wollte.
Ich hatte das eher so verstanden, dass das erste Treffen, zu dem Till auch schon heimlich gereist war, einen Verabredung zum Zocken zwischen den beiden war. Wahrscheinlich wusste der Bekannte gar nicht, dass Till seinen Eltern davon nichts erzählt hat, sondern denen irgendeine Ausrede aufgetischt hat.

Dass Till bei ihm wohnen sollte, war nicht so mit ihm abgesprochen. Das war Tills Idee, der dann plötzlich vor seiner Tür stand, um bei ihm einzuziehen. Eben weil es ihm wohl an dem Wochenende gut bei dem mann gefallen hat, wahrscheinlich haben sie das ganze Wochenende PS gezockt, Till hat mal ein bisschen Anerkennung und Verständnis bekommen.

Er ist ja dann auch gleich am nächsten Morgen mit ihm zum Jugendamt gegangen.

Für ihn war es wahrscheinlich eine Zockerfreundschaft, man sieht sich nur online, spielt regelmäßig irgendwelche Spiele, entweder als Team gegen andere oder gegeneinander. Der Altersunterschied spielt da nicht so eine große Rolle, solange der andere gut Zocken kann. Man erwartet von so einer "Freundschaft" halt keine tiefschürfenden Gespräche sondern eine gute Zeit beim Daddeln.

Sicher treiben sich in den Kreisen auch Menschen mit zwielichtigen Absichten rum, die auf diese Weise Kinder und Jugendliche ködern. Aber der Mann war wohl offensichtlich keiner von denen. Jedenfalls hatte er kein Interesse, Till dauerhaft bei sich wohnen zu lassen.
Zitat von KrautwurmKrautwurm schrieb:Es könnte doch auch sein, dass er als Hilfskraft bei einem Jahrmarkt mitreist.
Zitat von deim0sdeim0s schrieb:Das verstehe ich nicht, vermutlich ist es einfach Unsinn oder es werden Dinge zusammengeworfen. Natürlich gibt es Schausteller, das sind ganz normale Selbständige. Wenn die jemanden anstellen, werden sie zum Arbeitgeber mit allen Rechten und Pflichten, insbesondere der sofortigen Meldepflicht der Arbeitsaufnahme eines Arbeitnehmers usw.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Der Zoll kontrolliert solche Sachen. Bei einer Kontrolle wird zunächst die Identität der anwesenden Arbeiter festgestellt. Ob das oft vorkommt, kann ich nicht sagen. Vermutlich nicht so oft, denn das ganze ist ja recht aufwändig, da man aufpassen muss, dass keine Leute die Arbeitsstelle verlassen. Sprich, wenn an der Schiffsschaukel kontrolliert wird, dass dann auch die Leute an der Achterbahn an ihren Plätzen bleiben.
Leute, was habt ihr eine Vorstellung vom Schaustellergewerbe. So war das vielleicht früher, dass das ein Tummelplatz war für zwielichtige Gestalten und Menschen, die aus irgendeinem Grunde eine nicht vom Staat kontrollierte Existenz fürhen wollten. Aber heute sind das ganz normale Geschäftsleute, deren Kapitalvermögen in die Hunderttausende geht, dementsprechende Kredite am Laufen haben und jedes Jahr ihre ganz normale Steuererklärung mit Buchführungsabschluss beim Finanzamt einreichen. Was denkt ihr denn, was sie eine Achterbahn oder ein Riesenrad in der Anschaffung kostet?
Auftraggeber sind Städte und Gemeinden, für irgendwelche Kirmesveranstaltungen und Stadtfeste, also die öffentliche Hand..

Und selbstverständlich werden die regelmäßig vom Zoll kontiolliert, ob mit den Sozialversicherungsanmeldungen alles sauber ist. Aber eben nicht im laufenden Fahrgeschäft, wo jeder illegal beschäftigte Schwarzarbeiter, der gerade noch in der Schießbude die Gewehre nachgeladen hat, mal eben in der Menschenmenge untertauchen kann. Sondern eben beim Auf- und Abbau, wenn die Situation sehr übersichtlich ist.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Naja, hin und wieder mal eine Übungsstunde bei der Jugendfeuerwehr ist schon was anderes als unter Zeitdruck eine Achterbahn aufbauen. Und da kann sich niemand leisten, dass einer der Helfer mittendrin zusammenklappt.
Mein Freund war bei der Feuerwehr und hat auch lange die Jugendfeuerwehr betreut. Der sagte, dass das v.a. Spiel, Spaß und Spannung ist. Viel Abenteuer und auch spielen mit großer Technik. Es geht ja um die Pflege des Nachwuchses, den will man sich nicht vergraulen, in dem man die Jugendlichen ständig stramm stehen lässt und ihnen zu viele Anstrengungen zumutet. Natürlich geht es auch drum, Teamarbeit zu lernen, sich in einer Gruppe unter- und einzuordnen und Kommandos zu lernen. Aber bei der Jugendfeuerwehr, 1 x die Woche ein Nachmittag, steht das definitiv nicht im Vordergrund und wird bewusst als großes Spiel verpackt.


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05.07.2022 um 11:36
Zitat von sören42sören42 schrieb:Der Zoll kontrolliert solche Sachen. Bei einer Kontrolle wird zunächst die Identität der anwesenden Arbeiter festgestellt. Ob das oft vorkommt, kann ich nicht sagen.
Berufsbedingt kann ich sagen, dass die Kontrollen der FKS (Finanzkontrolle Schwarzarbeit) tagtäglich stattfinden. Das braucht nicht viel Vorbereitung. Von daher wäre das Risiko relativ hoch, aufzufliegen. Da versuchen sich Arbeiter teilweise noch schnell in etwaigen Nischen zu verstecken, was aber nichts nützt, weil verdächtige "Apparaturen" aufgebohrt werden können. Von daher halte ich es für unwahrscheinlich, dass er dauerhaft illegal beschäftigt auf einer Baustelle oder im Schaustellergewerbe untergekommen ist.


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05.07.2022 um 11:45
Die Anerkennung bei den PS Spielern und bei der Feuerwehr haben ihm viel bedeutet. Ich denke auch, dass er mit dem väterlichen Freund auch private Sorgen besprochen hat. Er wurde von ihm ernst genommen und unterstützt. Es war einfach nur bedauerlich, dass Till anscheinend so viel Angst hatte, wieder in seine Stadt zurückgehen zu müssen. Das hätte nicht zwangsläufig bedeutet, dass er die alte Schule hätte besuchen müssen. Wenn er das nicht gewollt hätte, hätte das Jugendamt bei diesem Punkt bestimmt auch eine andere Lösung gefunden. Ob ihm das intensiv genug vom kontaktierten Jugendamt erklärt wurde, das kann man nicht beurteilen. Jedenfalls schienen seine Ängste wohl zu groß zu sein, sonst hätte er sich nicht auf der Zugfahrt abgesetzt. Es ist nur die Frage, kann man einen Jugendlichen, der sich in einer absoluten Ausnahmesituation befindet, einfach alleine in den Zug setzen und hoffen, dass er das ausführt, was man ihm vorgeschlagen hat?


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05.07.2022 um 11:50
Was hier und auch in den meisten anderen Vermisstenfällen hier immer vergessen wird, wir haben zwei Jahre mit Corona hinter uns. Wenn sich die Personen nicht komplett zuhause eingeschlossen haben, mussten sie vielerorts Kontaktdaten angeben, Apps installieren, Tests vorlegen usw. Vom Unstand einer Infektion, insbesondere in diesem Jahr, ganz abgesehen. Klar, kriegt man alles irgendwie mit gefakten Namen und falschen Angaben hin, aber das ist doch sehr aufwendig und risikobehaftet. Für Obdachlose gab es besondere Impfangebote, die Streetworker haben auf sie eingewirkt, auch da konnte man sicher nicht als Max Mustermann durch. Masken mussten angeschafft werden usw. usf.


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05.07.2022 um 11:53
Bin sonst nur stiller Leser hier, mich würde aber Folgendes interessieren:
Wer würde das überhaupt mitbekommen, wenn sich Till entschließen würde "aufzutauchen", sei es, weil er vllt ins Krankenhaus muss aber vllt auch einfach nur, weil es ohne Papiere auf Dauer einfach zu abstrengend ist.
Was, wenn er zur Polizei ginge, würden seine Eltern das überhaupt mitbekommen, wenn er dies nicht wollte? Würde es die Öffentlichkeit mitbekommen?


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05.07.2022 um 11:57
Zitat von xoxalbxoxalb schrieb:Es ist nur die Frage, kann man einen Jugendlichen, der sich in einer absoluten Ausnahmesituation befindet, einfach alleine in den Zug setzen und hoffen, dass er das ausführt, was man ihm vorgeschlagen hat?
Ich denke, das wird (auch) eine Frage der personellen Ressourcen gewesen sein. Gewundert hat es mich allerdings auch, dass man einen Ausreißer unbegleitet in den Zug setzt.


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05.07.2022 um 12:03
Zitat von xoxalbxoxalb schrieb:Obdachlose, die einer geregelten Arbeit nachgehen
Ja, sind die denn 15 und ohne Schulabschluss, oder doch volljährig?
Die müssen dann ja auch ein Bankkonto eröffnen und eine Sozialversicherung haben.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Krautwurm schrieb:
oder der neugierige Nachbar sieht ihn und ruft mal beim Amt an.
Das glaube ich nicht, dass jemand das macht. Das würde nur passieren, wenn er versuchen würde, zu betrügen oder Diebstähle begeht
Also, ich gehe nicht davon aus, dass du auf dem Land wohnst, wo jeder "Stein" Augen hat.
Neugierige Nachbarn gibt's doch überall.
Das wäre auch zu gefährlich, wenn der Nachbar Till auch bei sich arbeiten lassen wollte... Und dieser eben nicht so blauäugig ist, wie der andere Nachbar.
Zitat von stephily12stephily12 schrieb:können. Von daher halte ich es für unwahrscheinlich, dass er dauerhaft illegal beschäftigt auf einer Baustelle oder im Schaustellergewerbe
Vob Baustellen kenne ich diese Vorkehrungen, aber ich hab noch nie gesehen, dass das bei einem Jahrmarkt passiert.


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05.07.2022 um 12:10
Zitat von xoxalbxoxalb schrieb:Es ist nur die Frage, kann man einen Jugendlichen, der sich in einer absoluten Ausnahmesituation befindet, einfach alleine in den Zug setzen und hoffen, dass er das ausführt, was man ihm vorgeschlagen hat?
Zitat von Eos123Eos123 schrieb:Ich denke, das wird (auch) eine Frage der personellen Ressourcen gewesen sein. Gewundert hat es mich allerdings auch, dass man einen Ausreißer unbegleitet in den Zug setzt.
Das habe ich gestern noch meinen Partner gefragt, wie er gehandelt hätte, da er auch beim Jugendamt arbeitet. Er meinte, dass das nicht so unüblich wäre, sofern man den Eindruck hat, dass der Jugendliche den Anweisungen folgt. Ist natürlich auch irgendwie schwierig einzuschätzen.
Mein Freund meinte, wenn er an der Stelle des Jugendmitarbeiters gewesen wäre, hätte er sich auf jeden Fall auch gemeinsam mit Till und dem erwachsenen Freund besprochen und auch noch mit den Eltern abgestimmt. Je nach Eindruck hätte er dann evtl. den erwachsenen Freund gefragt, ob er den Jungen begleiten könnte. Oder andere Verwandte (z.B. Geschwister) oder Freunde des Jungen kontaktiert mit der Bitte den Jungen abzuholen. Aber grundsätzlich kommt es nicht so selten vor, dass Jugendliche alleine auf die Reise geschickt werden.


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05.07.2022 um 12:19
Zitat von KrautwurmKrautwurm schrieb:Wenn er ungepflegt wäre, dann würde er doch auch keinen Job kriegen, oder der neugierige Nachbar sieht ihn und ruft mal beim Amt an.
Wer ungepflegt ist, kann auch gute Arbeit leisten. Ist das denn wirklich noch so, dass der neugierige Nachbar sofort das Amt anruft, nur wenn mal wer ungepflegt aussieht?
Man muss sich alleine schon überlegen wie viele Friseure, Kosmetiker, Handwerker, ... schwarz arbeiten. Die müssten doch dann auch ständig angezeigt werden. Also ich kenne zig Leute die sich "Pfuscher" holen. Wenn er in dem Großstadtdschungel untergetaucht ist, geht er einfach in der Masse unter.
Einmal ist er halt der Verwandte von einem Mitarbeiter, einmal ein Probearbeiter usw.
Zitat von DasdeeeenizDasdeeeeniz schrieb:Er meinte, dass das nicht so unüblich wäre, sofern man den Eindruck hat, dass der Jugendliche den Anweisungen folgt.
Danke dass du das festgehalten hast. Das ist auch mein Eindruck, dass wenn sich jemand kooperativ zeigt da nicht unbedingt ein Begleitschutz notwendig ist.
Till war ja gemeinsam mit dem Bekannten beim Amt und muss sich in gewisser Weise kooperativ gezeigt haben. Alleine schon, dass er dort hingegangen ist, ist ein Zeichen.


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05.07.2022 um 12:24
Zitat von KrautwurmKrautwurm schrieb:Vob Baustellen kenne ich diese Vorkehrungen, aber ich hab noch nie gesehen, dass das bei einem Jahrmarkt passiert
Man muss sich vor Augen führen, dass diese Kontrollen nicht nur auf Baustellen stattfinden. Die Baustellenkontrollen sind eben gesellschaftlich weit bekannt. Täglich kontrollieren wir Geschäfte, Betriebe, auch mal Außenveranstaltungen oder auch Jahrmärkte (sofern sie stattfinden), einfach alles (Corona-Testcenter,...). Da wird die breite Masse durchkämmt. Den Aldi um die Ecke kontrolliert man jetzt aber nicht.

Wenn er denn überhaupt schwarzarbeitet, hätte er bisher großes Glück gehabt, nicht aufgegriffen zu werden.


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05.07.2022 um 12:26
Zitat von janedoe95janedoe95 schrieb:Wer ungepflegt ist, kann auch gute Arbeit leisten
Das, steht außer Frage.
Dennoch war er jugendlich, und ja, ich bin der Meinung, dass ein Jugendlicher Fremder schon auch bei "nur" Gartenarbeit auffällt.
Zitat von janedoe95janedoe95 schrieb:Die müssten doch dann auch ständig angezeigt werden
Ja, das wird auch so sein.
Zitat von janedoe95janedoe95 schrieb:Einmal ist er halt der Verwandte von einem Mitarbeiter, einmal ein Probearbeiter usw
Wieso sollten Rentner, die ihn zum arbeiten nehmen lügen? Verstehe ich nicht, warum sie ihn schützen sollten.
Außerdem finde ich, dass wenn schon auf die Konstitution von Till eingegangen wird, Gartenarbeit viel anstrengender und mühsamer ist als illegal auf dem Jahrmarkt zu "arbeiten"


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05.07.2022 um 12:27
https://www.merkur.de/bayern/nuernberg/vermisst-junge-franken-polizei-suche-onlinespiel-bekanntschaft-zr-90958890.html

Auch wenn sein Gesicht noch kindlich wirkte, so kann man hier lesen, dass er groß und etwas übergewichtig war. Soll heißen, er wurde vielleicht eher etwas älter als 15 J. eingeschätzt von seiner kräftigen Statur her. Das eröffnet Möglichkeiten, auch etwas schwereren Arbeiten nachzugehen. Es gingen bei der Polizei z.B. Hinweise ein, dass er möglicherweise als Paketbote oder Kellner gearbeitet haben könnte. "Der" Hinweis war aber noch nicht dabei, leider.


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05.07.2022 um 12:31
Ich glaube es macht wenig Sinn die Arbeiten die wir Till zuordnen würden in verschiedene Schwierigkeitsstufen unterzuteilen. Für den einen ist Gartenarbeit anstrengender und für den anderen Schausteller-Arbeit. Mit dem kommen wir nirgends hin.

Es wird hier oft außer Acht gelassen, dass Till sicher durchaus in der Lage war sich zu artikulieren.
Wenn ein Jugendlicher mir von seinem schwierigen Elternhaus erzählt mit allem Pipapo, sei es psychischer oder physischer Missbrauch oder sonstige Horrorgeschichten, dann hat man bestimmt Mitleid mit ihm.
Soll heißen vielleicht sind Vertrauenspersonen eingeweiht wer er ist und diese verraten aber nichts, weil Till so negativ über sein Elternhaus und die Schule berichtet hat.
Edit: soll natürlich nicht bedeuten, dass das die richtige Vorgehensweise ist. Nur wenn ich selbst vielleicht Missbrauchserfahrungen oder Mobbingerfahrungen gemacht habe, bin ich zugänglicher wenn mir jemand sein Herz ausschüttet. Dann meldet sich der Beschützerinstinkt und man will die vulnerable Person schützen.


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05.07.2022 um 12:35
@xoxalb
Ich denke, dass man ihm sein Alter vielleicht nicht am körperlichen Zustand, wohl eher am geistigen erkennt.
Will heißen: als Kellner musst du zwangsläufig recht gut rechnen können.
Ich gehe davon aus, dass ein 15 jähriger Schulabbrecher das eher nicht kann.


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05.07.2022 um 12:59
Ich könnte mir, wie andere schon erwähnt haben, auch vorstellen, dass er sich einer Drückerkolonne angeschlossen hat. Ich habe das selbst gemacht, als ich damals mit 18 nach einem Streit zuhause erstmal weg wollte. Zwar war ich bereits volljährig, ich habe aber auch jüngere dort ankommen sehen.
Ich blieb nur wenige Monate dort, es hätte auch über Jahre sein können, hätte ich gewollt.
Die Mitarbeiter wurden über Annoncen in Zeitungen gelockt ( gut bezahlte Reisetätigkeit, Aufbauhelfer gesucht, etc)

Die Kollonenführer mieten meist Häuser, in denen die Mitarbeiter unterkommen können. Beliebt ist der Norden z.b. Ostfriesland, da es dort günstig ist und die Häuser oft frei stehen ohne direkte Nachbarschaft. Nach 2-3 Monaten wird der Standort dann gewechselt.

Ich habe eigentlich gute Erfahrungen mit meiner Kolonne gemacht, weiss aber auch von anderen, dass es auch anders kaufen kann. Dass als erstes Handy und Pässe weggenommen und sie keine Geld erhalten, um nicht mehr von dort wegzukommen, es wird lediglich für Verpflegung etc gesorgt. Auch Gewalt und Erniedrigung der Mitarbeiter ist wohl nicht selten.

Allerdings ist es bei mir nun über 15 Jahre her. Wir haben Zeitschriftenabos verkauft, ich weiss nicht ob das heutzutage überhaupt noch lukrativ ist.
Wäre aber ein Einfaches für ihn, so bis heute unter dem Radar zu leben.


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Till R. seit 2017 vermisst und wieder aufgefunden

05.07.2022 um 13:13
Ich erinnere mich auch daran, dass mein Kolonnenführer immer sagte, dass junge Menschen aus schwierigen Verhältnissen am liebsten aufgenommen werden. Sie bleiben am längsten, machen am wenigsten Probleme, da sie keine Alternative haben.


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05.07.2022 um 13:34
Ich verstehe nicht, warum hier in jede erdenkliche Richtung spekuliert werden darf, wo TR untergekommen sein könnte, ich zitiere:

  • Obdachlosenmilieu
  • Jahrmarkt
  • Drückerkolonne
  • Baustelle
  • Logistik
  • Gatronomie


Auf der anderen Seite verschließt man sich der in meinen Augen naheliegendsten Möglichkeit, dass er möglicherweise bei einem anderen erwachsenen Mann Unterschlupf gefunden haben könnte.

Dieser Mann kann jemand gewesen sein, der nicht beim Jugendamt vorspricht, um dem Jungen zu helfen. Der nicht besorgt ist, dass der Junge eine legale Existenz und eine Ausbildung haben sollte. Der aber vielleicht andere Männer kennt, die es auch toll finden, einen jungen Mann, minderjährig und Ausreißer zumal, bei sich wohnen zu lassen.

Es mag ein glücklicher Zufall gewesen sein, dass der Freund aus dem PlayStation-Onlinespiel sich verantwortungsvoll verhalten hat; es mag andere Männer geben, die aus gutem Grund den Gang zur Behörde scheuen.

Gerade in Berlin geschah die Vermittlung von Jungen unter Professor Kentler sogar absichtlich an Ungeeignete:
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/wie-berlin-30-jahre-lang-kinder-an-paedophile-vermittelte-16817390.html
https://www.haz.de/lokales/hannover/jungen-in-berlin-an-paedophile-vermittelt-professor-aus-hannover-in-netzwerk-verstrickt-QIPVYYHK2CES2GAEOYE65EPL7E.html

Es gab da also entsprechende Nachfrage; vielleicht bestehen die geschilderten Netzwerke heute noch. Die wissenschaftliche Anhängerschaft von Kentler unterrichtete noch lange an pädagogischen Fakultäten in Deutschland.

Die hohe Belohnung mag also auch und gerade an Personen gerichtet sein, die TR persönlich oder aber auf Bild- oder Videoaufnahmen erkannt haben und so in der Lage sind, den Verbleib des jungen Mannes zu klären.


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Till R. seit 2017 vermisst und wieder aufgefunden

05.07.2022 um 13:47
@sallomaeander
Halte ich ehrlich gesagt eher für unwahrscheinlich. Till war ein grosser, kräftiger und somit auch wehrhafter junger Mann.
Kinder die Opfer von Pädophilen werden sind meist jünger, bzw. kommen früher damit in Berührung, sehr oft ist das eigene Umfeld beteiligt, sodass sie manchmal nicht mal verstehen, was ihnen eigentlich angetan wird.
Und wenn, haben sie kaum Möglichkeiten aus diesem Geflecht heraus zu kommen, da ihnen von früh an gedroht wurde, Dinge bagatellisiert etc.

Till wäre da nicht das typische Opfer, er hätte sich doch mit aller Kraft gewehrt und wäre abgehauen. So wie von zuhause ja auch. Klar wird es Ausnahmen geben, aber ich kann mir das nicht vorstellen.


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Till R. seit 2017 vermisst und wieder aufgefunden

05.07.2022 um 13:50
Zitat von KarajanaKarajana schrieb:Kinder die Opfer von Pädophilen werden sind meist jünger, bzw. kommen früher damit in Berührung, sehr oft ist das eigene Umfeld beteiligt, sodass sie manchmal nicht mal verstehen, was ihnen eigentlich angetan wird.
Richtig, es gibt aber auch noch die sexuelle Präferenz der Päderastie. Da ist das sexuelle Begehren auf männliche Jugendliche gerichtet. Die aber schlagartig uninteressant werden, wenn sie bestimmte körperliche Merkmale von Erwachsenen (z.B. Bartwuchs, Körperbehaarung) entwickeln.


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Till R. seit 2017 vermisst und wieder aufgefunden

05.07.2022 um 13:56
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Die aber schlagartig uninteressant werden, wenn sie bestimmte körperliche Merkmale von Erwachsenen (z.B. Bartwuchs, Körperbehaarung) entwickeln.
Und mit 15 Jahren war er genau auf den Sprung zu dieser Entwicklung. 1/2 Jahr oder etwas länger wäre er vielleicht noch interessant gewesen, dann nicht mehr. Und wo hat er dann die weiteren Jahre, die er immer noch verschwunden ist, verbracht?


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