Till R. seit 2017 vermisst und wieder aufgefunden
05.07.2022 um 11:33swinedog schrieb:Welche Beweggründe der viel ältere Mann hatte sei dahingestellt. Die Polizei meinte ja, sie würden eigentlich davon ausgehen, dass er wirklich nur helfen wollte.Ich hatte das eher so verstanden, dass das erste Treffen, zu dem Till auch schon heimlich gereist war, einen Verabredung zum Zocken zwischen den beiden war. Wahrscheinlich wusste der Bekannte gar nicht, dass Till seinen Eltern davon nichts erzählt hat, sondern denen irgendeine Ausrede aufgetischt hat.
Dass Till bei ihm wohnen sollte, war nicht so mit ihm abgesprochen. Das war Tills Idee, der dann plötzlich vor seiner Tür stand, um bei ihm einzuziehen. Eben weil es ihm wohl an dem Wochenende gut bei dem mann gefallen hat, wahrscheinlich haben sie das ganze Wochenende PS gezockt, Till hat mal ein bisschen Anerkennung und Verständnis bekommen.
Er ist ja dann auch gleich am nächsten Morgen mit ihm zum Jugendamt gegangen.
Für ihn war es wahrscheinlich eine Zockerfreundschaft, man sieht sich nur online, spielt regelmäßig irgendwelche Spiele, entweder als Team gegen andere oder gegeneinander. Der Altersunterschied spielt da nicht so eine große Rolle, solange der andere gut Zocken kann. Man erwartet von so einer "Freundschaft" halt keine tiefschürfenden Gespräche sondern eine gute Zeit beim Daddeln.
Sicher treiben sich in den Kreisen auch Menschen mit zwielichtigen Absichten rum, die auf diese Weise Kinder und Jugendliche ködern. Aber der Mann war wohl offensichtlich keiner von denen. Jedenfalls hatte er kein Interesse, Till dauerhaft bei sich wohnen zu lassen.
Krautwurm schrieb:Es könnte doch auch sein, dass er als Hilfskraft bei einem Jahrmarkt mitreist.
deim0s schrieb:Das verstehe ich nicht, vermutlich ist es einfach Unsinn oder es werden Dinge zusammengeworfen. Natürlich gibt es Schausteller, das sind ganz normale Selbständige. Wenn die jemanden anstellen, werden sie zum Arbeitgeber mit allen Rechten und Pflichten, insbesondere der sofortigen Meldepflicht der Arbeitsaufnahme eines Arbeitnehmers usw.
sören42 schrieb:Der Zoll kontrolliert solche Sachen. Bei einer Kontrolle wird zunächst die Identität der anwesenden Arbeiter festgestellt. Ob das oft vorkommt, kann ich nicht sagen. Vermutlich nicht so oft, denn das ganze ist ja recht aufwändig, da man aufpassen muss, dass keine Leute die Arbeitsstelle verlassen. Sprich, wenn an der Schiffsschaukel kontrolliert wird, dass dann auch die Leute an der Achterbahn an ihren Plätzen bleiben.Leute, was habt ihr eine Vorstellung vom Schaustellergewerbe. So war das vielleicht früher, dass das ein Tummelplatz war für zwielichtige Gestalten und Menschen, die aus irgendeinem Grunde eine nicht vom Staat kontrollierte Existenz fürhen wollten. Aber heute sind das ganz normale Geschäftsleute, deren Kapitalvermögen in die Hunderttausende geht, dementsprechende Kredite am Laufen haben und jedes Jahr ihre ganz normale Steuererklärung mit Buchführungsabschluss beim Finanzamt einreichen. Was denkt ihr denn, was sie eine Achterbahn oder ein Riesenrad in der Anschaffung kostet?
Auftraggeber sind Städte und Gemeinden, für irgendwelche Kirmesveranstaltungen und Stadtfeste, also die öffentliche Hand..
Und selbstverständlich werden die regelmäßig vom Zoll kontiolliert, ob mit den Sozialversicherungsanmeldungen alles sauber ist. Aber eben nicht im laufenden Fahrgeschäft, wo jeder illegal beschäftigte Schwarzarbeiter, der gerade noch in der Schießbude die Gewehre nachgeladen hat, mal eben in der Menschenmenge untertauchen kann. Sondern eben beim Auf- und Abbau, wenn die Situation sehr übersichtlich ist.
brigittsche schrieb:Naja, hin und wieder mal eine Übungsstunde bei der Jugendfeuerwehr ist schon was anderes als unter Zeitdruck eine Achterbahn aufbauen. Und da kann sich niemand leisten, dass einer der Helfer mittendrin zusammenklappt.Mein Freund war bei der Feuerwehr und hat auch lange die Jugendfeuerwehr betreut. Der sagte, dass das v.a. Spiel, Spaß und Spannung ist. Viel Abenteuer und auch spielen mit großer Technik. Es geht ja um die Pflege des Nachwuchses, den will man sich nicht vergraulen, in dem man die Jugendlichen ständig stramm stehen lässt und ihnen zu viele Anstrengungen zumutet. Natürlich geht es auch drum, Teamarbeit zu lernen, sich in einer Gruppe unter- und einzuordnen und Kommandos zu lernen. Aber bei der Jugendfeuerwehr, 1 x die Woche ein Nachmittag, steht das definitiv nicht im Vordergrund und wird bewusst als großes Spiel verpackt.