margaretha schrieb:Kurz als Beispiel: Dieser nun von der Klägerseite vielfach erwähnte Brief von Roberta an Brian wurde vom FBI bei der Hausdurchsuchung im Haus oder Van sichergestellt, der Inhalt ist strafrechtlich wohl nicht relevant, dennoch scheint er aber (zivilrechtlich) brisant zu sein. So brisant, daß Rechtsanwalt Reilly – der ihn gelesen aber aus der Erinnerung raus nicht (fehlerhaft) zitieren möchte als wichtiges Beweisstück ansieht, da er extreme Details von Gabbys Tod enthält.
Wie kann ein Brief von Roberta an Brian extreme Details von Gabbys Tod enthalten? Umgekehrt würde ich das eventuell verstehen (Brian wußte ja als einziger was wirklich passiert war), aber Roberta kann ja nur schreiben was Brian ihr erzählt hat - und genau das wissen wir eben nicht...
Das "Geständnis" klingt auch für mich sehr konstruiert - aber nicht unmöglich.
Mag sein es war kein Neumond und es hätte hell genug sein können, aber wenn es wirklich einen Wettersturz gegeben hat (ich hab sowas selbst mal erlebt am Bryce Canyon (müßte auch im August/September gewesen sein), da hat das Wetter innerhalb von einer Viertelstunde ohne jegliche Warnzeichen plötzlich umgeschlagen von ca. 30°C auf maximal 10°C, es hagelte so extrem dass letztendlich der Hagel locker 30cm hoch liegen blieb und es war (tagsüber!) zappenduster. Ich hatte damals große Angst, denn meine Eltern waren im Canyon wandern während ich mir ein Plätzchen zum Malen gesucht hatte.
Wenn es zum Zeitpunkt des Unfalls (ich verzichte hier mal auf die Anführungszeichen) auch so einen Wetterumschwung gab, dann hilft auch ein heller Mond nichts. Und wir wissen auch nicht, wie hoch das Wasser stand als GP und BL versuchten den Creek zu durchqueren, die Bilder die wir kennen zeigen ja einen vergleichsweise trockenen Creek. Um Hilfe zu rufen hätte bei Unwetter auch nichts gebracht - allerdings hätte er es da auch nicht geschafft ein Feuer zu machen...
Also wenn wir glauben wollen, was BL in seinem "Geständnis" schreibt, stellt sich (zumindest mir) letztendlich die Frage warum er sie ausgerechnet erwürgt hat, das ist ja nun nicht die einfachste Methode (und schon garnicht die schnellste) jemand das Leben zu nehmen. Wenn stimmt was ich in einem anderen Zusammenhang gelesen habe, nämlich dass ein Großteil der Amerikaner auf Wanderungen in Nationalparks eine Waffe dabei hat, wäre es dann nicht "barmherziger" gewesen diese zu verwenden? Eine schnellere Tötung wäre auch anders möglich gewesen... Oder hat er sich da schon überlegt wie er da etwas vertuschen kann bzw. so darstellen, dass er als Samariter dasteht? Hatte er den Plan dass Tiere die Beweise vernichten sollten? So wie er sich das dann für seine Überbleibsel gewünscht hat? Er konnte ja nicht wissen in welchem Zustand GP aufgefunden wird bzw. ob überhaupt? Dass es später Beweise für ein Erwürgen geben würde, konnte er ja nicht wissen und die Wahrscheinlichkeit war gering...
Was er seinen Eltern erzählt hat wissen wir auch nicht - ich gehe davon aus dass er ihnen genau die Geschichte erzählt hat, die er auch in seinem "Geständnis" aufgeschrieben hat, ob ausgedacht oder nicht. Das wäre eine Situation aus der ein guter Anwalt ihn durchaus hätte herausholen können nehme ich an, und möglicherweise haben seine Eltern das genauso gesehen.
Alles sehr schwierig - vermutlich werden wir nie erfahren was wirklich passiert ist, der einzige Zeuge ist tot. Und ob er seine Eltern wirklich mit schrecklichen Einzelheiten belastet hat können wir auch nicht wissen...