Loupe schrieb:Was würde passieren, wenn Brian Laundrie in Mexiko lebend aufgespürt würde?
Die amerikanischen Behörden würden seine Auslieferung beantragen. Das kann entweder formell auf dem Boden des mexicanisch-amerikanischen Auslieferungsabkommens geschehen, oder die mexicanischen Behörden schieben ihn einfach als unerwünschten Ausländer ab. BL ist ja, soweit wir wissen, amerikanischer Staatsbürger ohne jede Beziehung zu Mexico. In solchen Fällen liefert Mexico in der Regel ohne grosses Aufsehen aus. Ein komplettes Verfahren kann mehrere Monate Abschiebehaft in Mexico bedeuten, was man meist vermeiden will, daher kann man sich mit der mexicanischen Regierung einigen, dass derjenige einfach als unerwünscht abgeschoben wird, das geht schneller.
Gleiches gilt auch für Canada. Ich erinnere daran, dass es eine angebliche Sichtung in Canada gab.
Dabei gilt vor allem für Canada ein interessanter Aspekt: Canada liefert nur dann aus, wenn die USA zusichern, nicht die Todesstrafe zu beantragen. Wäre ich wegen Mordes auf der Flucht, wäre das erwägenswert.
Da bringt uns nun hierzu:
OpLibelle schrieb:Und also: Die Todesstrafe droht ihm gewiss nicht.
Das ist weitgehend wohl richtig. Dennoch muss man feststellen, formell wäre sie eventuell möglich. Florida hat hier keine Zuständigkeit, nur der Bund und Wyoming sind zuständig. Der Bund verzichtet in solchen Fällen meist darauf, den Fall zu übernehmen und lässt es den Staat tun, in dem das Verbrechen verübt wurde, das ist Wyoming.
Nach dem Gesetz von Wyoming muss bei einem Mord ersten Grades - nur bei einem solchen kommt überhaupt eine Todesstrafe in Betracht - noch zusätzlich ein strafverschärfendes Merkmal erfüllt sein. Das ist derzeit nicht in Sicht, aber noch nicht vollkommen ausgeschlossen.
Und dann müsste am Ende die Jury für die Todesstrafe stimmen.
Insofern ist es wirklich nicht sehr wahrscheinlich, dass sie ihm hier droht.