calligraphie schrieb:Eine laienhafte Frage meinerseits. Wenn ein mehrfach 911 call vorliegt und die Beamten aufgrund der Anrufe die Laundries aufsuchen, warum zieht man wieder ab, ohne den Verbleib der beiden Protagonisten näher zu eroieren? Müsste der Einsatz auf den 911 call (rund um den 9.9) nebst Gesprächsprotokoll mit den Laundrie Eltern dokumentiert sein? Irgendetwas müssen die Laundrie Eltern doch gesagt haben, wo der Sohn und die beinahe Schwiegertochter sind, wenn der Van doch schon da ist.
Na ja, ganz so einfach ist das nicht. Es handelt sich hier um einen sogenannten "welfare check." Man kann die Polizei anrufen und sagen, man macht sich Sorgen um die Person. weil usw. usw. Wenn das halbwegs plausibel klingt, fährt die Polizei hin und versucht die Person anzutreffen.
Nun ist die nicht da. Jetzt wird es komplizierter: Gabby ist eine erwachsene Frau, sie darf sich aufhalten wo sie will und wie sie will. Die Polizei kann rechtlich jetzt nicht einfach weiter ermitteln und schon gar nicht den boyfriend festnehmen, wenn nicht objektive Anzeichen einer Straftat vorliegen. Und allein die Tatsache, dass Gabby nicht da ist, sondern nur boyfriend und Van, ist allein noch kein objektives Anzeichen einer Straftat. Dazu kommt, dass die Anzeigeerstatter, also Gabbys Eltern, nicht einmal vor Ort sind, das macht die Kommunikation schwieriger. Der typische Weg wäre, sie darauf hinzuweisen, eine Vermisstenanzeige zu erstatten, was sie wohl auch getan haben.
Anders wäre es gewesen, wenn sich vor Ort klare Anzeichen ergeben hätten, z.B. Blutspuren im Van oder so was.
Offensichtlich haben die Behörden dann auch weiter ermittelt, aber mit der Tür ins Haus fallen ist nicht erlaubt. Gabby hätte sonstwo aus freien Stücken sein können. Im Rückblick ist man schlauer, aber, wie wir hier sagen, hindsight is always 20/20.
Im Prinzip kann man sogar froh sein, dass die Polizei hier überhaupt etwas getan hat. In so mancher Grosstadt wäre das vermutlich nicht einmal passiert, da die Beamten dort viel zu überlastet sind.
Und ja, dokumentiert ist der Einsatz immer, die Beamten schreiben einen Vermerk in was man in Deutschland "Diensttagebuch" nennt