sallomaeander schrieb:das hat nichts mit irgendwelchen Drückern zu tun, die Klinken putzen gehen.
sallomaeander schrieb:Ob sich aus seiner Tätigkeit für die Kosmetikfirma ein Mordmotiv ableiten lässt? Ich glaube, eher nicht.
Meine Vorstellung über Handelsvertreter geht ja zugegebenermaßen gegen null, deswegen nehm ich das mal so hin was du sagst.
Aber wie nennt man denn dann Drücker, Klinkenputzer und Leute die einem etwas aufschwatzen wollen sonst?
Der Großteil der Handelsvertreter mag gut und gerne den Aufgabenbereichen nachgehen die du beschreibst, bezweifle ich nicht, aber ist es denn auszuschließen, dass das Opfer einer der andere Sorte war?
Und selbst wenn nicht, dann bleibe ich trotzdem bei Provisions- und Bonuszahlungen im Arbeitsumfeld hängen. Sorgt das denn nicht oft zwingend für Konkurrenzkampf bzw. kann man es ausschließen, dass das Opfer in so einem Umfeld tätig war?
Das Opfer scheint ja relativ gut gelebt zu haben. Teuere Weine, Designer-Möbel, jede Menge Bargeld zu Hause. Ok, er war Single, da kommt man mit seinem Verdienst natürlich deutlich besser aus als wenn man eine Familie zu unterhalten hat.
Trotzdem meine Frage, verdient jeder Handelsvertreter so gut? Oder verstand er seinen Job echt gut, kassierte eben überdurchschnittliche Provisionen und Bonuszahlungen?
Enterprise1701 schrieb:Das Opfer hätte ja durchaus an dem Abend eine falsche Pin Nummer angeben können falls er dazu genötigt wurde.
Die Möglichkeit eines falschen PINs hätte der Täter natürlich in Betracht ziehen müssen, die Chancen stehen da vermutlich 50:50.
Eine Masche bei Raubüberfallen ist ja oft die Erpressung des PINs, gefolgt von einem Täter der gleich mal zur Bank flitzt und das überprüft, während der andere Täter beim Opfer bleibt.
Auch hier war ja die 2-Täter Theorie (Licht abdrehen) schon mal im Spiel.
Konfrontiert mit mehr als einem Täter und einer sofortigen Überprüfung sind Opfer wohl eher bereit den echten PIN sofort rauszurücken.
Enterprise1701 schrieb:Als Außendienstmitarbeiter wird er sicherlich ein Firmengerät besessen haben. Kundendaten etc...dann würde der Täter eher aus dem Firmenumfeld stammen...
Laut der XY Sendung war der Laptop auch
nur zu beruflichen Zwecken genutzt worden…
Kielius schrieb:(Die Hypothese, dass der Täter lediglich einen Raubmord vortäuschen und so eine falsche Spur legen wollte, überzeugt mich persönlich nicht.)
Der Mörder sah sich nach der blutigen Attacke auf MH und vor allem wegen der lauten Schreie des Opfers, die im ganzen Haus zu hören waren, gezwungen, den Tatort fluchtartig zu verlassen. Er musste davon ausgehen, dass Nachbarn die Schreie gehört hatten und nach dem Rechten sehen oder die Polizei alarmieren würden. Für ein Durchsuchen von Schränken und Schubladen nach Wertgegenständen blieb keine Zeit. Einzig das Notebook, das auf dem Tisch stand, weil MH kurz vor der Tat damit gearbeitet hatte, konnte der Täter noch als Wertgegenstand aus der Wohnung mitnehmen.
Ich glaube zwar nicht an einen reinen Raubüberfall, aber so wie du den Ablauf schilderst, sehe ich das auch.
Der Plan des Täters (oder der Täter) muss sich durch das laute Geschrei zwangsläufig verändert haben, denn egal was genau Motiv und Vorhaben waren, soviel Aufsehen zu erregen kann für den Täter nicht gut sein und zwingt dann zu anderen/ungeplanten Handlungen.
In der ersten XY Sendung wurden Fotos gezeigt auf denen gut zu sehen war, wo genau sich zurückgelassene Wertgegenstände befanden.
Die Tatsache dass der Täter das Bargeld nicht mitnahm, wundert mich nun nicht mehr.
Wie du schon sagtest, war nach der (lauten) Tötung vermutlich keine Zeit um noch Schränke, Schubladen und Kisten zu durchsuchen - und genau dort hätte sich die fette Beute ja befunden.
Allerdings gab es schon ein paar Sachen die griffbereit und offen gelegen hätten, wie zum Beispiel die Kreditkarten…
Der Laptop war vermutlich am offensichtlichsten und trotzdem scheint er als einzige richtige Beute, zumindest vom materiellen Wert her, nicht unbedingt geeignet.
Deswegen sehe ich es so wie
SpiderWeb schrieb:Man sollte mal den Geschäftlichen Bereich richtig auf den Kopf stellen.
Ein Geschäfts-Laptop zu entwenden macht ja keinen großen Sinn für Täter XY, der nichts mit dem Geschäft zu tun hat.
Prinzipiell finde ich die Prostituierten-Theorie (ob männlich oder weiblich) nicht schlecht - vor allem weil es Valentinstag war.
Aber laut den Ermittlern bzw Zeugenaussagen, verließ MH das Haus an diesem Abend nicht mehr und ob er mit dem nur zu beruflichen Zwecken genutzten Laptop ein Sex-Date bestellt hätte, bezweifle ich irgendwie auch. Wie wäre er denn dann zu seinem „Vergnügen“ gekommen?
Es wird ebenfalls erwähnt, dass sich sein Leben unter der Woche fast ausschließlich auf seine Arbeit und seine Wohnung beschränkte. Kontakte von Neu Brandenburg und Magdeburg scheinen sich nicht überschnitten zu haben. Ob man in der alten Heimat überhaupt wusste wo MH genau in Magdeburg wohnte? Deswegen vermute ich eigentlich nicht, dass ein alter Bekannte aus NB hereinschneite (ohne das so eine Person durch vorherige Kontaktaufnahme in den Fokus der Ermittlungen geraten wäre) oder ein privater Kontakt aus Magdeburg.
All das in Verbindung mit dem gestohlenen Laptop deutet schon eher aufs berufliche Umfeld.
Die Ermittler meinen, dass MH an diesem Abend keinen Besuch erwartete. (Ich könnte mir auch vorstellen, dass diese eine Flasche Wein ihm selbst gehörte, deswegen schon am Tisch stand, weil er sie an diesem Abend alleine trinken wollte.)
Kurz vor 8 klingelt es dann an der Tür - vielleicht dachte er sogar, es wäre der andere Nachbar dessen Schlüssel er gefunden hatte - und er öffnet.
Da steht dann eine ihm bekannte Person. Ich vermute, dass es ein oder mehrere Leute aus seinem beruflichen Umfeld waren.
Das Motiv kann ich nicht näher ausführen, da ich, wie bereits erwähnt, mich mit Handelsvertretern nicht auskenne. Neid, Missgunst oder „Betrug“ aus Sicht des/der Täter(s) hielte ich aber für wahrscheinlich. Es ging um Geld.
Ob echte Tötungsabsichten bestanden weiß ich nicht, da die Tatwaffe aber aus dem Haushalt stammte, vermutlich eher nicht.
Vielleicht wollte man ursprünglich nur reden, ihm eine Lektion erteilen. ihn einschüchtern oder auch den Laptop erpressen.
Als MH, der Berichten zufolge, Konflikten lieber aus dem Weg ging, sich bedroht fühlte, begann er zu schreien. Es lief alles aus dem Ruder. Der/die Täter beschaffte(n) sich die Waffe während sich MH ins Schlafzimmer flüchtete.
(Ich denke nicht, dass eine Tat im Schlafzimmer unbedingt auf einen sexuellen Hintergrund deuten muss.)
Danach vernahm man vielleicht Geräusche der Nachbarn oder konnte sich einfach denken, dass am frühen Abend gegen 20 Uhr von der brutalen Auseinandersetzung jemand etwas mitbekommen hat.
Es musste alles schnell gehen, man nahm den Laptop und die EC Karte mit und machte sich aus dem Staub.
Wie man in diesem Szenario allerdings an den PIN gekommen wäre ist mir schleierhaft…
Auch finde ich die Spurenlage in der Wohnung eigenartig - oder wir wissen zu wenig darüber. Die Wohnung müsste ja eigentlich ein Traum für die Spusi gewesen sein. Ein Mann der kaum Besuch und soziale Kontakte in Magdeburg pflegte. Es dürften eigentlich ausschließlich die Spuren des Opfers und des Täters zu finden gewesen sein. Vermutlich betrat der Täter ja nicht schon mit Handschuhen die Wohnung, musste sich dann sogar noch eine Waffe beschaffen…