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Gewaltverbrechen an Karsten M. aus Groß Döhren, Landkreis Goslar

4.120 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Bundespolizist, Groß Döhren ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Gewaltverbrechen an Karsten M. aus Groß Döhren, Landkreis Goslar

Gewaltverbrechen an Karsten M. aus Groß Döhren, Landkreis Goslar

19.08.2021 um 19:22
Zitat von MettMaxMettMax schrieb:Wozu also der Anhänger?
Macht vielleicht doch Sinn. Es geistert ja die Theorie durchs Netz, dass die Baustahlmatten und die Rasengittersteine eine Art Floß gebildet haben, in dem der Körper befestigt wurde, das ganze mit Luftmatrazen schwimmfähig gemacht. Das Konstrukt auf einem geeigneten Freigewässer schwimmen lassen und dann an der tiefsten Stelle versenken, indem die Luft rausgelassen wird. Da macht der Anhänger Sinn (wenn er groß genug dafür war). Das Floß aufladen, Plane drüber, an geeigneter Stelle ins Wasser fahren, das Floß wegschwimmen lassen, müsste sich von einem Schwimmer mit Schwimmflossen an die richtige Stelle bugsieren lassen, dann Luft raus. So könnte man notfalls auch alleine das Floß zu Wasser lassen, was man in einer Garage konstruiert hat. Vor Ort zusammenbauen geht ja kaum und aus dem Transporter heben geht auch nicht. Je nachdem wie man das austariert, könnte das sogar von vorneherein unter der Wasseroberfläche gehangen haben, so dass es nicht so auffällig ist.
Es wäre also interessant zu schauen, ob an diesem Anhänger Hinweise sind, dass das Ding im Wasser war, z.B. nasse Lager, Wasserpflanzen an versteckten Stellen, Diatomeen an versteckten Stellen - damit ließe sich evtl. auch das Gewässer eingrenzen. Das Gewässer müsste irgendwo eine Anfahrtmöglichkeit haben, die eher abseitig gelegen wäre.

Die zweite Ladung Bauelemente war m.E. nur ein Tarnkauf.


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Gewaltverbrechen an Karsten M. aus Groß Döhren, Landkreis Goslar

19.08.2021 um 21:52
Extrem clever. So könnte es gewesen sein.

Eins spricht jedoch aus meiner Sicht dagegen: Es ist eine Sache sich so eine clevere Lösung in Ruhe auf dem Sofa zu überlegen. Es ist eine ganz andere Sache, wenn eine Begegnung im Vorgarten aus dem Ruder gelaufen ist, alles voller Blut ist, die Leiche irgendwo rumliegt und man froh ist, gerade den Caddy ungesehen an der Expo geparkt zu haben.


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Gewaltverbrechen an Karsten M. aus Groß Döhren, Landkreis Goslar

19.08.2021 um 21:54
Ganz andere Frage : Gab es denn wirklich keine DNA im Caddy, die man mit dem TV abgleichen konnte?


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19.08.2021 um 22:05
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Baustahlmatten und die Rasengittersteine eine Art Floß gebildet haben,
Interessanter Ansatz.
Wo könnte man in oder Hannover so ein Floß mit Leiche unauffällig entsorgen?
Wo wäre die Leiche zwischen Mord und Floßfahrt eventuell gelagert worden?


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Gewaltverbrechen an Karsten M. aus Groß Döhren, Landkreis Goslar

19.08.2021 um 22:21
@Hanseatin
Bestimmt nicht in Hannover. Viel eher bei den Seen im Harz oder auf der Fahrtstrecke.
Man würde doch das Fahrzeug möglichst weit weg davon abstellen.


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Gewaltverbrechen an Karsten M. aus Groß Döhren, Landkreis Goslar

19.08.2021 um 22:23
Das Ganze lief wahrscheinlich in mehreren Phasen.
1. Phase: ev. Totschlag im Affekt, Problem: Leiche liegt da und man würde früher oder später auf bestimmte Verdächtige kommen, die Leiche muss weg, das Auto soll irgendwo hin, um ein paar Tage Zeit zu gewinnen
2. Phase: nach 1 Woche wird der erste Satz Baumaterialien gekauft, sagen wir mal: für den Floßbau. Er hat eine Woche Zeit gehabt, sich was zu überlegen, und evtl. gabs die Idee schon grob vorher
3. Phase: er befürchtet, dass man ihm zu schnell auf die Schliche kommt: weiteres Material wird gekauft, damit alle Welt nach den Bauelementen sucht, während die Leiche verrotten kann

Es ist ja schon verblüffend, dass auf die Idee mit dem Versenken mit dem Gitter und den Rasenlochsteinen mehrere kamen, hier im Forum und den Vorschlag kann man auch an anderen Stellen finden, ist schon der Polizei z.B. über Social media nahegebracht worden. Deshalb gehe ich davon aus, dass auch der Täter auf so eine Idee kommen könnte. Und hinterher, nach dem Kauf, wird er sich denken können, dass auch die Polizei auf diese Idee kommen könnte und dann die Gewässer absucht. Also wird noch mehr Material gekauft. Und alle suchen eine Baustelle irgendwo in einer Industriebrache oder im Wald.

Der Clou ist aber wirklich die Idee mit den Schwimmkörpern und an eine geeignete Stelle schleppen, sonst wäre soetwas ja wirklich schwierig zu handeln. Entweder man bereitet es komplett vor und muss das schwere Dinge zu Wasser lassen, was alleine und evtl. ohne Hilfsmittel gar nicht geht, oder man baut es vor Ort zusammen, was sicher mindestens eine Stunde dauert mit hohem Risiko, entdeckt zu werden.

https://regionalheute.de/leiche-von-karsten-m-im-see-versenkt-verquere-theorie-oder-echter-hinweis-goslar-harz-1629119804/

Hier in dem Artikel wird auf diesen Ideengeber hingewiesen, scheint ja ein spezieller Mensch zu sein, wenn man auf seine eigene Website schaut, aber die Idee hat was. Und der Anhänger würde evtl. Sinn machen (vorausgesetzt, er ist groß genug dafür, ich habe nirgends was über die Größe gefunden).


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19.08.2021 um 22:29
@Edna

Konkret wissen für die Zeit, wieviel dort los war, tust du aber nicht? Wenn es die Parallelstraße zu Ikea wäre, da ist immer viel los.
Gegenüber ist ein Kindergarten. Weiß man, ob dort geöffnet war? Der BMW-Händler war bestimmt geöffnet.

Der S-Bahnhof ist eine gute Idee, allerdings weiß er als Bundespolizist, dass dort Kameras hängen werden. Ich glaube, ich würde zu Fuß zur Straßenbahn gehen. Nach Süden durch den Expopark Süd nach Laatzen oder zur Hildesheimer Straße. So weit ist das nicht. Er könnte einen Mietwagen in Laatzen deponiert haben.


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19.08.2021 um 23:38
Vielleicht wäre es nicht schlecht gewesen das Auto in einem Fluss oder See zu versenken um die Spuren zu zerstören....


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Gewaltverbrechen an Karsten M. aus Groß Döhren, Landkreis Goslar

20.08.2021 um 06:55
Zitat von ThordisThordis schrieb:Konkret wissen für die Zeit, wieviel dort los war, tust du aber nicht? Wenn es die Parallelstraße zu Ikea wäre, da ist immer viel los.
Es war Lockdown. Ikea war nicht geöffnet. Das weiß ich auch sehr genau, weil wir da gerade umgezogen sind und Ikea zu war.

Und auch zu Zeiten, wo Ikea offen ist, ist in dieser Straße nicht viel los. Klar geht da Mal jemand vorbei. Aber es ist doch durchaus sehr ruhig da. Es handelt sich um das alte Expo Gelände. Da ist nichts, wegen dem man dort hin müsste.
Ein paar Hundehalter gehen nachmittags auf dem angrenzenden Kroneberg spazieren. Ansonsten ist es da echt selbst zu normalen Zeiten nicht hoch frequentiert.


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Gewaltverbrechen an Karsten M. aus Groß Döhren, Landkreis Goslar

20.08.2021 um 10:08
Ich wüsste zu gerne, warum die Ermittler dieses Taxi mit dem Fall in Verbindung bringen. Ich hab irgendwie Zweifel daran, dass das irgendwas damit zu tun hat. Zum Einen legt man sich damit meiner Meinung nach zu sehr auf diesen Zeitraum fest. Er könnte das Auto ja auch wesentlich früher dort abgestellt haben (was für mich auch sinnvoller wäre, da es vor den üblichen Geschäftszeiten dort ganz sicher menschenleer gewesen ist). Zum Anderen wäre es deutlich logischer, einfach direkt dort in die Bahn einzusteigen anstatt sich mit einem Taxi zum HBF fahren zu lassen.
Es könnte ja auch sonstwer ein Taxi von dort bestellt haben. Irgendein Mitarbeiter der umliegenden Firmen zB.

Ich denke, dass die Ermittler wahrscheinlich einen Anhaltspunkt haben, der dafür spricht, dass das Taxi zum Fall gehört. Den wüsste ich zu gerne..


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Gewaltverbrechen an Karsten M. aus Groß Döhren, Landkreis Goslar

20.08.2021 um 10:56
Ein sehr, sehr interessanter Fall. Es wäre schön gewesen, wenn man ihn bei XY ausführlicher behandelt hätte, ich hörte dort nämlich zum ersten mal davon und vermutlich viele andere auch…dafür, dass dieser Fall schon recht spektakulär und auch halbwegs frisch ist, finde ich die maue Medienpräsenz schade.
Zitat von MettMaxMettMax schrieb am 08.08.2021:Am 18. Mai.2021 wurde der TV festgenommen. Bei der Durchsicht der Polizeimeldungen, in der Gegend und in dem Zeitraum ist mir folgende Meldung aufgefallen:
Seesen

Am 17.05.2021 wird der Polizei Seesen durch eine ortsansässige Baufirma eine Computersabotage gemeldet und zur Anzeige gebracht. Ein unbekannter Täter habe den Firmencomputer gehackt und Personendaten, sowie Bauunterlagen gelöscht/entwendet. Der genaue Schaden kann noch nicht beziffert werden, ist jedoch im erheblichen Umfang.
Zitat von MettMaxMettMax schrieb am 08.08.2021:Könnte die Polizeimeldung oben eventuell mit dem Fall hier zusammen hängen?
Bauunterlagen/Baupläne entwendet? Für eine endgültige "Entsorgung" einer Leiche bei einem Bauvorhaben nicht die schlechteste Idee?
Ich stehe hier völlig auf dem Schlauch…einige andere scheinen es aber kapiert zu haben, deswegen entschuldige bitte meine blöde Frage, aber inwiefern könnte da ein Zusammenhang bestehen?

Meinst du, dass der TV diese Firma beschäftigt haben könnte für ein Bauvorhaben (im Zusammenhang mit dem Verstecken der Leiche) und er dann nachträglich deren Computer gehackt hat, um die Spur (Baupläne/Unterlagen) die zu ihm geführt hätte, zu löschen?
Wenn ja, ginge man dann zwangsläufig von einem tatsächlich ausgeführten Auftrag aus, oder nur einem Kostenvoranschlag?

Also wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist das echt ein interessanter Ansatz.
Sollte der TV auch tatsächlich der Täter sein, spreche ich ihm ohnehin großes (kriminelles) Geschick und eine beträchtliche Portion an Intelligenz zu - aber ob er dann auch noch hacken kann? Wäre natürlich interessant in welchem Bereich er bei der Bundespolizei gearbeitet hat…zum „Grundwissen“ gehört es ja nicht…

Wie hier schon jemand sagte, das Gedächtnis der Arbeiter hätte er ja nicht löschen können, aber wenn es sich nur um einen Kostenvoranschlag bzw. unverbindliche Pläne gehandelt, die Absprache beispielsweise nicht am tatsächlich/geplanten Leichen-Verbringungsort stattgefunden hätte und das alles noch unter falschem Namen passierte, würde sich das Hacken der Baufirma auszahlen…
Vielleicht wollte er sich nur fundierte Ideen holen wie man sein Vorhaben professionell umsetzten könnte.

Der Zeitpunkt dieser Hacker-Tat würde ja passen, ebenso die Umstände, denn warum man überhaupt Baupläne und Unterlagen löscht, erschließt sich mir jetzt erstmal nicht.
Zitat von MettMaxMettMax schrieb am 10.08.2021:Von Othfresen, wo der Tv wohnhaft war, nach Groß Döhren sind es über die Felder etwa 4 Kilometer.
Danke für den Hinweis wo der TV wohnhaft war, ich habe das bis zu deinem Post irgendwie immer überlesen oder es wurde nicht erwähnt.

4 Kilometer sind ja tatsächlich nicht weit. Wie bereits viel diskutiert, ist es schwer vorzustellen, dass er mit dem Auto kam ohne dass es über den Tag hinweg auffiel. Ein Rad bietet sich da ja schon an. Leise und vor allem kann man es an jedem Eck abstellen, ohne dass es bemerkt würde.
Zitat von MettMaxMettMax schrieb am 14.08.2021:Auf die schnelle konnte man offenbar auch nicht nachvollziehen, das er für derartige Einkäufe 150 km weit fuhr.
150km! Das muss man sich, mit Anhänger und Miet-Van, vollgepackt, mal vorstellen! Und das mehrmals! Das scheint sehr zeitaufwendig!

Da stellt sich einem schon die Frage, warum macht man das?
Er hätte alle Baumaterialien ja vermutlich auch in der näheren Umgebung kaufen können, oder?!

Ich finde den Ansatz, dass die (meisten) Materialien vielleicht nur eine Ablenkung gewesen könnten, eigentlich sehr gut. Da er bei der Polizei war und vermutlich alle ermittlungstaktischen Ansätze kennt, wäre die Idee schlau.
Aber fährt man dafür so weit?
Er hätte es ja viel offensichtlicher und einfacher machen und den Kram ums Eck besorgen können.

Weiß man denn eigentlich wie die Ermittler auf die detaillierte Liste bzw. die Einkäufe kamen? Hat er tatsächlich mit Karte bezahlt?
Denn wenn er nicht bar bezahlte, dann war es vermutlich doch eine Finte. So dumm ist zwar der Durschnittsverbrecher aber sicherlich keiner der bei der Polizei arbeitet.


Was machte er mit all den Materialen? Das ist ja eine Menge Zeug?!
Seinen Hauptwohnsitz hat man ja sicherlich auf neuere Bauprojekte untersucht. Mögliche andere Wohnsitze bzw Pachten wären ebenfalls nachvollziehbar und überprüft worden.
Bleibt ja eigentlich nur eine „Baustelle“ auf öffentlichem/fremden Grund oder eine Entsorgung der Materien ob mit oder ohne Leiche.

Wie man es dreht und wendet, es bringt immer wieder die Frage auf, ob er bar oder mit Karte bezahlte, war es ein Ablenkungsmanöver oder nicht.
Die Ermittler wissen das aber, und auch wenn man das Suchgebiet damit nicht eingrenzen oder festlegen kann, würde es vermutlich schon Aufschluss darauf geben, wonach man bezüglich der Baumaterialien eigentlich suchen sollte.

Denn im schlimmsten Fall, sucht man seit Monaten tatsächlich nach irgendwelchen Bauzäunen und fake Baustellen im riesigen Umkreis, während, überspitzt gesagt, die Leiche ganz nahe liegt.

Die Tatwaffe ist nicht bekannt, richtig? Fast logisch, man hat ja auch keine Leiche. Schüsse wären vermutlich im Wohngebiet zu stark aufgefallen (obwohl der TV ja sicherlich im Besitz einer Schusswaffe war), bleibt eigentlich nur ein spitzer Gegenstand, oder massive stumpfe Gewalt übrig um das viele Blut zu erklären.

„Viel Blut“ ist immer so eine Sache. Es gibt ja (Schnitt)Verletzungen an diversen Körperstellen, die unfassbar viel bluten, man die Blutung aber, sofern es zeitnahe passiert, halbwegs stoppen kann und es trotz erheblichen Blutverlusts, nicht zwangsläufig zum Tod kommen muss.
Die Ermittler scheinen sich aber recht sicher zu sein, dass das Opfer tot sein muss - aus Erfahrung kann ich sagen, dass man das oft nicht rein anhand der Menge an Blut sagen kann, sondern meist dann, wenn man auch Materie findet (oftmals Hirnmasse).
Deswegen würde ich eigentlich eher auf massive stumpfe Gewalt tippen. Einerseits setzt es das Opfer relativ schnell außer Gefecht (keiner bekam etwas mit), andererseits könnte es die große Menge an Blut und falls vorhanden, Materie, erklären.
Baseballschläger, Eisenstange, sowas in der Art, hätte er auch einfach mit einem Fahrrad transportieren und später entsorgen können.

Ich gehe eigentlich stark von einer geplanten Tat aus, allerdings denke ich, dass bei der Ausführung dann etwas schief ging.
Der TV passte sein Opfer ja anscheinend in aller morgen früh ab, zufällig war er sicherlich nicht einfach so vorm Haus seines Freundes um diese Zeit. Irgendeine Waffe muss er ebenfalls dabei gehabt haben, denn mit den Fäusten/Händen alleine, hätte er nicht ohne viel Aufsehen das Opfer so schwer verletzen können.
Ich vermute, er wollte entweder aus irgendeinem fadenscheinigen Grund mit dem Opfer ins Auto steigen (wenn die Tatwaffe klein und handlich war), oder er plante von Anfang das Opfer zu überwältigen und zu entführen.
In jedem Fall kam es dann vermutlich zu einer massiven, überraschenden Gegenwehr und anstatt das Opfer, beispielsweise mit einem Schlag auf den Hinterkopf, nur außer Gefecht zu setzen, schlug (oder stach) er ihn dann (halb) tot und hinterließ, ungeplant, eine riesige Sauerei im Garten.
Egal wie sein Vorhaben war, so kann er sich den Ablauf wohl nicht „gewünscht“ haben.

Spuren die relativ klar auf einen Tod des Opfers (ohne Leiche!) hinweisen und anschließend mit einem Schwerverletzten oder sogar Toten durch die Gegend zu fahren, ist doch alles sehr riskant.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass der TV, sofern er der Täter war, eigentlich nicht wollte, dass man überhaupt von einem Verbrechen ausgeht. Es scheint den Ermittlern ja relativ schnell klar gewesenen zu sein, dass der TV ein Motiv gehabt hätte, er hätte also wissen müssen, dass sie ihn bei einem Verbrechen am Schirm haben würden.

Deswegen stelle ich mir seinen ursprünglichen Plan so vor:
Er fährt mit einem Rad und einer Waffe zum Haus des Opfers. Versteckt sich in der Dunkelheit und wartet ab. Das Opfer kommt raus, will zum Auto und er schlägt ihm auf den Hinterkopf. Wehrlos und bewusstlos schleppt der TV das Opfer in dessen eigenes Auto und fährt in ein abgelegenes Gebiet. Erst dort käme es zum Mord, er beseitigt die Leiche, stellt das Auto vielleicht sogar offen mit Schlüssel in einer gut befahrenen Gegend ab (in der Hoffnung es würde jemand stehlen beispielsweise) und macht sich auf den Heimweg.
Kaum Spuren, kein offensichtliches Verbrechen, keine Leiche.
Wir würden dann vermutlich von diesem Fall gar nicht wissen und wenn doch käme Selbstmord oder ein Absetzen/Untertauchen auch in Frage. End of story.
Mit dem Wissen, welches er bedingt durch seinen Beruf hat, hätte es nahezu der perfekte Mord sein können.

Da der Plan aber schief ging, änderte sich wohl die ganze Dynamik. Die Tatsache, dass die Ermittler doch so viel Blut fanden, lässt mich vermuten, dass die Ehefrau, das Opfer Begierde, nicht involviert war - sonst hätte sie womöglich die Spuren versucht zu beseitigen.

Den Schwerverletzten bzw Toten weit in der Gegend rumzufahren, vor allem unter Stress, schließe ich aus. Die erste Verbringung der Leiche würde ich im nähren Umkreis vermuten. Ob er so doof war und die Leiche anschließend noch einmal wo anders hingebrachte glaube ich ebenfalls nicht.
Je mehr ein Täter „macht“ bzw versucht zu verschleiern, desto größer ist die Chance gefasst zu werden - das sollte er eigentlich am besten wissen.

Ich denke also, er lud die Leiche im nähren Umkreis ab oder tötete ihn erst dort, verstecke ihn, und wartet mal ab. Als er in den Fokus der Ermittlungen geriet, reagierte er erneut. Wenn er halbwegs schlau war, und das denke ich, dann sind die Baumaterialien nur Show gewesen.
Er machte sich absichtlich noch verdächtiger um am Ende die Ermittler auflaufen zu lassen, denn wenn man die Baumaterialien, die ja eigentlich betrieben mit dem Aufwand, klar in Verbindung zum Mord stehen müssen, nicht gefunden bzw für ein begründetes Bauvorhaben benutzt werden, dann „kann“ er damit nichts zu tun haben - in seinen Augen.

Nach (oder auch vor) einem Mord muss man ja schon aufpassen, dass einem die Polizei nicht auf die Schliche kommt, dass man Handschuhe, eine Schaufel und Bleiche gekauft hat. Und ein Typ, der bei der Bundespolizei arbeitet, will massenhaft „unentdeckt“ Anhänger voll mit riesigen Teilen besorgt haben und dachte er kommt damit durch?!
Ich weiß nicht…warum er dafür aber so weit fährt verstehe ich trotzdem nicht.
Oder wusste er, dass man ihm folgt?


Was ich allerdings bei meinen Gedanken bezüglich des möglichen Ablaufs nicht verstehe, ist, dass er das Auto, voll mit Blut, am Expo-Gelände abstellte.
Warum dort? Ohne Blut fände ich es nicht komisch, aber man muss doch davon ausgehen, dass irgendwann jemand einen Blick ins Auto wirft und das Blut (auf der Rückbank?!) sieht? Nach einer Überprüfung des Kennzeichens ist dann ja schnell klar, dass dem Besitzer des Wagens, für den es dann wahrscheinlich auch eine Vermisstenanzeige gibt, vermutlich etwas zugestoßen ist.

Kann mir jemand auf die Sprünge helfen? Wo arbeiteten Opfer und TV noch mal genau? Der TV soweit ich es in Erinnerung habe ja in der entgegengesetzten Richtung?

Und noch etwas bevor ich mein ewig langes Post beende. Ich denke, dass der Hinweis des Taxis eine falsche Spur ist. Vielleicht hat jemand um diese Zeit dort ein Taxi gesehen, vielleicht war es sogar ein anderer Tag, und da man nicht weiß wie genau der TV vom Expo-Gelände kam, stellte man eben diese Verbindung her.

Ich vermute er wäre nicht so dumm gewesen sich ein Taxi zu rufen. Außerdem hätte er wohl eines (telefonisch) bestellen müssen, weil eines „anwinken“ im Industriegebiet stelle ich mir schwierig vor.
Bleibt eigentlich nur ein Helfer oder öffentliche Verkehrsmittel…


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Gewaltverbrechen an Karsten M. aus Groß Döhren, Landkreis Goslar

20.08.2021 um 11:05
Zitat von PotomacRiverPotomacRiver schrieb:Was ich allerdings bei meinen Gedanken bezüglich des möglichen Ablaufs nicht verstehe, ist, dass er das Auto, voll mit Blut, am Expo-Gelände abstellte.
Warum dort? Ohne Blut fände ich es nicht komisch, aber man muss doch davon ausgehen, dass irgendwann jemand einen Blick ins Auto wirft und das Blut (auf der Rückbank?!) sieht?
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/56518/4907207

Hier sieht man, dass das Auto hinten keine Scheiben hatte. Man konnte also nicht mal eben im Vorbeigehen in das Auto rein schauen. Warum ausgerechnet dort.. Keine Ahnung. Vielleicht kannte der TV das Gelände und wusste, dass es um die Zeit leer ist aber ansonsten ein abgestelltes Auto nicht sonderlich auffällig sein würde.
Der TV arbeitet offensichtlich in Braunschweig. Das ist zwar nicht ganz in die entgegengesetzte Richtung, dennoch in eine vollkommen andere.

Ich habe auch, genau wie du, den Verdacht, dass das Taxi ein Irrweg ist.


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20.08.2021 um 16:55
Zitat von ThordisThordis schrieb:Der S-Bahnhof ist eine gute Idee, allerdings weiß er als Bundespolizist, dass dort Kameras hängen werden.
In dem Fall weiß er aber auch, das die Aufnahmen recht schnell wieder Überschrieben werden. Also ein überschaubares Risiko.
Zitat von PotomacRiverPotomacRiver schrieb:Ich stehe hier völlig auf dem Schlauch…einige andere scheinen es aber kapiert zu haben, deswegen entschuldige bitte meine blöde Frage, aber inwiefern könnte da ein Zusammenhang bestehen?
Meine Überlegung war, das eine Baustellenabsperrung auf einer weitläufigen Baustelle kein Aufsehen erregt.
Wenn bestimmte Pläne dann noch fehlen, hat man erst einmal andere Probleme, als genau zu ergründen, weshalb am Rand einer Baustelle eine Absperrung errichtet worden ist. ;)

Wenn auf so einer Baustelle erst Erdarbeiten/Erdbewegungen stattgefunden haben, fällt es wenig bis gar nicht auf, wenn man an so einer Stelle nochmals gräbt. Es wäre doch geschickt, wenn aus Bauunterlagen ersichtlich ist, das in einem Bereich einer Baustelle Erdboden aufgefüllt wird. Nur schnell ein kleines Loch gebuddelt, Leiche fix entsorgt in dem Wissen, das da in nächster Zeit planmäßig noch 2 Meter Erde ö.ä. aufgefüllt werden.

Allerdings passt es dafür nicht mit den Baustahlmatten und dem Stacheldraht.

Diese Sachen ergeben dafür keinen Sinn.
Daher vermute ich eher, das er mit den Stahlmatten ein leerstehendes Gebäude gesichert hat. Von der Machart her, würden die sich schon dazu eignen, Fenster und Türen zu vergittern, um Obdachlose, Junkies oder einfach neugierige Kinder davon abzuhalten, einfach (ohne Werkzeug) in das Gebäude einzudringen.
Die Zufahrt zu dem Gelände mit dem Bauzaun gesichert, und den Rest des Grundstücks mit Stacheldraht gegen Betreten gesichert.
Nur für die Verwendung der Rasengitterplatten hab ich noch keine Idee.
Zitat von PotomacRiverPotomacRiver schrieb:150km! Das muss man sich, mit Anhänger und Miet-Van, vollgepackt, mal vorstellen! Und das mehrmals! Das scheint sehr zeitaufwendig!
Nicht ganz richtig. Mit Transporter und Anhänger fuhr er nicht so weit.
Ende April kaufte der Tatverdächtige im Raum Bitterfeld / Sachsen-Anhalt:
8 Bauzaunelemente (350 x 200 cm)
8 Betonfüße
Quelle: https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/xy569-fall4-mysterioeser-vermisstenfall-100.html (Archiv-Version vom 18.08.2021)
Die beiden Mietfahrzeuge hatte er im Zeitraum vom 19. bis 23.04.21, also vor dem Kauf des Zauns am 30.04.21
Da stehe ich auch auf dem Schlauch, wie er die Zäune transportiert hat.


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Gewaltverbrechen an Karsten M. aus Groß Döhren, Landkreis Goslar

20.08.2021 um 17:20
@MettMax
Für die Bauzaunelemente würde sich zum Beispiel ein von Bekannten geliehener Pferdeanhänger eignen. Das müsste von den Maßen her hinkommen, wenn ich mich nicht irre.

Wenn jemand den Weg nach Sachsen-Anhalt zum Einkaufen auf sich nimmt, warum sollte er das Opfer dort nicht verbergen?


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20.08.2021 um 17:24
Zitat von ThordisThordis schrieb:Für die Bauzaunelemente würde sich zum Beispiel ein von Bekannten geliehener Pferdeanhänger eignen. Das müsste von den Maßen her hinkommen, wenn ich mich nicht irre.
Das scheint nicht hinein zu passen. Pferdeanhänger haben doch kein Innenmaß von 3,5 Metern Länge, oder?


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20.08.2021 um 17:31
Mich wundert allerdings, dass der TV so einen Aufwand mit diesem Bauzubehör betrieben hat, sich aber nicht bemüht hat, die Blutspuren auf dem Gelände des mutmaßlich Ermordeten bzw. in dessen Auto zu beseitigen.

Offenbar konnte doch der TV ungehindert auf dem Grundstück von Karsten M. seine Gewalttat ausüben, was schon Anlass zu Überlegungen gibt, wie das überhaupt sein kann, und dann so eine Nachlässigkeit! Er hätte doch vermutlich auch die Möglichkeit gehabt, die auffälligen Blutspuren zu beseitigen, bevor er alleine, gemeinsam mit jemand anderem oder diese andere Person Karsten M. mit dessen eigenem Wagen weggebracht hat.


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20.08.2021 um 17:31
@MettMax
Es gibt anscheinend welche mit 3,60 Länge. Da oft die Front aerodynamisch gebaut ist, sind die aber nicht komplett zu nutzen.

Eigentlich ist selbst der Transport dieser langen und hohen Elemente in einen Anhänger, LKW... ohne einen Helfer nicht zu machen.


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Gewaltverbrechen an Karsten M. aus Groß Döhren, Landkreis Goslar

20.08.2021 um 17:33
@Misetra
Da es heißt, dass das Opfer nicht allein lebte, musste der TV mit Entdeckung rechnen und hatte wahrscheinlich keine Zeit, Spuren zu entfernen.


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20.08.2021 um 18:26
Zitat von ThordisThordis schrieb:Es gibt anscheinend welche mit 3,60 Länge. Da oft die Front aerodynamisch gebaut ist, sind die aber nicht komplett zu nutzen.
Hätt ich nicht gedacht. Dann ziehe ich meinen Einwand zurück.
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Offenbar konnte doch der TV ungehindert auf dem Grundstück von Karsten M. seine Gewalttat ausüben, was schon Anlass zu Überlegungen gibt, wie das überhaupt sein kann
Die Mordkommission in dem Fall hat sich bekanntlich "Fortuna" genannt. Diese Namen haben in aller Regel einen Bezug zur Tat.
Im Wohnort des Opfers "Groß Döhren", gibt es einen Weg mit diesem Namen.
Wenn man sich Satellitenbilder anschaut, stellt man fest, das dieser Weg in einer recht abgelegen Ecke am äußersten Rand der Gemeinde ist.
Sollte also das Opfer tatsächlich dort gewohnt haben, musste der Täter wenig Angst haben, beobachtet zu werden.

Das gilt natürlich nur für Nachbarn oder Anlieger, nicht für Frau und Kind, die im Haus gewesen sein sollen. Einen Beleg dafür, das die beiden tatsächlich Zuhause waren, gibt es nach meinem Kenntnisstand jedoch nicht.


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Gewaltverbrechen an Karsten M. aus Groß Döhren, Landkreis Goslar

20.08.2021 um 20:11
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Offenbar konnte doch der TV ungehindert auf dem Grundstück von Karsten M. seine Gewalttat ausüben, was schon Anlass zu Überlegungen gibt, wie das überhaupt sein kann, und dann so eine Nachlässigkeit! Er hätte doch vermutlich auch die Möglichkeit gehabt, die auffälligen Blutspuren zu beseitigen, bevor er alleine, gemeinsam mit jemand anderem oder diese andere Person Karsten M. mit dessen eigenem Wagen weggebracht hat.
Ich glaube ja nach wie vor, dass es sich um eine Affekttat handelt. Wenn ein Bundespolizist jemanden geplant umbringen will, wird er wahrscheinlich kaum eine Vorgehensweise wählen, die dermaßen auffällig ist. Abgesehen davon stelle ich es mir sehr aufwendig vor, Blut von zB Pflastersteinen oder Rasen zu entfernen. Wenn die Tat zwischen 5 und 6 Uhr stattfand wurde es ja auch bald hell. Abgesehen davon war das Opfer verheiratet. Mutmaßlich lebte also auch noch die Frau dort.

Für den gesamten Rest hatte er dann ja erstmal Zeit.. Er musste nur selbst mit dem Toten erstmal verschwinden. Der Rest war dann in aller Ruhe (soweit man die hat, nachdem man seinen Freund umgebracht hat) planbar.


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