Gewaltverbrechen an Karsten M. aus Groß Döhren, Landkreis Goslar

Innerstetal schrieb:Hat der TV nicht am Flughafen Braunschweig gearbeitet

Zur Tatzeit ja. Aber er war auch in Langenhagen und hat dort den verlorenen Personalausweis gefunden und für seine falsche Identität genutzt.

Papaya64 schrieb:Aber er war auch in Langenhagen und hat dort den verlorenen Personalausweis gefunden und für seine falsche Identität genutzt.

Der Artikel dazu:

So soll der Angeschuldigte an einem nicht mehr feststellbaren Tag zwischen dem 28. Dezember 2017 und dem 8. November 2018 einen auf dem Flughafen Hannover von einem Fluggast verlorenen Personalausweis an sich genommen haben.

Quelle: https://regionalheute.de/braunschweig/mord-an-karsten-m-staatsanwaltschaft-hat-anklage-erhoben-braunschweig-gifhorn-goslar-harz-helmstedt-peine-salzgitter-wolfenbuettel-wolfsburg-1630424157/

Papaya64 schrieb:Innerstetal schrieb:
Hat der TV nicht am Flughafen Braunschweig gearbeitet
Zur Tatzeit ja. Aber er war auch in Langenhagen und hat dort den verlorenen Personalausweis gefunden und für seine falsche Identität genutzt.

MettMax schrieb:Der Artikel dazu:
So soll der Angeschuldigte an einem nicht mehr feststellbaren Tag zwischen dem 28. Dezember 2017 und dem 8. November 2018 einen auf dem Flughafen Hannover von einem Fluggast verlorenen Personalausweis an sich genommen haben.
Quelle: https://regionalheute.de/braunschweig/mord-an-karsten-m-staatsanwaltschaft-hat-anklage-erhoben-braunschweig-gifhorn-goslar-harz-helmstedt-peine-salzgitter-wolfenbuettel-wolfsburg-1630424157/

Vielen Dank.

Es gibt auch ein neues Video. https://www.sat1regional.de/vermisster-aus-goslar-mordanklage-gegen-bundespolizisten-erhoben/ (Archiv-Version vom 01.09.2021)

Sehr viel Neues gibt es darin nicht, ich war jedoch gegen Ende überrascht, wie deutlich die Staatsanwaltschaft herausstellt, dass die fehlende Leiche bei der Anklage ein Problem darstellt.

Eine weiterhin offene Frage ist, warum der Caddy ausgerechnet an der Expo abgestellt wurde. Offenbar ist die Arbeitsstelle von KM woanders. Wenn der TV den Wagen aber nicht irgendwo zerstört hat, muss es für den Abstellort einen Grund geben.

Belebt und unauffällig war es entgegen meiner ursprünglichen Vermutung wegen Lockdown wohl eher nicht. Warum sollte man denken, Manczak hätte genau dort einen Stopp auf dem Weg zur Arbeit gemacht?

An der Stelle gibt es Autohäuser, eine Kinderkrippe und den ehemaligen finnischen Pavillon, der für Gewerbe genutzt wird (FINBOX) :
https://expo-park-hannover.eu/linkliste/

Eine der in der Finbox ansässigen Firmen ist die https://www.aktivv.de/ ein Gebäudeservice. KM hat als Hausmeister gearbeitet. Es wäre also denkbar, dass eine Geschäftsbeziehung zwischen dieser und dem Arbeitgeber von KM besteht, von der der TV wusste, oder aber es sollte suggeriert werden, dass KM sich dort initiativ bewerben wollte. In beiden Fällen sollte man womöglich denken, dass KM vor der Arbeit zu aktivv wollte, aber er an dieser Stelle spurlos verschwunden ist.

Ich denke der Abstellort sollte einfach suggerieren das KM was auf dem Weg zur Arbeit zugestoßen ist. Wobei das ja auch wieder Unsinn ist, da der TV offenbar vergessen hat relevante Dinge aus dem Haushalt des Opfers mitzunehmen. Die Brille hat er auch liegenlassen.

Vielleicht hat der TV auch gemerkt das irgendwas schiefgelaufen ist oder sich ein hohes Risiko anbahnt und hat daraufhin einfach "seinen Plan" abgespult.

ExilHarzer schrieb:Vielleicht hat der TV auch gemerkt das irgendwas schiefgelaufen ist oder sich ein hohes Risiko anbahnt und hat daraufhin einfach "seinen Plan" abgespult.

Ja, das denke ich auch. Die Grundüberlegung war schon, das Auto in einem relativ anonymen Gewerbegebiet abzustellen und sich von da einen Plan für die Rückreise zurechtzulegen.
War er überrascht davon, wie stark M. blutete? Diese verräterischen Spuren im Garten können doch nicht gewollt gewesen sein.
Den VW Caddy hat er noch gereinigt, aber den Garten offenbar hastig (und ohne den Versuch noch etwas zu vertuschen) verlassen.

Da es auch unblutigere Möglichkeiten gibt, jemanden "außer Gefecht" zu setzen, wäre es möglich, das der Beschuldigte dem Opfer körperlich doch nicht so überlegen sein könnte, wie man hier immer wieder vermutet hat.

Das erheblich blutende Opfer hinterließ auf der Terrasse eine größere Blutlache sowie eine blutige Schleifspur auf dem Rasen, die bis zur Grundstücksgrenze reichte.

Quelle: https://regionalheute.de/braunschweig/mord-an-karsten-m-staatsanwaltschaft-hat-anklage-erhoben-braunschweig-gifhorn-goslar-harz-helmstedt-peine-salzgitter-wolfenbuettel-wolfsburg-1630424157/

Also ich finde es schon bemerkenswert, dass das erst Tage später den Ermittlern aufgefallen ist. In dem Haus lebt ja nun auch die Familie, die das Opfer vermutlich auch als vermisst gemeldet hat.

Ja, finde ich auch rätselhaft. Dass Aktentasche und Papiere zurückgeblieben sind, war doch ohnehin auffällig.

Wenn man jemanden aus dem Haushalt sucht, sieht man doch auch im Garten nach. Und dabei soll eine Blutlache auf der Terrasse übersehen worden sein?
Ich finde diesen Fall von vorne bis hinten einfach nur grausam.

jule78 schrieb:Also ich finde es schon bemerkenswert, dass das erst Tage später den Ermittlern aufgefallen ist. In dem Haus lebt ja nun auch die Familie, die das Opfer vermutlich auch als vermisst gemeldet hat.

Wenn man hier aufmerksam die Threads liest wird es relativ schnell klar, das die EB das Auffinden von Tatortspuren nicht sofort öffentlich machen weil es Täterwissen ist und eine Verbreitung dieser Informationen in der Öffentlichkeit sich nachteilig auf die Ermittlungen auswirken kann.

Insofern macht es schon Sinn, erst mal nur nach Zeugen zu fragen die KM oder das Fahrzeug am Tattag gesehen haben.

Die Auswertung von Tatortspuren, Blut, DNA etc dauert auch, es wäre schlechte Ermittlungsarbeit, wenn sich da einer am zweiten Tag hinstellt und den Reportern erzählt, das es Blut und Schleifspuren gibt. Der Täter liest auch Zeitungen.

Insofern, erst mal nachdenken wenn du verwirrt bist, das hilft!

Es wurde schon ein paar Tage später offiziell von einem Gewaltverbrechen ausgegangen. Vielleicht war der TV von Anfang an im Visier der EB. Da muss man ihm ja nicht Anleitung geben via Presse, wie er sich am Besten weiter verhalten/schützen kann…. und was genau die EB wissen geht ihn auch nichts an.

@MettMax
Ich glaube, den Plan für die Rückreise gab es längst. Und man hätte bestimmt anonymere Industriegebiete finden können. Dadurch, dass es das ehem. Expogelände ist, ist es schon was Besonderes.
Ich vermute, hier war die gute Erreichbarkeit des S-Bahnhofs ein Thema.

Thordis schrieb:Ich vermute, hier war die gute Erreichbarkeit des S-Bahnhofs ein Thema.

Es wurde schon spekuliert, dass er den bewusst vermieden hätte wegen der Überwachungskameras. Dann ergibt es natürlich auch nicht soviel Sinn, von Hannover Hbf nach Salzgitter mit der Bahn und dann wieder Taxi zu fahren. Nun gut...

Ich finde das ganze Vorgehen von einem der weiss wie ermittelt wird, ziemlich risikoreich und unausgegoren.
Zuviel Spuren und Aufwand. Ich haette das Opfer eher an seinem Auto erwartet, mit einem Taser ausser gefecht gesetzt und dann mit ihm weggefahren- ohne Blut u. Schleifspuren.


:mlp:

@Syndrom
Da hast du recht. Da er anscheinend um die Blutverdünner wusste und dann eine Pistolenarmbrust kaufte, nahm er offensichtlich starke Blutung in Kauf.

Syndrom schrieb:Ich finde das ganze Vorgehen von einem der weiss wie ermittelt wird, ziemlich risikoreich und unausgegoren.

Definitiv. Ich hatte ja auch bis zur Anklageschrift eher an eine Affekttat bzw eskalierte Situation geglaubt und hier entsprechend argumentiert. Der Plan war einfach idiotisch.

Jetzt stellt sich die Frage, wo das Auto gereinigt wurde. Man braucht doch vermutlich einiges an Tüchern um Blut wegzutupfen und anschließend fließendes Wasser.

Blut aus einem Auto weg zu kriegen ist eh unmoeglich! Selbst mit Polsterreiniger mach ich den Stoff doch nur von Oben sauber, was ins Schaumstoffpolster sickert krieg ich zerstoerungsfrei nie wieder weg. Da bleibt nur abbrennen oder ein Container voll Chlorlauge zum reintunken.


:mlp:

Papaya64 schrieb:Ich hatte ja auch bis zur Anklageschrift eher an eine Affekttat bzw eskalierte Situation geglaubt und hier entsprechend argumentiert.

Aber doch nicht um 5 Uhr morgens, oder denkst du die beiden Männer haben sich öfter früh morgens zum gemeinsamen joggen oder was auch immer getroffen? Eine Aussprache um diese Zeit? Am Haus des KM?

So daneben wie die Tatausführung scheinbar war, bislang wurde KM nicht gefunden. Ab wann genau der TV im Visier der EB war und was alles an Details ermittelt wurde wissen wir nicht. Das kommt erst vor Gericht zur Sprache.

Ein wichtiger Aspekt ist das Aussageverhalten von KM’s Frau. Natürlich sind diese informationen nicht für die Öffentlichkeit und da es gar keine Hinweise gibt und absolutes Schweigen von EB und Presse gehe ich davon aus das sie bei Gericht aussagen wird.
Es ist sicher besser den TV in dieser Hinsicht völlig im Unklaren zu lassen.

Und MK zu finden.

LydiaAfrika schrieb:Vielleicht war der TV von Anfang an im Visier der EB.

Denke ich nicht, zumindest wird man ihn bis zu seiner Festnahme nicht beobachtet haben.
Hier wird gefragt wo bis zum 17.5 noch eine Baustelle eingerichtet worden sein könnte.
https://www.goslarsche.de/lokales/liebenburg_artikel,-weitere-spuren-und-erkenntnisse-im-vermisstenfall-karsten-m-_arid,2144446.html


Es kann auch sein das bestimmte Personen versucht habe das ganze zunächst unter den Teppich zu kehren. Aber das ist zu spekulativ.

Syndrom schrieb:ch finde das ganze Vorgehen von einem der weiss wie ermittelt wird, ziemlich risikoreich und unausgegoren.

Die Bundespolizei hat zwar auch eine Abteilung zur Bekämpfung von Kriminalität mit eigenen Ermittlern aber die beschäftigen sich hauptsächlich mit Straftaten im internationalen Güterverkehr und grenzüberschreitende Fälle von Personenfahndung.

Der TV war im Sicherheitsbereich eines (oder mehrerer) Flughäfen beschäftigt. Die Aufgaben dort werden so beschrieben:

Die Luftsicherheitsaufgaben nimmt die Bundespolizei auf 13 deutschen Flughäfen wahr:

Berlin, Bremen, Düsseldorf, Dresden, Erfurt, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Köln/Bonn, Leipzig/Halle, München (ohne Fluggast- und Gepäckkontrollen), Saarbrücken, Stuttgart.

Ihren Schutzauftrag erfüllt die Bundespolizei insbesondere durch:

Kontrolle der Fluggäste sowie des von ihnen mitgeführten Hand- und Reisegepäcks unter Einsatz speziell geschulten Personals und moderner Luftsicherheitskontrolltechnik
Maßnahmen bei der Feststellung von Gegenständen, von denen eine Gefahr ausgehen könnte, z. B. durch Sicherstellung verbotener Gegenstände wie Waffen und Munition oder durch Entschärfung unkonventioneller Spreng- und Brandvorrichtungen
Überwachung des gesamten Flugplatzgeländes
Schutzmaßnahmen bei besonders gefährdeten Flügen und Luftfahrtunternehmen.
Auf 21 weiteren, meist kleineren Flughäfen erfüllen die Länder im Auftrag des Bundes die Luftsicherheitsaufgaben.

Quelle: https://www.bundespolizei.de/Web/DE/_Home/home_node.html

Das hat mit Ermittlungsarbeit an Kapitalverbrechen nicht viel zu tun.