Papaya64 schrieb:Eine Leiche mit Verletzungsbild ist unauffindbar. Daher kann auch eine Tötung durch Schüsse mit einer Armbrust nicht belegt werden.
Papaya64 schrieb:Der Aufenthalt von MG gegen 9:30 an der Expo ist nicht bewiesen, da die Funkzellenauswertung keinen Treffer liefert. Die Taxifahrt ist nicht belegt, der Taxifahrer unauffindbar.
Papaya64 schrieb:Das gleiche gilt für den Anruf in Ringelheim. Der Taxifahrer war nicht in der Lage, KM zu identifizieren.
Papaya64 schrieb:Eine vertiefte Analyse zu den angeblich mindestens in Summe überzeugenden Indizien hatte ich ja hier im Forum schon vor einiger Zeit vorgenommen. Wenn ein einziges Glied einer Kette nicht hält, trägt bekanntlich die ganze Kette nicht; hier überzeugt mich sogar kaum ein Indiz:
Mit
@Papaya64 werde ich wohl nie auf einen Nenner kommen, solange die Diskussionsgrundlage schief ist. Und das ist sie, weil
@Papaya64 hartnäckig Indizien mit Beweisen gleichsetzt. Für ihn muss jedes einzelne Indiz für sich genommen Beweischarakter haben, sonst trägt es nicht.
Tatsächlich sind Indizien aber nicht zwingend Belege, sondern Anhaltspunkte, die in der Summe gleichwohl Beweischarakter erlangen und zu einer Verteilung führen können.
Im vorliegenden Fall hat das Gericht eine Kette von rund einem Dutzend Indizien als so überzeugend gewertet, dass MG wegen Mordes zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe verurteilt wurde. Das wurde hier als „Bananenurteil“ verunglimpft,
@Papaya64 spricht nun etwas vornehmer von „Braunschweiger Lokalepisode“.
Für mich gibt es in der Tat eine Reihe von Indizien, die unter dem Strich dafür sprechen, dass MG für das (fast) spurlose Verschwinden von KM verantwortlich ist. Ich will hier nicht alles wiederholen, nur einige Beispiele:
- MG hatte ein Motiv, KM aus dem Weg zu räumen (freie Bahn für ein Zusammenleben mit seiner Geliebten Frau M. zu gewinnen). Zuvor waren diverse hinterhältige Manöver gescheitert, das Ehepaar M auseinander zu treiben.
- MG war zur Tatzeit am Tatort. Er hatte sich eigens einen Mietwagen besorgt und parkte diesen frühmorgens bis zum Mittag in unmittelbarer Tatortnähe.
- MG hatte dienstfrei und kein Alibi. Er machte sich den Umstand zunutze, dass er aufgrund jahrelanger Freundschaft den Tatort und die Lebensgewohnheiten von KM ( extrem frühes Aufstehen, alleiniger Aufenthalt im Küchenbereich) wie kein anderer kannte.
- KM legte ein Nachtatverhalten an den Tag, das ihn hochgradig verdächtig machte. Er löschte Daten von PC und Handy, wirkte nicht aktiv an der Suche nach KM mit, verweigerte zunächst Aussagen gegenüber der Polizei, machte mit fadenscheinigster Begründung den Kauf einer Armbrust als möglicher Tatwaffe rückgängig und versuchte in der Familie die Rolle von KM einzunehmen. Dabei verhöhnte er das Opfer auch noch („Hat wohl vergessen, nach Hause zu kommen).
- Indizien sprechen auch dafür, dass sich MG am Tattag des Caddys auf dem Expogelände in Hannover entledigte und von dort mit Zug und Taxen zurück in den Vorharz fuhr. So wurden um 9.33 Uhr bzw. 11.43 Uhr mit einem von MG betriebenen Handy Taxen zum Expogelände bzw. zum Bahnhof Ringelheim beordert.
Weil im ersten Fall der Anruf möglicherweise von einer benachbarten Funkzelle getätigt wurde und sich kein Taxifahrer meldete, der einen Fahrgast an der Expo aufnahm, wertet
@Papaya64 dies als mangelnden Beweis, dass MG überhaupt am Expogelände war. Es geht aber nicht um einen Beweis, sondern um Indizien, Anhaltspunkte. Und die gibt es sehr wohl durch die Telefonanrufe, die zugleich exakt in das Handlungsschema eines Täters passen, der nach der Beseitigung der Leiche von KM den Transportwagen an einem möglichst entfernten, unauffälligen Ort entsorgen und dann nach Hause fahren wollte.
Ich weiß,
@Papaya64 wird jetzt darauf verweisen, dass er in einer „vertieften Analyse“ schon einmal alle Indizien zerrupft habe. Aber immerhin hat er auch schon mal eine interessante Erkenntnis zum besten gegeben, die sich auf das Parken des Leihwagens zur Tatzeit am Tatort bezieht:
quote=Papaya64 id=32087780]In der Tat ist die Unerklärbarkeit dieses Parkens der Hauptgrund, weshalb ich mangels Alternativen letztendlich doch an Gs Schuld glaube.[/quote]