Papaya64 schrieb:Einerseits herrscht hier sicherlich Konsens, dass - zumindest nach den unvollständigen Informationen, die wir über die Presse bekommen - etliche Dinge inkonsistent und nicht ausermittelt erscheinen.
Nicht nur die Berichte, die in der Presse zu finden sind, scheinen erhebliche Lücken in der "Beweiskette" aufzuweisen.
Diesen Vorwurf hört man bereits seit geraumer Zeit im Prozess,- wohl nicht zu unrecht.
Die Zeugen, die mittlerweile aufgeboten werden, sind das Papier der Ladung nicht wert.
Bewiesen ist für mich, das er schon seit Jahren eine Beziehung mit der Ehefrau des Verschollenen führte.
Bewiesen ist für mich ebenfalls, das er einiges versuchte, das er sich von seiner Frau trennt.
Ist überhaupt davon auszugehen, das sie einer offiziellen Beziehung zugestimmt hätte, wenn das Verschwinden von KM für G. ohne Folgen geblieben wäre?
Konnte das glaubhaft gemacht werden? Für das angenommene Motiv wäre das essentiell.
Das sie sich kurz vor dem Verschwinden von KM von G. getrennt haben will, lass ich mal unkommentiert.
War KM nicht ohnehin bald soweit, sich endgültig einzugestehen, das seine Ehe am Ende ist?
War er es nicht leid, in der dörflichen Gemeinschaft schief angesehen zu werden?
Die Affäre seiner Frau war laut Aussagen von Nachbarn längst kein Geheimnis mehr.
Ich denke, es hätte ohnehin nicht mehr lange gedauert, das sich KM von ihr getrennt hätte.
Sie konnte laut eines Polizeibeamten glaubhaft darlegen, das sie sich nicht von ihm getrennt hätte.
Galt das aber auch andersherum?
Warum dann dieser Gewaltexzess? Noch dazu
so ausgeführt von einem, der es besser wissen müsste, wie ermittelt wird?
Überzeugt bin ich bislang von der Täterschaft des Angeklagten nicht, auch wenn es Dinge gibt, die nicht gerade für ihn zu sprechen scheinen.