Mord an Herbert K. von 1983
03.06.2024 um 17:16Es war noch lange in manchen Familien mit dem Modell "männlicher Alleinverdiener" so, dass die Frauen das monatliche "Haushaltsgeld" bar vorgezählt bekamen, damit sparsam zu wirtschaften und dem Gatten womöglich penibel über die Verwendung Rechenschaft abzulegen hatten. Es war die Zeit der Rabattmarken, deren Einlösung der Hausfrau etwas Geld einbrachte, und ihnen ab und zu eine Anschaffung außer der Reihe ermöglichte, ohne den Gatten dafür um Geld angehen zu müssen.
Die Frauen in den beschriebenen Verhältnissen wussten oft nicht, wie viel Geld der Gatte nach Hause brachte - die Höhe des Gehalts wurde auch gegenüber Außenstehenden als Staatsgeheimnis behandelt. Vielleicht sollten die Frauen deshalb möglichst wenig darüber wissen.
Diese kleinbürgerliche Welt mit ihren Tabus und Verklemmtheiten, Verboten und Nichtwissen, ist heutigen Jüngeren kaum noch verständlich zu machen. Es war eine andere Zeit.
Dass Frau K. über die familiären finanziellen Verhältnisse möglicherweise nichts genaues wusste, ist im Horizont der Tatzeit durchaus nachvollziehbar.
Die Frauen in den beschriebenen Verhältnissen wussten oft nicht, wie viel Geld der Gatte nach Hause brachte - die Höhe des Gehalts wurde auch gegenüber Außenstehenden als Staatsgeheimnis behandelt. Vielleicht sollten die Frauen deshalb möglichst wenig darüber wissen.
Diese kleinbürgerliche Welt mit ihren Tabus und Verklemmtheiten, Verboten und Nichtwissen, ist heutigen Jüngeren kaum noch verständlich zu machen. Es war eine andere Zeit.
Dass Frau K. über die familiären finanziellen Verhältnisse möglicherweise nichts genaues wusste, ist im Horizont der Tatzeit durchaus nachvollziehbar.